Er kam, überzeugte und siegte. So oder so ähnlich kann man den
Erfolg als Robert McCall in
The Equalizer
beschreiben. Nach dem Erfolg aus 2014 (193 Mio. $ Einspiel bei 55
Mio. $ Budget ohne Werbung) war klar das es weitere Filme geben
wird.
Teil 2 knüpfte inszenatorisch und genauso
erfolgreich an (190 Mio. $ Einspiel bei 60 Mio. $ Budget) und nun
nach weiteren 5 Jahren haben wir eine Trilogie.
Anfangs sehen wir Robert McCall wie er in Sizillien auf einem
Weingut ein Mafiosi-Versteck aushebelt. Gut an sich sehen wir nur
noch das Ergebnis. Alleine die Kamerasicht aus Sicht des Mafioso
wie er über immer mehr Leichen steigen muss um schlussendlich
McCall zu treffen ist herrlich. Natürlich ist McCall mittlerweile
mehr ein Superheld, denn ein Elitekämpfer aber das macht es ja
irgendwie aus. Rambo nur mit netter Mine. Beim Verlassen des
Weinguts wird er allerdings verletzt und wacht in einem kleinen,
verschlafenen Küstenstädchen wieder auf. Dort wird er liebevoll von
einem Arzt gepflegt und die beiden freunden sich an. McCall genießt
immer mehr diese Ruhe und Frieden in diesem Städtchen und möchte
hier seinen Lebensabend verbringen. Wie für Sizilien üblich regiert
hier nun mal die Mafia und das hier am Ende zwei Welten aufeinander
treffen dürfte selbsterklärend sein.
Ich liebe
Teil 1 und konnte
Teil
2 noch eine solide Fortsetzung abringen auch wenn er nicht
mehr an den Erstling herankam. Für
Teil 3 war das
neue Setting gold wert und auch den Fokus auf einen über weite
Stellen sehr ruhigen Film der sich mit McCalls Psycho beschäftigt
und das er sein altes Leben satt hat und einfach nur Ruhe finden
will war eine gute Entscheidung. Wie er durch die Gassen
schlendert, ins Café geht, neue Bekanntschaften macht und
vielleicht auch eine Liebe findet. Man würde es ihm so wünschen.
Auf der anderen Seite der Mafiosi-Clan der die Einwohner
terrorisiert. Und man weiß desto brutaler sie zuschlagen, umso mehr
werden sie durch die Hand von McCall leiden. Und ja so kommt es
schlussendlich auch. Es sind wieder einige richtig üble Szenen im
Film wo man einfach nur laut applaudieren kann. Trotzdem verkommt
das Ganze hier nicht zu einer Gewalt-/Actionorgie und gerade vom
Finale werden vielleicht einige Leute enttäuscht sein, da dieses
recht unspektakulär daher kommt. Dafür haben wir hier richtige
Jäger/Beute-Momente und es ist großartig die aussichtslose Flucht
von dem Mafiaboss zu verfolgen wie McCall einfach ganz gemächlich
neben ihm herläuft. Auch das kann Nervenkitzel sein.
Handwerklich ist der Film entsprechend seinem Budget top gemacht.
Der Drehort ist wunderschön, die Ausstattung entsprechend auf
AAA-Niveau. Auch die Bluteffekte waren soweit okay. Hier haben wir
mit
Expend4bles derzeit leider ein unschönes
Negativbeispiel. Bei
Equalizer 3 ist es wieder
etwas realistischer. Was halt auffällt das Denzel Washington bei
weitem weniger Actionszenen hat als in den Teilen zuvor. Aber es
passt einfach in die Handlung und das Setting. Auch sind einige
Dinge wieder hammerhart (die Szene mit dem Polizeichef ist schon
nicht ohne).
Richtig gut gefiel mir die Rolle des Arztes und auch der
Carabinerie kriegt mit fortlaufendem Film eine Rolle wo man
Sympathie entwickelt. Dakota Fanning als CGI Agent hingegen fand
ich jetzt nicht soooo dolle. Sie passte nicht so recht in die
Handlung was die Macher möglicherweise auch merkten und sie dann
teilweise rausschrieben bzw. den Fokus verlegten.
Viel mehr kann ich eigentlich gar nicht zum Film schreiben. Mir
gefiel er besser als Teil 2 was dem frischen Setting und dem
ruhigeren Ton geschuldet ist. Der Cast macht seine Sache ordentlich
und jede Szene mit Denzel Washington ist einfach toll. Mit 70 Mio.
$ Budget (ohne Marketing) und aktuell 188 Mio. $ Einspiel ist er
genauso erfolgreich wie die Vorgänger. Er hat sich mittlerweile
eine stabile Fanbasis aufgebaut und auch wenn
Teil
3 ursprünglich der Abschluss sein sollte (mit dem Ende
wäre es auch perfekt gewesen) ist nun klar das wir Robert McCall in
Zukunft wiedersehen werden. Also das selbe Schicksal wie bei John
Wick. Too successful to stop. Auf diesem Niveau mit einigen Jahren
Abstand und einer neuer Idee bin ich aber gerne wieder dabei. Von
mir gibts
8 von 10 komprimierte Mediannerven
Bewegt sich damit genau auf dem Niveau von Teil 1 (8/10) und ist
etwas besser als Teil 2 (7/10).
Stefan Raab ist der Stinkefinger des aktuellen
Zeitgeists