Film: 9/10
Bild: 9/10
Ton: 9,5/10 (deutsch)
Ich habe den Film vor längerer Zeit blind gekauft und wurde sehr positiv überrascht. Besetzung, Handlung und technische Umsetzung sind sehr gut gelungen. Der Film spielt mal nicht in Amerika bzw. zeigt die amerikanischen Truppen im Einsatz.
Kriegsberichterstatter versuchen Kriegsverbrechen an die Öffentlichkeit zu bringen doch niemand interessiert sich dafür. Während Russland mit ihrer Kriegsmaschinerie und mittels Söldner in Georgien einmaschiert und es unzählige zivile Verluste zu beklagen gibt, ziehen die westlichen Medien es vor, über die Olymiade zu berichten. Die Vereinten Nationen möchten keine Stellung beziehen, Georgien ist auf sich allein gestellt und sieht sich somit einer Übermacht von russischen Invasoren konfrontiert. Der georgische Präsident, gespielt von A. Garcia, versucht sein Möglichstes, die drohende Invasion abzuwenden.
Das Bild hat mich gleichermassen positiv überrascht. Filmkorn ist nirgens zu finden, die Schärfe ist stets auf hohem Niveau. Teils wirken die Farben leicht Bläulich/Gräulich, allerdings ist das scheinbar ein Stilmittel. Die Nachtaufnahmen sind, finde ich, grandios umgesetzt. Durchzeichnung, Schwarzwert und Kontrast könnte ich mir nicht besser vorstellen. Zur Referenz fehlt es allerdings dennoch an durchgehende besserer Schärfe und Detailgenauigkeit.
Ebenso der Ton ist voluminös und reich an Dynamik, selbst die Surrounds kommen immer wieder zur Geltung. Insbesondere die Luftangriffe vermitteln ein Mittendringefühl, genau so, wie man es von einem modernen (Anti)Kriegsfilm erwartet. Explosionen bringen die Hosenbeine zum flattern, Panzer lassen nicht nur den Boden im Film zittern und die Kraft der Kampfjets bleibt nicht nur auf der Leinwand. Die Schusswechsel klingen dabei genau so räumlich wie die dialoge jederzeit bestens zu verstehen sind. Was fehlt zur Referenz? Ich habe Mühe gross Unterschiede zwischen der Genrereferenz BHD und diesem Film zu finden. Am Anfang kommt der Sound noch etwas verhalten daher aber man bekommt schon einen Vorgeschmack, was einen noch erwartet. Denn die grossen Schlachtszenen lassen die Ohren bluten BHD schafft es einfach ein Stück besser, den Zuschauer akustisch direkt in den Film zu ziehen.
Auch wenn Andy Garcia seine Rolle sehr gut spielt, Val Kilmer seinen Job recht ordentlich macht (mit Luft nach oben), so vermisse ich einen besseren Hauptdarsteller. Da wäre noch mehr drin gewesen.
5 Days of War ist ein durchweg gut gelungener Film, der authentisch die Kriegshandlung beider Länder auf die Leinwand bringt. Der Hollywoodanteil hält sich in Grenzen, Pathos fällt weg und die technische Qualität ist ausserodentlich stark.
bewertet am 02.12.12 um 22:34