Nach den Erstauflagen im Mediabook kommt Marcel Walz im günstigen Doppelset und für mich eine Gelegenheit, die Streifen zum Angebotspreis zu sichten.
SCHLARAFFENHAUS wird von Uwe Boll präsentiert, jedoch nicht als Produzent in den Credits genannt. Die Erwartungen sind mit dieser Werbezeile gesetzt. Kira kehrt unerwartet zu ihrer Familie zurück, ihr folgen jedoch Eindringlinge, die sie und ihre Schwester Maria gefangen nehmen, ihren reichen Vater erpressen und die Frauen brutal foltern. Die prachtvolle Villa bietet eine passende Location. Das Schauspiel wirkt hölzern und die Dialoge klingen aufgesagt und aufgesetzt, diese Faktoren sind für den Streifen allerdings auch eher zweitrangig. Ein kleiner Gastauftritt von Martin Semmelrogge als Mechaniker mit vier Zeilen Dialog überrascht dagegen. Kern der Inszenierung sind klar die sehr guten handgemachten Torture und Gore Effekte.
Das Bild ist auf gutem Niveau, liegt mit einer Auflösung von 1080i vor und die Schärfe ist anständig. Bei taghellen Aufnahmen ist die Qualität sehr gut, in dunklen Szenen baut das digitale Bild ab. Auf teure Ausleuchtung wurde größtenteils verzichtet, die Kameraarbeit ist jedoch solide und handwerklich im Rahmen der Produktionsmöglichkeiten gut.
Der deutsche Ton ist verständlich, er könnte aber etwas klarer klingen. Die Audioqualität ist schlicht unprofessionell. Das kann ich mit dem Richtmikrofon an meinem Camcorder genauso gut. Der Score klingt dagegen solide und hilft, ein wenig Spannung aufzubauen.
Im Bonusmaterial werden interessante Extras geboten.
SCHLARAFFENHAUS ist Low Budget Torture Horror mit sehenswerten und harten Effekten, der Rest wirkt bestenfalls semiprofessionell. Gore Hounds können bei einem guten Angebot einen Blick riskieren, viel mehr hat der Streifen jedoch nicht zu bieten.
Story 5/10 Bild 7/10 Ton 4/10 Extras 6/10
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LA PETITE MORT ist ein Horrorthriller von Regisseur Marcel Walz aus dem Jahr 2009 und erzählt die Geschichte eines Untergrund Sadomaso Clubs, in dem Menschen zu Tode gefoltert werden. Die Darsteller wirken eher laienhaft, machen jedoch einen zweckmäßigen und akzeptablen Job. Die Sets sind recht billig ausgestattet, was durch die Kamera oder Bildverfremdungen relativ ordentlich kaschiert wird. Der Star des Streifens sind eigentlich die guten handgemachten Torture, Blood & Gore Effekte von Olaf Ittenbach. Der Streifen liefert ein krankes Gemetzel vom Suhlen in Blut und Gedärmen bis zur exzessiven Kastration einer der Opfer. Und vieles mehr.
Der Transfer hat nicht sehr viel mit High Definition zu tun, ist aber grundsätzlich solide. Das Bild ist farbstichig und günstig mit einer Handkamera gefilmt. Der Look ist recht amateurhaft. Hinzu kommen ein paar Aufnahmen im Found Footage Stil.
Der deutsche Ton klingt flach, ist aber verständlich und wurde sicher nicht mit professionellem Equipment aufgenommen. Insbesondere die Schreie der Opfer klingen zudem blechern.
Die Ausstattung ist recht umfangreich und bietet neben dem Directors Cut reichlich Bonusmaterial.
LA PETITE MORT ist ein harter Torture Porn in einer Low Budget Inszenierung, die vor allem von ihrem blutigen Effekten lebt. Der Streifen ist nur etwas für Gore Hounds, ich empfehle jedoch nicht zu viel Geld zu investieren.
Story 5/10 Bild 5/10 Ton 4/10 Extras 7/10
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Das Doppelset bietet Low Budget Torture Horror. Effekttechnisch hat LA PETITE MORT auf jeden Fall deutlich mehr zu bieten, SCHLARAFFENHAUS ist dagegen auf einem etwas höheren Produktionsniveau und war wahrscheinlich etwas höher budgetiert. Beide Filme sind allerdings nichts für ein breites Publikum sondern ausschließlich für Genre Fans und Gore Hounds einen Blick wert.
bewertet am 26.10.16 um 11:29