Filmbewertungen von DeadEyeZero

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Was macht man, wenn man einst ein gefeierter Superstar war, der den Titelhelden eines Superhelden-Franchises in 3 Filmen verkörperte, nun aber aus der Mode gekommen und sichtlich gealtert ist?
Im Falle Riggan Thomson (Michael Keaton "Batman") lautet die Antwort: Sich in ein Theater am Broadway einmieten und eine 60 Jahre alte Kurzgeschichte von Raymond Carver für die Bühne adaptieren.
Doch da gibt es so einige Probleme: Thomsons Anti-Haltung gegen neue Medien sorgte dafür, dass er vergessen wurde, höchstens die ältere Generation kennt ihn noch als Birdman, die Kluft zwischen ihm und seiner, frisch aus dem Entzug entlassenen, Tochter Sam (Emma Stone, "The Amazing Spider-Man") lässt sich auch nach Jahren nicht wirklich überwinden, Starschauspieler und Vollblutdiva Mike Shiner (Edward Norton, "American History X") lässt sich nur schwer zügeln, die führende Theaterkritikerin am Broadway hasst Riggan für das was er ist und zu allem Überfluss sitzt ihm sein eigenes (Alter-)Ego ständig im Nacken ...

Zugegeben: Ich wusste, dass ich den Film sehen MUSS als ich einen ersten Trailer gesehen habe, das Problem war, dass der Film zunächst nicht wirklich vom breiten Publikum wahrgenommen wurde, was dazu führte, dass u.a. unser lokales Kino ihn gar nicht ins Programm aufgenommen hat. Dann kamen die Oscars und siehe da: Der Film räumte ab und stand nun im öffentlichen Fokus.
Doch auch hier ergaben sich dann neue Probleme: Ich bin der Meinung, dass "Birdman" einer der Filme ist, die man entweder liebt oder hasst, es gibt nichts dazwischen. Ich rate jedem davon ab, der beim Filmtitel an einen 0815-Superhelden-Action-Brutal o-Blockbuster denkt, sich diesen Film anzusehen, ihr werdet bitter enttäuscht werden, denn Birdman richtet sich nur secondär an euch und das auch nur, um euch euer eigenes Spiegelbild vorzuhalten, ich bin sogar der Meinung, dass ein Großteil der normalen Kinogänger, der Teil, der nur unterhalten werden will, den Film nicht verstehen wird.
Dabei handelt es sich bei "Birdman" tatsächlich um das kreativste, ambitionierteste Werk der letzten Jahre. Das fängt schon beim Audiovisuellen an: Der ganze Film wirkt wie in einem Take gedreht, die Kamera wird nie abgesetzt und folgt, die ganze Zeit begleitet von Drumbeats, den Protagonisten den ganzen Film über und die Darsteller dieser Protagonisten hätten nicht besser gewählt werden können. Sei es Galifianakis, der in seiner ersten (zumindest teilweise) ernsten Rolle brilliert, Stone, das oft abwesend wirkende Sprachrohr der moderne, Norton, der hier gekonnt die Diva gibt, Watts, eine Frau, die nicht weiß ob sie ihren Exmann lieben oder hassen soll oder eben Michael Keaton. Michael Keaton behauptete in einem Interview nichts mit der Figur Riggan Thomson gemeinsam zu haben, was wohl nicht so ganz der Warheit entsprechen dürfte, zeigt sich hier doch eine offensichtliche Parallele: Auch um Keaton war es nach seinen Erfolgen in Burtons "Batman"-Filmen lange Zeit still geworden, so war er die ideale Wahl um die innere wie äußere Zerrissenheit im Streben nach Relevanz darzustellen. Auch wenn der Oscar bei Redmayne gut aufgehoben ist, so hätte ich mir im Nachhinein gewünscht, Keaton hätte ihn bekommen, nicht nur weil er ihn verdient hätte, sondern weil es die wohl größte Rolle seines Lebens war und weil er wohl keine Chance mehr auf einen Goldjungen in dieser Kategorie mehr haben wird.
Ich habe eine Kritik eines Verbrauchers gelesen, der meinte, dass es in den letzten Jahren zum guten, wenn auch falschen, Ton gehören würde, Filmen die anders sind (er nannte in diesem Zuge eben "Birdman" und u.a. "The Artist") bloß aufgrund ihrer Andersartigkeit Filmpreise in den Hauptkategorien zukommen zu lassen. Ich sehe das anders und bin mir des Wortspiels durchaus bewusst: Bei Filmen wie diesen haben die Beteiligten den Mut bewiesen ihre Vision auf die Art umzusetzen, wie sie es für richtig halten, was das gute Recht eines Künstlers ist. Sie gingen das Risiko ein, etwas gegen den Trend zu schaffen, etwas, das, aufgrund seiner Andersartigkeit vielleicht nicht gemocht wird, etwas, das ein finanzielles Desaster sein könnte. Ich bin der Meinung, dass solcher Mut, grade in der heutigen Zeit, zu Recht honoriert gehört.
"Birdman" ist vieles: Ein audiovisuelles Experiment, eine Reflexion der Popkultur, eine Abrechnung mit Kritikern und ein erhobener Mittelfinger in Richtung des heutigen Mainstream-Kinos. Nach Jahren unterstreicht eben dieser Film die Daseinsberechtigung des Mediums auf's Neue und hat das Zeug zum Klassiker, wenn die Menschen nur offen genug für Neues sind.

Bild/Ton: Volle Punktzahl.

Extras: Hier wäre, was die Quantität angeht, mehr gegangen, die Qualität stimmt jedoch: Interessante Einblicke hinter die Kulisse. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 16.06.15 um 15:22
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Louis Bloom (Jake Gyllenhaal, "Prisoners") ist ein kleiner Gauner, der unbedingt hoch hinaus will. Als er bei einer Autofahrt auf die sogenannten "Nightcrawler" aufmerksam wird, fühlt er sich dazu berufen eben dieser Tätigkeit nachzugehen. Denn Lou verfügt über Eigenschaften, die ihm in einem Beruf, in dem es darum geht Opfer von Morden, Autounfällen etc. zu filmen und diese dann an Nachrichtensender zu verkaufen, helfen: Er ist kaltblütig, berechnend und skrupellos. So müssen sich fortan sämtliche Menschen in der Umgebung des Mannes vor dessen Zielstrebigkeit in Acht nehmen ...

Was "The Wolf of Wall Street" für Leonardo DiCaprio war, ist "Nightcrawler" wohl für Jake Gyllenhaal. Beide lieferten in den genannten Filmen ihre, wie ich finde, beste Leistung ab, beide wurden dafür nicht von der Academy bedacht. Während Leo wenigstens nominiert wurde, gingen die vergangenen Oscars an Gyllenhaal komplett vorbei.
Ich gebe zu, als ich damals ins Kino ging, hatte ich zu "Nightcrawler" noch nicht einmal einen Trailer gesehen, ging also vorbehaltlos in den Film rein. Belohnt/Überrascht wurde ich mit einem sowohl optisch als auch Inhaltlich düsteren Werk, das praktisch als eine One-Man-Show des Hauptdarstellers zu sehen ist.
Ich bitte darum mich nicht falsch zu verstehen: Lou ist die pure Defintion eines Arschlochs, er geht buchstäblich über Leichen, er manipuliert und erpresst jeden in seiner Nähe so lange es seinen Zwecken dient und dennoch ... Ist mir der Kerl auf irgendeine seltsame Weise sympathisch, da Gyllenhaal ihn auf so brilliante Weise darstellt.
So ziehe ich auch nach dem zweiten Sehen meinen imaginären Hut vor Jake, denn "Nightcrawler" packt dich und lässt dich nicht mehr los, wenn du Lou siehst, weißt du, dass du den schlimmsten Tag deines Lebens hast.

Bild: Wirkt in einigen Szenen etwas grobkörnig.

Ton: Dialoge sind klar zu verstehen.

Extras: Ein "Making-Of" sowie der Trailer, nicht der Rede wert. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 1
bewertet am 01.04.15 um 22:46
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Willkommen in Basin City, einer Stadt der machthungrigen Politiker korrupten Cops. Einer Stadt der Schläger und Nutten. Einer Stadt der durchgeknallten Kinderschänder und perversen Kardinäle. Willkommen in einer Stadt, die man, aufgrund ihrer offenkundigen Gesetzlosigkeit besser unter ihrem Spitznamen kennt: SIN CITY!
Hier überleben nur die Harten, die gewillt sind in diesen Sog des Bösen, den die Stadt darstellt, hinab zu tauchen und sich zu nehmen was sie wollen und selbst die "Helden" unter ihnen, die augenscheinlich noble Ziele verfolgen, setzten diese nur unter Einsatz von brutaler Gewalt um.
Hier verfolgen wir die Geschichten dreier Männer: John Hartigan (Bruce Willis, "Stirb Langsam") ist einer der letzten, ehrlichen Cops der Stadt und will, bevor er in den Ruhestand geht, ein kleines Mädchen vor einem perversen Vergewaltiger (Nick Stahl, "Terminator 3") retten will.
Marv (Mickey Rourke, "The Wrestler") ist ein durchaus unansehnlicher, psychotischer Schläger, der den Mord an Goldie (Jaime King, "The Spirit"), einer Nutte, die gut zu ihm war, rächen will.
Dwight McCarthy (Clive Owen, "The International"), ein Mörder, will dagegen nur seine neue Freundin Shellie (Brittany Murphy, "8 Mile") vor ihrem brutalen Exfreund Jack (Benicio del Toro, "Traffic") beschützen ...

Die Stärke dieses Films, der auf 3 Bänden der Sin City-Comicreihe von Frank Miller basiert, ist gleichzeitig auch seine größte Schwäche: Für mich ist dieser Film die perfekte Comicverfilmung, da die Bilder (in Schwarz/Weiß gehalten, mit nur seltenen Farbakzenten) 1:1 aus den Comics übernommen wurden und das meine ich in diesem Falle wörtlich, da die Comics als Skript verwendet wurden.
Dieser Umstand macht den Film für Fans von (Sin City)-Comics (wie mich) zu einem Must-See, auch Cineasten, die offen für etwas Ungewöhnliches sind, könnten diesen Film durchaus interessant finden, 08/15-Filmeschauer, die von einem Film nur unterhalten werden wollen, bzw. Leute, die mit Comics nichts zu tun haben, werden den Film wohl, aufgrund seiner Optik, als "schwierig" empfinden. Bei "Sin City" ist es, meiner Meinung nach so: entweder man liebt ihn, oder man hasst ihn, es gibt nichts dazwischen.

Bild/Ton: Referenzwürdig.

Extras: Mit einer Kochschule, einer Filmschule und der Green-Screen-Version des Films befinden sich, unter anderem, durchaus orginelle Extras auf der Scheibe. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 4
bewertet am 10.09.14 um 09:30
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Die nahe Zukunft: In einer Welt, die zum größten Teil technisiert wurde (sprachgesteuerte Computer, bewegungsgesteuerte Beleuchtungen, 3D-Videospiele, die auf Gestik reagieren etc.) verdienen manche Menschen damit, Liebesbriefe anderer Menschen für ihre Geliebten zu verfassen.
Einer dieser „Autoren“ und vielleicht der begabteste unter ihnen ist Theodore Twombly (Joaquin Phoenix, „Gladiator“), denn er kann sich gut in Menschen hinein versetzen, ihre Gefühle nachempfinden und diese in Worte fassen. Diese besondere Fähigkeit konnte aber seine Ehe nicht retten, weshalb sich dieser Mann, der in Scheidung lebt oft einsam fühlt und auch die Möglichkeiten, die die „neue Welt“ bezüglich anonymer (und teils kranker) Sexspielchen bietet, können seine innere Leere nicht füllen.
Eine gravierende Änderung in Theodores Leben erfährt er, als neuartige „Operating Systems“ auf den Markt kommen, die ihren Benutzern auf organisatorische Weise über den Tag helfen und sich dabei intuitiv deren Bedürfnissen anpassen. In Theodores Fall nennt sich das „OS“ (welches durch Sprache mit seinem Benutzer kommunizieren kann und sich durch die Stimme einer Frau (gesprochen von Scarlett Johansson, „Lucy“)) selbst „Samantha“ und dient Theo meist als Gesprächspartnerin und ständige Begleitung.
Und siehe da: Der Mann blüht auf und beginnt die schönen Seiten des Lebens wieder für sich zu entdecken und zu genießen, doch nicht nur das. Mit der Zeit entwickelt sich zwischen Theodore und seinem Programm tatsächlich ein Gefühl der Liebe, das auf Gegenseitigkeit zu beruhen scheint, wie absurd sich das auch anhören mag …

An dieser Stelle ziehe ich meinen imaginären Hut vor Spike Jonze („Being John Malkovich“), der es schafft, Gegebenheiten unserer Gegenwart so konsequent und natürlich weiter zu entwickeln, dass man denkt, diese Science-Fiction könnte bereits Morgen Realität sein.
Der Ansatz des Films ist dabei durchaus interessant: Was passiert mit unseren Gefühlen in einer High-Tech-Welt? Wären wir in der Lage, Maschinen bzw. Programme zu lieben, wenn diese uns nur „menschlich“ genug vorkommen? Und sind das dann wirklich echte Gefühle? Oder wäre es dann nur etwas, was wir uns selbst vorgaukeln um glücklich sein zu können? Denn mal ehrlich: Selbst wenn sie sich so anhört (Großes Lob an Scarlett Johansson bzw. ihre Synchronsprecherin, die das Programm nur durch ihre Stimme greifbar macht, so als wäre sie in den Szenen tatsächlich physisch anwesend.) und auch die Probleme eines menschlichen Wesens zu haben scheint, so ist „Samantha“ eben doch nicht real, dennoch reicht das was sie darstellt, damit Twombly sich verliebt. Was wiederrum zeigt, was wir wirklich im Leben brauchen: Jemand … oder in diesem Falle etwas, das uns zuhört und mit dem wir uns austauschen können. Ich bin der Meinung jeder, und ich zähle mich durchaus dazu, der schon einmal eine Fernbeziehung führte/führen musste, kennt diese Gefühle, die Theo durchmacht und auch empfinden darf.
Apropos Theo: Ich habe so meine Schwierigkeiten mit Phoenix, da ich in vielen Filmen nichts mit ihm anfangen konnte (Ausnahme bildet hier: „Walt the Line“), aber auch ihm gebührt hier meine Anerkennung, da er die Zerrissenheit seiner Figur durchaus nachempfindbar macht.
Zum Schluss bleibt zu sagen, dass ich fast alle Filme, die 2014 für den Oscar in der Kategorie „Bester Film“ nominiert waren, gesehen habe. „Her“ ist für mich der einzige Film, der die Auszeichnung nach „12 Years a Slave“ verdient hätte. Denn der Film kann so vieles sein: er kann zum Lachen sein, oder auch zum Weinen, er regt zum Nachdenken an und ist einfach nur wunderschön anzusehen.

Bild/Ton: Volle Punktzahl

Extras: Hier wurde leider eher gegeizt, auch wenn es ganz nette Zusatzinformationen sind. Durchschnitt. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 09.09.14 um 00:35
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1980: Nachdem Fidel Castro den Hafen Mariel, Kuba geöffnet hat, um kubanische Familien, die teilweise in Kuba und teilweise in den USA leben, wieder zu vereinen, werden auch 25.000 Kubaner mit kriminellem Hintergrund nach Amerika abgeschoben.
Unter ihnen befindet sich auch der, aus ärmlichen Verhältnissen kommende, Ex-Sträfling Antonio "Tony" Montana. Dieser begeht schon gleich im Auffang-Lager einen Auftragsmord um eine Greencard zu erhalten.
Nach einem kurzen Job als Tellerwäscher kommt er durch seinen besten Freund, Manny, mit der, damals in Miami florierenden, Kokain-Szene in Berührung und verdingt sich für eine Organisation als Dealer, in deren Hirachie er nach und nach immer höher steigt. Doch wer schnell hoch steigt, kann auch schnell tief fallen ...

Es gibt nur wenige Filme, die sich über Jahrzehnte hinweg einen solchen Kulstatus bewahren konnten, wie Brian De Palmas Meisterwerk "Scarface" von 1983.
Dabei geriet der Film nach seiner Veröffentlichung schwer in die Kritik, wodurch er in Deutschland über lange Zeit auf dem Index stand. Die Gründe waren, zumindest aus Sicht der Kritiker, durchaus nachvollziehbar, bediente der Film sich doch einer sehr vulgären Sprache und einem, für damalige Verhältnisse, hohen Gewaltgrad. Diese Aspekte sorgten für einen ziemlichen Verriss und Aufschreie nach dem "Orginal" von 1932 wurden laut.
Betrachtet man diese ganze Situation aus heutiger Sicht, so lässt sich feststellen, dass der Film nicht mehr auf dem Index steht und dass, von der 1932er-Version kaum jemand mehr spricht, bzw viele diesen Film garnicht mehr kennen.
De Palmas "Scarface" ist jedoch bis Heute noch in aller Munde, lieferte Al Pacino mit seiner Darstellung des Tony Montana, einem Antihelden, der einem nie symphatisch wird, dem man aber fasziniert zuschauen muss, nicht nur seine Paraderolle ab, sondern auch einer ganzen Musikrichtung ihre ikonische Figur. Aber der Film tat weit mehr als nur das: Er sorgte für eine Revolutionierung des Gangsterfilm-Genres, zeigte er dem doch relativ biederen "FilmNoir", wie dreckig Gangster zur Sache gehen können.
All diese Umstände machten diesen Film zu dem was er Heute ist: Einen Meilenstein der Filmgeschichte. Danke Brian De Palma, danke Al Pacino.

Bild: Ich bin beeindruckt, wie detailreich ein alter Film Heute aussehen kann, wenn man sich Mühe gibt und die Möglichkeiten des Mediums auch wirklich nutzt.

Ton: "Mono" heißt wohl das Größte Manko des Films.

Extras: Neben Artcards und einem Making Of (des Videospiels), zeigt das "Scarface-Phänomen", welche Bedeutung der Film in der Popkultur bis Heute hat. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 2
Extras
mit 3
bewertet am 28.08.14 um 16:50
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1985, Dallas, Texas:

Er spielt, er kokst, er fickt: Der gelernte Elektriker und Cowboy Ron Woodroof führt ein wildes Leben und verdient sein Geld beim Rodeo. Als bei ihm jedoch, nach einem Ohnmachtsanfall das HIV-Virus festgestellt wird, stellt AIDS (damals noch als "Schwulenkranheit" gesehen) das Leben des homophoben Mannes auf den Kopf.
Seine Freunde brechen mit ihm und mit einer Lebenserwartung von weiteren 30 Tagen sucht er fieberhaft nach einem medikamentellen Weg, der, damals noch kaum erforschten, Krankheit entgegen zu treten. Nachdem die Möglichkeiten in den Staaten ausgeschöft sind, fängt er an, wirkungsvollere Medikamente aus dem Ausland einzuschmuggeln, um auch anderen Betroffenen zu helfen. Zu diesem Zweck gründet er, zusammen mit dem Rayon den Dallas Buyers Club, der seinen Mitgliedern für 400 Dollar im Monat so viele Medikamente zur Verfügung stellt, wie diese benötigen.

Matthew McConaughey und Jared Leto sind das Traumpaar 2014, zumindest wenn man die diesjährigen Academy Awards als Kriterium nimmt, so konnten beide für ihre Darstellung des Woodproof bzw. Rajon den begehrten Goldjungen mit nach Hause nehmen. Doch ich habe meine Zweifel was die Berechtigung angeht.
Fakt ist: McConaughey liefert hier die beste Leistung seiner Karriere ab, zumindest bis zu diesem Zeitpunkt. Er IST "Dallas Buyers Club", ohne Frage. Dennoch merkt man den Oscars an, dass sie (neben vielen anderen) eben doch ein Wettbewerb sind, der wohl die körperliche Leistung vor die darstellerische stellt. Versteht mich hier bitte nicht falsch: McConaughey schafft es, dass man zwar mit Ron leidet, sympathisch wird er jedoch während des ganzen Films nicht. Ob dies so gewollt ist oder nicht, Woodproof also unsympathisch war bzw. als unsympathisch innerhalb seines Schaffens hätte dargestellt werden sollen, weiß ich nicht. Jedoch war Jordan Belfort auch ein Arschloch und DiCaprio konnte ihn trotzdem gut verkaufen und Ejiofor dürfte sich auch gewundert haben, stellt seine Darstellung des Solomon Northup wohl die historisch gewichtigere dar, zumindest was Amerika angeht. McConaughey hatte für die Rolle jedoch zwischen 15-20 Kg abgenommen, DAS brachte ihm, meiner Meinung nach, den Oscar ein.
Ich weiß, dass ich hier eine gewagte These aufstelle und ich bitte darum, mich hier nicht falsch zu verstehen, dennoch frage ich mich, ob die Wahl des besten Nebendarstellers nicht auch eine politische Entscheidung war. Leto persönlich hat mir in "Lord of War" und "Requiem for a Dream" darstellerisch genau so gut gefallen, wie in seiner neusten Arbeit als sympathischer Transsexueller mit (Drogen-)Problemen, der versucht in einer Welt zu überleben, die ihn hasst. Ich gönne Leto hier den Preis, da dieser jedoch konstant gute Arbeit abliefert, hätte man einen anderen Mann ehren können, der sich für seine Nominierung wirklich spürbar die Seele aus dem Leib und eine Person gespielt hat, deren Darstellung jedem intelligentem Menschen zu wider sein dürfte: Michael Fassbender. Ich denke, man wollte diesen amerikanischen Preis lieber in den Händen eines "Transsexuellen" sehen als in denen eines "Sklaventreibers", das lässt die USA heute eben besser aussehen.

Bild/Ton: Volle Punktzahl

Extras: Hätte man die unnötige DVD in einem BluRay-Set weggelassen und dafür mehr als 08/15-Zeug reingepackt, hätte es hier in Verbindung mit dem schönen Bildband, auch volle Punktzahl gegeben. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 4
bewertet am 31.07.14 um 23:25
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"Gandhi" behandelt das Leben und Wirken des Mohandas Karamchand Gandhi, oder auch Mahatma Gandhi, der hier auf einfühlsame und beeindruckende Weise durch Sir Ben Kingsley dargestellt wird.
Dabei werden die Jahre 1883-1984 näher beleuchtet und zeigt seine Reise als Rechtsanwalt von England nach Südafrika, auf der Gandhi zum ersten mal mit der Arpartheid in Berührung. Bald darauf tritt er als Widerstandskämpfer auf, der das Konzept des gewaltlosen Widerstands entwickelt. Die Besonderheit war eben, dass man demonstrierte, indem man sich versammelte und z.B. in England hergestellte Kleidung verbrannte, aber nie mit Gewalt gegen Polizisten oder Soldaten vorging und sich auch keiner Verhaftung widersetzte.
Letztere Regel führte dazu, dass Gandhi viele Male selbst im Gefängnis saß und bei Verfehlungen seines Volkes auch auf extreme Weise fastete und damit für die Sünden "seines Landes" büßte. Sein Ziel war es, Indien von der Regierung durch England zu befreien, dies jedoch auf vollkommen pazifistische Weise. Dabei zeigt der Film u.a. das Massaker von Amritsar und die Salz-Satyagraha. Der Film beginnt und endet mit seiner Ermordung durch Nathuram Godse gefolgt von Bildern der Trauerfeier, jeweils unterlegt von Zitaten Einsteins bzw. Gandhis.

Einstein sagte über Gandhi, dass es kommenden Generationen schwer fallen wird zu glauben, das ein Mensch wie er aus Fleisch und Blut jemals auf Erden gewandelt ist, mit diesen Worten beginnt der Film im Prinzip. Und es stimmt: Gandhi war, wenn man an so etwas glaubt, Gottes Geschenk an die Welt, ein Mann, der uns lehrte, dass es zwar wichtig ist, für eine Sache einzustehen, daran zu glauben und sie zu verteidigen, dies aber mit der Kraft des Willens zu tun und nicht mit roher Gewalt. Dieser perfekte Film mit perfektem Cast erzählt eine beeindruckende, berührende und vollkommen einzigartige Geschichte. Ich sehe diesen Film, der Gandhis Weg in wunderschönen Bildern erzählt als Kulturgut an. Er sollte von jedem Menschen auf der Welt gesehen werden. Wir hätten ein Paradies auf Erden, wenn es mehr Menschen gäbe wie "The Mahatma".

Bild/Ton: Für solch einen alten Film gut, aber nicht perfekt.

Extras: Eine komplette Blu Ray-Disc randvoll mit weiterführenden Informationen zum Film und Gandhi selbst runden dieses schöne 2 Disc-Set ab. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 5
bewertet am 25.07.14 um 16:27
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Während der Diebstahl wertvoller Gemälde von Kunstauktionen früher relativ einfach von statten ging, müssen Diebe in modernen Zeiten raffinierte Pläne entwickeln, da die Angestellten der Auktionshäuser selbst strikte Vorgaben haben, wie sie im Fall der Fälle vorzugehen haben. Aus diesem Grund nimmt Kunstdieb Franck (Vincent Cassel, "Black Swan") für den nächsten Coup seiner Gruppe den Kunstauktionator Simon Newton (James McAvoy, "Drecksau") mit ins Boot.
Soweit, so heist, doch als Simon durch einen Schlag an den Kopf das Versteck des Gemäldes vergisst und nur noch Hypnose-Therapie durch Elizabeth Lamb (Rosario Dawson, "Sin City") zu helfen scheint, kommen Dinge zu Tage, die besser vergessen geblieben wären.

Habe ich schonmal erwähnt, dass James McAvoy, zumindest was mich angeht, immer geht? Falls nicht? James McAvoy geht immer!
Aber zurück zum Film selbst: Ich muss zugeben, dass ich in meinem Leben schon relativ viele Filme gesehen habe und irgendwann ist man dann an einem Punkt angekommen, an dem einen Filme nicht mehr wirklich überraschen können.
Aus diesem Grund habe ich in letzter Zeit sogenannte "Mindfuck-Movies" (wie z.B. "Memento", "Donnie Darko" etc.) für mich entdeckt, da sie mit den gängigen Konventionen und Erwartungen gegenüber des Mainstream-Kinos brechen und tatsächlich noch in der Lage sind, den Zuschauer zu überraschen.
In diese Kerbe schlägt auch "Trance", den man schon öfter sehen muss, um ihn "wirklich zu verstehen. Anfangs ein normaler Heist-Movie, geht es dann nur noch um Erinnerungen und deren Entschlüsselung wobei die Auflösung sich hier als unerwartet rausstellt.
Ich ziehe meinen imaginären Hut vor Danny Boyle, der nach Werken wie "Trainspotting" oder "Slumdog Millionär" so einen ungewöhnlichen Thriller abliefert, der zu Unrecht den Status eines Geheimtipps inne hat.

Bild/Ton: Nichts zu meckern.

Extras: Hätte man sich hier mehr einfallen lassen, wäre die BD mit voller Punktzahl weggekommen. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 2
bewertet am 21.07.14 um 01:03
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Ende der 70er Jahre kommen das Liebespaar Irwing Rosenfeld (C. Bale, Nolans "Dark Knight"-Trilogie) und Sydney Proser (A. Adams, "The Fighter") durch Betrügereien wie dubiose Kreditgeschäfte und das Handeln mit gefälschten Kunstwerken zu viel Geld. Dies ermöglicht ihnen in New York ein recht angenehmes Leben.
Der Spaß hat jedoch ein jähes Ende, als die beiden vom FBI aufgegriffen werden. Der ermittelnde FBI-Agent Richie DiMaso (B. Cooper, "Silver Linings") schlägt dem Paar jedoch einen Deal vor, bei dem sie straffrei ausgehen, wenn sie ihm helfen, Staatsabgeordnete, allen vorran Bürgermeister Carmine Polito (J. Renner, "The Avengers") der Korruption zu überführen.
Doch nicht nur die Mafia macht dem Trio das Vorhaben schwer, sondern auch Irwings Frau, Rosalyn (J. Lawrence, "Silver Linings").

Nach 3 Golden Globes und 10 Oscar-Nominierungen waren die Erwartungen an "American Hustle" hoch, kein Wunder, so hätte der Film nach 22 Jahren mal wieder die Big 5 der Academy Awards abräumen können, dies gelang zuletzt dem Schweigen der Lämmer.
Groß war dann wohl die Enttäuschung bei allen Beteiligten, als der Film keinen einzigen Goldjungen für sich verbuchen konnte.
Da der Film damals nicht in unserem Kino gezeigt wurde, beschloss ich, mir die BD zu zulegen und nach Sichtung des Films, kann ich die Niederlage in einigen Kategorien durchaus Nachvollziehen: Der Film, der nicht weiß ob er Tragödie oder Komödie sein will hat eben nicht die historische Relevanz eines "12 Years a Slave", Bale (bei dem ich nicht vermute, dass er sich für den Film seine Frisur zerstören ließ, obgleich man ja weiß, wozu er körperlich in der Lage ist.), dürfte es nicht so schwer gefallen sein, sich für die Rolle einen Bauch anzufuttern, wie das Abnehmen Matt für "Dallas Buyers Club". Amy Adams ist in diesem Film nicht so präsent wie Blanchett in "Blue Jasmine" und im Falle Lawrence siegt hier wohl auch wieder Historiendrama über Gangster-Komödie.
Man könnte sagen, dass "American Hustle" aufgrund der starken Konkurrenz einfach Pech hätte, wäre da nicht die, doch recht unentschlossene Story. Man hätte den Film klarer strukturieren und ein bisschen rasanter inszinieren können, das hätte der Qualität des Films gut getan. So bleibt unterm Strich eine durschnittliche Gangster-Story mit hochkarätiger Besetzung (was in diesem Fall wohl eine Verschwendung der Ressourcen darstellt), die trotz Inhaltlicher schwächen in coolem Look und mit witzigen Dialogen daherkommt.

Bild/Ton: volle Punktzahl.

Extras: Auch hier wäre mehr gegangen. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 18.07.14 um 13:08
/image/movie/Lincoln-2012-DE_klein.jpg
Der Film behandelt die letzten Monate im politisch turbulenten Leben des 16. Präsidenten der vereinigten Staaten von Amerika, Abraham Lincoln. Dieser versucht, nach seiner Wiederwahl im Jahre 1864, den seit 3 Jahren tobenden Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südstaaten zu beenden, in dem er beide Seiten versöhnt. Zeitgleich möchte er die Sklaven befreit wissen und einen Verfassungszusatz auf den Weg bringen, der die Sklavenhaltung per Gesetz verbietet. Um sein überaus menschliches Ziel zu erreichen, sind ihm dabei nicht nur legale Mittel recht ...

Steven Spielbergs ("Der Soldat James Ryan") neustes Mamutwerk, für das eine zwölfjährige Recherche nötig war, hat das Problem, dass sich das Gesehne eher wie eine Dokumentation und nicht wie ein "richtiger" Film anschauen lässt: Es gibt keinen direkten Spannungsbogen, wodurch man hier eben versucht ist zu sagen, dass die Story nur für sich hindümpelt.
Diese Eigenschaft macht Lincoln zu einem Film, der wohl nur für geschichtlich interessierte Menschen, zu denen ich mich in diesem Fall auch zähle, empfehlenswert ist. Diese bekommen aber einen, für mich, schönen Einblick in ein Teilstück der Geschichte Amerikas geboten und Daniel Day-Lewis (einer meiner Lieblingsschauspieler, der für diese Rolle erneut und verdient mit dem Oscar ausgezeichnet wurde) ist mit seiner Darstellung dieser politischen Ikone sowieso über alle Zweifel erhaben, aber auch andere Schauspieler wie Sally Field oder Tommy Lee-Jones brillieren in ihren Rollen.

Bild/Ton: Keine Beanstandungen.

Extras: Bieten schöne Einsichten in die Entstehung des Films. 
Story
mit 3
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 5
bewertet am 17.07.14 um 15:57
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Los Angeles, 2019:

Die Stadt versinkt in Dauerregen, Schmutz, Abgasen und Dauerwerbung, die von riesigen Bildschirmen auf die Menschen, die mittlerweile eine Mischung aus allen sprachen sprechen, nieder strahlt. Tiere gibt es nur noch in teurer, künstlicher Form.
Doch es gibt nicht nur künstliche Tiere, der Tyrell-Corporation ist es gelungen auch künstliche Menschen, so genannte Replikanten zu erschaffen. Diese sind leistungsfähiger und intelligenter als Menschen, werden aber nur mit vierjähriger Lebensdauer ausgestattet und Leben in Kolonien außerhalb der Erde, da ihnen verboten ist, den Planeten zu betreten.
Um dieses Gesetz durchzusetzen, werden speziell ausgebildete Polizeikräfte, "Blade Runner" eingesetzt. Als eine Gruppe von Replikanten ein Raumschiff karpern, Menschen töten und auf die Erde fliehen, wird der ehemalige Blade Runner Rick Deckard (Harrison Ford) auf sie angesetzt ..

"Blade Runner" von Ridley Scott ("Gladiator") wurde, als er 1982 ins Kino kam nur geringfügig angenommen, die Fangemeinde des Films wächst seit seiner Heimkino-Veröffentlichung jedoch stetig, wodurch der Film heute als Kultfilm des Science-Fiction-Genres gilt.
Die Story, die sich mit der Erschaffung künstlicher Intelligenz und mit der Definiton des Menschseins beschäftigt, muss damals wohl bahnbrechend gewesen sein und hat meiner Meinung nach, im Gegensatz zur Neuverfilmung von "RoboCop" heute noch (mehr) Rellevanz, da wir uns diesen technischen Fortschritten und den damit verbunden Fragen immer mehr annähern.
Der Film besticht jedoch nicht nur durch seinen Inhalt, sondern auch durch seine Optik. Ich war von dem (übertrieben) futuristischen Look und der tristen Film-Noire-Atmospähre LAs begeistert. Diese Punkte machen "Blade Runner", den ich nun zum ersten Mal und in BD-Qualität genießen konnte, zu einem Film, den ich künftig wohl noch oft anschauen werde.

Bild/Ton: Aus diesem alten Film wurde immer noch viel rausgeholt, dennoch reicht es für mich nicht ganz zur vollen Punktzahl.

Extras: Mit einem sehr ausführlichen Making-Of, die eine ganze DVD einnimmt und einem schönen Media Book ist man hier meiner Meinung nach gut bedient. Einziger Wehrmutstropfen: Die "Blade Runner"-Premium Collection enthält leider nur den Final Cut des Films. Die ursprüngliche Kinofassung und der Director's Cut hätten diese Veröffentlichung perfekt gemacht. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 4
bewertet am 12.07.14 um 19:27
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Man sieht Donald "Donnie" Darko sofort an, das mit ihm etwas nicht stimmt: Aufgrund seiner nachdenklichen und realitätsfremden Art, gilt er auf der Schule einer typischen, amerikanischen Kleinstadt als Sonderling und als ein imaginärer Hase ihm das Leben rettet, dabei aber das Ende der Welt in 28 Tagen 06 Stunden 42 Minuten und 12 Sekunden eröffnet, weiß selbst seine Psychiaterin keinen Rat mehr ...

"Donnie Darko" zeigt einen jungen Jake Gyllenhaal (neben Maggie Gyllenhaal, Drew Barrymore, Patrick Swayze ...) der diesen sonderbaren Teen mit psychischen Problemen und einer nachdenklichen Ader so gekonnt darstellt, dass man nicht weiß, ob man mit ihm sympathisieren soll, oder ob er wirklich ein total durchgeknallter Junge ist.
Der Film, der seit seiner Veröffentlichung im Heimkino-Format, zum Kultfilm avancierte, floppte zunächst ziemlich an den Kinokassen. Der Grund dafür liegt beim Sehen des Films auf der Hand: "Darko" ist ein Film, den nicht jeder verstehen, bzw. mögen wird. Ohne zu viel verraten zu wollen, geht es um Zeitreisen und das Verhindern "negativer" Ereignisse, wobei der Film sehr viel Platz für eigene Interpretationen lässt und somit seit 14 Jahren für Gesprächsstoff (Im Internet) sorgt. Desweiteren gibt es jedes Mal, wenn man den Film sieht, etwas Neues zu entdecken.

Bild/Ton: Leider hätte man hier mehr machen können, so lässt das Bild z.B. an Schärfe und der Ton an "Wumms" missen.

Extras: Mit Audiokommentar und einem Trailer sind hier die Möglichkeiten einer DVD der Anfangsjahre abgedeckt. Schade um das verschwendete Potenzial. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 2
Tonqualität
mit 2
Extras
mit 1
bewertet am 09.07.14 um 19:14
/image/movie/Memento_klein.jpg
Ich empfinde es an dieser Stelle als schwierig, den Inhalt des Films wiederzugeben ohne zu viel zu verraten, dennoch werde ich es versuchen:

Leonard Shelby (Guy Pearce, "The Hurt Locker"), Protagonist des Films ist augenscheinlich privater Ermittler und versucht einen Mordfall aufzuklären. Das wäre kein Problem, würde er nicht anterograder Amnesie leiden. Dabei handelt es sich um eine seltene Krankheit, deren Hauptsymptom die Löschung des Kurzzeitgedächtnisses nach 15 Minuten darstellt. Um den Überblick zu behalten, hilft Lenny seinem Gedächtnis mit Polaroid-Fotos, Notizen und selbst gemachten Tattoos auf die Sprünge.

Nach zweijähriger Abstinenz nahm Christopher Nolan 2000 wieder auf einem Regiestuhl platz und lieferte mit "Memento" einen Film ab, der für mein Empfinden den Grundstein für Filme wie "Prestige" oder "Inception" darstellt.
Der Clou des Films (neben der besonderen Einschränkung der Hauptfigur) ist so einfach wie genial: Der Film startet mit dem chronologischen Ende des Films und geht von diesem Punkt aus in kleinen Abschnitten zurück zum Anfang der Geschichte. Man weiß also, was passiert, weiß aber noch nicht, warum es passiert. Jetzt mögen manche denken, dass dadurch die Spannung verloren geht, aber der Schauwert dieses Films ist aufgrund seiner andersartigen Drehweise extrem hoch, die Auflösung von Shelbys Problem interessant zu verfolgen und der Fim kommt zu einem Ende (sprich: Anfang), das ich so nicht erwartet hätte. So müssen Filme sein und jeder, der sich für Filme interessiert, sollte dieses Werk gesehen haben.

Bild/Ton: Für einen so alten Film ganz ordentlich, dennoch eben eher auf niedrigem BD-Niveau.

Extras: 08/15-Stuff. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 2
Tonqualität
mit 2
Extras
mit 1
bewertet am 03.07.14 um 17:45
/image/movie/das-ist-das-ende-blu-ray---uv-copy-neu_klein.jpg
Der Schauspieler Jay Baruschel („Million Dollar Baby“) besucht seinen ehemals besten Freund Seth Rogen („The Green Hornet“) in Los Angeles. Nach einem weg gekifftem Tag überredet Seth Jay am Abend, ihn zur Hauseinweihungsparty von James Franco („127 Hours“) zu begleiten.
Während dieser Party, die auf Sex, Drogen und Alkohol basiert und auf der sich unter anderem auch Jonah Hill („The Wolf of Wall Street“), Emma Watson („Harry Potter“) und Michael Cera („Scott Pilgrim“) befinden, beginnt das jüngste Gericht.
Während die meisten Partygaste sterben, beginnt für die Verbliebenen ein Kampf ums Überleben …

In „Das ist das Ende“ kommen befreundete Schauspieler zusammen um miteinander Spaß vor der Kamera zu haben und das sieht man dieser Kömodie, bei deren Dreh ich gerne mit am Set gewesen wäre, auch an.
Natürlich trifft der Fäkalhumor nicht jedermanns Geschmack und macht diesen Film somit nicht uneingeschränkt empfehlenswert. Wer sich aber auf die Art des Film einlassen kann, bekommt jede Menge witzige Dialoge mit Seitenhieben aufs Business und sehr abstruse Situationen geboten.

Bild: Für eine Komödie, bei der er es, trotz der, schön anzusehenden, Special-Effects, nicht auf Schärfe oder Detailreichtum ankommt, erstaunlich gut.

Ton: Die Tonabmischung ist hier ein Kritikpunkt: Die Soundeffekte sind im Vergleich zu den Dialogen zu laut abgemischt.

Extras: Fallen für eine Komödie sehr üppig aus. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 1
Extras
mit 4
bewertet am 02.07.14 um 10:54
/image/movie/gravity-2013---limited-edition-steelbook-blu-ray---uv-copy-neu_klein.jpg
Das All: Was für den erfahrenen Astronauten Matt Kowalski (George Clooney) die letzte Weltraummission ist, ist für Dr. Ryan Stone (Sandra Bullock) die erste und diese hat es überraschender Weise in sich: Während Wartungsarbeiten am Hubble-Weltraumteleskop kommt es zu einer Kollision mit Trümmerteilen mehrerer Satteliten.
Diese Kollision zerstört das Teleskop und das Shuttle, was dieses für eine Rückkehr zur Erde unbrauchbar macht. Nun beginnt für Kowalski und Stone ein Wettlauf gegen die Zeit, denn sie müssen einen Weg zurück auf die Erde finden, bevor die Sauerstofftanks leer sind ...

Dieser Film war 2014 bei 4 Veranstaltungen für insgesamt 35 Preise nominiert, u.a. in den Kategorien "Beste Filmmusik" und "Beste Hauptdarstellerin" für Sandra Bullock. Hier setzt leider mein Unverständnis für die Jury solcher Veranstaltungen wie die Academy Awards ein: Das musikalische Thema dieses Films ist weder etwas besonderes, noch kommt es während des Films großartig zur Geltung.
Jetzt aber zur Hauptschwäche des Films: Die Story ist, bis auf eine kleine Überraschung, dermaßen vorhersehbar, dass man sich, was das angeht, nur langweilen kann. Um nochmal auf das Thema Schauspieler zurück zu kommen: Abgesehen davon, dass Clooney eben "Clooney als Astronaut" spielt, sind die beteiligten Schauspieler, von denen hier eh nicht viel verlangt wird (warum also die Nominierungen für Sandy?), die meiste Zeit des Films in Raumanzügen zu sehen, wären also auch austauschbar. Doch so große Namen wie die der Hauptakteure ziehen natürlich Publikum an und sind damit PR-wirksam. Was Gravity ist: Vom audio-visuellen Standpunkt her ist Gravity wirklich atemberaubend und überzeugt durch eine grandiose Optik, die auf Blu Ray aber nie so wie im Kino erlebt werden kann. Ob "Gravity" das Geld wert ist, muss jeder für sich entscheiden.

Bild/Ton: Referrenzwürdig.

Extras: Für ein Making-Of, das in seiner Ausführlichkeit die Laufzeit des Films übersteigt, eine informative Szenenanalyse in 5 Teilen, einer Doku erzählt von Ed Harris und den Kurzfilm "Aningaaq" vergebe ich an dieser Stelle volle Punktzahl. 
Story
mit 1
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 5
bewertet am 01.07.14 um 14:37
/image/movie/Crazy-Heart-Neuauflage-DE_klein.jpg
"Je härter das Leben, desto besser der Song."

Dieser Satz prangt auf dem Cover der Blu Ray und tatsächlich war das Leben des begnadeten Country-Musikers Bad Blake nicht immer leicht. Sein Alkoholismus brachte 6 Ehen zum Scheitern, sein 28jähriger Sohn will, nachdem sich Blake 24 Jahre nicht für ihn intressiert hat, nun auch nichts von ihm Wissen, Blakes Karriere hat ihren Zenit auch überschritten, nun tingelt er durch kleine Bars und das für einen Hungerlohn. Ein unfreiwilliger Besuch im Krankenhaus, der ihm alle Sorten von Krebs und ein hohes Schlaganfall-Risiko prognostiziert, verschlimmern seine Gesamtsituation natürlich noch mehr.
Doch erst die Liebe zu einer Frau und ein neues Job-Arrangement sorgen dafür, dass "Bad" sein Leben wieder in den Griff bekommen will ...

Ich habe mir diesen Film (der auf einem Roman basiert, welcher wiederrum vom Leben eines echten Country-Musikers inspiriert wurde) geholt, weil die Rolle des Bad Blake laut Hören/Sagen als DIE Rolle im Leben des Jeff Bridges gilt. Dieser hat zwar zuletzt auch nicht für die Rettung der Qualität von "R.I.P.D." sorgen können, er lieferte aber mit seinen Beteiligungen an "True Grit" und vor allem "The Big Lebowski" Arbeiten ab, die (zu Recht) Kultstatus erreicht haben.
Und es stimmt: Bridges schafft es durchaus, den abgehaltfterten und am Leben gescheiterten Musiker mit Alkoholsucht gut darzustellen, seine eigene Musikkarriere dürfte zumindest bei der handwerklichen Vorbereitung auf den Film geholfen haben. Auch die Darsteller um Bridges, sprich Maggie Gyllenhaal ("The Dark Knight"), Robert Duvall ("Nur noch 60 Sekunden") und Colin Farrell ("7 Psychos") liefern solide Arbeit ab.
Was sich der Film aber an dieser Stelle gefallen lassen muss sind Vergleiche was die Story angeht, denn das Rad erfindet "Crazy Heart" diesbezüglich wirklich nicht neu: Gefallener Star will noch einmal die Kurve kriegen. Ich habe den Roman "Crazy Heart" nicht gelesen, dennoch ist der Plot hier als vorhersehbar bzw. einfallslos zu bezeichnen, da man diese Geschichte schon so oft gehört hat, "Walk the Line" und Teile der "Rocky"-Saga folgen dem gleichen Prinzip und machen in diesem Punkt manchmal sogar einiges besser, da man dort emotional mehr an die Protagonisten gebunden wird und so durchaus mit ihnen mit leidet.
Nichts desto trotz können musikbegeisterte Menschen aufgrund des Themas und des Soundtracks dieses, meiner Meinung nach, durchschnittlichen Films, durchaus mal einen Blick riskieren.

Bild/Ton: BD-Durchschnitt

Extras: Da wäre mehr gegangen. 
Story
mit 2
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 2
bewertet am 30.06.14 um 11:12
/image/movie/nebraska-2013-neu_klein.jpg
Nebraska ist der titelgebende Bestimmungsort des Rentners und (ehemaligen) Alkoholikers Woody Grant. Dort, genauer gesagt in Lincoln, Nebraska, soll er nämlich eine Million Dollar abholen, die er, laut Gewinnbenachrichtigung, gewonnen haben soll.
Während seine Frau Kate und sein ältester Sohn Ross das ganze für Bauernfängerei und Woodys Wunsch, das Geld abzuholen, für eine fixe Idee des an Demenz leidenden Woodys halten, will sein jüngerer Sohn, David, die Reise von Billings, Montana nach Lincoln, Nebraska, auf der er ihn begleiten will nutzen, um Zeit mit seinem Vater zu verbringen und ihm näher zu kommen.
Was nun beginnt ist ein eigentümlicher Roadtrip, auf dem Vater und Sohn von der Vergangenheit eingeholt werden.

Nebraska ist kein Popcorn-Kino. Nebraska ist kein Action-Streifen. Nebraska ist weit weg vom Mainstream.
Und dennoch ist Nebraska ein vielfach gelobtes und nominiertes (5 Golden Globe-Nominierungen, 6 Oscar-Nominierungen) Werk. Leider konnte der Film 2013 in Cannes "nur" den Preis für den besten Darsteller, Bruce Dern (Django Unchained) gewinnen, er spielt für mich aber ganz oben bei Veröffentlichungen wie "The Artist", "The King's Speech" oder auch "12 Years a Slave" mit.
Woran liegt das? Nun, wie schon gesagt, ist dieser in Schwarz/Weiß gehaltene Road Movie kein Film für Menschen, die einfach nur ihren Kopf ausschalten und unterhalten werden wollen. Auch Leuten mit wenig Geduld würde ich diesen Film nicht empfehlen. Für wen ist dieser Film denn nun etwas? Für Cineasten, die sich auch mal auf einen ruhigeren Film einlassen können. Belohnt werden sie dafür mit grandiosen Dialogen und der Geschichte eines einfachen Mannes, der auch mal was vom Leben zurück will.

Bild/Ton: Bild befindet sich auf BD-Niveau. Der Ton kommt, obwohl es ein dialoglastiger Film ist, doch recht schwachbrüstig daher.

Extras: Gibt es nicht, was ich in der heutigen Zeit doch schon als Frechheit empfinde. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 2
Extras
mit 0
bewertet am 28.06.14 um 10:08
/image/movie/the-wolf-of-wall-street---limited-edition-steelbook-blu-ray---uv-copy-neu_klein.jpg
Wenn Scorsese und Dicaprio zusammen arbeiten, kommen meistens gute (Z.b. shutter island) bis sehr gute (Z.b. gangs of new york) Filme raus. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen an den Film.
Worum geht's? Der Lebensweg des Jordan Belfort (Leonardo Dicaprio), einem jungen Broker, der in den 80er jahren im new jorker Börsengeschäft tätig war und durch mehr oder minder dubiose Geschäfte viel Geld machte. Diese Art, Geschäfte zu machen, ruft bald die Börsenaufsicht, gefolgt vom FBI, auf den Plan. und so beginnt eine Jagd auf Belfort, in der er versucht, sein Geld zu verstecken und sich dem Gefängnis zu entziehen.
Nun wieder zu meinen Erwartungen: Diese wurden was die Qualität, jedoch nicht den Inhalt angeht, erfüllt. Ich hatte eher damit gerechnet, dass ein wenig mehr auf das Börsengeschäft eingegangen wird (wie etwa in den "Wall Street"-Filmen). Geliefert wird hier jedoch eine Art Komödie, die aus drei Komponenten besteht: Drogen, Sex und Geld. Was hier an Dekadenz gezeigt wird, könnte das alte Rom der Neuzeit darstellen. Kleine Kostprobe gefällig? In einer der ersten Einstellungen sieht man Belfort, wie er Koks aus dem Hintern einer prostituierten zieht. Hier setzt jedoch einer meiner ersten kritikpunkte an: Ich glaube nicht, dass ein Mensch soviele Drogen zu sich nehmen kann und trotzdem noch fähig ist "normal" weiter zu leben, hier weicht der Realismus wohl der Übertreibung, was eben aufgrund der Tatsache, dass es sich hier um eine Filmbiografie handeln soll, leider einen Minuspunkt darstellt.
Nun aber mal zur Hauptfigur selbst: Belfort wird hier wirklich grandios dargestellt von einem, mal wieder genialen, Leonardo Dicaprio. Dieser junge ist wirklich die Speerspitze des Casts, der mit Leuten wie Matthew Mcconaughey (Dallas Buyers Club), Jonah Hill (War für "The Wolf of Wall Street oscarnominiert) und Jon Bernthal (The Walking Dead) auch gut besetzt.
Der Wandel vom Neuling im Business zum abgebrühten Arschloch wird zwar für meinen Geschmack etwas zu schnell abgehandelt, dennoch schafft es Leo hier, einen eigentlich unsymphatischen Menschen symphatisch rüber kommen zu lassen.
So schraubt sich der Film in seinen Exzessen immer weiter hoch, bis zu der "Autoszene" ... Ab da wird es dann aber doch etwas träge, was mich dazu bringt, dass es der Qualität des Filmes, der wirklich lustig ist, keinen Abbruch getan hätte, wenn er 10-20 Minuten kürzer gewesen wäre.

Bild und Ton: Nichts zu beanstanden

Die Extras sind zwar gut, jedoch etwas spärlich gesät. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 3
bewertet am 01.06.14 um 10:11
/image/movie/12-years-a-slave-limited-collectors-edition-neu_klein.jpg
Zum Inhalt: 1841, Saratoga Springs, New York: der Geigenspieler und freie Afro-Amerikaner Solomon Northup lebt das Leben eines glücklichen Familienvaters. Eines Tages wird er jedoch, mit der Möglichkeit auf lukrative Auftritte als Köder, unter Drogen gesetzt, entführt und in die Sklaverei verkauft. Was nun beginnt, sind 12 Jahre voller physischer und psychischer Unmenschlichkeiten, in denen er auf verschiedenen Plantagen arbeiten und allerhand Grausamkeiten erdulden und ausführen muss ...

Die Kamera erzählt Solomons Geschichte (eine wahre Begebenheit) nicht in effektheischenden Bildern, sondern in eher ruhigen Einstellungen, so wird auch mal eine Zeit lang auf ein Gesicht drauf gehalten, um die Gefühle der jeweiligen Person näher zu bringen. Der Film scheut sich auch nicht (wie andere filme "Dieser Art") körperliche Züchtigungen, Vergewaltigungen (wenn auch eher angedeutet, danke dafür) und andere Grausamkeiten samt der daraus entstehenden Wunden möglichst realitätsnahe zu zeigen. Dies wird jedoch nicht getan, um die "perverse Schaulust" eines, durch neuere Horrorfilme, abgestumpften Publikums zu befriedigen, sondern um die (emotionale) Eindringlichkeit des Films zu verstärken, lobenswert fand ich aber auch die Szene, in der es zu einer Auseinandersetzung zwischen Northup und Tibeats kommt: Hier tut einem der Aufseher leid, so verurteilt der Film nicht nur Gewalt an Sklaven, sondern auch Gewalt an sich.
Zudem sei hier natürlich die, ebenfalls ausgezeichnete, schauspielerische Leistung der Beteiligten lobend zu erwähnen. Sei es Ejiofor (Beste Szene: Das Begräbnis), der den Solomon gibt, der Anfangs den Mut behält und die Hoffnung nicht aufgibt, dass die Männer, die dieses Unrecht über ihn bringen ihre gerechte Strafe erhalten, dann jedoch an seinem eigenen Schicksal zu zerbrechen droht. Sei es Nyong'o oder "Patsey" (die "Seifenszene" sei hier zu erwähnen), ein junges Mädchen, das mehr arbeitet als jeder Mann, jedoch die Geilheit ihres Herren und die Eifersucht seiner Frau ertragen muss und daher eher lächelnd in den Tod gehen würde, als weiter zu leben. Sei es Fassbender, der den durchgeknallten Sklaventreiber Epps spielt (beste Szenen: die Feier, und die "seifenszene"), wenn dieser auch, durch seinen eigenwilligen Kleidungsstil, manchmal für Schmunzler meinerseits gesorgt hat. Oder auch Pitt (Bass), der zwar nur 2 kürzere Auftritte hat, durch seine beherzte Haltung gegen die Sklaverei jedoch die symphatie des Zuschauers genießt. Aber auch Schauspieler in "kleineren" Rollen, wie Benedict Cumberbatch, Paul Dano oder Sarah Paulson liefern solide bis beeindruckende Arbeit ab.
Noch eine kleine Geschichte bezüglich meines damaligen Kinobesuchs: Dieser Film zeigt die Zeit der Sklaverei in Amerika auf berührende Weise, so liefen seiner Zeit im ganzen Saal die Tränen und auch ich, der Normalerweise eher nicht emotional auf Filme reagiert, musste mit mir kämpfen, so eine Situation habe ich bisher noch nie in einem Kino erlebt.

Bild/Ton: Auf heutigem BD-Niveau, also alles bestens.

Extras: Erstmal sei hier der schöne Bildband mit massig Informationen (vom Buch) zum Film zu erwähnen. Dazu runden Interviews, Hintergrundinformationen und die Filmmusik das schöne Gesamtpaket ab.

Mein Fazit: Volle Punktzahl. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 5
bewertet am 18.05.14 um 12:50
/image/movie/einer-flog-ueber-das-kuckucksnest-special-edition-neu_klein.jpg
Der Querulant und Gewalttäter Randall McMurphy lässt sich in eine psychische Heilanstalt einweisen, um einer Gefängnisstrafe wegen Verführung einer Minderjährigen zu entgehen. Neben den, zugegebener Maßen, sehr verrückten, Mitpatienten, trifft er dort auch auf die leitende Schwester Ratched, eine kalte Frau, die die Anstalt mit diktatorischer Hand führt.
Da McMurphy ein Spielertyp ist, wettet er mit den anderen Patienten, dass er Ratched binnen einer Woche komplett zur Verzweiflung bringen kann und so kommentiert er für die anderen ein fiktives Baseballspiel vor dem Fernseher, bricht mit ihnen zu einem Bootsausflug auf, initiiert ein Basketballspiel und bringt damit auch die anderen Patienten, allen voran den Indianer Chief Bromden, dazu, das vorherrschende System der Anstalt in Frage zu stellen. Dies alles gipfelt in einen Ausbruchsversuch, der nicht ohne Folgen bleibt ...

"Einer flog über das Kuckucksnest", nach dem Roman von Ken Kesey, erlangte einige Berühmtheit. So ist er einer der drei Filme (neben "Es geschah in einer Nacht" und "Das Schweigen der Lämmer"), die bis Heute die Big Five der Oscars für sich beanspruchen konnte. Dieser Film festigte nicht nur Jack Nicholsons Ruf als Charakterdarsteller, er war auch das Debüt und das Sprungbrett für Schauspieler wie Christopher Lloyd oder Danny DeVito.
Hier sei nun zu erwähnen, dass ich Filme, die in "beengtem Raum" spielen, wie "The Green Mile" und "Die Verurteilten" besonders mag, da diese sich eben nicht auf das Panorama, sondern viel mehr auf die Leistungen der Akteure konzentrieren. Aus Gründen, die ich, in der, für mich, doch recht holprig anmutenden Story, sehe, bin ich beim ersten Anschauen nicht wirklich mit dem Film warm geworden. Dennoch weiß ich die grandiose Leistung aller Darsteller an dieser Stelle zu würdigen.

Bild/Ton: Ich weiß, dass der Film schon etwas älter ist, dennoch empfinde ich das Bild höchstens als Durchschnitt und der Ton kommt etwas "dumpf" daher.

Extras: Mit einem Making-Of, einer Dokumentation und zusätzlichen Szenen, bieten die Extras viele, weiterführende Informationen zum Film. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 2
Extras
mit 4
bewertet am 16.05.14 um 09:49
/image/movie/die-verurteilten-neu_klein.jpg
1947: Der Bankmanager Andy Dufresne (Tim Robbins) wird, aufgrund von Indizien, des Mordes an seiner Frau und ihrem Liebhaber beschuldigt und zu zwei mal lebenslänglich verurteilt, diese Haftstrafe soll er im Shawshank-Gefängnis, Maine verbüßen, das für seine harten Wärter und deren Willkür berüchtigt ist.
Anfangs tut sich Andy mit dem Gefängnisalltag schwer, so wird er von einigen seiner Mithäftlinge misshandelt und vergewaltigt, doch schafft er es mit der Zeit und aufgrund seines Finanzwissens und seiner sich entwickelnden Freundschaft zum Insassen Red (Morgan Freeman), sich bei den Aufsehern und Wärtern, sowie bei den Mithäftlingen gleichermaßen beliebt zu machen, bis ein Neuankömmling eines Tages Licht in Dufresnes mysteriösen fall bringt ...

Neben den großen Gewinnern gab es in der Geschichte der Academy Awards auch immer große Verlierer (jüngstes Bespiel: "American Hustle"). Zu diesen Verlierern gehört leider auch "die Verurteilten" (basierend auf der Kurzgeschichte von Stephen King), vom Jahrgang '95.
So war der Film in 7 Kategorien nominiert, darunter auch in den Hauptkategorien "bester Film", "bester Hauptdarsteller (Morgan Freeman)" und "bestes adaptiertes Drehbuch", konnte sich jedoch in keiner Kategorie durchsetzten.
Das lag jedoch mehr an der Konkurrenz im Jahre 1995 ("Forrest Gump", "der König der Löwen"), als an der Qualität dieses Meisterwerks, denn IMDb.com listet den Film seit 2008 als "besten Film aller Zeiten", bei Spiegel.de belegt er Platz 37 der "erfolgreichsten Filme aller Zeiten" und auch mich, einen bescheidenen Cineasten, wusste der Film sehr gut zu unterhalten.
Dabei wird es manch einer bestimmt als schwieriger Empfinden sich auf den Film einzulassen, als andere. Denn aufgrund einer Laufzeit von rund 150 Minuten und einer eher ruhigen Erzählweise muss der geneigte Zuschauer vor allem eines mitbringen: Geduld. Dafür wird er aber auch belohnt mit einer guten Story und der Portraitierung von Menschen und menschlichen Gefühlen in einer eher unmenschlichen Umgebung, die ein Gefängnis eben doch Darstellt. Mir persönlich hat "die Verurteilten" gefallen und ich empfinde ihn als höchst empfehlenswert.

Bild/Ton: Beides für einen Film diesen Alters ordentlich.

Extras: Das übliche 08/15-Zeug, da wäre mehr gegangen. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 4
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 3
bewertet am 10.05.14 um 17:22
/image/movie/drecksau-es-ist-zeit-versaut-zu-sein-neu_klein.jpg
Die Namensgebende "Drecksau" ist Detective Seargeant Bruce Robertson, ein drogenabhängiger, sexsüchtiger, paranoider Schotte, dessen Frau schon auf seine Beförderung wartet. Wie gut, dass "Robo" die "Schwächen" seiner Mitbewerber (kleiner Penis, Homosexualität etc.) kennt und auch manipulativ genug ist, um diese für seine Vorteile zu nutzen. Doch irgendwann fällt alles was man tut auf einen zurück und dann muss auch das abgekochteste Arschloch Rechnung tragen ...

Auch wenn diese Verfilmung des Romans von Irvine Welsh (u.a. auch "Trainspotting" und "Klebstoff") in 1-2 Nebenrollen mit bekannten Namen, wie z.B. Jamie Bell ("Jumper", "King Kong") oder auch Jim Broadbent ("Harry Potter", "Cloud Atlas") aufwarten kann, so ist "Drecksau" (im Englischen "Filth", was so viel heißt wie "Schmutz" und mir auch besser gefällt) im Prinzip die One-Man-Show des Hauptdarstellers James McAvoy. Ich mag diesen Mann als Schauspieler sehr, wenn seine Rollen in "Wanted" oder "X-Men" auch keine große, schauspielerische Leistung erforderten. Hier jedoch kann er endlich Mal glänzen und das tut er nicht nur durch physische Präsens (McAvoy ist in fast jeder Szene zu sehen), sondern auch durch die, bis dato, beste Leistung seiner Karriere. So schafft James es hier nicht nur das manipulative, arrogante, intrigante, ausgekochte Arschloch, sondern auch den einsamen, kranken und gebrochenen Menschen hinter dieser Maske glaubhaft darzustellen.

Zu Bild & Ton: Durchschnitllich für eine BD-Veröffentlichung würde ich sagen, wobei das Bild "in Deutschland" mit einigem Rauschen zu kämpfen hat, was Heute einfach nicht mehr zeitgemäß ist.

Extras: Interviews und Trailer ... auch hier wäre mehr drin gewesen. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 2
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 2
bewertet am 07.05.14 um 23:55
/image/movie/Hitchcock-2012-DE_klein.jpg
1959: Hitchcocks neuer Film, "der unsichtbare Dritte", wird an den Kinokassen zwar ein Erfolg, dennoch spekulieren Filmkritiker, dass der mittlerweile 60 jährige Regisseur seinen Biss verloren haben könnte.
Bei der Suche nach einem neuen Projekt stößt er dann auf den schockierenden Roman "Psycho" von Robert Bloch, der ihn sehr beeindruckt. Hitchcock ist darauf hin wild entschlossen das Material zu verfilmen, auch um die Kritiker eines Besseren zu belehren.
Das Problem: Der Roman wird (für die damaligen Verhältnisse) als zu hart erachtet, als das man ihn der Öffentlichkeit in Form eines Films zumuten könnte. Niemand will Hitchcocks Idee finanzieren, der Master of Suspense lässt sich aber nicht davon abbringen und so entschließen sich seine Frau Alma Reville und er, den Film aus eigener Tasche zu finanzieren. Doch nicht nur Probleme am Set machen dem Ehepaar das Leben schwer ...

Ich wusste zum Glück vorher, worauf ich mich einlasse, denn der Titel und die Bewerbung als "Biopic" kann einen Blindkäufer schon in die Irre führen. So ist "Hitchcock" nicht als die Biografie des Meisters sondern eher als Dokumentation der Zeit zwischen "Der unsichtbare Dritte" und "Psycho" zu sehen.
Diese Tatsache führt dazu, dass der Film für Leute, die Interesse am (gesamten) Leben des Regisseurs haben, nur bedingt zu empfehlen ist, Cineasten, zu denen ich mich auch zähle, sollten den Film, meiner Meinung nach, aber schon gesehen haben.
Besonders hervorzuheben sei hier die Arbeit von Hopkins und Mirren, die Alfred und Alma sowohl als einzelne Charaktere, als auch als "altes Ehepaar" mit all seinen Problemen glaubhaft darzustellen zu verstehen.

Das Bild ist BR-Standard würde ich sagen, die Tonabmischung ist zwar frontlastig, da der Film aber dialoglastig ist, stört mich der "fehlende" Surround-Sound nicht.

Die Extras bieten einige interessanten Einsichten, u.a. eben Hopkins Verwandlung in den Master of Suspense. 
Story
mit 4
Bildqualität
mit 3
Tonqualität
mit 3
Extras
mit 3
bewertet am 04.05.14 um 15:10
/image/movie/The-Artist_klein.jpg
Hollywood Ende der 20er Jahre: Der gefeierte und charismatische Stummfilm-Star George Valentine befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Doch dann ist eine bahnbrechende Neuerung im Begriff nicht nur das Filmgeschäft, sondern auch Valentines Leben und auch das seiner Liebe Peppy Miller für immer zu verändern: Der Tonfilm. Denn während der Stern von George langsam unterzugehen droht, avanciert die Komparsin Miller in der Zeit des Tonfilms zum neuen Star des Films ...

Dieser Film ist, neben einer sehr herzlichen Liebesgeschichte, vor allem eine Hommage an den Stummfilm. Dies merkt man nicht nur am Bild- (SW, 1,33:1) und Tonformat (keine gesprochenen Dialoge, Sätze werden nur eingeblendet, während der Film von Musik begleitet wird), sondern auch an der schauspielerischen Leistung der (Haupt)Darsteller. Denn wenn der Ton "wegfällt", konzentriert sich der Zuschauer auf das, was übrig bleibt: Mimik und Gestik. Hier liefern die Akteure durch ihr, passend übertriebenes Spiel, sensationelle Arbeit ab, für die Dujardin zu Recht den Oskar erhielt.

Bild/Ton: Wenn Filmemacher den Mut haben in der heutigen Zeit solch einen Film zu machen, sollte die Präsentation auch an den richtigen Maßstäben gemessen werden. So vergebe ich für das wunderbar klare Bild und den bezaubernden Soundtrack volle Punktzahl.

Die Extras sind nichts Weltbegwegendes, liefern so also die 08/15-Ausstattung einer BD: Making Of, Trailer und Interviews. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 5
Extras
mit 2
bewertet am 03.04.14 um 12:43
/image/movie/prisoners-2013-limited-steelbook-edition-neu_klein.jpg
Der Film erzählt die Geschichte zweier Familien, die Thanks Giving miteinander verbringen. Gegen Abend jedoch verschwinden die kleinen Mädchen beider Familien und schnell wird klar, dass sie entführt wurden, was nun beginnt ist eine Suche, bei der jede Sekunde zählt.

Der, eher ruhige, Film, lebt ganz klar von seiner düsteren und beklemmenden Atmosphäre, die einen sofort in ihren Bann zu ziehen weiß. Hier werden menschliche Abgründe gezeigt und das in vieler Hinsicht. Dieser Umstand macht "Prisoners" zu einem spannenden Thriller, was nicht zuletzt Jackman (der den verzweifelten Vater eines der Kinder spielt) und Gyllenhaal (der ermittelnde Detective mit nervösem Augenzucken, der auch nicht davor zurück schreckt, mal härter zur Sache zu gehen) zu verdanken ist. Doch auch der restliche Cast spielt, für mein Empfinden recht überzeugend. So weiß der Film, auch über seine lange Spieldauer, durchaus zu fesseln.

Das Bild kommt recht blass, bzw trist daher, passend zum Film eben, lässt aber nicht an Schärfe missen und befindet sich demnach auch auf Blu Ray-Niveau (was ja nicht bei jeder Veröffentlichung auch wirklich der Fall ist).

Zum Ton: Finde ich recht gut, auch wenn die geringen Actionszenen für meinen Geschmack, im Vergleich zu den Dialogen, etwas zu knallend daher kommen.

Zum Schluss möchte ich hier noch auf die Verpackung, also das Steelbook eingehen: Ich habe "Prisoners" damals im Kino gesehen und fand ihn gut, aber eben nicht so gut, dass ich ihn in meiner Sammlung haben wollte, ich kannte die Geschichte ja schon, dachte ich, warum dann also noch kaufen? Als ich vor ein paar Tagen dann durch unseren lokalen Media Markt ging, fiel mir das Steelbook sofort ins Auge. Es ist zwar einfach gehalten, sieht aber top aus und so konnte ich nicht widerstehen. Heute bin ich froh darüber, denn der Film gefiel mir beim zweiten Sehen genau so gut wie im Kino, wenn nicht sogar besser. 
Story
mit 5
Bildqualität
mit 5
Tonqualität
mit 4
Extras
mit 4
bewertet am 02.04.14 um 22:17

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