Story: | 8/10
Bildqualität: | 10/10
Bildqualität 3D: |
8/10
Tonqualität: | 10/10
Ausstattung: | 5/10
Gesamt: | 8/10* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht
berücksichtigt.
Vor nunmehr 40 Jahren, startete Drehbuchautor, Produzent und
Regisseur George Lucas im Jahr 1977 mit seinem Film
Star
Wars, der hierzulande am 9. Februar 1978 unter dem Titel
Krieg der Sterne in den Lichtspielhäusern zu sehen war, etwas ganz
Großes. Inzwischen besteht das Franchise aus insgesamt drei
Trilogien, deren neuste Reihe 2015 mit
Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der
Macht im Kino eingeleitet wurde, dort die beachtliche
Summe von über zwei Milliarden US-Dollar einspielte und damit
aktuell zum dritterfolgreichsten Film aller Zeiten zählt. Dreht man
die Zeit nun wieder zurück, startete die Filmreihe einst damit, das
die Rebellen mit den gestohlenen Plänen des Todesstern auf der
Flucht waren. Jetzt erst – vierzig Jahre später, klärt
Rogue One – A Star Wars Story die Geschehnisse
darüber auf, wie diese Pläne überhaupt in den deren Besitz gelangen
konnten. Wir haben die Rebellen bei diesem gefährlichen und
aufopferungswürdigen Unterfangen begleitet und dabei auch gleich
geprüft, ob auch dessen Blu-ray-Umsetzung geglückt ist.
Story
Das gefürchtete und mächtige Imperium baut seine
Macht weiter aus. Mit einer neu errichteten Kampfstation, genannt
Todesstern, dessen Feuerkraft es vermag einen ganzen Planeten zu
zerstören, will man künftig die gesamte Galaxis kontrollieren.
Dessen Designer ist Galen Erso (M. Mikkelsen), der den Bau dieser
Superwaffe unter Zwang fertiggestellt hat, jedoch in den
technischen Plänen eine Information hinterlassen hat, welche den
Schwachpunkt der Station markiert. Unter der Führung von Cassian
Andor (D. Luna), startet die Rebellenallianz ein Kommando, welches
diese Pläne beschaffen soll. Zu den todesmutigen Renegaten gehört
auch die entschlossene Jyn Erso (F. Jones), welche sich den
Rebellen angeschlossen hat, um die Fertigstellung des neuen
imperialen Machtinstruments zu verhindern und ihren Vater aus der
Gefangenschaft zu befreien. Kein leichtes Unterfangen…
Wer
Star Wars: Epsisode IV – Eine neue
Hoffnung kennt, der weiß genau, das diese Mission
einem Himmelfahrtskommando gleicht. Das dieses Unterfangen
letztlich geglückt ist, weiß man ebenfalls bereits – allerdings wie
es dazu kam und welche Opfer dafür gebracht wurden, das war bislang
unbekannt und wird im Film von Regisseur Gareth Edwards
(
Godzilla 2014), der den Stoff nach
einer Idee und dem Drehbuch von Gary Whitta, John Knoll, Chris
Weitz sowie Tony Gilroy adaptierte, endlich aufgedeckt. Disney hat
sich das ordentlich was kosten lassen und investierte die stolze
Summe von 200 Millionen US-Dollar in das Projekt – ein Betrag der
sich ausgezahlt hat, wie das weltweite Einspielergebnis von über
eine Milliarde US-Dollar eindrucksvoll beweist. Wobei das durchaus
etwas verwunderlich ist, denn
Rogue One – A Star Wars
Story ist kein herkömmlicher Star Wars-Film, sondern der
erste Titel der sogenannten Anthology-Reihe, welche Geschichten
zwischen den jeweiligen Episoden aufgreifen und erzählen sollen. Im
Falle von Rogue One, werden hier obendrein auch weniger die Jedi
und Sith thematisiert, vielmehr wird der Fokus eher auf den Krieg
und die Macht des Imperiums gelenkt.
Der Film beginnt etwas unkonventionell ohne den bekannten Lauftext,
was etwas gewöhnungsbedürftig ist und auch befremdlich wirkt. Zudem
ist die Einleitung während der ersten fünfzehn Minuten recht
holprig, da anfangs viel zwischen verschiedenen Orten und Planeten
hin und her gesprungen wird. Nachdem die einzelnen Charaktere aber
eingeführt sind, findet 'Rogue One' endlich seine Mitte und man
kann anfangen den Film zu genießen. Die Umsetzung der Geschichte,
in welcher die Rebellen zunächst mit Hilfe von Jyn Erso versuchen,
den Ingenieur des Todessterns ausfindig zu machen und später, vom
streng bewachten Tropenplaneten Scarif dessen Pläne aus einer
imperialen Basis zu stehlen, ist unterhaltsam ausgefallen und
großartig in Szene gesetzt worden – es kommt stets das bekannte
Star Wars-Feeling auf, was jedoch nicht selbstverständlich ist,
denn Jedis kommen im Film keine vor und auch sonst gibt es, bis auf
wenige kurze Ausnahmen, auch keine bekannten Gesichter zu sehen.
Das ist aber auch gar nicht nötig, denn das bunt zusammengewürfelte
Rebellen-Team, welches im Kern aus Anführer Cassian Andor, einem
umprogrammierten imperialen Droiden (A. Tudyk), Jyn Erso, den zwei
Whills-Wächtern Chirrut Imwe (D. Yen) und Baze Malbus (J. Wen)
sowie dem übergelaufenen imperialen Piloten Bodhi Rook (R. Ahmed)
besteht, agiert überaus überzeugend. Für die coolsten Momente
sorgen dabei der blinde Chirrut Imwe und auch der vorlaute Droide
K-2SO, welche beide immer einen lockeren Spruch auf Lager haben und
so die ansonsten sehr düstere Stimmung gekonnt auflockern.
A propos düster: Für richtig gute Atmosphäre sorgen auch die kurzen
Auftritte eines bekannten imperialen Gouverneurs sowie dessen
Handlanger Darth Vader (S. Wilding), der vor allem gegen Ende des
Films für offen stehende Münder sorgen dürfte. Während der Laufzeit
von 134 Minuten wird es jedenfalls niemals langweilig, denn neben
anderen tollen Darstellern wie Forest Whitaker (Saw Gerrera), Ben
Mendelsohn (Direktor Orson Krennic) sowie Genevieve O’Reilly
(Senatorin Mon Mothma), gibt es mit neuen Welten wie Lah’mu, Jedha,
Eadu und Scarif und den dortigen Bewohnern und verschiedenen
Spezies jede Menge zu entdecken. Dem Rebellenstützpunkt auf Yavin
IV wird ebenfalls ein Besuch abgestattet und dort gibt es
selbstverständlich auch ein Wiedersehen mit R2-D2 und C-3PO.
Insgesamt betrachtet bekommt man mit
Rogue One
einen deutlich erwachseneren Star Wars-Film geboten, der sich dank
vieler toller Momente hervorragend vor die Geschehnisse von
Episode IV – Eine neue Hoffnung
einfügt und obendrein auch noch jede Menge Fan-Service
bietet.
Bildqualität
Der Transfer von Rogue One, welcher im
Ansichtsverhältnis von 2.39:1 (16:9) vorliegt, gibt keinen Anlass
zur Kritik und liefert Werte, welche stets auf Refernzniveau
liegen. Die Bildschärfe ist exzellent und auch die Farben sowie das
Kontrastverhältnis präsentieren sich natürlich und gleichermaßen
kräftig. Der Detailgrad des Bildes ist darüber hinaus enorm, denn
ganz gleich ob es Nahaufnahmen in den Gesichtern der Darsteller
sind, bei denen jede noch so feine Pore sichtbar wird, feinste
Details an der Kleidung mühelos erkennbar sind oder gerade der
Todesstern als Demonstration dessen Feuerkraft Jedha dem Erdboden
gleichmacht, die Präsentation wird dem Namen Star Wars mehr als
gerecht. Der Schwarzwert ist ebenfalls sehr satt und sorgt dafür,
dass das Bild vor allem während der Weltraumszenen überaus
plastisch wirkt. Kompressionsartefakte oder andere Makel waren
während des Tests ebenfalls keine auszumachen, weshalb hier zurecht
die volle Punktzahl vergeben werden kann.
Bild 3D
Das 3D-Bild liegt im gleichen Ansichtsverhältnis
vor, fällt aber im Vergleich zum 2D-Transfer leicht ab. Das liegt
zum einen daran, weil man es hier mit einer nachträglich in
3D-konvertierten Produktion zu tun hat, vor allem aber auch, weil
der Film einen ziemlich düsteren Look hat und auch vermehrt
dunklere Szenen bietet. Dies sorgt einstweilen dafür, das in dem
dunkleren Bild manchmal einige Details untergehen und auch die
Bildschärfe minimal schwächer ausfällt, als beim 2D-Pendant.
Pop-Out-Effekte bietet die 3D-Version überhaupt keine, dafür
punktet das Bild aber mit einer sehr guten Tiefenwirkung, welche
sehr oft ein Mittendringefühl aufkommen lässt. Zur Höchstform läuft
der 3D-Transfer aber auf, wenn es im letzten Drittel auf dem
helleren Planeten Scarif zum Showdown kommt – hier sind es vor
allem die X-Wing-Szenen, bei denen die Kamera oftmals statisch am
Heck montiert wurde und man dadurch das Gefühl vermittelt wird, man
würde selbst in der Sternjäger-Serie der Incom Corporation sitzen.
In Bezug auf die Farbendarstellung präsentiert sich das Bild leider
ebenfalls minimal schwächer und liefert nicht ganz die Brillanz des
2D-Transfers. Kein allzu spektakuläres 3D-Bild, aber dank des sehr
guten letzten Drittels, bei dem im Vergleich zum Rest des Films
deutlich mehr in 3D geboten wird, reicht es hier für gute acht
Punkte.
Tonqualität
Disney ist sich seiner Ton-Politik treu geblieben
und spendiert auch Rogue One, genau wie bereits bei
Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der
Macht eine deutsche Tonspur in verlustfreiem DTS-HD
Master Audio 5.1, während der englische Originalton lediglich einen
verlustbehafteten DTS-HD High Resolution-Mix bietet, diesen dafür
aber zumindest mit zwei zusätzlichen Kanälen als 7.1-Abmischung.
Für welche der beiden Tonspuren man sich letztlich entscheidet,
spielt jedoch keine große Rolle, denn beide Abmischungen klingen
dynamisch, gleichermaßen aktiv und verteilen sich exzellent auf die
jeweiligen Surround-Kanäle. Blasterschüsse ertönen kräftig,
Explosionen lassen das Wohnzimmer regelrecht erbeben und auch die
Hintergrundgeräusche fügen sich authentisch ins tonale Geschehen
ein. Der Score, den diesmal der US-amerikanische Komponist Michael
Giacchino (
Star Trek Beyond,
Doctor Strange) beigesteuert hat –
nur das Titellied stammt von John Williams, klingt darüber hinaus
ebenfalls harmonisch und sorgt für passendes Star Wars-Feeling –
richtige Ohrwurm-Themen werden allerdings leider keine geboten.
Aber auch ohne diese gibt es an der Vertonung nichts zu
beanstanden, da auch die Dialoge dank der ausgewogenen Balance
immer klar und verständlich wiedergegeben werden. Ebenfalls mit auf
der Disc enthalten ist außerdem auch noch eine polnische Tonspur in
Dolby Digital 5.1.
Ausstattung
-
Die Geschichten hinter Rogue One: A Star Wars Story:
- Die Idee zu Rogue One (9:00 min.)
- Jyn: Die Rebellin (6:16 min.)
- Cassian: Der Spion (4:14 min.)
- K-2SO: Der Droide (7:43 min.)
- Baze & Chirrut: Die Wächter der Whills (6:20 min.)
- Bodhi & Saw: Der Pilot & Der Revolutionär (8:35
min.)
- Das Imperium (8:18 min.)
- Visionen der Hoffnung: Der Look von Rogue One (8:24 min.)
- Die Prinzessin & Der Gouverneur (5:49 min.)
- Epilog: Die Geschichte geht weiter (4:15 min.)
-
Rogue – Die Zusammenhänge (4:31 min.)
-
Steelbook mit Prägung und Innendruck
Das Bonusmaterial von
Rogue One – A Star Wars
Story ist komplett auf der dritten Disc in diesem Set
verstaut worden und sieht auf den ersten Blick sehr übersichtlich
aus. Lediglich zwei Beiträge sind auf der Blu-ray enthalten – eine
kurze Featurette namens 'Rogue – Zusammenhänge', welche genauer auf
die internen Zusammenhänge diverser Charaktere und vieler Details
eingeht sowie das zehnteilige Making-of mit dem Titel 'Die
Geschichte'. Dieses hat eine Laufzeit von knapp 70 Minuten, lässt
sich wahlweise am Stück oder jeweils Beitrag für Beitrag abspielen
und geht dabei auf die wichtigsten Aspekte rund um die Entstehung
des Films ein. Bedauerlich ist, das es weder einen Audiokommentar
des Regisseurs gibt, noch einen Entfernte-Szenen-Bereich, denn vor
allem bei letzterem müsste eigentlich reichlich Material vorhanden
sein, welches sogar im Trailer zu sehen war, jedoch im fertigen
Film keine Verwendung mehr fand. Zum Schluss sollte noch erwähnt
werden, das sämtliche Extras in HD vorliegen und auch deutsch
untertitelt wurden. Ein schön geprägtes Steelbook mit Innendruck
und ohne FSK-Flatschen bietet diese Edition ebenfalls, was vor
allem Sammler freuen dürfte.
Fazit
Rogue One ist das erste Star
Wars-Abenteuer, welches Teil der neuen Anthology-Reihe ist und eine
Geschichte zwischen den herkömmlichen Episoden erzählt. Zugegeben:
Als angekündigt wurde, eine Geschichte über die Entstehung des
ersten Todessterns und dem Diebstahl dessen technischer Pläne zu
erzählen, war ich zunächst skeptisch. Gerne hätte ich etwas ganz
anderes gesehen, wie beispielsweise etwas über die alte Republik,
eine Verfilmung über Sithlord Darth Bane oder einen Standalone-Film
mit Kopfgeldjäger Boba Fett. Nachdem ich aber im Kino war und
Gareth Edwards 'Rogue One' gesehen hatte, war ich aber besänftigt
und überaus zufrieden, denn das was der britische Filmregisseur aus
dem Stoff rausgeholt hat, kann sich sehen lassen und ist überaus
unterhaltsam und spaßig, aber auch hart und schmutzig inszeniert –
ein Film der dem Namen Star Wars, der ja letztlich für
Krieg der Sterne steht, wirklich gerecht wird.
'Rogue One' ist erfrischend anders inszeniert, bietet viele tolle
Schaumomente mit neuen Welten, Fahrzeugen, Waffen sowie Kreaturen
und auch der kurze Auftritt von Darth Vader ist der Wahnsinn.
Nachdem der Film fertig ist, hat man richtig Lust darauf direkt mit
'Episode IV – Eine neue Hoffnung' weiterzumachen – Mission
geglückt!
Technisch liefert Disney eine überaus gelungene Blu-ray ab, welche
bei Bild und Ton mit Referenzqualität aufwartet. Der 2D-Transfer
gehört mit zum Besten, was es bislang auf dem Medium zu sehen gab
und überzeugt mit einem gestochen scharfen Bild, sehr natürlichen
und kräftigen Farben sowie einem ausgewogenen Kontrastverhältnis.
Der deutsche Ton bietet ebenfalls starken Sound in DTS-HD Master
Audio 5.1, bei dem es gehörig rummst und knallt, ohne das die
Dialoge darunter zu leiden haben. Der englische Originalton liegt
zwar nur als DTS-HD High Resolution-Mix vor, klingt aber
keinesfalls minderweriger, sondern bietet sogar mit der
7.1-Abmischung zwei zusätzliche Kanäle. Das 3D-Bild ist ebenfalls
recht ansehnlich, lässt sich aber Zeit bis es zur Höchstform
aufläuft und bietet somit erst im letzten Drittel beim Finale auf
Scarif ein tolles dreidimensionales Feeling, mit einem echten
Mittendringefühl. Der einzige wirkliche Schwachpunkt dieser
Veröffentlichung ist das Bonusmaterial, das leider etwas
übersichtlich, jedoch trotzdem informativ ausgefallen ist. Dennoch
eine insgesamt sehr gute Blu-ray-Veröffentlichung, welche Sammler
und vor allem Star Wars-Fans nur zu gerne in ihre Filmsammlung
aufnehmen werden.
Kaufempfehlung:
8/10
Testgeräte:
▪ TV: Samsung
UE55JS9090
▪ AVR: DENON
AVR-X4200W
▪ BDP: Panasonic
DMP-UB900EGK
▪ Boxen: Quadral Ferrum + Klipsch
RP-140SA