nun hab ich das Sequel zu meinem Lieblingsactionfilm aus dem Jahre
2013 auch endlich gesichtet. Dafür das Antoine Fuqua nicht mehr für
den Regieposten gewonnen werden konnte, kann sich die Fortsetzung
in jedem Falle sehen lassen.
Gefallen hat mir vor allem die erste Hälfte. Die Handlung ist auch
clever aufgehängt, den Drohnenangriffe bei denen auch öfter viele
Zivilisten ums Leben kommen sind mittlerweile einen von den
Amerikanern sehr oft eingesetzte Form der Kriegsführung - die
zivilen Opfer werden dabei als Kollateralschäden als unvermeidliche
Opfer des Krieges kleingeredet.
Das es eventuell in Folge solcher Taten irgendwann zu
Vergeltungsschlägen kommt, ist gar nicht so weit hergeholt. Auch
das es zu einer großangelegten Terroroffensive im herzen Europas
kommt ist unterdessen keine Fantasie der Hollywoodschreiberlinge
mehr, da hat uns die Realität längst eingeholt... im Falle des
Filmes ist es nun die britische Metropole.
So gibt sich der Film Anfangs ordentlich Mühe eine Auslandsreise
des US-Präsidenten möglichst realistisch darzustellen, also mit all
dem logistischen Aufwand der dahintersteckt. Dann kommt es zum
großen Knall und der Film wechselt schlagartig die Tonart. So ist
vor allem die Flucht durch London zu Fuß, Auto und Helikopter sehr
rasant und spannend. Hier funktioniert LONDON HAS FALLEN in etwa
auf dem gleichen Level des Vorgängers. Vorteil: Die Figuren müssen
nicht mehr alle einzeln vorgestellt werden, auch wenn es etwas
wundert das Benning immer noch "nur" Secret Service Agent ist und
nicht aufgestiegen ist. Ansonsten gibt es wenig neue Facetten der
Figuren, aber es ist ja auch kein Charakterdrama.
London als Kulisse wird effektvoll eingesetzt, wobei im späteren
Verlauf viele Szenen wieder kostengünstig in Bulgarien gedreht
wurden. Ein Manko bei Millenium-Produktionen sind einmal mehr die
billigen Spezial-Effekte, insbesondere Explosionen, die man in
vergleichbarer Form auch schon im ersten teil gesehen hatte.
Mit der Logik sollte man es hingegen nicht allzu genau nehmen.
Glaubt man den Bildern müsste quasi jeder Cop in London ein
Terrorist sein. Gegenmaßnahmen sieht man jedenfalls keine. Und wenn
dem so wäre, dürften die Amerikanber wohl kaum sensible
Informationen mit den britischen Behörden teilen sondern selbst
Truppen ensenden. Nun gut, über diese kleinen Schnitzer kann man
denke ich mit 2 Bier hinwegsehen, was mich aber doch einwenig
störte war der uninspirierte Showdown in irgendeinem bulgarischen
Betonklotz. Benning läuft hier nur noch ziellos umher und killt
Terroristen, allerdings ohne jegliche Raffinesse. Sieht alles recht
beliebig und eintönig aus aus und könnte so auch aus irgendeinem
B-Movie stammen können. Schade, hier wurde Potential
verschenkt.
Ansonsten macht der Streifen eigentlich fast alles richtig, wenn
man das von einem Actionfilm der sozusagen nach der gleichen Formel
gestrickt ist wie sein Vorgänger, behaupten kann. Der Streifen
geizt nicht mit harten Actionszenen und jeder Menge CGI-Blut, sowie
ein paar sehr kreativen Kills. Der Cast kann sich sehen lassen,
allen voran natürlich Gerard Butler und Aaron Eckart. Morgan
Freeman ist wiedermal verschenkt, aber man freut sich natürlich das
alle Stabsmitglieder mit den bekannten Gesichtern besetzt
wurden.
Klar, am Ende gewinnen wie immer die Guten (also die USA) und die
Bad Guys kriegen den Arsch versohlt. Wem der erste Teil der
gefallen hat, der dürfte ohne Frage auch hier wieder gut
unterhalten werden. Denke damit dürfte es jetzt aber gut sein,
wüsste nicht wie man hier jetzt noch einen drauf setzen soll ohne
das es albern wird (EARTH HAS FALLEN etc.)
8/10