Resistance 3 ist ein überdurchschnittlicher Shooter mit einigen glänzenden Ideen und Passagen geworden, stellt aber leider trotzdem für mich den schwächsten Part der Trilogy dar.
SPOILER!!!
Was man Resistance 3 zugute halten kann, ist die triste und trostlose Endzeitatmosphäre, mit der man von Anfang an konfrontiert wird, man kann wirklich spühren, dass die "Chimära" eigentlich schon gewonnen haben, und es nur noch eine letzte Rebellenaufhebung ist, in die der Spieler hineingesteckt wird.
Die erste Auseinandersetzung mit den Viechern auf dem Platz, ist dann auch wieder wunderbar inszeniert und erinnert an den ersten Teil.
Wenn man diesen Part überlebt hat, beginnt das eigentliche Abenteuer erst, und hier zeigt sich die offensichtliche Stärke des Spiels, die Story, "Joseph Cappelli" (der Mann, der Nathan Hale am Ende des zweiten Teils erlöste), trennt sich von seiner Familie, um mit dem Wissenschaftler "Romanov" nach New York zu reisen, und dort die letzte Möglichkeit warzunehmen, die "Chimära" auszumerzen. Mittendrin erfährt er, dass seine Frau und sein Sohn gestorben seien, und nach dem gewaltsamen Tod von "Romanov" setzt er allein alles auf eine Karte um die Welt vielleicht doch noch zu retten.
Nach dem stylischen Anfang, kommt die vorher oft gesehene Bootsfahrt, die aber meiner Meinung nach zu sehr gehypt wurde, denn diese war für mich eher eine Entäuschung.
Beim dritten Akt schliesst sich "Jo" dann einer Rebellengruppe an, die ihm versprechen im Gegenzug für seine Hilfe, ihn und Romanov nach New York zu fliegen.
Hier wird einem Standardkost geliefert, Häuserkämpfe und trostlose Umgebung. Allerdings bekommt man es hier auch mit dem ersten "Witwenmacher" zu tun, diese Riesenspinnen sehn phantastisch aus, und heben "Resistance 3" zu diesem Zeitpunkt auf einen Level, der leider nicht bis zum Ende gehalten werden kann, doch dazu später mehr.
Nachdem der Helicopter der Rebellen leider beschossen wird, und "Jo" abspringen muss, beginnt ein sehr starkes Mittelstück des Titels.
Die nächtliche Flucht vor den Scharfschützen und der bombastisch inszenierte Kampf mit einem "Träger-Raumschiff" der Chimära auf einer Brücke sind schon echte Highlights des Spiels, doch damit nicht genug, im nächsten Abschnitt geht es darum einer religiösen Gruppe zu helfen, ihren Anführer aus einer Mine zu befreien, die von einer gigantischen Bestie bewohnt wird, dieser Kampf ist sowohl spektakulär als auch atemberaubend, es ist schon wirklich eine Belohnung für den Spieler, wenn das Vieh schliesslich in einer Explosion zu einem blutigen Klumpen Fleisch zusammenfällt, und es kommt noch besser...
Alles was ich hier aufgezählt habe spricht für einen genialen Shooter, der alles bisher dagewesene in den Schatten stellt, dazu hätte Resistance 3 auch alle Möglichkeiten gehabt, nur leider entäuscht das letzte Drittel auf der ganzen Linie, es gibt ausschliesslich Standard-Ware, und die Grafik wird teilweise unansehnlich und hässlich, es gibt null Abwechslung und die letzen Stunden des Spiels sind schlichtuntergreifend langweilig und unspektakulär, wobei man den "Endkampf" (will man ihn denn so nennen) eine absolute Frechheit ist.
Man hat mit dem New York-Setting einfach direkte Vergleiche mit dem überragenden "Crysis 2" heraufbeschworen, und da verliert "Resistance" haushoch, auch wenn das Ende von besagtem Spiel damals auch nicht der "Burner" war.
Sowieso war es ja auch in diesem Jahr wieder so, dass sich "Resistance" mit seinem direkten Konkorrenten "Gears of War" auf der X-Box messen musste.
Was vor drei jahren, mit dem glänzenden "Resistance 2" ein sattes Unentschieden zur Folge hatte, ist dieses Jahr ein glasklarer Sieg für Microsoft (wenn auch Gears 3 nicht die Shooter-Offenbarung geworden ist, die ich erwartet hatte, auch hier mangelt es am Finale).
Schade, der Titel beginnt gut, ist dann eher mittelmässig, dreht dann bis kurz vor "New York" gigantisch auf, und wird zum Ende hin leider nur noch unterdurchschnittlich und langweilig, solch ein Ende hätte "Resistance" nicht verdient gehabt.
bewertet am 12.10.11 um 07:02