Ich war damals ja so naiv zu glauben, dass bei einem Script der Nolan Bros. und Zack Snyders Optik nichts schiefgehen kann. Am Ende war MoS aber nur eine mittelmäßige Materialschlacht, die zwar im Ansatz etwas Neues versuchte, im Großen und Ganzen aber eine Standard-Geschichte erzählte, wenig emotionale Ankerpunkte schaffte, keine interessanten Charaktere oder -beziehungen hatte (vielleicht noch die zwischen Clarke und seiner Ziehmutter), Tiefe schon gar nicht beinhaltete und sich deshalb wie Kaugummi zog. Ich mochte die Idee des inneren Konflikts und der damit einhergehenden Zugehörigkeitsproblematik, aber ab einem gewissen Zeitpunkt hat man diesen Ansatz nicht weiterverfolgt und nur eine weitere Supes-rettet-die-Welt Geschichte draus gemacht (inkl. einem der egalsten Showdowns). BvS hat diese Herangehensweise dann auch irgendwie fortgesetzt: Im Ansatz und von der Idee her ganz interessant, aber verliert sich zu sehr in Heldengepose und Verwüstung.

Das ist das Problem bei der Sache. Für die einen ist es ein Film, der nach vielleicht guten Ansätzen enttäuscht hat und nichts Neues für sie bot als konventionelle Dutzendware. Verstehe ich zwar absolut nicht, scheint aber so zu sein.

Für die andren ist MOS und BvS etwas völlig anderes. Sie sehen was die anderen irgendwie nicht sehen können. Ich bin versucht andauernd zu schreiben „ihr habt die Filme irgendwie nicht verstanden! Es ist doch alles so klar und offensichtlich, das muss man doch sehen!“ Aber ich habe es mir hier schon des öfteren verkniffen, weil es nach Fanboy-Keule klingt und nichts ändern würde.

Man muss wohl damit leben, dass Filme völlig unterschiedlich wirken können, bei einigen ihre Magie entfalten und bei anderen nicht. Und das hat nichts mit Anspruch zu tun und ob man auf einfaches Popkornkino mit viel CGI-Action steht oder nicht. Denn das trifft hier definitiv nicht zu.

Kannst du das in ein paar kurze fassen, was daran so revolutionär und anders sein soll? Und bitte komm' jetzt nicht dem Vermeiden von Humor oder Snyders plakativer Symbolik. Zugegeben ist die Sichtung bei mir schon lange her (Kinobesuch) und anschließend hatte ich kein Interesse dem Film nochmal einen Besuch abzustatten.

Diese beiden Äußerungen von dir



sind aber schon reichlich unterschiedlich und das in einem einzigen Beitrag;) Und ja, du solltest dir dieses "Argument" verkneifen, da du dich dadurch nur selbst begräbst;)

Ich mag übrigens MOS und teilweise auch BvS. Sehe darin aber auch kein Meisterwerk.

Ich fand "Man of Steel" ziemlich öde. Die Story, die Optik und die ausufernde Action haben mir einfach nicht zugesagt. Damals im Kino wäre ich schon fast vorzeitig rausgegangen, weil es mich so gelangweilt hat. Da hat mir Bryan Singers "Superman Returns" mehr gefallen, auch wenn der Film mit seiner Hommage an Richard Donners erstem Superman-Film altbacken wirkte.
"Batman v Superman" fand ich besser als "MoS", aber auch nicht perfekt. Vor allem die Traumsequenz und das Vorstellen der späteren Justice-League-Mitglieder fand ich nervig. Dazu noch Jesse Eisenberg als Lex Luthor.
Dafür fand ich Ben Affleck als Batman sehr gut und Jeremy Irons war als Alfred auch perfekt.
"Suicide Squad" fand ich mies. Miese Handlung, mäßige Darsteller und Effekte und "Bad Ass" war da gar nichts mehr. Da hat mir der Animationsfilm "Batman: Assault on Arkham" viel besser gefallen.
"Wonder Woman" hat mir dagegen sehr gut gefallen.
Bei "Justice League" weiß ich nicht, ob der Film was taugen wird. Die Trailer sprechen mich bis jetzt nicht wirklich an.

Man Of Steel ist genial und Batman V Superman finde ich auch ziemlich gut. Dementsprechend habe mich sehr auf den Justice League Film gefreut, vor allem als ich den ersten Trailer November 2016 gesehen habe, da ich Zack Snyders dunklen visuellen Stil sehr mag. Die letzten Trailer und Spots haben jedoch leider gezeigt, dass durch den Regisseurwechsel doch mehr Änderungen an den Film vorgenommen wurden, als zuerst gedacht. Der Film hat jetzt einen helleren und roten Ton und das gefällt und passt mir überhaupt nicht. Ich finde Joss Whedon Werke gut, aber hier hat er versagt!
Es war doch das tolle an den DCU Filmen, dass diese nicht so bunt waren. Wenn es weiter in die bunte Richtung geht, dann werden wir bei den nächsten DCU Filmen den neuen Batman & Robin zu sehen bekommen. Dann heißt es wieder, schlechtes Einspielergebnis und Filme bzw. Fortsetzungen werden gecanceled und dann müssen wir wieder 10-20 Jahren auf ein Reboot / Remake warten.

Imo stammt dieser "rote und hellere Ton" noch von Snyder selbst. Afaik sollte der Film nämlich schon unter Snyders Regie heller werden aufgrund des negativen Feedbacks von "BvS".

Die erste Version hatte zwar diesen roten Ton, aber nicht so extrem.

Snyder (links) - Whedon (rechts)



Warum man z.B. bei der Footballszene auch auf den Rotton gesetzt hat, ist mir schleierhaft.

Äh, was ist da jetzt nicht stimmig? Versehe nicht ganz was Du meinst... Hab mich vielleicht auch schlecht ausgedrückt...

Gerne. Mach ich sobald es meine Zeit erlaubt das in ein paar kurzen Sätzen auf den Punkt zu bringen.