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Früher war alles besser, oder?

Gestartet: 29 Juni 2009 21:48 - 104 Antworten

Geschrieben: 19 Juli 2010 11:23

Jason-X

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Stimmt schon, dass es mittlerweile eine sehr große, man möchte sagen viel zu große Auswahl an Filmen gibt. Was da im Bereich des Low Budgets und des Trashs veröffentlicht wird gehört fast schon gesetzlich verboten, auch wenn mal doch einige Perlen zu finden sind, wie z.B. "The blair Witch Project".
wie aber schon von Kekskrümel angesprochen, gab es so eine Flut auch schon in den 80ern als die Videorecorder aufkamen. Aber dafür gab es dennoch in den Kinos weniger aber dafür oftmals bessere Auswahl.
Bin eigentlich hauptsächlich in den 90ern zum ersten Mal ins Kino gegangen, da war es auch noch so, dass Qualität vor Quantität stand, mittlerweile wird man stellenweise erschlagen von Filmangeboten und wundert sich dann das hingegen wahre Filmperlen es leider nicht ins Kino geschafft haben... verkehrte Welt :confused:
Geschrieben: 19 Juli 2010 13:18

Schlumpfmaster

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Ob das Kino nun früher besser war oder nicht, beurteile ich später. Zuerst denke ich muss man die Ursachen des ganzen betrachten:

Zum einen ist Kino eine Unterhaltungsform, die primär auf ein jüngeres Zielpublikum abziehlt, da dieses eben insgesamt noch stärker auf Spaß und Spiel fixiert ist und weniger auf den Alltag eines Erwachsenen festgelegt.

Hierdurch ist es natürlich unabdingbar, dass das Produkt sich am jeweiligen Zeitgeist der Jugend orientiert.

Diese Veränderung des Kinos nicht nur durch immer bessere Tricks und Technik im Kino selbst, sondern eben auch des Erzählstils eines Films gibt es aber nicht erst im Zeitraum von 1980 bis heute, sondern auch in der Zeit von 1950 bis 19060 oder 1960 bis Mitte der 70er hat sich in einem recht rasanten Tempo entwickelt.

Dabei wurden die Schnitte generell immer schneller. Es gab durchschnittlich immer weniger "Geschichte" und dafür mehr Action oder rasante Szenerien. Seien es die Ritterfilme oder Mantel- und Degenfilme der 1950 und 1960, die oftmals nach dem gleichen Muster entstanden. Hierbei ging es vielfach um die Schauwerte und weniger um die direkte Handlung, die auch damals in soclhen Filmen oftmals bewusst einfach gehalten wurde.

Mit diesen Filmen ist die jetzige Generation um die 30 bis 40 aber auch sehr häufig groß geworden, denn die Filme liefen ja bald jedes Wochenede Sonntag in ARD und ZDF, später in den dritten Programmen.

Mit der Etablierung des Effekte- und Blockbusterkinos gab es ein neues Phänomen, welches niemals dagewesene Tricks präsentierte und damit wiederum eine andere Art der Faszination und Spannung aufbaute, wie dies Filme zuvor getan hatten.

Die jetztigen schnellen Schnitte beispielsweise entsprechen zum einen, wie Saswadee1983 mir treffend erklärt hat, zum einen an der jetzigen Generation von Kindern und Jugendlichen, die schon sehr früh von schnellen Computerspielen vorgeprägt sind, sowie von hektischen Cartoons, welche aussehen, wie die Sendungen meiner Kindheit auf Speed. Sie entsprechen aber auch unserer Zeit der absoluten Reizüberflutung im Allgemeinen: Werbung, Spielzeug, Computerspiele, das Alltagstempoi ansich. Das Leben ist nunmal sehr viel schneller geworden. Die Filme werden immer realistischer und grafischer in der Darstellung von gewalt und Action und somit, muss die Ausschüttung von Adrenalin heute sehr viel aufwändiger erkauft werden, als noch zu Zeiten von Indiana Jones oder Star Wars.

Der Durchschnitt an inteligenten Blockbusterproduktionen war ebenfalls höher, da es Hollywood deutlich besser ging als heute, denn auch wenn heutige Filme ein vielfaches dessen einspielen, als ihre älteren Geschwister, so sind sie deutlich teurer, ein Megaerfolg an der Kinokasse ohne Millionenschwere Marketingkampagne hingegen auch kaum noch vorstellbar, da der Markt gerade mut diesen Produkten überschwemmt werden.

Für mutige und intelligente Filmprojekte steht durchschnittlich gesehen viel weniger Geld zur Verfügung, da diese werbetechnisch einen schweren Stand gegen die Flut an Blockbustern haben und zum anderen, das Risiko eine kapitalen Flops enorm gestiegen ist.

Zudem muss ein Film von Beginn an Erfolg haben, sobald die Kosten eine gewisse Grenze überschritten haben, denn die Laufzeit in den kinos ist natürlich deutlich kürzer, als noch vor 10 oder 20 Jahren.

War die Heimauswertung damals noch zu vernachlässigen im Vergleich zu den reinen Kinokarten, so ist die DVD udn die BD heute oftmals die letzte Hoffnung für ein hinter den Erwartungen zurückliegendes Projekt um noch die Verlustzone zu verlassen, oder gar Gewinn zu erwirtschaften.

Aus genau diesem Grund wird in Hollywood auch oftmals auf große inhaltliche Innovation bei teuren Produktionen verzichtet. Doch ab und an ist dann eben doch mal einer dabei, der auch entsprechend Erfolg hat und wegen seiner Andersartigkeit schnell zur neuen Formel in Hollywood wird. Siehe Matrix oder der Herr der Ringe, oder ben die neue Batman-Reihe.

Matrix zog unmengen von westlichen Martial-Arts-Filmen nach sich, die sich dem Bullet-Time-Effekt bedienten. Nach Herr der Ringe und Harry Potter versuchte jedes große Studio seine eigenen Fantasy-Franchises aufzubauen und nach Batman begins und The Dark Knight, wird jede zweite Comicverfilmung als düster und realistisch, oder "inspieriert von The Dark Knight" angekündigt, oder dies im Vorfeld zumindest überlegt.

Dies sind die besagten Knöpfe von Kekskruemel. Eine Formel, die Erfolg brachte, wird so oft kopiert, bis die Leute den Schmuh durchhschaut haben, oder der Reiz verloren geht und man etwas neues haben will.

Dabei gibt es auch heute noch tolle intelligente Filme, nur gehen diese durch die Flut an Großproduktionen oftmals unter oder landen nur in der Videothek.

Auch, dass die B- und C-Filme in den 80ern, die man reihenweise aus der Viideothek bekam besser waren, als die heutigen Vertreter kann ich nicht teilen - da die Filme auch damals, kaum Klasse hatten. Ausnahmen damals wie jetzt bestätigen die Regel.

Durch die Flut an Blockbustern heut zu Tage bekommt man dann aber auch tatsächlich das Gefühl, dass die Filme heute schlechhter sind, zum einen, weil dies tatsächlich auf einige Filme zutrifft, zum anderen, aber, da man auch immer gerne dazu neigt seine eigene Kindheit ein wenig schöner in Erinnerung zu haben, als sie war.

Viele Filme, die ich als Kind geliebt habe, kann ich mir heute zum Beispiel garnicht mehr anschauen. Andere hat man auch schlicht vergessen. Zudem kommt auch eine gewisse Gewöhnung. Es gibt ab Mai bis August mindestens 5 Großproduktionen je Monat, welche alle zum Eventkino gehören. Also meistens Style over Substance präsentieren. Man nenn diese Monate nichtumsonst Blockbustersaison. Seit Herr der Ringe und HP, bzw. Narnia wurde dies um eine meist durch Märchen und Fanatsyfilmwelle im Spätherbst bzw. um die Weihnachstzeit erweitert. Die typischen jährlichen Fanstasyfilme für jung und alt ersetzen also den klassischen Weihnachtsfilm immer mehr, zudem haben die Studios aber auch gemerkt, dass gerade diese Stoffe in der Zeit nach Thanksgiving bis Januar Februar, also in der Zeit der Besinnung deutlich mehr Anklang findet - ein weiterer Knopf der Industrie.

Also wurde das Kino schlechter?

Ich denke nicht. Es werden aber jedes Jahr eine Unmenge an Filmen produziert, sei es für eine Direct-to-DVD/BD-Auswertung oder als Eventfilm fürs Kino, wodurch der Markt undurchsichtiger und weniger überschaubar war. Wirklich Geheimtipps werden heute weniger durch Mund zu Mund Pomotion weiterkommuniziert, sondern eher in Internetforen.

Wer sich also nicht derart für die Materie interessiert um ein solches Forum regelmäßig zu verfolgen, wird zwangsläufig viel seltener auf kleine Perlen treffen, als noch vor 20 Jahren.

Aber dies ist meines Erachtens auch zu großen Teilen der Entwicklung der Gesellschaft geschuldet. Das Kino und damit Hollywood, versucht sich diesen Entwicklungen nur so schnell als möglich anzupassen, um überleben zu können.

Und davon abgesehen, das Fortsetzungen älterer Filmreihen schlicht immer große Nachteile haben, die dem automatischen Kultwerbeeffekt entgegenwirken, sind Filme wir Indy 4 tatsächlich weniger gut, als die alten Teile, denn Indy 1 bis 3 zeigten zwar klassische Elemente von Hollywood-Abtenteuerfilmen und mischten dies mit damals zeitgemäßem Witz und Action, doch diese Mischung mit den Zutaten der heutigen Sehgewohnheiten, ist eben nicht in jeder Hinsicht zu vereinbaren. Ein Umstand, der auch des Star Wars Prequels anhaftet oder anderen späten Fortsetzungen.

Defacto passen die Zutaten meines Ersachtens bei den genannten Originalen nunmal besser zusammen und sind Zeugnnisse einer anderen Ära, die zwar heute noch funktionieren, doch durch den Spagat, das neue Puplikum zusätzlich ins Boot zu holen, werden meist Elemente zugefügt, die das Gleichgewicht empfindlich stören. Auch diese Filme sind Zeugnisse ihrer jeweiliegn Ära, aber sie zeigen eben auch eines der aktuellen Probleme der Filmindustrie auf, der Mangel an Risikobereitschaft, der sich bei den im Rampenlicht befindlichen Produktionen oftmals, aber nicht immer durch Innovationsarmut und schematisch oftmals sehr ähnliche Grundplots darstellt.

Trotzdem, auch wenn einige diese Filme mich heute nicht mehr so überraschen können, als die Klassiker meiner Kindheit, mag ich das Erlebnis Kino bzw. Film des Films wegen, der Flucht aus der Realität, dem geniesen toller Bilder und heute wie damals oftmals einfacher Handlungen, die durch diese Bilder transportiert werden. Es mag zwar nicht mehr neu und innovativ sein, wie noch bei Star Wars, oder Alien, aber seine Wirkung entfalltet auch ein neuer moderner Blockbuster, wenn er denn innerhalb seiner Parameter funktioniert. Der Zauber mag dabei zwar weniger sein, doch dies ist meines Erachtens dem Umstand geschukdet, dass man eben keine 5 Jahre mehr alt ist und mit großen Augen Fuchur dem Glücksdrachen beim Fliegen zusieht, oder 11 ist und endlich einen coolen Batman-Film zu sehen bekommt mit Jack Nicholson als Joker. Wir sind eben erwachsen und haben in der zwischen Zeit unzählige Raumschlachten, Weltenvernichtungen und Fäkalwitzfilme gesehen. Die DInge wiederholen sich und dies sicherlich zu großen Teilen, um Dinge die schon einmal erfolgreich waren, einer neuen Generation, die dies vielleicht noch nicht kennt, da alte Filme uncool sind näher zu bringen - und genau für diese Leute sind in erster Linie sicherlich auch ein großer Teil heutiger Remakes gewidmet.

Ich persönlich mag so manche Entwicklung des modernen Hollywood derzeit nicht, aber auch diese Entwicklungen werden igrnedwann wieder in eine andere Richtung umschwenken, zielgerichtet an der nächsten oder übernächsten Generation von Kinern und Jugendlichen - und wenn wir es schaffen dabei in uns auch ein wenig Kind zu bleiben und nicht hinter allem nur einen Effekt zu sehen, den wir schon kennen, werden wir sicherlich auch dann noch Filme zu sehen bekommen, die uns gefallen.

Das ist zumindest meine Meinung:)
Geschrieben: 19 Juli 2010 13:49

Chucky86

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was für mich früher ganz klar besser war waren zeichentrick serien :D, früher gabs batman, ghostbusters he-man, the pinky und the brain, aaaaaaah monster, creepy crowlers und noch soviel mehr und heute nur noch dieses blöde manga zeug :(. aber zu den filmen ich finde das heute genau so gute filme kommen wie früher, klar gibts alte klassiker aber ich denke das ist heute nicht anderst, filme die heute erscheinen sind irgendwan auch ein klassiker also nur filme dan die es auch verdient haben :D.
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Geschrieben: 19 Juli 2010 14:33

sven-hh

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hmmm, ich denke mal wir sind wählerischer geworden....
hey, früher war kino ein highlight.... endlich taschengeld.... ab ins kino und einfach mal geniessen das man wegkonnte.... da war es nicht so wichtig ob der film nun gut war oder grottenschlecht.... einfach zu sagen "ich fahr dann mal eben runter ins KINO"... there was magic in the air ;)

heuzutage sind filme alltag geworden durch internet und co.... es is alles schneller geworden... die filme ertrinken in special effects und schnellen schnitten.....

in sofern trifft es "besser" evtl. nicht.... früher war es einfach "anders".... es gab kein internet wo man sich das mal eben runterladen konnte... man wartete gespannt auf geld und das der film kam (und man die erlaubnis bekam alleine! ins kino abzuhauen für einen abend)... ich denke mal dieses besondere ist heutzutage ein wenig verloren gegangen... aber ich geh immer noch gerne ins kino... auch wenn alle sagen der film sei schlecht weil es dort und dort geschrieben is im internet oder man habe ihn sich bereits angesehen als raubkopie....

sorry, ich geh immernoch gern ins kino... werd wieder der kleine junge der sich selbst von trash auf der leinwand bezaubern lässt und die zeit um sich herum vergisst... für einen abend... denn so ganz ist die magie nie weg man merkt es teilweise nur nicht weil man zu hohe ansprüche hat
GEGEN DEN 3D-Wahn
2D und faire Preise fürs Kino!!!!!
Geschrieben: 19 Juli 2010 21:03

Jason-X

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Hab dazu in meinem Blog mal meine Meinung dazu geschrieben:

Die goldenen Zeiten des Films… schon vorbei oder kommen sie noch?


19. Juli 2010
…oder befinden wir uns noch immer mittendrin? Oder ist es gar ein Dauerzustand?

Eben las ich im Forum ein Beitrag mit dem Titel „Früher war alles besser, oder?“ vom User McFly. Das hat mich dann doch zum nachdenken gebracht. Ich philosophier ja gerne mal über solche Themen, vor allem wenn die Antworten doch so vielseitig sind.
Grundlegend war die Aussage, dass man früher zwar weniger Filme geboten bekommen hat, aber dafür umso mehr Qualität. Ebenso war auch alles langlebiger als in der heutigen Zeit, in der ein Film 3 Wochen läuft und danach schon wieder ausgelistet wird.
Mir ist dies vor allem auch bei der Musik bereits aufgefallen, zumal ich selbst jahrelang als Chefredakteuer als auch Freier Schreiber bei etlichen Musikmagazinen tätig war. Als ich 1990 meine erste CD gekauft habe, wurde die wochenlang hoch und runtergenudelt, das gleiche galt für Musikkassetten, falls die hier noch einer kennt. Vor allem wenn ich bedenke, in welchen abenteuerlichen Verfahren die manchmal kopiert wurde. Da hat man halt mal ein Tonbandgerät vor ein Radio gestellt und dann die Aufnahmetastegedrückt, denn das hatte damals noch nicht jedes Gerät. Mittlerweile wird man hingegen mit Veröffentlichungen und Kopisten zugeschüttet und der Musikgenuss wandelt sich vom Erlebnis zur Gelegenheit.

Dasselbe in Grün gilt auch für die Filmszene. Als ich als kleiner Bub Anfang der 80er unseren ersten Videorecorder ausprobieren durfte, war dies was Besonderes. Filme am Wochenende auszuleihen waren ein Ereignis. Da lief oftmals die ganze Familie zusammen in die Stadt und suchte mal bis zu einer Stunde, welche 2 Filme nun ausgeliehen wurden, wenn mal wieder kein „Wetten dass…“ oder ähnliches in der Glotze flimmerte. Und Kino war für mich damals ein Ereignis wie Ostern und Weihnachten zusammen. In den 80ern konnte ich lediglich „Didi – Der Doppelgänger“ und „Nummer 5 lebt“ in der Sparkassen Knax Klub Vorführung im Gemeindesaal von Renchen miterleben, da das nächste Kino 8 km von mir entfernt war. Alleine mit dem Fahrrad da hinfahren war nicht.
Doch bereits als die Bravo wöchentlich auf einer Doppelseite eine Fotostrecke aktueller Kinofilme einführte war dies was Besonderes. Man wusste fortan, auf welche Filme man sich freuen konnte, wenn sie denn mal in die Videothek kamen oder sogar im Fernsehen liefen. Und auch wenn wir bereits Ende der 80er mit Satelliten Fernsehen mehr Auswahl an Sendern hatten, gab es nicht gleich mehr Auswahl an guten Spielfilmen, den auf Sat1, RTL und Tele5 (Kabel1 gabs noch gar nicht und Pro7 kam erst ab 1989 und da auch nur mit 9 Stunden Programm pro Tag) kam nur aus heutiger Sicht Trash, schließlich waren sie als Nackedeifilm-Sender verpönt, auch wenn immerhin so kultige Serien wie „Das A-Team“, „Airwolf“ oder „Knight Rider“ dort ausgestrahlt wurden. So blieb mir damals weiter nichts als weiterhin der Gang zur Videothek.

Doch in den 90ern sollte sich alles ändern, denn ab da hatte ich ja meine 80er Yamaha Enduro und ab 1995 sogar mein Auto. Nichtsdestotrotz fuhr mein Vater mit mir gelegentlich zusammen zu einigen auserlesenen Filmen wie „Terminator 2“ (was für ein Erlebnis!) oder „Demolition Man“. Man merkte wie langsam die Auswahl so weit gedeckt war, dass man sich sogar manchmal nicht entscheiden konnte welchen Film man sich anschauen wollte oder sogar mal so (früher unvorstellbare) Sätze wie „Heute läuft ja mal gar nix im Kino“ fielen. Zudem wurde die VHS immer populärer und man traf sich auf Videobörsen bei der zu erschwinglichen Preisen von 10 – 30 Deutschen Mark sich VHS-Kassetten gekauft wurden… und das waren noch Schnäppchen. Doch dadurch hat man sich nur wirklich die absolut erlesene Ware zugelegt. Auch wenn meine damalige Sammlung von 200 VHS Kassetten im heutigen Verhältnis mickrig aussieht, war das damals wirklich relativ sehr viel. Den Rest hat man sich dann einfach im Fernsehen aufgenommen, so richtig schön mit in der Werbepause auf Pause drücken und man hat sich diebisch gefreut wenn man schon den Dreh raus hatte, wenn der letzte Werbetrailer auslief und der Film weiterging. Und was für ein Segen war das als die Videogeräte mit Longplay ausgestattet wurden, da konnte man gleich 2 Filme in Abwesenheit aufnehmen, wenn man mal in Urlaub ging… da war noch nix mit Festplattenrekordern oder Online Recording.
Am unvergesslichsten waren allerdings die Doppelnächte im Kehler Kino: bis zum vorletzten Jahr DAS Elite Kino im Ortenau Kreis! Da wurden Freitag- und Samtag abends 2 Filme zum Schnäppchenpreis angeboten. Wieviel das in DM gekostet hat, weiß ich jetzt nicht mehr, aber nach der Währungsreform waren das grad mal 10,- schlappe Euro… und was haben wir da für geniale Filme geguckt, von wegen nur Schrott Auswahl, wie manch einer vielleicht vermuten mag:
„Fight Club“, „Die 9 Pforten“, „Armageddon“, „Deep Impact“, „Blair Witch Project“, „Das fünfte Element“, „Matrix“, „Blade“, „Sieben“, „Das Schweigen der Lämmer“, „Hannibal“, „Gladiator“, „Dogma“, „Scream“, „X-Men“, „Spiderman“… aber ich drifte schon ins neue Jahrtausend ab… ;o)

Da angekommen war man schon längst im DVD Fieber und harrte den ersten Schnäppchen Aktionen von Amazon entgegen, denn Angebote gab es damals höchstens bei ebay oder auf DVD-Börsen. Für meine erste DVD anno 1999 zahlte ich noch 50,- DM und das wurde lange nicht besser, auch nicht durch den Euro, nur im Vergleich zu heute, wo manche sich schon beklagen, dass Amazon nicht so tolle Aktionen wie Amazon.co.uk, play.com und Konsorten bietet.
Die Produktionen der Filme wurden spätestens seit Titanic auch immer teurer und überschritten nun häufiger die 100-Millionen US-$ Produktionskostengrenze. Wenn ich da an die 90er denke, als „Terminator 2“ mit 90 Millionen US-$ den Rekord brach… da war das ne Sensation! Mittlerweile reicht dies oftmals um lediglich die Hauptdarsteller zu bezahlen, welche die Gagenforderungen von so manchen Top-Fußballern locker wie Waisenknaben aussehen lassen. Zum Vergleich der erste James Bond Film „James Bond jagt Dr.No“ aus dem Jahr 1962 kostetet alles in allem gerade mal 1 Million US-$ und das meiste kosteten hierbei die Requisiten und Stagesets; Inflation hin oder her…
Auch die Auswahl an Filme wurde deutlich erhöht, so dass man neben B-Movies vermehrt C-Movies und so genannten Trash angedreht bekam. Doch der wahre Kenner informierte sich schließlich in der Cinema, was davon zu empfehlen war und was nicht. Einige Jahre später – dank Amazon – wurden die DVDs auch zunehmend erschwinglicher und es gab auch desöfteren Aktionen, welche sogar mehrere DVDs zum Sensationspreis anboten. Auch Großhandelsketten wie Media Markt, Saturn, Edeka, Lidl oder Aldi sprangen zunehmend auf den Zug der DVD auf und nahmen solche Artikel in ihr Sortiment oder Aktionsangebot mit auf.
Allerdings trug auch das Internet sein Scherflein dazu bei, dass eine Informationsflut von Filmen vorliegt. Zunächst musste man sich die Informationen noch in Foren oder auf speziellen Filmseiten einholen, so dass noch ein gesunder Austausch vorhanden war, doch die ganzen Filmfirmen haben dieses Medium auch bald für sich zu Nutze gemacht und berieseln mit Bannerwerbung immer aggressiver werdender Art den potentiellen Kunden. Die Filme laufen auch nicht mehr so lange in den Läden und werden auch bald auf DVD oder mittlerweile Blu-ray veröffentlicht, mitunter so zeitnah, dass in manchen Kinos noch der Film läuft, wenn er schon fürs Heimkino angeboten wird.

Doch liegt der Grund für das Ganze auch in der Zeit und mit auch am Filmfan selbst, denn dass mit der Zeit die Filmauswahl wächst liegt alleine schon in 2 Weisen zugrunde: zum einen werden die alten, aber nach wie vor guten Filme ja nicht gelöscht oder jährlich verbrannt sondern bleiben nach wie vor erhalten. So ergänzt sich jährlich zu dem bisherigen Angebot beharrlich eine stete Zahl an neuen, empfehlenswerten Filmen hinzu. Zum anderen gilt nach wie vor das Gesetz der freien Marktwirtschaft und wenn die Nachfrage hoch ist, wird auch viel angeboten. Was nicht gekauft wird, wird auch nicht weiter angeboten. Solange nach wie vor willige Käufer vorhanden sind, wird sich das nicht ändern.
Des Weiteren fordert der Filmfan als Kunde ja immer mehr Auswahl und vor allem mehr Bequemlichkeit. Wieso sterben denn die ganzen Videotheken, die früher oft als wahre Goldgruben durchgingen? Oder die kleinen Lokalkinos, die pro Woche eine kleine aber feine Auswahl an Filme boten? Der Kunde will mehr und das schnell und einfach!

Man greift nun auf Onlinevideotheken wie Lovefilm und Videobuster zurück, geht zum 24h-Leihautomaten an der nächsten Tanke oder Stream sich das ganze via movieload, Maxdome und Konsorten direkt auf den Rechner oder mittlerweile sogar auf die Streaming-Box. Im Kino will man kein Erlebnis, sondern Auswahl, denn nicht jeder will heutzutage „Twilight“ oder „Avatar“ sehen… da muss schon noch ein Action-, ein Horror- und ein Komödienfilm mit im Programm sein,… oder am besten sogar jeweils zwei.
Dazu werden scharenweise Filme gekauft, je nach Preis oftmals sogar blind, ohne groß was von dem Streifen gehört zu haben. Irgendwann mal wird der dann mal entweder wieder auf ebay oder sonstigen Online-Verkaufsstellen für n paar Euro weiter verramscht. Filme im Kino werden gemieden, weil man entweder vorher schon aufgrund von mehrmonatiger Berieselung durch Trailer, Specials, Features, Competitions und virtuellen Homepages schon gar keinen Bock mehr darauf hat oder gleich merkt, dass der Filme eigentlich doch nicht so toll ist, und man ihn, wenn der Film dann – übertrieben gesagt – in 4 Wochen eh bereits auf DVD und Blu-ray vermarktet wird, dann auch ausleihen kann.
Denn: Billiger wird nichts auf der Welt, so dass man früher locker mit ´nem 10er entweder noch ´nen Kumpel einladen konnte oder zumindest kulinarisch mit Speis und Trank versorgt war. Heutzutage kostet so ein Erlebniswochenende im nächsten Multiplex alleine schon knapp 9,- Euro, wenn der Film auf ein Wochenende fällt… Überlängenzuschlag und 3D-„Steuer“ noch gar nicht mitgerechnet. Achja, ne Flasche Cola und ne Tüte Popcorn fehlt natürlich auch noch…
Wenn man dem entgegenstellt, dass z.B. „Percy Jackson“ aktuell für 12,97 Euro bei Amazon und Media Markt zum Veröffentlichungsdatum angeboten wurde, ist man doch eigentlich wirklich blöd, wenn man den Film sich nicht gleich selbst kauft und stattdessen vorher ins Kino geht. Manchmal muss man einfach nur geduldig sein…
Geschrieben: 19 Juli 2010 21:24

BlackDevilo

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Zitat von Chucky86
was für mich früher ganz klar besser war waren zeichentrick serien :D, früher gabs batman, ghostbusters he-man, the pinky und the brain, aaaaaaah monster, creepy crowlers und noch soviel mehr und heute nur noch dieses blöde manga zeug :(. aber zu den filmen ich finde das heute genau so gute filme kommen wie früher, klar gibts alte klassiker aber ich denke das ist heute nicht anderst, filme die heute erscheinen sind irgendwan auch ein klassiker also nur filme dan die es auch verdient haben :D.


oh ja da hast du recht da muss cih dir eindeutig beipflichten^^...früher als ich noch in dem alter war gab es sehr viele echt geile zeichentrickserien die ich mir auch heute nochmal gerne anschaue wenn ich zufällig mal eine im tv entdecke oder sowas und heute läuft nur noch schrott wie ich finde entweder manga müll wofür ich überhaupt nix übrig hab oder so sachen wie spongebob den ich auch gar nich leiden kann^^
Geschrieben: 19 Juli 2010 23:15

QuantumStorm

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Zitat von Schlumpfmaster
...
Also wurde das Kino schlechter?
...

Ich zitiere mal nicht den ganzen Text ;)

Ich stimme mit Dir in vielen Punkten überein (Ok, in einigen Detailfragen auch nicht ;))

Ich hab mir darüber in meinem eigenen Blog Gedanken gemacht, will den hier aber nicht wiederholen, daher: https://bluray-disc.de/blulife/blog/quantumstorm/5702-qualitt-des-kinofilms-in-der-heutigen-zeit
Gruß von QuantumStorm
"Man kann einen guten Film 3x sehen, aber muss ihn nicht 3x drehen!" --- "Irgendein Multiversum wirds schon richten"
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Geschrieben: 20 Juli 2010 04:49

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Freut mich das ihr diesen alten Thread wieder ausgegraben habt und hier weiter mit Euren teilweise hammerlangen Beiträgen bereichert. Wahnsinn.
Ich denke auch das dass ganze Erlebnis mittlerweile einen anderen Stellenwert hat als früher.
Gerade hier in den USA erlebe ich dieses Phänomen wieder. Das Licht geht aus und das kribbeln der Magie im Bauch ist wieder da. Die schaffen das hier sogar aus einem Durchwachsenen Film wie the last airbender ein Happening zu machen und das transportiert das Publikum auch. Das macht den Film nicht besser, aber es macht ihn leichter zu ertragen. Amis scheinen da wesentlich entspannter zu sein als wir. :D
Denn das ganze drum herum gehört für mich auch zum Filmerlebnis. Ist vielleicht einer der Gründe warum ich AVATAR im zweiten Anlauf, zuhause, in Ruhe besser fand.
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Geschrieben: 20 Juli 2010 07:32

QuantumStorm

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Nunja, dass die Amerikaner aus vielem ein "Happening" machen, ist wohl bekannt :D
Ist manchmal (!) auch gar nicht so verkehrt, denn wie Du schon gesagt hast, trägt das auch zur Grund(ein)stimmung mit bei.
Sollte natürlich nicht übertrieben aufdringlich sein (manchmal überschreiten die Amis die Grenze zum erträglichen auch etwas), denn dann kann es auch unangenehm werden.

Das das Ambiente viel zur Grundstimmung beiträgt, ist völlig richtig.
Schöne Lichtspieltheater im "Samtstiel" wären mal wieder was. Nicht, das ich was gegen das Cinemaxx hier hätte, aber wir hatten (und haben auch noch) viele Kinos, die auch wirklich noch nach Kino aussahen. Leider haben die den Trend der Technik meist verpasst, und wurden nicht auf z.B. digitale Technik umgestellt.

Auch sind die meisten Kinos dieser Art eher auf nicht-Mainstream Filme ausgelegt, was die Kinos nur für einen definierten Besucherkreis interessant macht.
Schade eigentlich.
Gruß von QuantumStorm
"Man kann einen guten Film 3x sehen, aber muss ihn nicht 3x drehen!" --- "Irgendein Multiversum wirds schon richten"
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Geschrieben: 20 Juli 2010 11:19

Schlumpfmaster

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Zitat von mcamokk
kann euch nur zustimmen, es gibt Filme, die hauen einen nur aus den Socken, wenn man noch nicht soviele ähnliche Filme gesehen hat. "Jumper" ist z.B. so ein Film, den ich mit 12-13 super gefunden hätte, mich aber in meinem jetzigen Alter, mit meiner Filmkenntnis nicht wirklich begeistert. Genauso ist es bei diesen ganzen Verarschungsfilmen wie "Date"-Movie, "Superhero"-Movie usw. Wenn man wie ich mit wirklich guten Filmen dieser Art aufgewachsen ist, wie z.B. "Die Nackte Kanone" oder "Hot Shots" dann hat man jeden dieser Gags so, oder wesentlich besser schon gesehen und ausserdem war trotz des flachen Humors, das Gagniveau deutlich höher!!
Man sollte aber nie vergessen, das Filme immer für die jeweilige und im Stil dieser Zeit gemacht wurde, dass kann man z.B. sehr gut an den Actionfilmen erkennen. Ein Actioner der 80er sieht nunmal anders aus, als einer der 90er und es werden oftmals auch ein paar andere Storymuster verfolgt. In den 80ern waren als Beispiel die One-Man-against-all-Filme(Rambo, Stirb Langsam, Phantom Commando usw.) sehr beliebt, die Filme waren relativ ernst und "düster". In den 90ern hingegen, wurden mehr die Zwei-ungleiche-Partner-machen-Stunk-Filme(Lethal Weapon, Rush Hour usw.) gedreht, die deutlich humorvoller waren und auch andere Heldentypen bedient haben. Kurzum, Hollywood hat sich immer wieder verändert, aber wenn ein Muster läuft, wird es natürlich gerne weitergenommen.

Also soweit ich weiss, ist nur der letzte Lethal Weapon aus den 90ern:p

Aber siherlich hat die Reihe Pate gestanden füretlliche Buddy-Movies, die in den 90ern aufkamen: Bad Boys, Last Boyscout, Rush Hour, und mehr..

Ansich teile ich aber auch deine Einschätzung.

Für mich war zum Beispiel der Bruch bei den Actionfilmen letztlich Speed mit Keanu Reeves und Sandra Bullok, der für mich der erste Film einer neuen Generation von Actionfilmen war.


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