Zitat:
Zitat von agentsands
Das ist hängengeblieben? Warum zitierst du nicht das:
Mit seinen diversen Fabelwesen und knapp bekleideten
Jungdarstellerinnen ist Sucker Punch offensichtlich als
Comic-Con-Pornofilm ausgelegt, der Alles bieten soll, wonach
jungfräuliche Fanboys darben. Doch ohne einen Hauch von Substanz,
ohne echte Emotion und mit mehr Denkfehlern als eine
Bundestagsdebatte ist der Film nicht nur eine Beleidigung für jeden
Intellekt, sondern vermag auch in keinster Weise zu bewegen und
bleibt somit sterbenslangweilig.
Davon ausgehend muss man es Snyder positiv anrechnen, dass er den
Film nach einem geschätzt 30-seitigen Drehbuch inszenierte und den
Rest mit Zeitlupen auffüllte. Bei einer derart vergurkten Erzählung
wäre mehr mit ziemlicher Sicherheit weniger gewesen.
http://www.moviegod.de/kino/kritik/1715/sucker-punch
Der Chefredakteur versteht sich selbst als intelektuellen Filmfan,
der er bei Leibe in meine Augen nicht ist! Seine Kritiken zerreisen
beinahe alles was ins Kino kommt und spart dabei auch nicht an
kraftvollen Formulierungen. Habe weiter vorne im Thread auch schon
zur Moviegod-Kritik Stellung bezogen.
Vorallem, das dem Film eine gewisse Substanz nicht überall
abgesprochen wird, sondern mittlerweile auch immer öfter gut
wegkommt - und zwar nicht nur wegen seiner optischen Bildgewalt -
weckt in mir die Vermutung, dass hier der Knackpunkt die Form der
Sinnvermittlung ist - sprich Snyder vermittelt seine Botschaft mit
viel Symbolismus, gezielt wenig Emotionen bei den Hauptcharakteren,
Destruktion vorherrschender filmrelevanter Charakterelemente in der
Popkultur und Filmindustrie insbesonderen, Einbetten von
Schlüsselmomenten in Form von Songtexten, die speziell hierfür
ausgewählt wurden etc...zumindest ist es das, was ich in einigen
Kritiken und auch jetzt den Meinungen hier im Thread entdecken
konnte.
Dagegen stehen dann die Leute, die dem Film die Tiefe absprechen,
keine Story etc., was aber auch bei dieser Erzählform recht schnell
nachzuvollziehen ist, wenn man weiss, dass sehr viele Leute den
Film mit den Erwartungen an sinnfreies Popcorn-Actionkino
angegangen sind, womit genau solche Details schlicht oftmals nicht
wahrgenommen werden können, da man ja ohnehin die Haltung im
Vorfeld hat, das Hirn vor der Vorstellung an der Kasse
abzugeben.
Damit will ich aber keineswegs die Leute kritisieren, die den Film
grundsätzlich so empfunden haben, da es ja auch im Vorfeld so zu
erwarten gewesen ist, und dann eben solche Feinheiten schnell
verschüttet oder nicht so empfunden werden können.
Würde zumindest in seiner Konsequenz Sinn für mich machen - und ich
muss sagen ich habe den Film noch nicht gesehen (was ich aber noch
in den nächsten Wochen nachholen werde)
Die Diskrepanzen zwischen den beiden Lagern machen mich jedenfalls
noch neugieriger und verheißungsvoller, als ich es zuvor schon
war:D