Hab mir den Film nach der ein oder anderen Empfehlung gestern blind
gekauft und gleich angeschaut und ich war, wie ich fast schon
erwartet hatte, nicht übermäßig begeistert.
Die Story erzählt The Sleeping Beauty in einer etwas anderen Form,
was ansich ne gute Sache ist, bzw. gut funktionieren kann. Und auch
wenn es natürlich ein Disney-Märchenfilm ist, war ich doch ein
wenig enttäuscht.
Positiv: Da muss an erster Stelle für mich die Tricktechnik genannt
werden. Zwarist jeder zeit klar ersichtlich, dass es sich um
Computertricks handerlt, aber dennoch hat der FIlm tolle Bilder
einer verwunschenen Feenwelt zu bieten. Dabei ist natürlich die
Darbietung entsprechend kindgrecht gemacht, was natürlich auch Sinn
der Sache ist. Ebenfalls gefallen hat mir die Musik und auch die
ein oder andere Actionsequenz weiß zu gefallen.
Außerdem bietet der Film ein paar wirklich nette "zauberhafte"
Einfälle, wie mit dem Raben. Auch ist der Moment toll geworden, wo
Maleficent den berühmten Fluch aussprciht, da aufgrund ihres
gebrochenen Herzens die Überschneidungen und die Natur ihrer Rache
gut rüberkommen.
Nun zu den Schauspielern:
Copley wirkt wie ein Clown und ist in der Rolle komplett
fehlbesetzt. Auch Aurora die zwar dauernd am Strahlen ist kommt bei
mir ehrlich gesagt nicht wirklich an. Toll fand ich hingegen die
junge Maleficent am Anfang, sowie die drei guten Feen.
Dabei bleiben leider aber auch alle Figuren sehr schablonenhaft und
daher blass. Trotz des tollen Aussehens Jolies in der ROlle finde
ich auch ihre Darbietung eher durchschnittlich. Ihr übliches
Charisma geht mir hier ein Stückweit ab, sie scheint für meine
Begriffe tatsächlich mit angezogener Handbremse zu spielen. Für die
ganz kleinen wird es dadurch zwar auch nicht zu unheimlich, dennoch
wirkt sie auf mich auch nicht in den Momenten, wo sie große Gefühle
spielt.
Alles in allem würde ich sagen, macht Jolie ihre Sache ordentlich,
aber nicht herausragend, der Rest ist fast komplett
austauschbar.
Die Geschichte: Die Idee das bekannte Märchen aus Sicht der bösen
Zauberin/Fee zu schildern ist an sich ein guter Einfall und so
manche wirklich gelungene Szene findet man hier ebenfalls, dennoch
ist die Art der Darbietung sehr, sehr formellhaft, sehr flach und
ohne wirklichen emotionalen Spannungsbogen ausgestattet.
Ein Umstand, der womöglich auch auf den Regiesseur zurückgehen
könnte, von dem ich bewusst noch nie etwas gehört habe.
Alles in allem fehlt mir hier noch mehr als bei Burtons Alice die
Seele. Während Burtons skurriler Stil, trotz aller Farben dem Film
einen besonderen Anstrich verlieh (wenn die Handlung auch hier
äußerst formelhaft daherkam), so wirkt Melficent für mich nochmals
klinischer und nochmals gewöhnlicher.
Auch die Abhandlung des eigentlichen Märchens mit dem ewigen Schlaf
Auroras, sowie ihrer Erlösung mag zwar dem Konstrukt des Films
gedient haben, wirkt auf mich aber teilweise schon wieder erzwungen
in seiner Veränderung.
Alles in allem würde ich dem Film 6,5 von 10 Raben geben.