Soldiers of Fortune (2012) Blu-ray
Review
Grob unterteilt gibt es zwei Sorten von Filmen. Auf der einen
Seite, die zum Nachdenken anregenden und mitunter gar
inspirierenden. Auf der anderen Seite die Vertreter, bei denen der
Zuschauer am besten sein Gehirn abschaltet und sich einfach nur
berieseln lässt. Während Dramen und Thriller sich bevorzugt
ersterem bedienen, finden sich Komödien und Actionfilme zumeist in
letzterem Bereich wieder. Zu dieser Sorte gehört ohne Zweifel auch
die Low Budget Produktion
Soldiers of Fortune, in
dessen Besetzungsliste sich einige bekannte Namen wieder finden,
Logik oder Niveau aber weniger als zweitrangig sind.
Story
Grossansicht
Die Geschwister Cecilia (O. Korostyshevskaya) und Ernesto (R.
Donowho) wollen ein neues Geschäftsmodell starten und exklusiven
Millionären die Möglichkeit bieten, in echten Kriegsgebieten
mitzumischen. Der Ex-Elitesoldat Craig McCenzie (C. Slater) soll
die Truppe um den russischen Aluminium-Magnat Dimidov (S. Bean),
den Waffenhändler Grimaud (V. Rhames), den
Computerspiele-Entwickler Sin (D. Monaghan), den alternden
Mobilfunkpionier Sam Haussmann (J. Cromwell) und den Brooker
Vanderber (C. Bewley) trainieren und anschließend auf eine Insel im
Schwarzen Meer führen. Überraschend werden die Nobel-Söldner aber
von den Männern des Diktators Lupo (G. Vengerov) angegriffen, so
dass sie nun hautnah die kalte Hand des Krieges zu spüren
bekommen.
Willkommen bei
The Expendables in der B-Movie
Version. Wo sich beim Vorbild Größen wie Stallone, Schwarzenegger,
Statham oder Willis tummeln, müssen sich die Zuschauer bei
Soldiers of Fortune mit in der Versenkung
verschwindenden Schauspielern wie Christian Slater
(
Windtalkers,
Hard Rain), Sean Bean (
Silent Hill,
Equilibrium), James Cromwell
(
I, Robot,
Surrogates – Mein zweites Ich),
Ving Rhames (
Mission: Impossible – Phantom
Protokoll,
Die Echelon-Verschwörung), Dominic
Monaghan (
Der Herr der Ringe Trilogie,
Lost), Charlie Bewley
(
New Moon - Bis(s) zur
Mittagsstunde) oder Colm Meaney (
Con Air,
Gesetz der Rache) zufrieden geben.
Schauspielerisch darf der Zuschauer gewiss kein Method Acting
erwarten, eben so wenig wie eine niveauvolle Handlung. Aber auf
Routiniers wie Bean oder Cromwell ist Verlass, die mit ihren
Darbietungen die sämtlichen anderen Darsteller in den Schatten
stellen. Nichtsdestotrotz hat jeder Charakter seinen gewissen
Charme, und hin und wieder peppt der ein oder andere Witz das
Testosteron geladene Spektakel gekonnt auf.
Grossansicht
Regie Debütant Maxim Korostyshevsky hat bei seinem ersten Kinofilm
nicht alles falsch gemacht. Mit einem Budget von lediglich 8
Millionen US-Dollar hat es der Russe geschafft, einen mehr als
ansehnlichen Actionfilms auf die Beine zu stellen. Einige
Schwächen, insbesondere in Form von Logiklöchern, sind allerdings
nicht zu übersehen. Aber wer erwartet das schon? Dafür zaubert
dieser Streifen jedem Fan dieses Genres aus den 80er und 90er
Jahren ein Freudenstrahlen in die Augen. Da wird einfach mal mit
einer Panzerkanone auf einen Gegner in zwei Metern Entfernung
geballert. Wer braucht da schon eine einfache Pistole? Frei von
irgendwelchen "modernen" CGI Effekten legen die Filmemacher bei
Soldiers of Fortune ausschließlich Wert auf
Handgemachtes. Da rumst es an allen Ecken und Enden, hier eine
Explosion, da ein Kugelhagel. Panzer, Hubschrauber, Jeeps,
Lastwagen mit Maschinenkanonen. Das komplette Arsenal aus einer
guten A-Team-Folge eben. Positiv ist indes auch die schnelle
Erzählweise. Korostyshevsky hält sich nicht mit endlosen
Charakterzeichnungen auf, sondern behandelt dies völlig ausreichend
im Schnelldurchlauf. Die bereits oben erwähnten Logiklöcher sind in
diesem Zusammenhang leicht zu verschmerzen.
Soldiers of
Fortune unterhält nicht nur auf nostalgischer Ebene,
sondern sorgt mit handgemachter Action für gute Unterhaltung. Auch
wenn die Billigproduktion deutlich im Schatten aufwändiger
Hollywood Produktionen steht.
Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
2,35:1
Der Blu-ray wurde ein hervorragender Transfer spendiert. Die Farben
sind natürlich und kräftig bei gut eingestelltem Kontrast. Nur
selten neigt das Bild zu leichten Überstrahlungen. Der Schwarzwert
sorgt für ein kräftiges und markantes Schwarz mit guter
Durchzeichnung. Die Schärfe driftet nur selten in eine weiche
Darstellung ab. Ansonsten dominiert ein hoher Detailgrad mit
hervorragender Kantenschärfe und teils guter Plastizität. In
einigen Momenten kommen dabei hervorragende HD-Momente zum
Vorschein. Gelegentlich sind ein leichtes Bildrauschen sowie
schwache Kompressionsspuren zu erkennen, die aber erfreulicherweise
nicht sonderlich negativ auffallen.
Tonqualität
Grossansicht
Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio
5.1
Ein solider Actionfilm benötigt einen guten Surroundsound und
kräftige Bässe. Beides liefern die beiden DTS-HD Master Audio 5.1
Spuren wahlweise in Deutsch oder Englisch. Insbesondere bei
Schießereien oder Hubschraubereinsätzen werden sämtliche
Lautsprecher gut in das Geschehen einbezogen und sorgen für eine
ordentliche räumliche Klangkulisse, wenngleich einige Effekte mehr
nicht geschadet hätten. Die englische Spur klingt diesbezüglich
nicht nur lebendiger, sondern bietet auch eine bessere
Direktionalität. Die Musik wird generell auf sämtliche Kanäle
verteilt, klingt aber auf den Rears deutlich leiser. Der Subwoofer
leistet solide Arbeit, könnte aber stellenweise noch ein wenig
kräftiger sein. Ansonsten ist die Abmischung natürlich und klar
inklusive passabler Dynamik. Die Dialoge der Darsteller sind stets
gut verständlich.
Ausstattung
-
Behind the Scenes
-
Interviews
-
Originaltrailer
-
Trailershow
Die magere zusätzliche Ausstattung reduziert die Gesamtwertung
deutlich. Sämtliche Extras liegen lediglich in SD vor. Das Behind
the Scenes Featurette (ca. 5 min.) liefert einige alternative
Blickwinkel während der Dreharbeiten, die Interviews (ca. 2 min.)
bieten nur wenige Zusatzinformationen. Trailer zum Film und zu
weiteren Produktionen ergänzen das Angebot. Wenigstens ein
Wendecover ist vorhanden.
Fazit
Grossansicht
Auf der technischen Seite wird solide Kost geboten. Das Bild
liefert eine gute Schärfe und kräftige Farben. Es sind nur wenige
Schwächen zu erkennen. Der Ton schließt sich dank guter räumlicher
Atmosphäre und druckvoller Abmischung dem positiven Eindruck an.
Lediglich die Extras können in Quantität und Qualität nicht
überzeugen.
Soldiers of Fortune erscheint im
deutschsprachigen Raum Direct-to-Video. Kein Wunder, da in den
Vereinigten Staaten nicht einmal 40.000 US-Dollar an den Kinokassen
eingespielt wurden. Fans dieses Genres sollten sich davon nicht
abschrecken lassen. Für einen kurzweiligen Filmabend liefert dieser
Film gute Unterhaltung. (sah)
Story: 6/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 8/10
Ausstattung: 2/10
Gesamt: 6/10
Kaufempfehlung: 6/10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon
AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 1
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