Vater Ben (Viggo Mortensen) lebt mit seiner Frau und den Kindern ein Leben in Abgeschiedenheit in den Wäldern Washingtons am Pazifik. Es ist geprägt von Bildung, körperlicher Anstrengung und vor allem Liebe in der Familienbande. Doch als seine Frau verstirbt, kann er nicht alleine weitermachen mit seiner Erziehung. Nun erwarten ihn und seine 6 Kinder ganz andere Herausforderungen, als sie erstmals in die Welt der anderen Menschen eindringen. Gemeinsam mit ihnen besucht er Verwandte und muss für sich und für sie herausfinden, welches Leben sie zukünftig leben wollen. Und dann will man ihm auch noch die Kinder wegnehmen. Ein Streit um seine Lebenseinstellung und die seiner Kinder entbrennt ...

Release ist am 14. Juli in Deutschland

Trailer
https://www.youtube.com/watch?v=D1kH4OMIOMc


Gefällt mir sehr gut und ist wieder mal ein vielversprechender Film im Indie Bereich. Auf imdb steht er derzeit (nach Festivaltour) auf 8,8 bei nur 184 Bewertungen. Aber auf allen Festivals fand er riesigen Anklang und insbesondere Viggo (der privat ja ähnlich lebt!) und die vielen neuen Gesichter der Jungdarsteller überzeugen.

Gestern in der "Sneak" gesehen...
Klasse Film...Gute Besetzung durch und durch...
Und mit Gänsehautmoment.

In meinen Augen absolut empfehlenswert...

Diese oder letzte Woche kam ein Kino-Spezial zu dem Film im ZDF.

Das sieht mal nach einem richtig tollen Film aus. :cool::pray:

Um es vorweg zu nehmen: Ich kann den Film ebenfalls nur empfehlen!

Viggo Mortensen spielt einen Vater (Ben), der mit seinen Kindern (es waren mindestens 6) in der Wildnis einen alternativen Lebensstil lebt, geprägt von körperlicher Anstrengung und Bildung. Dabei steht vor allem die alternative Philosophie im Vordergrund - das Leben um zu Leben, und nicht um in einer von Konzernen geführten Gesellschaft 10 Std. am Tag zu Arbeiten um Dinge konsumieren zu können. Als die Familie wegen eines tragischen Vorfalls aus der Wildnis in die "zivilisierte" Gesellschaft kommt, prallen aber Welten aufeinander, in denen Konflikte und Probleme vorprogrammiert sind. Am Ende geht es um einen Wettstreit der Ideologien, aber auch um die Bedeutung von Familie, und vom Leben.

All das wird in eine herzliche Story verpackt, die garnicht mit dem erhobenen Zeigefinger predigt, sondern vieles sehr subtil anregt, und dabei Vor- und Nachteile beider Lebensstile schonungslos offenlegt. Im Vordergrund steht eine Tragödie und wie die Familie mit dieser umgeht, um das Zerbrechen, aber auch Wiederfinden von Familienbeziehungen, von Vertrauen und Liebe.

Die Story wird mit viel Feingefühl erzählt und auch mit vielen tollen Landschaftsaufnahmen untermalt. Letztendlich passiert ziemlich wenig, und doch wird einem nie langweilig und man hat das Gefühl, das viele "Detail"-Szenen den Film voranbringen auch wenn sie eigentlich wenig zur Story beitragen.

Zum Erfolg dieses Films führt sicherlich auch nicht zuletzt der Cast, der neben Größen wie Viggo Mortensen, Steve Zahn oder Frank Langella vor allem aus einem Kindercast von zum Teil recht unbekannten Schauspielern besteht, die grandios herzlich und glaubwürdig spielen und bis zur jüngsten hin unglaubliches schauspielerisches Talent beweisen.

Insgesamt ein Film, bei dem man sowohl lachen als auch traurig sein kann, bei dem man genießen als auch nachdenken kann(muss), und der insgesamt sehr unterhält und auch ans Herz wächst. Ein wirklich toller Film, dem ich sehr gerne 9/10 Punkten gebe. Unbedingt angucken!

Besten Dank an pygospa für die Einschätzung. Mich hat der Trailer bisher auch ein wenig in seinen Bann geschlagen. Dachte ja zunächst, der wäre ähnlich wie Mosquito Coast (mit Harrison Ford und River Phoenix), geht aber doch in eine andere Richtung.

Unterhaltsame Feel-Good-Komödie, dessen größte Schwäche die fehlende Objektivität ist. So werden Mortensens Erziehungsmethoden zu oft für einen Gag glorifiziert (z.B. wenn eines der Kinder die Bill of Rights perfekt wiedergibt), während die Nachteile seiner Methoden sehr plakativ untermauert werden (z.B. wenn ein Junge nicht in der Lage ist mit einem Mädel zu sprechen). Dem hätte ein wenig mehr Fingerspitzengefühl und weniger Brechstange gut getan. Sicher ist das notwendig um den Zuschauer mit der Familie sympathisieren zu lassen, aber leider fällt diese Manipulation an allen Ecken auf. So werden zwar Mortensen Beweggründe veranschaulicht, dennoch kann nicht darüber hinweggetäuscht werden, dass hier zwecks ein paar Lacher die normale Gesellschaft verallgemeinert sowie mit Spott und Hohn überhäuft wird.

Am besten funktioniert Captain Fantastic (was ein bescheuerter Titel) wenn die Familie unter sich ist und es zu Differenzen kommt. Noch ist der Vater in der Lage seine Meinung argumentativ durchzusetzen, aber im Verlauf der Geschichte muss auch er einsehen, dass er nicht immer Recht hat. So wird recht spielend aufgezeigt, warum es manchmal doch nicht ratsam ist irgendwelche Lebensmaxime mit totaler Konsequenz durch zu ziehen.

Leider beweist der Film nie so ein Feingefühl wenn die Familie auf externe Gruppen stößt. Diese plumpe Gegenüberstellung zweier Welten ist zwar manchmal unterhaltsam, zeigt aber auch wie oberflächlich und sorglos mit dem Thema umgegangen wird.

(7/10)