Wie gesagt fand ich ihn auch gut, aber der Hype, der um den Film insgesamt gemacht wird, finde ich deutlich zu überzogen. Es ist ein guter Superheldenfilm, aber eben nur ein guter, er hätte aber durchaus noch besser sein können.

hat der Film Qualität? Sicher, aber eben nicht unbedingt auf den Niveau, dass ihm viele nachsagen und da darf man auch gerne anderer Meinung sein, aber so betrachte ich nun mal das Drum-Herum, aus besagten Gründen. ;)

Dann lässt du aber eben die soziale Komponente außer acht. In den Staaten gab es lebhafte Debatten um den Film, Feminismus und nicht mehr nötigen 'Schaufensterfeminismus'. Gal Gadot spricht viele Frauen an, eine starke und eigenständige Frau zu sein ohne das wie ein Mantra vor sich her zu tragen. Und sie spricht Männer an, aus optischen Gründen und wegen ihrer Art bei Auftritten (sehr zugänglich, verspielt und trotzdem mit deutlichen Worten).
Bei der Comic Con gab es in der Halle H Diskussionen darum, dass es Frauen gibt, welche Männern verbieten wollten, Wonder Woman Merch zu erwerben oder gar T-Shirts zu tragen, da dies nur Frauen zustünde.
Gal reagierte darauf auch in der Pressekonferenz und äußerte ganz klar, dass Wonder Woman generelle Werte für jedes Geschlecht vermittle und nicht nur Frauenpower. Der Film ist quasi das große Sommerthema gewesen. Überall findet man Frauen (auch im gesetzteren Alter) mit Wonder Woman T-Shirts, welche vielleicht noch die alten Sachen von Lynda Carter kannten. Jeder größere Supermarkt hat Merch zu ihr (und Spidey).
Es ist eben ein Hype. Das muss man nicht immer nachvollziehen können. Deutschland kennt so etwas im Grunde seit Helene Fischer 2014 nicht mehr (und das konnte und kann ich nicht nachvollziehen), dass man sich für etwas einfach mal begeistert in breiten Bevölkerungsschichten.
Interessanterweise wird Wonder Woman auf zahlreichen Marvel Blogs schlecht gemacht, da der Film sich angeblich auf dem Frauenpower Ding ausruhe. Wohl weil Marvel noch keinen solchen Film hat.

Ich bin mir der Komponente durchaus bewusst. Stimme Dir aber zu, dass ich den Hype dennoch nicht nachvollziehen kann.

Aber das spielt bei der Bewertung eines Films für mich auch keine Rolle.

Ich mag Gadot, sie hat ein tolles Charisma und ist natürlich bild hübsch, dazu wirkt sie sehr bodenständig und herzlich.

Auch finde ich sie in der Rolle top besetzt, ich bewerte den Film mit 7,5 von 10 also ebenfalls über dem Durchschnitt.

Hinsichtlich des Feminismus-Themas ist es übrigens interessant, dass es durchaus negative Kritiken von Feministinen gab, weil der Film eben seine Möglichkeiten diesbezüglich höchstens ankratzen würde, wiederum sind die Versuche von Frauen, Männer hierbei auszuschließen, weil es ein Frauending wäre, nicht minder sexistisch, aber diese Fehleinschätzungen der beiden Geschlechter sind ohnehin immer wieder anzutreffen und als jemand der versucht einen klaren Blick zu wahren entweder irritierend oder eben köstlich zu beobachten.

Für meine Begriffe mag es für Hollywood ja etwas so nie dagewesenes sein, dass eine Heldin einen solchen Stellenwert erreicht, wenn man mal von Ripley im Alienfranchise, oder der Lawrence in Tribute von Panem absieht, als Politikum aufgrund seiner inhaltlicher Relevanz taugt der Film aber eigentlich nicht.

Den Helene Fischer Hype konnte ich aber, wie auch Du, ebenfalls nicht nachvollziehen...könnte auch daran liegen, dass ich die Musik fürchterlich finde...;)

Aber Sowas von :thumb:


Oder Sarah Connor aus T1+2 ;)

Helene Fischer ist doch eh eine allseits anerkannte Foltermethode :p

Die gibt es aber ja immer.

... weil sie fürchterlich ist. Hier kann ich keine Geschmacksargumente mehr gelten lassen. Das ist halt derart lieblos hingerotzter Popschlager-Stampf, der sogar den deutschen Schlager auf ein ganz neues Niveau herunterzog. Das wiederum ist der einzige Wert: Der Beweis, dass das überhaupt ging. :sick:

Bei dem größten gemeinsamen Nenner hinsichtlich Musikgeschmack ist dieser bei der breiten Masse durchaus im Bereich maximaler Niveaulosigkeit zu finden. Ein nicht ganz neues Phänomen, welches der Schnelllebigkeit und der oberflächlichen Gemütsberieselung, wofür bei den meisten menschen Musik herhalten muss, aber leider nicht verwundert....:confused:

Soll ja jeder hören was er will, aber da frage ich mich echt, was kann man da dran finden? Ich meine, die Texte? Die Musik? Hat sich das mal jemnd angehört? Weil sie so toll singt? Oder geht es da nur um Helene selbst?

Ich glaub nicht, dass die das selbst gut findet was sie da macht. Es gibt da zumindest so Gerüchte...

Aber wir schweifen ab.

Mit der Musik verhält es sich doch ähnlich wie mit dem Film. Sehe da durchaus Parallelen zwischen Gadot und Fischer. Beide werden von der Masse als attraktiv angesehen, während das Talent eher begrenzt ist. Dazu verkaufen sie ein Produkt, welches komplett auf Massenkompabilität getrimmt ist. Auf jedem Dorfbumms trallen sie von jung bis alt Atemlos textsicher runter, während sowohl Männer als auch Frauen gerne eine weibliche Superheldin Kerle verdreschen sehen wollen (aus geschlechterspezifischen Gründen versteht sich). Der Erfolg resultiert doch aus den großen Zielgruppen, beide vereinen die Altersklassen bzw. Geschlechter.

Die 800 Mio $ weltweit sind geknackt:

http://www.boxofficemojo.com/movies/?id=wonderwoman.htm

Danke für den Beitrag, das sehe ich ehrlich gesagt 1:1 genau so. Gal Gadot genau wie Helene Fischer sind meines Erachtens auch eher Markenbotschafterinnen / Produkte. Besonders authentisch oder glaubwürdig finde ich keine von beiden. Generell überwiegen da für mich mehr die Gemeinsamkeiten, als die Unterschiede. Und als besonders talentierte Schauspielerin bewerte ich Gadot auch bei weitem nicht. Sie ist hübsch anzusehen, aber ihre Ausdrucksmöglichkeiten sind eher eingeschränkt.

Und Wonder woman sehe ich auch weniger als Symbol von Feminismus und generell mehr als eine Verkörperung von Männerfantasien und Mädchenträumen, wie du es ja auch sagst. Als ernsthafte Identifikationsfigur für Feministinnen halte ich sie eher für ungeeignet, weil sei teilweise auch einfach eine Frau ist, die sich männlich verhält aber eben nicht authentisch weiblich ohne Klischees zu bedienen.

Dass sowas aber vom Marketing und den Medien gerne überhöht wird, ist wiederum auch nichts Neues.