Real Steel geht sympathisch und witzig vor, mit einem Roboter, der
bei einem Showkampf von einem Stier zerstört wird. Ein wenig
erinnern die Roboter an die Transformers Reihe, aber diese Richtung
schlägt Real Stell nicht ein. Es wird hier stark auf die Charaktere
eingegangen. Hugh Jackman macht den Job wirklich gut, bis dato ist
er mir in Film wie Van Helsing, X-Men Reihe oder Deception nicht
groß negativ aufgefallen, so richtig schauspielern darf er aber
erst hier und er hat tatsächlich etwas drauf, damit hab ich vorweg
nicht unbedingt gerechnet. Richtig sympathisch ist vor allem der
Knirps Dakota Goyo (Thor) in seiner ersten großen Hauptrolle, als
einer der vielversprechenden aktuellen Kinderdarsteller Hollywoods.
Was Goyo durch sehr engagiertes Schauspielern hier für emotionale
Momente auslösen kann, erinnert stark an die besten
Blockbusterzeiten der 80er und 90er. Er wird anschließend
sicherlich viele Mädchenherzen erobert haben, auch Evangeline Lilly
(
Freddy vs. Jason) spielt hier sehr überzeugend
und natürlich den weiblichen Part schlecht hin. Die Bösewichte sind
alle Samt blass gezeichnet und eine hat zudem eine total verpeilte
(wieder mal gebrochen deutsche) Synchronisierung bekommen, aber
dass fällt hier kaum ins Gewicht. Es gibt ordentlich Witz und der
Film macht richtig viel Spaß. Die Geschichte wird zunehmend
interessant und die Kameraarbeit kann die emotionalen Bilder
erstklassig einfangen. Zwar geht es im Ablauf mehr oder weniger nur
um das Roboter Boxen, aber der Film liefert dabei enorm viel
Popkornunterhaltung mit Herz, so wie es die Amerikaner lieben. Die
2 Stunden vergehen wie im Flug. Es gibt keine Aneinanderreihung von
Actionszenen sondern emotional geladenes und lautes Spaßkino. Die
dramatischen Elemente kommen zwischen Vater und Sohn dabei bestens
zum Vorschein.
Der Vater ist ungeduldig und möchte besessen vom Sport einen neuen
Roboter, sobald der Alte schon früh zerstört wird. Nur der Junge
hält an den Roboter fest, der nur noch ein Stück Schrott ist, bis
er durch Liebe, Freundschaft und Arbeit zum echten Kämpfer wird.
Die Geschichte ist nicht ganz neu und ziemlich vorhersehbar,
erinnert an eine Mischung aus „Over The Top“ und „Rocky“, aber mit
diese Liga kann Real Steel mithalten, die Rahmenbedingungen sind
hier zudem so vollkommen neu und der große Kampf im Finale
spektakulär und emotional. Schleichwerbung wie für HP gibt es
einige, gut versteckt, wie die Rundentafel beim Boxen, dies aber
nur mal nebenbei erwähnt. Die Roboter sehen ab Filmmitte richtig
Klasse aus, insbesondere der Vorletzte ist mit 2 Köpfe bewaffnet
und das optische Highlight des Films. Die Aussage von Real Steel,
die oft getroffen wird, dass Geld und Macht unwichtig sind, macht
das Werk sehr sympathisch. Nach Super 8 und Attack The Block der
nächste Sci-Fiction Knaller mit Kinderdarsteller und viel Herz aus
diesem Jahr, wobei Planet der Affen auch schon für eine Sensation
sorgte, es ist kaum zu glauben, vor allem da der schwache deutsche
Trailer nichts Gutes verspricht.
„Das ist doch alles bloß Show, dass Publikum möchte sehen, was es
noch nie gesehen hat.“
„Seit ihr bereit für ein bisschen Zerstööööööööörung!!!“
Nichts für Kunstkritiker, seelenlose Zombies und künstliche
Materialfetischisten, Real Steel ist eine harte und herzerweichende
Sci-Fiction Bombe.
9/10
Interview mit Goyo :rofl:
http://www.youtube.com/watch?v=qWJGWW58JcQ