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dimimo Heimkino

19. Juni 2011
dimimo Heimkino

Ja, das ist der Titel unseres geliebten Wohnzimmerkinos.
dimimo ist ein Akronym für unsere beiden Vornamen und dem Familiennamen.

Am Anfang stand meine Abneigung gegen Popcornwerfer und Sitzlehnentreter im Kino. (Erschwerend hinzu kommt in letzter Zeit die Tatsache, dass immer mehr Filme im kopfwehverursachendem 3D gezeigt werden.) Weil meine Frau und ich aber schon immer gerne Filme anschauen, entstand also die Idee für ein Heimkino.

Die größte Schwierigkeit am Anfang war jedoch, meine Frau davon zu überzeugen, dass sie freiwillig einen Teil des Wohnzimmers dafür aufgab. Keine leichte Sache! Deshalb ging ich schrittweise vor. Zuerst kam ein Beamer ins Haus.



"Kann man ja an der Wand anschauen" war mein scheinheiliges Argument. Klar, dass recht bald eine Leinwand folgte, zunächst noch eine von der Decke herunterziehbare.


Schon bald aber nervte das Wackeln der Leinwand, wenn jemand in der Wohnung über uns durchs Zimmer ging (Nachkriegsbauten haben Preisvorteile aber bauliche Nachteile). Also wurde die Leinwand verkauft und doch wieder die Wand verwendet. Weil meiner Frau das ständige Abhängen der Bilder recht bald zu dumm wurde, hängten wir diese ab und brachten eine Vorhangschiene mit Schiebegardinen an. Jetzt war die Wand nicht mehr leer und konnte doch mit wenigen Handgriffen ihrem Zweck dienen. Aber befriedigend fanden wir beide diese Lösung auf Dauer nicht.

Dann kam unser Umzug - gleiches Haus nur zwei Stockwerke tiefer. Damit verbunden war die Chance auf eine Neugestaltung der Räumlichkeiten. Mit Schwung packten wir es an:
An den Beamer war meine Frau ja nun schon gewohnt, der kam wie gehabt an die Wand. Sämtliche notwendigen Kabel verbarg ich unter Fußbodenleisten, elektronische Geräte blieben möglichst kleinformatig und unauffällig schwarz - soviel zum Frauenakzeptanzfaktor. Soweit, sogut. Dann stand erneut die Leinwandfrage im Raum. Ich konnte meine Frau dazu überreden, dass wir eine ganze Wand möbelfrei halten konnten. Testweise natürlich nur ... .



Das große Bild gefiel. Aus dem Provisorium wurde, wie so häufig, eine feste Einrichtung.

Und weil es wenig gemütlich wirkte, im Wohnzimmer eine einzige Wand ganz in weiß und völlig ohne alle Deko zu belassen, hingen wir einfach einen Vorhang davor. Natürlich wie im Kino mittig öffnend und zu beiden Seiten mit einfachen Schals. Zu Beginn mit selbstgebautem Seilzugmechanismus für Handbetrieb. Nun klagte meine Frau, dass sie gar keinen Platz hätte, wo sie ein bischen Krimskrams hinstellen könne - die Idee eines Podestes wurde geboren. Zuerst wollte ich es mit Plüsch überziehen, wie im Kino. Aber dann ließ ich mich zu einer holzverkleideten Lösung überreden. Mit Beleuchtung wie im Kino. Sieht sehr gut aus, ist letztendlich als Stellplatz für Deko dann doch ungünstig. Naja, die Frau hats hingenommen.



Weiter ging es damit, dass mir der Kontrast von Bild und weißer Wand nicht gefiel.



Kaum zwei Monate musste ich diesen Umstand beklagen, schon bekam ich von meiner Holden das Ok für Tapeten rund ums Bild. Dunkle Tapeten! (Die man hinter dem Vorhang sowieso nicht sieht). Dummerweise gibt es mehr als EIN Bildformat. Was also tun, wenn unsere Lieblingsfilme mal in 4:3 und mal in 16:9 und dann wieder in 21:9 aufgenommen wurden? Eine Maskierung musste her. Am liebsten eine, die nichts kostet natürlich. Wir sind ja sparsam und erfinderisch. Deshalb besorgten wir uns zwei lange, schmale Sperrholzplatten, tapezierten sie in der Wandfarbe und brachten sie an ein paar Haken an. Fertig war die Cinemascope-Leinwand. Nun war ich für eine Weile zufrieden.

Für eine Weile ...

Ich bin ja ein kleiner Perfektionist und möchte schon immer alles richtig gut machen. Deshalb informiere ich mich stets ausführlich über alle Möglichkeiten und versuche, auch vorhandene Lösungen zu optimieren.

Es war also an der Zeit, die manuelle Vorhangzieherei durch eine professionellere Weise zu ersetzen. Leider kosten fertige Modelle ein kleines Vermögen. Daher bastelte ich aus einem Add-a-Motor-Motor und unserer alten Funkfernbedienung einen bequemen, elektrischen Vorhangöffner.

War ich damit nun glücklich? Etwa ein Jahr lang.

Dann stieß ich irgendwann auf den verhängnisvollen Satz: Eine graue Leinwand minimiert das Restlicht in normalen Wohnzimmern.

Tja, was soll ich sagen? Unser Beamer ist eigentlich ein wenig zu hell. Energisch machte ich mich also daran, diesen Fakt meiner Frau vor Augen zu führen. Es gelang, obwohl sie sich eine ganze Weile weigerte, auch nur den geringsten Unterschied erkennen zu können. Aber nach dem 100sten hingehalten Farbtäfelchen hatte ich sie dann soweit (oder sie war auch nur genervt genug). Sie erteilte also ihr Einverständnis und ich durfte mal wieder ran an die Heimwerkersachen. Dummerweise konnte ich nirgends eine exakte Angabe über die vorteilhafteste Graustufe finden. Deshalb fing die Sache mit den Farbtäfelchen, die ich in den Baumärkten besorgt hatte, nochmal von vorne an. Ich wollte die Farbe immer dunkler, meine Frau wollte sie heller - zu guter Letzt entschieden wir uns für eine rechnerische Lösung - noch heller, als meine Frau gemeint hatte. Unsere Wahl war - weise.

Ich nahm mir vor, die Umbauarbeiten im Urlaub anzugehen. Aber da die Farbe nun schon einmal dastand ... . Weil meine Frau aber nicht nur etwas eigensinnig ist, wenn es um ihr Wohnzimmer geht, sondern auch tapfer mit zugreift, wenn es etwas zu tun gibt, schlug sie vor, dann doch die uneben verputzte Wand vorher auszubessern. Wir entfernten Nasen, schliffen nach und vergipsten. *Hust*. Dann strichen wir. Noch während wir am Arbeiten waren, wollte ich mich noch einmal vergewissern, dass wir die richtige Farbe ausgesucht hatten. Deshalb schaltete ich den Beamer ein. Vom Ergebnis war dann auch meine Frau so überzeugt, dass sie mich anregte, hiervon ein Bild zu machen.



Den Rest der Arbeiten wollten wir dann aber wirklich im Urlaub erledigen.
Wir schafften es auch - fast. Am Nachmittag unseres letzten Arbeitstages (man könnte ja sagen, da hatte der Urlaub schon begonnen, oder?) holten wir den Vorhang runter und die vormals dunkelrote Tapete auch. Am nächsten Morgen blieb uns daher nichts anderes übrig, als frisch mit der Arbeit zu beginnen. Allerdings wollte ich (sagte ich schon, dass ich Perfektionist bin?) bei dieser Gelegenheit auch den Beamer noch ein kleines bisschen genauer justieren. Das alte Leinwandformat passte nämlich nicht exakt zum inzwischen erneuten Beamer (Trapezkorrektur). Schwups, schon war es komischerweise Nachmittag. Wie die Zeit vergeht ... .

Aber dann ging es rund. Meine Frau wollte Einkaufen. Ich wollte in den Baumarkt. Unser Sohn wollte seine Ruhe. Er verlor. Er wurde kurzerhand zum Chauffeur und kutschierte uns zum Kaufland, zum Baumarkt und ins Stoffkontor. (Schwarze Tapete schreit nach schwarzer Maskierung). Wir kamen beladen mit Lebensmitteln, schwarzem Samt und schwarzem Velour-D-Ce-Fix wieder heim. Unser Jüngster verschwand vorsichtshalber und wurde unsichtbar. Wir besserten noch etwas an der Aufhängung der Maskierung herum, besserten noch etwas am Anstrich herum, besserten noch ein wenig an allem herum. Dann begannen wir mit dem Tapezieren. Anschliessend waren wir müden und legten ein Päuschen ein. Von 18 bis 24 Uhr. Und schon ging es weiter. Ich schnitt die Folie in 5 cm breite Streifen und klebte sie an die Ränder der Leinwand. Wir überzogen die Maskierung mit dem schwarzen Samt. Wir bügelten die gewaschenen Vorhänge und hängten sie wieder auf. Wir sahen, was wir getan hatten, befanden es für gut und fielen ins Bett.



Nun steht noch der ultimative Belastungstest an - sprich, wir werden uns nachher einen Film ansehen. Und dann machen wir URLAUB!

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am absolut cool!!!!
von Smogfox 
am hat spaß gemacht dass …
von Lunatic75 
am Sieht Klasse aus.Schön…
am Toller Beitrag, liest …
am Klasse beitrag & …

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