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FlooWy - Red Dead Redemption

Gestartet: 16 Feb 2012 11:25 - 6 Antworten

#1
Geschrieben: 16 Feb 2012 11:25

FlooWy

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Kurz: Das Review wurde komplett von mir verfasst und ist lediglich für diesen Reviewcontest entstanden. Viel Spaß beim Lesen!


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Die weiten Ebenen des Wilden Westens erstrahlen im Gold der Sonne. Betrunkene Saufbolde purzeln von Saloon zu Saloon und der Lärm entladender Pistolen erfüllt den Horizont.

Red Dead Redemption oder vielleicht doch eher Grand Theft Auto IV - Action im Gewand des Wilden Westens? Dies wäre zu erwarten, immerhin entstammt der Titel der Entwicklerschmiede Rockstar Games. Erwartungen und Hoffnungen dürften damit schon vorweg bestehen. Nichtsdestotrotz vermag es die Wild-West-Action dennoch mit eigenem Flair zu überraschen. Der neue Titel setzt sich mit der Thematik der weitläufigen Prärien und schießwütigen Cowboys auseinander und setzt auf Atmosphäre und Stimmung.

Story

Der Spieler schlüpft in die Rolle des John Marston, ein wortkarger und verwegener Geselle, der im Wilden Westen auf der Suche nach einem alten „Freund“ ist. Von der Vergangenheit als ehemaliger Verbrecher geprägt, gilt es den Wilden Westen von ebenso wilden Protagonisten zu säubern. Als Handlanger der Regierung heißt es den Auftrag auszuführen oder Marston wird seine Familie nie wiedersehen. Die Geschichte ist durch und durch abwechslungsreich und ebenso phasenweise komisch, traurig oder dramatisch, jedoch stets spannend.

Gameplay

Der erste Eindruck ist grundsätzlich positiv. Dieser Eindruck verbleibt auch nach mehreren Spielstunden. Schnell wird klar, dass der Titel sich nicht nur auf den Lorbeeren der GTA-Reihe ausruht, sondern durch ein detailreiches und vielseitiges Gameplay überzeugt. Allerdings wurde auf viel Bewährtes zurückgegriffen. Was in Liberty City damals funktionierte, funktioniert im Wilden Westen genauso gut. Viele Features wurden gerade aus GTA IV übernommen, nur lediglich dem Spiel und der Zeit angepasst. Entsprechend darf man als Spieler auf Pferden oder Kutschen durch die endlose Landschaft galoppieren, anstatt mit einem Auto durch die Schluchten New Yorks zu manövrieren. Eine gewisse Bindung zwischen Pferd und Reiter kommt auf, sobald man die ersten Reitversuche unternimmt. Das Feeling ist mehr als gelungen und so wird die Reise von Ort zu Ort nicht wirklich als störend empfunden. Für Spieler mit weniger Geduld, Zeit oder Ausdauer bleibt immer noch die Option gegen Bares eine Art Taxi zu verwenden, in Form von zeitgemäßen Postkutschen.
Als Open-World-Titel sind gerade Komponenten wie Details und Größe von besonderer Bedeutung und diese sind ein großer Pluspunkt des Spiels. Sobald der Spieler den Wilden Westen betritt und zum ersten Mal mit seinem eigenen Pferd über die Prärie reitet, wird klar, dass Rockstar nicht mit Größe geizt. Die Welt ist groß. Sehr groß. Die unterschiedlichen Landschaften reichen von verschneiten Wäldern bis trockenen Graslandschaften und dürften auch dem extremsten Kundschafter genügend Raum zum erforschen lassen. Nun dürfte man vermuten, dass für die Größe eine gewisse Detailarmut auftritt. Im Gegenteil. Die Welt wirkt in ihrer Gesamtheit sehr ausgefeilt. Das zeigt sich prinzipiell in jedem Winkel. So grasen nicht nur wilde Pferde zwischen Kakteen und Sträuchern, sondern auch Kaninchen, Stinktiere, Rehe und viele weitere Tiere. Sogar stolze Adler und gierige Geier kreisen über den Protagonisten. Die Artenvielfalt der Vegetation und der Tiere wird verknüpft mit zahlreichen Herausforderungen. Diese reichen von der Suche nach Schätzen und dem Ausleben des eigenen Jagdinstinkts, bis hin zu klassischen Heldentaten.
Auch das Geld verdienen wurde ausreichend berücksichtigt. Der Spieler erhält nicht nur wie üblich eine Belohnung in Form von Geld für jede abgeschlossene Mission, sondern kann auch nebenbei durch den Verkauf von gejagten Tierhäuten Geld verdienen, oder sich dem Poker- und Black Jake-Spiel hingeben. Weitere zum Genre passende Möglichkeiten alias Armdrücken sind ebenfalls vorhanden.
Entsprechend einer offenen Spielwelt stößt der Spieler relativ häufig auf kleine Dramen. So braucht gelegentlich ein Sheriff die Hilfe eines gestandenen Mannes oder eine Prostituierte schreit um Hilfe. Solche „Zwischenfälle“ dürften für den ein oder anderen eventuell fast schon zu häufig auftreten. Allerdings besteht immer die Option des Nichteingreifens, ohne dafür bestraft zu werden. Lediglich die mögliche Belohnung oder der Ruhm dürfte dem Spieler entgehen.
Weiterhin sollte erwähnt werden, dass man sich im Sinne eines Rollenspiels bei der Bevölkerung beliebt oder unbeliebt machen kann. D.h. die Wahl zwischen Bandit oder Held verbleibt beim Spieler. Diese hat Auswirkungen auf die direkte Umwelt. So tritt die Bevölkerung einem ruhmreichen Helden entsprechend anders gegenüber als einen mordenden Banditen. Größere Folgen auf den Handlungsverlauf hat das Verhalten des Spielers allerdings nicht. Grund zur Kritik ist an dieser Stelle angebracht. Ein John Marston als wilder Bandit, der dem Volk das fürchten lehrt, passt nicht zur eigentlichen Handlung. Inwiefern in diesem Fall ein solches Gut-Böse-System überhaupt sinnvoll ist, darf man an dieser Stelle hinterfragen.

Steuerung

Die Steuerung ist nicht besonders evolutionär, jedoch gänzlich solide und kann für gut befunden werden. Man findet sich recht schnell ins Spiel ein. Wenn man mit der Steuerung der GTA-Reihe vertraut ist, so dürfte man auch bei Red Dead Redemption keine größeren Probleme haben. Auch das zur Thematik so wichtige „Ballern“ kommt nicht zu kurz und wurde gut umgesetzt. Dabei gibt es Unterschiede zwischen den Schwierigkeitsstufen. Wobei die Option zur Umstellung auf komplett manuelles Zielen zu jeder Zeit besteht. Problematisch wird die Steuerung leider in rasanten Gefechten oder unerwarteten Übergriffen. Auch nach mehrmaligem spielen kommt es hin und wieder vor, dass man entweder die falsche Waffe zückt, da man mit dem durchaus nicht ganz so leicht zu händelnden Waffenwahlsystem nicht zu recht kommt, oder die falschen Personen ins Jenseits befördert. An dieser Stelle besteht Verbesserungsbedarf, da gerade die rasanten Abschnitte des Spiels, die schön in Szene gesetzt werden, oftmals untergehen. Allgemein zeigt sich hier eine Schwäche der Steuerung, gekoppelt mit dem Umfeld des Spielers. Zückt man unbeabsichtigt eine Waffe in einem falschen Moment, kann dies schnell zu einem Fahndungslevel führen oder in einer wilden Schießerei ausarten. Neben dem automatischen oder manuellen Zielen gibt es noch das Dead-Eye-Feature. Dieses sorgt zudem dafür, dass der Spieler bei verlangsamter Zeit genüsslich eine ganze Horde von Banditen gleichzeitig anvisieren kann. Sicherlich trägt dies nicht unbedingt zum Schwierigkeitsgrad bei, ist jedoch oftmals ein interessantes und unterhaltsames Feature.


Missionen

Die Missionen sind um es einfach zu sagen: gelungen. Nicht mehr und nicht weniger. Man kennt das Prinzip bereits aus der GTA-Reihe. Auch hier wird auf eine Palette mit vielfältigen Missions-Typen zurückgegriffen. Langeweile kommt ganz sicher nicht auf und viel mehr darf man auch nicht erwarten. Auch in Red Dead Redemption wird man des Öfteren mit typischen Missionen konfrontiert. Diese sind allerdings schön verpackt und somit problemlos spielbar. Gerade die ausnahmslos perfekt inszenierten Charaktere reizen an dieser Stelle eine Menge heraus. Neben den Hauptmissionen die den Haupthandlungsstrang verfolgen, sind natürlich noch einige Nebenaufgaben vorhanden, so wie es sich auch für einen Open-World-Titel gehört. Diese lassen sich leicht auf der Minimap erspähen. Auch sonstige Auftragsgeber werden mit einem Kürzel auf der Minimap markiert und lassen sich problemlos finden. Sollte man beim ersten Versuch nicht direkt eine Mission erfolgreich abschließen können, bietet Rockstar erfreulicherweise Rücksetzpunkte an. Mit ihnen kann man eine Mission erneut angehen, ohne eine lange Anreise und ohne lange Zwischensequenzen.

Umfang

Als erfahrener und zügiger Konsolenfreund dürfte man das Spiel in ca. 15-20 Stunden abgeschlossen haben und sich über den Abspann erfreuen. Die Gesamtspieldauer ist jedoch stark vom Spielertyp abhängig. Wenn man es möchte, kann man auch deutlich mehr Zeit im Wilden Westen verbringen. Zahlreiche Nebenquest, Herausforderungen und Schätze sind jedenfalls vorhanden. Letztendlich gilt es auch noch im Mehrspielermodus seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.


Schwierigkeitsgrad

Ein etwas größerer Kritikpunkt dürfte die Schwierigkeit sein. Rockstar überlässt es zwar dem Spieler über die Schwierigkeit zu entscheiden. Wenn man allerdings ehrlich ist: Schwer ist was anderes. Sterben kann man zwar schon, aber eher durch Unachtsamkeit. Die Missionen sind allesamt mehr als machbar und dürften gerne schwerer sein. Vorteil ist hierbei sicherlich, dass so schnell kein Frust aufkommt. Eine mehr oder weniger entspannte Reise in den Wilden Westen dürfte also gewahrt bleiben.


Grafik

Rockstar Games verwendet für Red Dead Redemption die RAGE-Engine. Diese ist die gleiche, die auch schon bei GTA IV zum Einsatz kam. Grundsätzlich sieht die Grafik des Spiels gerade bei Sonnenuntergängen oder dem Ritt durch die Prärie wirklich gut aus und lässt nur wenig Raum für Kritik. Auffällig ist jedoch leider, dass hin und wieder eher detailarme matschige Texturen auftreten. Auch Gesichtstexturen wirken öfters nicht unbedingt ausgereift. Potential nach Oben wäre sicherlich drin gewesen. Ein Grafikwunder wie Uncharted darf man also nicht erwarten, sollte bei einem Open-World-Titel aber auch nicht zwingend notwendig sein. Spaß macht die optische Erscheinung allemal.


Sound

Der Sound und der Soundtrack sind genau auf die Atmosphäre des Spiels abgestimmt. Bei den gewählten Titeln kann man eigentlich nicht meckern. Die meisten Songs bestehen aus stimmungsvollen Gitarrenriffs. Hin und wieder kommt eine Trompete zum Einsatz oder Trommeln. Letztendlich passen diese aber stets zur Handlung und versprühen ein echtes Western-Feeling. Die Soundkulisse überzeugt ebenfalls. Die so wichtigen Effekte bei wildem Kugelhagel wurden sehr gut gewählt und der Klang einer schießwütigen Pistole beim Ritt durch enge Schluchten wurde gerade zu perfekt umgesetzt.


Atmosphäre

Zwar bedarf es an dieser Stelle eigentlich keine weiteren Worte mehr, dennoch sollte man nochmal auf die wahre Stärke des Spiels eingehen: Atmosphäre, und das in voller Pracht. Eine besondere Detailverliebtheit. Die kleinen Details die das Spielen so besonders machen und gleichzeitig für Realität sorgen. Man spürt durchweg die Mühe, die die Entwickler sich gegeben haben. Wenn sich der sichtlich angetrunkene Protagonist vom Tresen torkelt, wenn die Zeitung von den neusten Geschehnissen berichtet, wenn Geier um die Überbleibsel vergangener Gefechte kreisen, dann kann man sich dem Spiel nur noch schwer entziehen. Sobald ein solches Spiel auch bei genauer Betrachtung und Beobachtung sämtlicher Details bestehen kann, ist es mehr als lobenswert.


Fazit

Die Sache ist rund. Zwar mit einigen wenigen Ecken, aber es rollt. Das „Feeling“ stimmt und die Story fesselt, während die zahlreichen Herausforderungen eine lange Spielzeit erlauben. Problematisch ist der Wiederspielwert. Dieser ist leider nicht unbedingt vorhanden. Des Weiteren kommt es im Verlauf der Handlung zu kleinen langatmigen Abschnitten. Jedoch fallen die negativen Kritikpunkte im Vergleich zu den positiven Aspekten nicht sonderlich ins Gewicht. Sofern man eine gewisse Vorliebe für den Wilden Westen hat oder die GTA-Reihe bereits genossen hat, sollte man sich diesen Titel nicht entgehen lassen. Die Atmosphäre ist auf jeden Fall meisterlich. Bereuen wird man einen Kauf mit Sicherheit nicht.

STORY & ATMOSPHÄRE – 10/10
GAMEPLAY & STEUERUNG – 9/10
UMFANG & SCHWIERIGKEIT – 8/10
GRAFIK – 8/10
SOUND – 10/10
FAZIT – 9/10

Ps: Feedback ist herzlichst willkommen!

Die Bilder die für dieses Review benutzt worden sind, sind Eigentum von Rockstar Games. The Pictures used for this review are property of Rockstar Games. "Red Dead Redemption" is a registered trademark of Rockstar Games. All rights reserved.

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Generell ist Interesse am Posten vorhanden.


#2
Geschrieben: 14 Mai 2012 13:02

ChuckLiddell77

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Sehr gute Review... zum Soundtrack muss ich noch was loswerden. Der Song beim Abspann / letzte Szene ist einfach nur GRANDIOS.
Alleine diese Stelle macht das Game schon zu einem wahren Meisterwerk. Epic.


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#3
Geschrieben: 19 Mai 2012 20:06

ENCOM

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FlooWy

Danke für das Review !

RDR war zusammen mit Castelvania Lods of Shadow eines der für mich besten Games
der letzten Jahre. Wie Du es schon in Zahlen ausgedrückt hast, ist das Game in jeder Hinsicht toll.
Die Story, vorallem die letzten 25 %, sind so geil ! Jedes Mal wenn ich den Film Open Range schaue
( und das ist sehr oft ) erinnert mich das Ambiente an die MC Farelanes und deren Farm.

Leider musste für dieses Spiel der Mainstreamhammer, mit dem saublöden
Undead Addon, zuschlagen. Dieses Game hätte einen würden Nachfolger verdient, der
im gleichen Stil weitermacht.

Tolles Review zu einem überragenden Spiel. :thumb:


ENCOM
#4
Geschrieben: 22 Mai 2012 22:33

Perspektivlos

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Für mich auch eines der besten Spiele der letzten Jahre:thumb:

Allein die Grafik ist für mich das schönste was ich jeh gesehne habe:eek:
Uncharted hin und her, klar schaut gut aus aber bei RDR hat man das gefühl
wirklich in der Natur zu sein!

Soundtrack is auch der Hammer und die große Welt sowieso:thumb:
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#5
Geschrieben: 31 Mai 2012 09:59

BTTony

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Gutes Review! Mich hats beim Lesen schon wieder gepackt. Eines der besten Spiele, die ich je gespielt hab. Einzig das Design der Hauptfigur fand ich nicht sooooo gelungen. Da wäre weniger Narben etc. mehr gewesen. Aber diese Landschaft mit dem Pferd bereiten zu können, die Büffelherden, die Musik, die Sonne, die Bären, die Kutschen, die Pferde !!!! - einfach grandios. In meinen Augen das bessere GTA!
#6
Geschrieben: 24 Juni 2012 17:21

marxelinho

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Ich kann den bisherigen Stimmen nur beipflichten, bis jetzt mein Favorit neben den beiden Batman Games auf der Playstation 3. Ich hoffe das irgendwann Informationen über einen Nachfolger bekannt werden.
#7
Geschrieben: 01 Juli 2012 18:47

Gast

RDR gehört auch zu meinen Lieblingen auf der PS3. Unglaublich gute Geschichte... ich hab mit dem Spiel zig Stunden verbracht.

Eine Fortsetzung wäre mehr als nur toll...
Davon abgesehen, kann ich der Review in ziemlich allen Punkten beipflichten.


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