2. Sichtung:
John Rambo, 2008, Sylvester Stallone
Nachdem Stallone seine legendäre Figur Rocky im Jahr 2006
erfolgreich wiederbelebt und ihr einen perfekten Abschluss
bescherte, sollte nun der Vietnam Veteran John J. Rambo dran
sein.
In Burma tobt eine grausame Metzelei. Kein Krieg, denn dies würde
bedeuten das beide Seiten eine Chance auf den 'Sieg' hätte, was
hier aber nicht gegeben ist. Burmesische Soldaten morden auf
brutale Art und Weise und zerstören ganze Dörfer ohne jegliche
Gnade. Als eine Gruppe von amerikanischen Missionaren Medizin und
Hilfe in ein Flüchtlingsdorf bringen will, zögert der in Thailand
lebende Rambo zunächst, sie Flussaufwärts zu bringen. Am Ende
willigt er ein. Als Rambo mitbekommt das seit Tagen jeglicher
Kontakt zum Flüchtlingslager abgebrochen sei, macht er sich mit
einer Truppe von Söldnern auf, um die Menschen zu retten.
Der Krieg macht aus Männern eine Waffe. Viel mehr noch ist aber
John Rambo. Er ist eine Waffe, er ist der Krieg. Ein Mann der
seinem Schicksal nicht entkommen kann, die perfekte Mordmaschine zu
sein. Er lebt für den Krieg, denn darin ist er gut.
"When you're pushed, killin's as easy as breathing"
Der Film ist äußerst brutal und zeigt auch die Gnadenlosigkeit, mit
der verfahren wird. Ich will nicht sagen das sie passend ist oder
genau wiedergeben kann, wie es in solchen Regionen zugeht, aber man
sollte auch nicht die Augen davor verschließen. Stallone nutzt ein
Thema das lange viel zu wenig Beachtung bekam, nutzt es als Vehikel
für seine Titelfigur um gehörig aufzuräumen und mir persönlich hat
der Film große Unterhaltung geliefert. Es war nicht immer schön,
was zu sehen war, doch war es befriedigend Rambo noch einmal in
Aktion zu sehen. Stallone's Regie ist beinahe tadellos, wie auch
schon bei seinem letzten Rocky. Er schafft es Spannung aufzubauen
und für Entsetzen zu sorgen. Ziel erreicht.
Er verschafft seiner ikonischen Figur einen würdigen Abschied, ein
letztes aufleuchten einer Flamme, die längst erloschen schien. Die
Figur in das hier und jetzt zu befördern hat sehr gut
funktioniert.
Natürlich könnte man dem Film vorwerfen zu sehr auf Gewalt zu
setzen oder das Thema nicht tiefgründig genug anzuschneiden, nicht
sensibel genug mit der grafischen Darstellung der Brutalität
umzugehen aber bedenkt man das es sich hier um einen Actionfilm
dreht, dessen 2 Vorgänger auch nicht ohne waren, sollte man
umdenken. Für mich ist das Comeback jedenfalls vollkommen geglückt.
Stallone bringt mit John Rambo eine starke, spannende und vor allem
sehr actionreiche Fortsetzung sicherlich ihre Macken hat, aber bei
dem was sie machen will, überzeugt.
9/10