Hi ihr!
Das Kinojahr 2019 hat begonnen und wurde von mir mit dem Film
"Glass" eingeläutet. Das war mein Eindruck:
Der Film beginnt mit einer kurzen Episode der beiden Charaktere
David Dunn (Bruce Willis - aus Unbreakable) und dem Mann mit
extremer dissoziativer Persönlichkeitsspaltung (James McAvoy - aus
Split). Nach einem Aufeinandertreffen mit einem Kampf von Dunn und
dem Mann mit Identitätsstörung werden sie festgenommen und in eine
psychiatrische Anstalt gebracht. Dort versucht die Psychiaterin
Ellie Staple (Sarah Paulson) sie davon zu überzeugen, dass deren
Dasein auf einer neurologischen Schädigung im Gehirn zustande
kommt. Kurz darauf treffen sie auch auf Mr. Glass (Samuel L.
Jackson), der zunächst nur ein gewöhnlicher Insasse zu sein
scheint, aber ebenfalls ein Geheimnis hütet. Wird die Psychiaterin
sie überzeugen können doch keine Superhelden zu sein?
Der Film bildet sozusagen das finale Bindeglied zwischen
Unbreakable (über Dunn mit den stählernen Knochen) und dem Film
Split (über die verschiedenen Identitäten von der dissoziativen
Persönlichkeit). Der Film selbst ist wie eine Art Psychoanalyse der
zwei Hauotfiguren und auch dem zunächst unscheinbaren Charakter Mr.
Glass mit der Glasknochenkrankheit. Im Verlauf des Films ergeben
sich viele Dinge, die auf die Hintergründe der jeweiligen Figuren
hinweisen. Man kann den Film auch ohne Kenntnis der beiden
Vorgängerfilme schauen. Es ist zwar von Vorteil bezügl. des
besseren Verständnisses, aber auch so sorgt der Film für Neugierde
mehr über die 3 zentralen Figuren zu erfahren. Der Film selbst ist
eher düster und trist gehalten, doch gerade in Kombination mit dem
Soundtrack kommt eine fast durchgängige Spannung ohne große Lücken
zustande und lässt die 130 Minuten fast wie im Flug vergehen.
Besonders interessant ist jedoch, dass diese Analyse der 3
Hauptfiguren fast schon eine Art Erklärung des Superhelden-Daseins
darstellt, was den Film umso interessanter macht.
Ich muss gestehen, dass ich gerade nach dem Film Split, mit viel
Skepsis in den Film gegangen bin. Auch der Fakt, dass die beiden
Vorgängerfilme grunsätzlich verschieden sind ließ mich zweifeln,
wie man in diesem dritten Film eine Verbindung herstellen kann. Am
Ende habe ich es aber keineswegs bereut und bin geradezu begeistert
aus dem Film gekommen. Ich bin sogar so überzeugt, dass ich dem
Film Split, der mich damals eher enttäuschte, nochmal eine zweite
Chance geben werde. Von mir gibt es für diese gelungene
Charakterstudie des Superheldentums 8/10P mit Potenzial auf mehr
Punkte bei einer Zweitsichtung. Das Kinojahr hat einen würdigen
Anfang genommen mit diesem Film!