Butterfly Effect (Premium Collection) Blu-ray
Review
So manch einer fragt sich, was wäre wohl gewesen, wenn man in einer
bestimmten Situation anders gehandelt oder sich für die andere
Option entschieden hätte. Wie wäre das Leben dann verlaufen? Hätte
man mehr Geld? Einen anderen Lebenspartner? Oder wäre gar bereits
tot? Jede Entscheidung hat mitunter essentielle Auswirkungen auf
das Leben, aber auch auf die Umwelt. Das haben sich die beiden
Drehbuchautoren J. Mackye Gruber und Eric Bress (
Final Destination
2,
Final Call) auch gedacht
und mit
Butterfly Effect eine Geschichte zu diesem
Thema geschrieben. Da sich niemand für den Regieposten fand, haben
sie diesen Job gleich selbst übernommen. Mit überraschendem
Erfolg.
Story
Während seiner Kindheit hatte Evan Treborn (A. Kutcher) mit enormen
Blackouts zu kämpfen. Als er begann Tagebücher zu führen, lassen
diese aber nach. Eines Tages findet er heraus, dass er mit Hilfe
dieser Einträge zu den unterschiedlichen Zeitpunkten der
Gedächtnislücken zurückkehren und seine Gegenwart und Zukunft
nachhaltig beeinflussen kann. Denn in seiner Jugend mussten er und
seine Freunde einige traumatisierende Erlebnisse machen, die er nun
korrigieren will. Mitunter mit fatalen Folgen.
Der Aspekt "Was wäre, wenn?" ist im Film gewiss nichts Neues.
Bereits in Und täglich grüßt das Murmeltier oder Zurück in die
Zukunft wurde darauf hingewiesen, welche Auswirkungen leichte
Änderungen in der Vergangenheit haben können. Das Duo J. Mackye
Gruber und Eric Bress hat es mit
Butterfly Effect
nicht nur geschafft, diesem bekannten Thema einen eigenständigen
Stempel aufzudrücken. Ashton Kutcher (
Happy New
Year,
Jede Sekunde zählt
– The Guardian) war als Hauptdarsteller eine
waghalsige Wahl, da er bislang nur naive und humorvolle Rollen
übernommen hatte. Doch das Risiko der beiden Regisseur sollte sich
lohnen, denn der ehemalige
Die wilden Siebziger
Star spielte die Figur des Evan durchaus überzeugend. Auch wenn ein
Schauspieler wie etwa Leonardo DiCaprio dem Charakter noch mehr
Tiefe verliehen hätte. Da besteht bei der Besetzung von Amy Smart
(
Rat Race – Der nackte Wahnsinn,
Crank) kein Zweifel, denn ihre
Wandlungsfähigkeit bereichert ihre Rolle als Kayleigh ungemein. In
den weiteren Rollen sind neben Eric Stoltz (
Pulp
Fiction,
Rob
Roy) die eher unbekannten Akteure Elden Henson
(
Déjà Vu – Wettlauf
gegen die Zeit), William Lee Scott
(
Nur noch 60
Sekunden,
Pearl
Harbor) und Melora Walters
(
Eraser,
Magnolia) zu sehen, die ihre
Aufgaben gut erledigen.
Auch wenn manche Szenen beim Zuschauer einige Fragen aufwerfen,
bleibt der Film spannend und fesselnd. Trotz dieser kleinen
Unklarheiten macht die Handlung auf gewisse Weise Sinn und löst den
durchaus komplexen Plot stimmig auf. Der Erfolg spricht für sich.
Bei einem Budget von gerade 13 Millionen US-Dollar spielte der Film
weltweit über 96 Millionen US-Dollar wieder ein. Zwar folgen noch
zwei weitere Fortsetzungen direkt auf DVD. Diese konnten dem ersten
Teil allerdings bei weitem nicht das Wasser reichen.
Bildqualität
-
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
1,85:1
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wechselhafte Bildqualität
-
kräftige Farben mit gut eingestelltem Kontrast
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teils bewusst als Stilmittel eingesetzte grelle Farben
-
guter Schwarzwert mit ordentlicher Durchzeichnung
-
kaum sichtbarer Schmutz auf der Mastervorlage
-
feines, selten störendes Filmkorn
Das Bild ist an sich nicht schlecht. Allerdings dürften die
zahlreichen Stilmittel, gerade in den Rückblenden oder zur
Erschaffung bestimmter Stimmungen und Atmosphären, sicher manchen
Zuschauer stören. In "normalen" Szenen sind die Farben sehr kräftig
und lebendig bei gut eingestelltem Kontrast. Die Schärfe ist
überwiegend sehr gut und offenbart einen umfassenden Detailgrad.
Einige weichere Abschnitte trüben die Freude. Dennoch ist ein
Mehrwert zur DVD deutlich erkennbar. Zwar sind noch einige
Schmutzpartikel von der Mastervorlage zu erkennen. Diese bleiben
jedoch in der Minderheit. Da rücken einige erkennbare
Kompressionsspuren auffälliger ins Bild.
Tonqualität
-
Deutsch Dolby Digital 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio ES 6.1,
u.v.a.
-
natürliche und kraftvolle Abmischung mit mangelnder
Dynamik
-
Subwoofer wird nur schwach gefordert
-
ausgezeichnete Stereoseparation auf den vorderen
Kanälen
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seltene, aber herausragende Surroundeffekte
-
sehr gute Direktionalität
-
englischer Sound wesentlich voluminöser
Der Ton bleibt hinter seinen Möglichkeiten. Auch wenn eine
hervorragende Direktionalität und tolle Surroundeffekte für eine
räumliche Atmosphäre sorgen, mangelt es an Dynamik und prägnanten
Bässen. Dafür bleiben die Dialoge stets klar verständlich.
Ausstattung
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Audiokommentar von Eric Bress und J. Mackye Gruber
-
Directors Cut Version (nur in englisch)
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Making of:
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Die Psychologie und Wissenschaft der Chaostherorie ( 8:58
)
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Die Geschichte und Faszination von Zeitreisen ( 13:24
)
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Der kreative Prozess ( 17:49 )
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Visuelle Effekte ( 16:05 )
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Fact Track zum Director`s Cut
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Storyboard-Vergleiche
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nicht verwendete Szenen und Alternative Ende (mit optionalem
Audiokommentar / 6:33 min )
-
USA Kinotrailer ( 2:33 )
-
Mediabook
Warner hat sämtliche Extras der bisherigen 2-Disc DVD Edition für
diese Veröffentlichung berücksichtigt, wenn auch nur im SD Format.
Der Directors Cut liegt lediglich in der englischen Originalsprache
vor. Die Vielzahl an Features liefert nicht nur Informationen zum
Film, sondern auch zu den behandelnden Themen der Zeitreisen und
der Chaostheorie, wobei auch einige Wissenschaftler zu Wort kommen.
Des Weiteren erhält der Zuschauer eine Menge aufschlussreicher
Angaben zu den Dreharbeiten oder zur Geschichte. Das Mediabook
bietet darüber hinaus einige weitere Details zur Produktion, den
Schauspielern, sowie einige Fotos. Das FSK Logo befindet sich nur
auf dem Schuber, jedoch nicht auf dem Mediabook selbst.
Fazit
Gerade bei einer Veröffentlichung unter dem Label „Premium
Collection“ wird eine sehr hochwertige Qualität erwartet. An sich
wird diese auch geboten, allerdings mit einigen Abstrichen. Das
Bild offenbart im Vergleich zur DVD deutlich mehr Details und
Schärfe, wobei einige weiche Darstellungen den Sehspaß schmälern.
Die komprimierte Dolby Digital Spur liegt hinter ihren
Möglichkeiten zurück. Zwar ist die Direktionalität tadellos und die
Abmischung natürlich, aber gerade die Arbeit des Subwoofers lässt
prägnante Bässe vermissen. Wenigstens sind sämtliche bisher
bekannten Extras vorhanden. Fans dieses Filmes werden sich nicht an
diesen Beeinträchtigungen stören, denn ein Upgrade lohnt sich
dennoch.
Butterfly Effect ist ein einzigartiger
Mystery Thriller, der mit viel Spannung eine kurzweilige und
fantastische Geschichte erzählt. Ashton Kutcher überrascht in
seiner ersten seriösen Hauptrolle obendrein mit guten
schauspielerischen Qualitäten. (sah)
Story: 8/10
Bildqualität: 7/10
Tonqualität: 7/10
Ausstattung: 8/10
Gesamt: 7/10
Kaufempfehlung: 8/10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon
AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 1
/ Back: Magnat