Geschrieben: 20 Jan 2015 03:20
Originaltitel Exodus: Gods and Kings
Produktionsland Vereinigte Staaten
Vereinigtes Königreich
Länge 150 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Ridley Scott
Drehbuch Steven Zaillian
Jeffrey Caine
Bill Collage
Adam Cooper
Produktion Ridley Scott
Peter Chernin
Mark Huffam
Michael Schaefer
Jenno Topping
Musik Alberto Iglesias
Kamera Dariusz Wolski
Schnitt Billy Rich
Ridley Scott erzählt uns in seiner fast drei stündigen Bibelstunde
nicht nur die Geschichte des Mose, der erst mit dem Pharao Stress
bekommt und dann sein Volk befreien muss sondern wendet dabei auch
den gleichen Trick an mit Hilfe dessen der größte Club der Welt
seit Jahrtausenden überlebt und Mitglieder generiert.
Exodus: Götter und Könige erzählt mal mehr mal weniger frei die
Geschichte des Moses und dessen vermeintlichen Bruder Ramses, dem
Pharao. Die klassische Bibel Story, die wir auch schon aus Filmen
wie Die Zehn Gebote oder Moses kennen, nur mit besseren
Schauspielern und mehr epicness. Was Exodus mit dem größten Club
der Welt gemein hat, wird einem schnell klar in der ersten halben
Stunde des Films. Die Kirche im Allgemeinen beeindruckt gern seit
ihrer Entstehung mit riesigen Bauten, wunderschönen Kirchen oder
Gebäuden und einschüchternder Größe. Dies wirkt auf Menschen. Lässt
sie vor Ehrfurcht erstarren und ins Gotteshaus wandern, Sonntag für
Sonntag, Predigt für Predigt. Scott macht im Prinzip das gleiche
und klatscht dem Zuschauer eine mega Einstellung nach der anderen
vors Auge inklusive imposantem 3D. Da eine mega Statue, dort in
Großaufnahme Ägypten aus der Vogelperspektive. CGI auf höchstem
Niveau, nimmt man nur mal die wunderbare Szene mit den Krokodilen.
Hier wird alles aufgefahren und wirkungsvoll ins Szene gesetzt.
Doch was ist wenn man sich erst einmal satt gesehen hat? In der
Kirche würde die Predigt kommen, hier müssen die Schauspieler
predigen bzw. schauspielern um den Zuschauer bei Stange zu
halten.
Und genau hier liegt der Hund begraben. Sobald die Schauwerte in
den Hintergrund rücken und man sich der Geschichte widmet, die
erzählt wird kehrt schnell Langeweile ein. In der Kirche liegt der
Job beim Prediger den Zuhörer zu faszinieren oder zum Nachdenken an
zu regen. Hier liegt es in den Händen des Bale (Moses) und dessen
unbekannten Partner Kautz (Ramses).
Bale vollzieht mal mehr mal weniger glaubhaft die Wandlung vom
Prinzen Schönling zum Rebellenführer aber selbst im entscheidenden
Moment als er einmal anführen muss um die Massen zu mobilisieren,
wirkt er wenig mit reisend. Würde der Film einmal ohne Ton gezeigt
und man musste sich die Worte denken, die aus seinem Munde fließen,
würde es sich in etwa so anhören.
´´Wenn ihr Bock habt könnt ihr ja mitkommen durchs Meer, ich gehe
erstmal vor, wer will kann ja mit.´´
Wenn man sich einmal zurück erinnert wie bei Scotts früheren Werken
die Anführer aussahen die zum Wiederstand aufriefen und man jetzt
den Anführer schlechthin Moses nimmt kann man nur vom Glauben
abfallen und das Wort wörtlich. Wäre man noch in Ridley Scotts
Klassiker Gladiator, Russell Crowe aka Maximus bis in den Tod
gefolgt, hat man für Moses nicht mal mehr ein müdes Lächeln übrig.
Scott inszenierte in Gladiator alle seine Charaktere mit Gewicht
und einer epicness, die keiner der Rollen in Exodus nur ansatzweise
hat. Denkt man nur an Sir Ben Kingsley der im Film einfach nur
untergeht und hinter seinem Buschido Bart keinerlei Chancen hat den
Zuschauer ab zu holen. Es wirkt fast so als sei er nur da um da zu
sein. Bale als ultimativer Führer namens Moses wäre wohl damals
keiner gefolgt.
Allgemein dürfen im Film nur Ramses und Moses mehr als drei Sätze
am Stück von sich geben. Der Film besteht praktisch nur aus
Nebendarstellern, die ihren Satz aufsagen dürfen nur um dann wieder
zu verschwinden. Sie bringen die Handlung jeweils immer ein
Stückchen voran aber mehr auch nicht. Gerade aber die
Nebendarsteller sind das Salz in der Suppe, nur in Exodus bleiben
sie nur Sprechrollen ohne Mehrwert. Scott schafft es nicht
Charaktere zu erschaffen die einem im Gedächtnis bleiben. Niemand
erinnert sich nach dem Abspann ,um beim Vergleich zu bleiben, an
den Prediger sondern man erinnert sich an tolle Bauwerke,
Specialeffects und Großaufnahmen. Wobei es in der Bibel geradezu
wimmelt von faszinierenden Gestalten und Ereignissen.
Trotz der langen Predigt die uns Scott verkündet, hat man ständig
das Gefühl, was verpasst zu haben wenn man kurz blinzelt. Moses ist
mal hier mal da, mal ist er Prinz dann wird er verbannt. Aufgeteilt
in zwei Predigten hätte dem Film gut getan. Zugute halten muss man
Scott aber unbedingt, dass er sich zwar viele Freiheiten nimmt bei
der Erzählung seiner Predigt in Bezug auf die Bibel aber er hat aus
Moses nicht einen durch Fanatismuss zerfressenen, getrieben
Verrückten gemacht wie Arranofsky aus Noah. Scott bleibt aber
gerade bei den Fragen zum Glauben immer auf Distanz und beantwortet
sie auch nicht. Er macht es sich einfach und stellt erst gar keine.
Niemand hinterfragt Moses, niemand unterhält sich mit ihm über
seine Motivation. Ein paar Dialoge über dieses Thema fehlen dem
Film.
Einer der größten Kritikpunkte fängt sich Scott damit ein, keinen
besonderen Score für seinen Film gefunden zu haben. Wer kennt nicht
die epischen Klänge aus Gladiator? In der Kirche in der gepredigt
wird ist immer auch die Musik ein entscheidendes Detail auf das die
Menschen Wert legen. Und ohne Musik oder den Gesang hat keiner so
richtig Freude beim Gang ins Clubhaus. Scotts Predigt hört man sich
zwar an aber was einem im Gedächtnis bleib ist der beeindruckende
Raum in der sie gehalten wird, nicht aber der Inhalt oder wer sie
verkündet.
BD info: Kann ich leider nicht geben weil ich ihn im Kino gesehen
habe. 3D war aber ok.
Geschrieben: 20 Jan 2015 11:06
Serientäter
Blu-ray Papst
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Gehört ebenfalls in den Film-Thread. Hier werden Blu-ray
rezensiert.
Geschrieben: 20 Jan 2015 13:00
Ok sorry den nächsten post ich in den richtigen Bereich
Geschrieben: 20 Jan 2015 19:05
Blu-ray Sammler
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Steelbooks:
41
Bedankte sich 1593 mal.
Erhielt 749 Danke für 423 Beiträge
Spidyman Für meine Zukunft... seh ich Blu!
Danke für die Review! Die Kritikpunkte sehe ich auch an den
gleichen Stellen, allerdings sind sie mir deutlich weniger sauer
aufgestoßen. Soll heißen, unterm Strich hat mich der Film über
seine Laufzeit gut unterhalten, auch wenn er gerade erzählerisch
und bei den Nebencharakteren deutliche Schwächen hat. Die Musik
fand ich während des Films nicht schlecht, aber niemals so
herausragend wie bei Gladiator, Alien, Prometheus oder so. Die
tollen Schauwerte, das Setting und das (vor allem in der zweiten
Hälft) tolle 3D konnten jedoch vollends überzeugen.
With
great power, comes great responsibility!
Geschrieben: 14 Juni 2015 11:26
gelöscht
Hab den gestern gesehen ud muss sagen das er mir außerordentlich
gut gefallen hat.
Geschrieben: 14 Juni 2015 22:36
Geschrieben: 06 Nov 2015 20:30
Steeljunkie Extreme
Blu-ray Profi
Aktivität:
Ich fande ihn richtig :o:thumbdown: einige Dialoge... :o:eek:
Ich muß aber auch dazu sagen, das ich nicht der Christian Bale Fan
bin
außer bei die Herrschaft des Feuers der auch zigmal besser ist als
Exodus ! Einige Effekte waren ok, aber keine Spannung, Action
ect.
Kann man nicht mal ansatzweise mit Gladiator & Robin Hood
vergleichen...
Wirklich schade ich hatte Mich nach dem Trailer schon sehr gefreut
auf einen neuen Ridley Scott :film:...:devil::disapointed:
``Special Numbered Edition
Collector´´
...Aber auch! Retro Style Hartbox & Mediabook Fan &
Sammler...
...10 Jahre bei
bluray-disc.de...