Sie lernt nicht dank der Aliensprache in die Zukunft zu sehen, sondern nur die Anfangsszenerie nicht als Erinnerung sondern als Zukunftsvision zu deuten. Das ist ein großer Unterschied.

Der anfängliche Flashback (a.k.a. Flashforward) ist nur da um den Zuschauer zu verwirren und hat noch gar nicht stattgefunden. Natürlich konnte sie zu dem Zeitpunkt noch nicht in die Zukunft sehen, da sie noch gar nicht mit den Aliens und deren Sprache in Berührung kam. So gesehen tauchen die Flashforwards (für sie!) erstmals auf, als sie bereits einen Teil der Alien-Grammatik entschlüsselt hat. Wir als Zuschauer sehen die Vision dann bereits zum zweiten mal, weil Villeneuve uns denken lassen will, dass es sich um Adams Vorgeschichte handle. Natürlich kann Adams diese Träume zu dem Zeitpunkt noch nicht richtig einordnen, weshalb sie diese erstmal für Erinnerungen abtut. Das wird auch dann deutlich, als sie Renner von ihrem Traum erzählt, woraufhin er überrascht entgegnet, dass er gar nicht wusste, dass sie eine Familie hatte (der erste unterschwellige Hinweis für den Zuschauer, dass es sich vermutlich nicht um die Vergangenheit handelt).

Desweiteren reden/schreiben die Aliens ständig davon, dass sie der Menschheit ein "Werkzeug" anbieten wollen (was Adams anfänglich noch falsch mit "Waffe" übersetzt). Mit Werkzeug ist natürlich deren Sprache gemeint, mithilfe dieser man in die Zukunft sehen kann. Die Aliens haben in ihrer eigenen Zukunft gesehen, dass sie irgendwann mal auf die Hilfe der Menschheit angewiesen sind und deshalb haben auch ein Interesse am Fortbestand der menschlichen Rasse. Ihre Sprache und die damit verbundene nicht-lineare Wahrnehmung wird ja auch als "Geschenk" an die Menschheit bezeichnet, dessen Bedeutung aber Adams erst am Ende klar wird. So gesehen hast du schon recht, wenn du sagst sie lernt erst am Ende wie sie ihre Träume zu deuten hat. Aber sie hatte diese Flashforwards/-backs erst ab ca. der Mitte des Films. Zuvor würde das einfach null Sinn ergeben.

Ob das am Anfang ein Traum war oder nicht wird offen gelassen. Jedoch muss sie zu diesem Zeitpunkt schon eine Ahnung, Ängste oder ähnliches gehabt haben, da sonst ihre psychische Verfassung nicht erklärbar ist. Oder kriegst du ne Depression einfach mal so zum Spaß, nur um mal zu schauen wie das ist? Nein, eben nicht! Und genau deshalb bleibe ich dabei, dass sie sehr wohl schon zumindest eine Befürchtung oder sogar Angst vor diesem noch in der Zukunft ausstehenden Ereignis mit ihrer Tochter hatte und es erst durch die Aliensprache einordnen konnte.
Das ist der Unterschied zwischen Interpretation und Wissen.
Soviel zu deiner Null-Sinn-Theorie.
Aber mach nur weiter. Im Gegensatz zu dir hatte ich genau diese Thematik mit Interpretation und realem Wissen ein komplettes Semester in Kognitionspsychologie.

das hatten wir ja schon...sie brauchen unsere Hilfe....in 3000 Jahren

Es wird ja gesagt, bzw ergibt sich in der Kommunikation, dass die Aliens in 3000 Jahren unsere Hilfe bräuchten und deswegen zu uns kamen, um uns ihre Kommunikation mit Ihnen zu ermöglichen.