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Kritik:
Wenn erst die Bücher gelesen werden sollten, um den Film vollends
zu verstehen, dann ist hierbei wieder eine Panne bei diesem
neuesten Hollywood Knaller am Blockbusterhimmel geschehen. Nicht
desto trotz ist die Grundgeschichte sehr einfach gestrickt, somit
man die Bücher keinesfalls lesen muss, nur für denjenigen
interessant, um auch jede Kleinigkeit des Films zu verstehen.
Inhaltlich wird hier nämlich eh nichts geliefert, außer, dass es
irgendwann gegen Ende um die Kampfspiele der Kinder geht, worauf
der Film im Verlauf immer weiter vertröstet.
Die Tribute Von Panem hat aktuell eine herausragende Bewertung bei
der imbd (8/10), die wieder wie zur Zeit häufig, sehr unerklärlich
ist, wohl weil vor der Premiere schon lange abgestimmt werden kann.
Denn vorweggenommen, anders als Twilight oder die späteren
(erwachseneren) Potterfilme ist Tribute von Panem gewiss nicht, wo
genau derselbe postmoderne Teenager-Stil angewendet wird. Die
Filmkritiker besprechen zudem in Massen in ihren Rezensionen einen
gelungen Film, um die herausragende Bewertung der imbd in den
Kritiken mit einzuarbeiten, auch um ihr Publikum nicht zu
verprellen, denn dies bedeutet zwangsläufig das Ende des Ansehens,
Zuspruchs oder gar seiner Karriere, wie Franc Tausch von
FilmKritikTV als Bsp., worüber ich aber keine Gedanken verschwenden
muss. Nun zum Film.
Der „Running Man“ der verkitschten modernen Zeitepoche! Zumindest
ist die Geschichte eigentlich die Selbe wie damals mit
Schwarzenegger, nur ohne ersichtliche Action und mit anderem
Schauplatz eines Waldgebietes.
Die Geschichte wirkt zu Beginn ein bisschen abgefahren und
interessant. Nach geglücktem Start artet es aber in einer
postmodernen Modeshow mit buntesten und schrägsten Kostümen aus.
Stylisch ist der Film für die modern ausgerichteten Zuschauer sehr
ansprechend. Jennifer Lawrence (Winter's Bone) hat sogar denselben
Schlafzimmerblick parat wie Kristen Stewart. Sie ist zumindest gut
besetzt, im Gegensatz zum extrem blassen Hoshiiii Hutcherson an
ihrer Seite. Ich mochte den Typ noch nie, schaute total verkitscht
aus, egal ob bei Reise zum Mittelpunkt der Erde, Mitternachtszirkus
oder beim spießbürgerlich Hollywood gefeierten Kids Are All Right
zuletzt. Allerdings hat er nie zuvor so blass gewirkt wie hier,
kann mir nur schwer vorstellen, dass er bei diesem Auftreten die
Mädchenherzen erobern konnte, dann hätte er schon so wirken müssen
wie bei seinen bisherigen Rollen. Denn er verschmilzt im wahrsten
Sinn in der Hintergrundkulisse, so blass wirkt er. Er ist eine
absolute Fehlbesetzung, da er nicht mal von der Optik ansprechen
dürfte. Allgemein sind alle Kinder oder Teenager in dem Film blass,
mit Ausnahme der hübschen Hauptdarstellerin, die man aber auch
nicht schauspielern sieht. Die älteren Nebencharaktere sind einzig
überhaupt als Schauspieler hier zu bezeichnen, die gehen soweit in
Ordnung. Isabelle Fuhrman (Orphan) auf die ich mich von der
Besetzung her gefreut habe, bekommt hier leider kaum
Spielzeit.
Peinliche Szenen gibt es im Verlauf einige. Jennifer Lawrence
verpasst beim Training für den großen Kampf mit ihrem ersten Schuss
das Ziel um einiges. Somit gibt es Gelächter und die Herumstehenden
widmen sich nun verständlicherweise anderen Dingen zu. Ihren
2.Schuss sieht somit keiner, den sie plötzlich mittig als
Volltreffer vorweisen kann. Seltsamerweise ist sie innerhalb von
wenigen Sekunden von einem Fehlschützen zur Meisterschützen
mutiert, wie auch immer das sein kann, dass funktioniert nur im
heutigen Hollywood. Beschämend in dieser Szenen auch, dass Jennifer
Lawrence, weil sie nicht mehr die Aufmerksamkeit hat nun innerlich
ersichtlich zickig wird, indem sie ein Pfeil in Richtung der sich
gerade am Buffet bedienenden Gäste, in einem aufgetafelten
Schweineapfel schießt. In diesem Fall hätte man ihr (wahrlich) mal
eine langen können. Wenn diese Szene wenigstens frech rüber kommen
würde, dann könnte man drüber schmunzeln, aber so nicht. Dafür wird
sie für diese dummfreche Aktion noch unfassbar belohnt und bekommt
eine 11/10er Bewertung bei der Jury im Film. Nicht nur das, sie
wird nun zum alles umfeierten Superstar, weil sie einen Treffer
beim Bogenschiessen gesetzt hat. Unglaublich, aber wahrhaftig hier
zu sehen. Nach dieser Meisterleistung kommt es zur Modenshow
sondergleichen und die nun von alle umfeierte Jennifer Lawrence,
schaut in einem bezaubernd schönem rotem Kleid(?) noch
berauschender aus. Hier geht das nun ums dumm verkaufen, des
wahrscheinlich schon stupide dasitzenden Zuschauers. Die
Grundgeschichte kommt nicht voran, bis zum letzten Drittel wird man
stetig im Dialog auf die nun stattfindenden „Hunger“ Spiele
vertröstet und sonst passiert einfach nichts aufredendes, auch wenn
es nicht richtig langweilig wird, da die optische Freak-(Mode)show
und einige Stimmungsmache noch bei Laune halten. Dennoch passiert
selbst beim ersten Twilight inhaltlich mehr als hier. Es wird Zeit
damit verplempert stetig einen Countdown runter zu zählen, einmal
sogar gemächlich von 50 an rückwärts auf 0. Dabei kommen
Erinnerungen an die Entscheidungsshows von DSDS oder diverse
Live-Game-Shows auf, so wie bei dem ehemaligen Sender 9Live zu
sehen. Wenn es dann endlich mal losgeht und die Kinder sich spät in
der 3. Filmhälfte abschlachten, dann hält man natürlich nie richtig
drauf, was kaum zu erwarten war. Nervig ist, dass man nicht mal was
vom Kampf hört, dafür wird nur ein gruseliger Sound (über-)gespielt
und mit der Kamera auch noch plötzlich ziemlich unnatürlich
gewackelt. Es ist höchstens mal zu sehen, wie ein kleines
Taschenmesser in der Nahansicht in irgendeinem Klumpen steckt.
Emotionen oder ein mitfiebern sind gewiss nicht gegeben. Somit das
große Tamm Tamm vor den ersten Kampf alles nur künstlich erzeugte
Spannung ist, es entlädt sich dann in einem peinlichen
Schnittgewitter, wo man sich für richtig Fremdschämen muss. Wie
viele Kinder bei den Spielen nun gestorben sind, sieht man nicht
(wie bei Battle Royale), sondern erfährt man nur von den
Moderatoren der Show. Die Kämpfertypen nimmt man den jungen
Darstellern jedenfalls kein bisschen ab, sie wirken weich und
Castingshow reif, wie bei Twilight und Harry Potter, ganz genau so.
Dialoge wie „Sie ist praktisch schon tot“ oder „Leg sie um“ werden
sanft gesprochen und wirken unfreiwillig komisch, da jegliche Härte
fehlt. Es wird bei den Actionszenen anhand sehr unübersichtlicher,
schnellster MTV Videoclip Schnittszenen alles vorenthalten, was
hier besonders ärgerlich ist, denn da hat Twilight sicher mehr zu
bieten, wie auch bei den Kreatureffekten gegen Ende, die hier nur
sehr schwach zur Geltung kommen. Die Revolte im Finale ist absolut
vorhersehbar, die gewollten Emotionen sollen dabei sehr ersichtlich
stark zur Geltung kommen, was aber komplett in die Hose gegangen
ist, da alle Charaktere extrem oberflächlich gezeichnet sind und
die Helden unantastbar bleiben. Wäre wie bei Twilight noch
akzeptabel, wenn man mit dem Opfer gegen Ende nicht eine Revolten
auslöst, die Emotionen beim Zuschauer erzeugen müssen und nicht wie
aus der Luft gegriffen nur bei einigen Film-Charakteren eines
Distrikts hervorbechen. Bei dieser Szene kann man allerdings schon
mal kräftig ins Gelächter kommen. Schnullerpuppe Jennifer Lawrence,
die Martyrerin. Muuuuuuuuuuhaaaaaaahaaaaaaa
Das lustigste ist hier aber die eingerührte schnulzige, unnahe
Liebesgeschichte zum Schluss, das ganze Ende ist schlicht weg mit
das schlechteste was ich je bei einer großen Kinoproduktion gesehen
habe, da fehlen mir schlicht die Worte. Das hat man wohl so
gedreht, damit es noch Fortsetzungen gibt. Da kommt man echt ins
feiern wie hirnverbrannt Hollywood geworden ist. Wer Twilight und
Harry Potter (späteren Teile) zuvor gesehen hat und mochte, darf
sich Die Tribute Von Panem keinstenfalls entgehen lassen.
Muuuuuuuhaaaaaahaaaaa
Tribute von Panem ist absolut gemalt für einen Veriss, weil er
genug Stoff dafür liefert, so wie Avatar zuvor, er ist zumindest
aus meiner Sicht dann trotzdem nicht so langweilig wie manch
anderer aktueller Schrott aus Hollywood, dass ist wirklich ein
positiv zu erwähnender Punkt beim Gesamteindruck, er hat
tatsächlich trotz der langen Spielzeit keine richtigen Längen,
selbst wenn inhaltlich sehr wenig passiert. Er wirkt sogar sehr
entspannend wie Twilight einst. Wahrscheinlich liegt es mehr an
Jennifer Lawrence selbst, die mit stetigen Schlafzimmerblick zu
überzeugen weis. Das Highlight ist, wenn ihr ein Bienenkorb
hingehangen wird, den sie auf einen Baum befindlich runter werfen
muss, die einzige Kampf-Aktion von ihr. Hinzu kommt die gelungene
Atmosphäre im Waldgebiet, auch wenn es B-Horrorfilme in Massen
genau so hinbekommen, so dass ich mich während des ganzen Films mit
passender Sounduntermalung zumindest wohl gefühlt habe. Allemal
besser als eine rein künstliche Umgebung, auch wenn diese zu dem
Ablauf besser gepasst hätte, dann wäre der Film bei mir aber ganz
sicher noch schlechter weggekommen. Tribute von Panem liefert
haargenau das dasselbe wie Twilight. Die Geschichte ist aber noch
schwächer und die wenigen Actionszenen kann man hier ganz
vergessen, die bei Twilight wenigstens noch überzeugend
waren.
Prädikat: Äußerst Primitiv! Postmoderne-Modeshow um die hübsche
Überheldin Jennifer Lawrence, die als Highlight einen Bienenkorb
umwirft.
„Ich wünsche euch fröhliche Hunger Spiele und möge das Glück stets
mit euch sein.“ (Ein Filmzitat zu Beginn, womit wohl ein anderes
Werk gemeint wird?)