Bin auch einer der wenigen, die SPR eher kritisch sehen. Kein Flopp, aber sicherlich kein Meisterwerk (vom technischen Aspekt abgesehen).

Dem kann ich mich anschließen. Der Beginn hat mich noch wirklich beeindruckt im Kino, alles in allem war mir der Film aber viel zu pathetisch.

Hab den Film nur einmal gesehen.

Allerdings interessiert mich die Thematik 2 WK auch nicht besonders.

Es gibt zu dem Thema schon ein paar Filme die ich gut finde. Bin aber auch nicht der WW2-Fan. Wenn man das so nennen kann.

Wenn ich das haben will wird es normalerweise Band of Brothers, The Pacific und ab und an Enemy at the Gates.;)

Den finde ich gut :thumb:

Hi zusammen!
Heute war ich in einem der wohl angepriesesten Filme diesen Jahres "American Sniper" und das war mein Eindruck:
Der Film erzählt die Biographie eines Scharfschützen der US-Army Chris Kyle (Bradley Cooper), der sich im Laufe seiner Karriere zu einem der treffsichersten Schützen des Landes entwickelt und den Spitznamen Legend erhält. Während seiner Ausbildung lernt er seine Frau kennen. Kurz vor der Heirat kommt es zum 9/11-Anschlag auf das World Trade-Center. Kurz darauf wird er in den Irak abkommandiert und lebt fortan in einem Zwiespalt zwischen Krieg und seiner Familie. Mit der Zeit distanziert er sich immer mehr von Frau und seinen Kindern und steht kurz darauf vor der Entscheidung, ob Krieg oder Familie sein Lebensinhalt sein soll.
Das Hauptproblem von Clint Eastwoods neuestem Film ist das Verhältnis zwischen den sehr authentischen Kriegseinsätzen als Scharfschütze und den Sequenzen in der Heimat. Durch die etwas zu häufigen Sequenzen in der Heimat, die entweder aus sehr klischeehaften und patriotischen Dialogen bestehen, kann der Spannungsbogen der Einsätze immer nur zeitweise aufrecht erhalten werden. Zudem fangen teilweise die patriotischen Dialoge zu nerven an und reichen von Augenrollern bis zu Schmunzlern. Dies kratzt auch stellenweise an der Authentizität der Einsätze. Gegen Ende gewinnt aber auch die Heimatsequenzen an Qualität, als Chris Kyle sehr auf seine Einsätze fixiert ist und eher gefühlskalt wirkt. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass der Film kaum Soundtrackeinlagen besitzt mit denen man die Handlung und Dramatik noch etwas hätte unterstützen können. Die darstellerische Leistung von Bradley Cooper ist jedoch sehr gut.
Clint Eastwoods Film hat das Problem, dass er weder Fisch noch Fleisch ist und weiß nicht so recht, ob er ein Kriegsfilm oder Drama sein möchte. Ein gewisses Maß an Patriotismus wäre in Ordnung gewesen, aber man spürt förmlich an der dick aufgetragenen Art der Dialoge, dass der Film von einem Republikaner geschaffen wurde. Auf der anderen Seite bietet der Film neben guter Darstellerleistung sehr spannende Kriegseinsätze. Dies rettet jedoch nicht das etwas misslungene Verhältnis aus Kriegfilm und Drama. Von mir gibt es für diesen Film 6,5/10Punkten.

Ich kann die politisch fragwürdigen Botschaften solcher Filme einfach nicht ausklammern und sie kritiklos konsumieren und genießen. War auch schon bei Hurtlocker so - gut gemacht, aber viel zu unkritisch und pathetisch, um als Antikriegsfilm angesehen zu werden. In den USA kommt das natürlich super an, dass American Sniper in Europa sowohl bei Kritikern und Zuschauern einen deutlich schwereren Stand hat, verwundert nicht.

Wobei Hurt Locker war ja kein Antikriegsfilm. Bei Hurt Locker geht es einfach um einen extremen Adrenalin Junkie, der ohne einen Kick nicht mehr klar kommt und die Auswirkungen um die Leute um ihn herum.

Nächste Woche werde ich ihn mir anschauen. Mal sehen ob der Film mich überzeugen kann.

Ich werde dem Film auf BD auf jeden Fall nochma ne Chance geben. Mir persönlich ging es so, dass ich den halben Film im Kino saß und dachte, dass dies doch ein Top-Thema für nen Ridley Scott a la Black Hawk Down gewesen wäre.
Generell hab ich ja auch nichts gegen Patriotismus, solange es gut verarbeitet ist. Lone Survivor war anfangs auch patriotisch, aber dann wurde der Fokus auf das gelenkt, was wirklich wichtig war und das ist dias Team gewesen. Bei Ridley Scott Black Hawk Down ist es ganz genauso.