Zitat:
Zitat von Schlumpfmaster
Ja die Sache mit dem Roman zum Film, welcher nach wie vor auf dem
Originaldrehbuch basiert habe ich auch vernommen und es wäre wohl
ein gänzlich anderer Film gewesen.
In meinen Augen dann eben einer der die Bezeichnung Film auch
verdient hat und ich liebe MOS und BvS, aber dieser Film konnte
auch der sogennante Extended Cut nicht wirklich retten.
Alles viel zu verharmlost, die Witze zünden null komma null und das
Charakterpotential wurde nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft. Die
Action die man im Film noch sehen kann ist lieblos und vollkommen
austauschbar und hätte auch in irgendeinem x-beliebigen TV-Film
gepasst und WIll Smith war die befürchtete Fehlbesetzung, denn von
Deadpool bleibt hier kaum noch etwas übrig, da alles glattpoliert
wurde bis zum geht nicht mehr.
Einziger Lichtblick und dennoch inkonsistent in ihrer Präsentation
war Harley Quinn in meinen AUgen, selbst Batman ist kein Vergleich
zur enormen Präsenz, die Snyder auf Zellluloid einfangen
konnte...der Joker wird kaum beleuchtet, was ursprünglich gänzlich
anders angedacht war, weshalb selbst seine Beziehung zu Harley
gerade mal müde angekratzt wird, was aber auch daran liegt dass das
gedreht Warner zu heftig gewesen sein soll und man eben einfach
alles weichgespült hat.
Eine echten Bösewicht bekam man in dem Film jedenfalls nicht zu
Gesicht und eine Geschichte wird gar nicht erzählt. Es gibt sie
einfach nicht! Für einen charaktergetriebenen Film haben die
Charaktere dann zudem einfach viel zu wenig Format.
Naja, der Film hatte schon einen echten Bösewicht und damit meine
ich nicht diese Methawesen-hexe und ihren Bruder. Da war der Film
dann imho auch gut.
Aber ja, Deadshot war nicht Deadshot sondern Will Smith, aber nach
langer Durststrecke mal wieder ein guter Will Smith, von daher
hatte ich damit kein Problem, ich kenne die Comics mit Deatshot
sowieso nicht, daher hat mich das auch nicht gestört.
Harley Quinn war auch für mich das Highlight und ich hätte in der
Tat sehr gerne mehr Zusammenspiel zwischen ihr und dem Joker
gesehen. Von daher wäre mehr von der Vorgeschichte der beiden schön
gewesen. Ich verstehe aber auch, dass der Jocker für den Film eher
eine untergeordnete Bedeutung hatte. Batman war dann ja auch
logischerweise eher eine Randfigur wobei ich ehrlich gesagt ob der
vollmundigen Aussagen des Regisseurs etwas von seiner Präsenz
enttäuscht war.
Allerdings finde ich auch, dass der Film für einen unterhaltsamen
Comicfilm, trotz der Düsternis des DC-Unversums, viel zu sehr
verstört hätte, wenn man die ganze Krankhaftigkeit der Beziehung
Harley Quinn und Joker halbwegs realistisch gezeigt hätte. Auch
hätte man einen Film ohne Indentifikationsfigur gehabt, wenn man
die Mitglieder der Squad als so krank und brutal gezeigt hätte, wie
sie aufgrund ihres Rufes sein müssten. Man musste also eher ihre
sympatischen Seiten zeigen, oder sie ein wenig als Opfer
darstellen. Sonst hätte man einen Film, der einen so ratlos und
wütend zurücklässt, wie mir das bei Sabotage passiert ist. Das
verstehe ich schon und das ist auch OK so. Dadurch hat man auch
sehr schön gesehen, wie die Gruppe langsam im Laufe des Films
zusammenwächst.
Eine wirklich vorhandene Story, klein aber fein, jenseits einer
Weltrettung, hätte dem Film gut getan. Und die charaktermomente
durch die Flashbacks eher etwas eingesprengselt wie bei El Diabolo,
oder zumindest nicht so lieblos abgehakt. Der Film hatte einiges
mehr an Potential, als er ausgespielt hat.
Herzliche Grüße
Arieve
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