lordberti:
Zum Teil kann ich Dir recht geben, zum Teil aber auch nicht. Aber
der Reihe nach.
Fakt ist sicher das der Roman Jaws und besonders die Verfilmung von
Spielberg das Image der Haie noch schlechter machte als es
seinerzeit eh schon war. Den Startschuß für dieses Umdenken gab
allerdings kein Film, sondern eine Reihe echter Haiattacken im
Jahre 1916 in New Jersey. Bis zu diesen Angriffen wurden Haie von
der Bevölkerung noch gar nicht als Bedrohung empfunden. Trotz allem
hat der Film natürlich vielen Menschen ein völlig falsches Bild von
Haien vor Augen geführt und das ist ihm aus Tierschutzsicht ohne
Frage vorzuwerfen.
Allerdings gibt es auch Menschen, die gerade wegen diesem Film erst
Interesse an Haien bekommen haben (so wie ich) und sich nach und
nach umfaßend informierten und schließlich zwischen Fakt und
Fiction unterscheiden konnten und trotzdem den Film noch gut
finden! Solche Leute finden sich sogar in Organisationen wie
Sharkproject und die leben für Haie und deren Schutz!
Sicherlich hat der Film "Der weiße Hai" viele Trophäenjäger
animiert Jagd auf dieses wundervolle Tier zu machen und damit zu
der Dezimierung des Bestandes beigetragen. Vom Aussterben bedroht
ist er jedoch wegen weitaus schwerwiegender Probleme die nicht nur
ihn sondern ganze Ökosysteme betreffen. Diese Probleme nennen sich
grob zusammengefasst "Umweltverschmutzung", "Lebensraumzerstörung",
"Überjagung/fischung" und Klimawandel. Diese Dinge gilt es
anzugehen sonst werden wir bald mehr als nur den weißen Hai
verloren haben.
Was sharkwater angeht kann ich nur sagen immer alles kritisch zu
hinterfragen und sich mehrere Meinungen einzuholen. Sogar unter
Haifreunden gab es teils kritische Stimmen zu der Vorgehensweise
und Auslegung der Macher. Das ist wie bei Michael Moore. Das sind
manche Sachen sicher richtig aber andere mit Vorsicht zu genießen.
Nichts ist gefährlicher als etwas nur von einer Seite zu betrachten
ohne sich die andere anzusehen.
Mein Fazit:
Als Umweltschützer, Tier- und Naturfreund würde ich, wenn ich die
Zeit zurück drehen könnte, den Film "Der weiße Hai", so nicht
"zulassen", da er sicher seinen Schaden angerichtet hat. Der Autor
des Buches, Peter Benchley, sah das übrigens ähnlich, den eines
seiner letzten Bücher war ein Sachbuch über Haie, in dem er
versuchte diese Tiere in ein besseres Licht zu rücken als er es in
seinem Roman damals ungewollt getan hat.
Da ich die Zeit aber nicht zurückdrehen kann genieße ich als
Filmfan einen perfekt inszenierten Horrorthriller der sicher mein
Leben lang zu meinen absoluten Lieblingsfilmen gehören wird und das
vor allem weil er mir etwas ganz besonderes gegeben hat: Die
Faszination am Hai!
Gruß, Stefan