"Time Bandits" von Terry Gilliam: Ab 20. Dezember 2024 auf Ultra HD Blu-ray im MediabookVon HanseSound auf Blu-ray: "Matalo" und "Frankenstein 70" in Mediabook-Editionen im Februar 2025 - UPDATE 2"Twister": Bei Turbine Medien auf Ultra HD Blu-ray im Mediabook und als Steelbook-Edition vorbestellbar - UPDATEAuf Blu-ray im Mediabook: Untoten-Horror "Handling the Undead" ab 20.03. von Pierrot Le FouDie Blu-ray und 4K UHD Tiefpreise der "Black Friday Woche" von Amazon.de im Überblick"Fargo": Kult-Thriller der Coen-Brüder demnächst auf Ultra HD Blu-ray im limitierten Mediabook"Black Friday Woche 2024" bei Amazon.de: Tausende Blu-rays, 4K UHDs, 3D Blu-rays und DVDs reduziertAmazon "Black Friday Woche 2024" International - Blu-ray Angebote im AuslandHeute neu auf Blu-ray Disc: "House of the Dragon: Staffel 2", "Love Lies Bleeding", "Lost Highway" im 4K-Steelbook und mehr"bluray-disc.de Weihnachtskalender 2024": Ab 1. Dezember täglich tolle Preise gewinnen
NEWSTICKER
BD-Review #12: Luftslottet som sprängdes (Vergebung)
5. März 2010So, jetzt, da in Deutschland immerhin schon der zweite Teil der Verfilmung von Stieg Larssons Millenium-Trilogie im Kino angelaufen ist, wurde in Schweden bereits der dritte und letzte Teil auf DVD und Blu-ray veröffentlicht. Gespannt, ob das Qualitätspendel eher in Richtung sehr guter erster oder aber mäßiger zweiter Teil ausschlägt, wanderte die Scheibe gleich in meinen Mini...
Details:
Sprachen | Schwedisch (DTS HD MA 5.1 sowie Dolby Digital 5.1) |
Untertitel | Schwedisch für Hörgeschädigte, Norwegisch, Dänisch, Finnisch |
Bildformat | 1080p HD Widescreen 1.77:1 |
Altersfreigabe Schweden/D | empfohlen ab 15 / noch keine FSK-Bewertung |
Länge | 147 Minuten |
Extramaterial |
|
Film (3,5/5):
Nach dem Kopfschuß liegt Lisbeth Salander (Noomi Rapace) im Krankenhaus, während um sie herum die mysteriöse Zalachenko-Gruppe innerhalb der Geheimpolizei (Säpo) zum letzten Schlag ausholt und die Vergangenheit mit aller Macht begraben will. Doch Milleniums-Journalist Mikael Blomkvist (Michael Nyqvist) arbeitet Lisbeths Vergangenheit auf und will sie publizieren, um die Zalachenko-Gruppe auffliegen zu lassen und Lisbeth in ihrem Mordprozeß zu unterstützen. Mehrere Gruppen beschatten und jagen sich, bevor im Gerichtssaal die eigentliche Abrechnung erfolgen kann...
Wie schon beim zweiten Teil wurde auch diesmal wieder Daniel Alfredsson mit der Regie beauftragt. Das Drehbuch von Ulf Ryberg geht ganz gut mit der Vorlage um, die nicht ganz einfach filmisch umzusetzen ist. Dies zeigt sich gerade an der hochspannenden Gerichtsverhandlung, die im Film einen recht zügigen Verlauf nimmt und dramaturgisch geschickt dem Höhepunkt, quasi der Umkehrung der Anklage, entgegenstrebt. Im Buch nimmt dieser Teil einen sehr viel längeren Teil ein und ist gespickt mit Dialogen und Verhören, deren Argumentationen faszinierend sind und in ihrer Vielschichtigkeit so gar nicht im Film darstellbar wäre. Ein Lob an dieser Stelle, allerdings auch ein Wort der Kritik, denn die Entfremdung zwischen Milleniums-Herausgeberin Erika Berger und ihrem Freund und Geliebten Blomkvist ist anders motiviert: in der Vorlage nahm sie das Angebot an, als Chefredakteurin bei der großen etablierten Zeitung Svenska Morgon-Posten zu arbeiten. Nun gut, Ryberg hat sie einfach bei Millenium belassen. Erstaunlicherweise fiel auch die Affäre von Mikael und der attraktiven Säpo-Angestellten Monica Figuerola unter den Tisch.
Nachdem der zweite Teil etwas langatmig und spannungsarm geraten war, steigt das Niveau in diesem Film doch wieder an, wenn auch die Klasse des ersten Teils nicht erreicht wird (aber den hatte ja auch ein Däne gedreht...) Über die Leistung der Schauspieler kann man wieder geteilter Meinung sein. Während Noomi Rapace (Nachname übrigens französisch auszusprechen) wieder einmal brilliert und mit minimalem Minenspiel eine erstaunliche Bandbreite an Gefühlsregungen auszudrücken vermag - soweit es ihre Figur Salander denn gestattet - agiert Michael Nyqvist wieder unter seinen Möglichkeiten.
Bild (3,5/5):
Die Bildqualität ist ähnlich der im zweiten Teil. Außenaufnahmen zeigen hier oft wahrnehmbares Filmkorn, wohingegen in Innenbereichen meist eine gute Schärfe vorliegt. Die Differenzierung im Grau-/Schwarzbereich hätte meiner Meinung nach besser ausfallen können, was sich aber nicht sehr nachteilig auswirkt.
Ton (4/5):
Der Ton kommt klar und sauber herüber, mit gut verständlichen Dialogen. Da dieser Teil nicht so actionlastig ist, wird der Surroundeffekt nicht groß ausgenutzt. Das Finale in der heruntergekommenen Ziegelfabrik zeigt aber, daß es auch anders geht. Hier sind Bild und Ton gleichermaßen knackig, was einen wieder versöhnt.
Wie schon bei den anderen Teilen ist auch diesmal die Bestückung mit Ton- und Untertitelspuren erwartungsgemäß unterirdisch. Es bleibt beim schwedischen Originalton, zusammen mit Untertiteln in den gängigen skandinavischen Sprachen. Schwedischkenntnisse sind also leider Pflicht oder man wartet bis, ja bis wahrscheinlich zum Herbst auf eine deutsche Ausgabe.
Extras (1/5):
Ich hatte ja schon mal angemerkt, daß man bei dieser Filmreihe nicht wirklich auf herausragendes Bonusmaterial hoffen kann. Tatsächlich speckt man noch weiter ab: lediglich die Trailer zu den ersten beiden Filmen sind vorhanden und werden als Exklusivmaterial! (ja, mit Ausrufezeichen!) angepriesen. Eindeutig kein europäisches Niveau.
BD-Kaufbewertung: (**/***)
Schwierig, liegt wirklich zwischen den beiden anderen Filmen. Tendiere hier aber doch zu zwei Sternen, auch wenn der Film nicht ganz auf dem Niveau wie der ebenfalls mit zwei Sternen bewertete erste Teil liegt. Wer warten kann, dem empfiehlt sich eine hoffentlich später erscheinende Millenium-Box. Wer nicht an der Trilogie als solche interessiert ist, der kann sich auch jetzt schon den ersten Teil (Verblendung) besorgen. Den gibt es ja tatsächlich seit einem Monat auch in Deutschland schon zu kaufen.
Trailer:
HD-Trailer (schwedisch):
HD-Trailer (deutsch):
Weitere Reviews zur Millenium-Trilogie:
BD-Review #8: Flickan som lekte med elden (Verdammnis)
8. Dezember 2009Während in Deutschland mit Verblendung der erste Teil von Stieg Larssons Millenium-Trilogie ja immerhin schon am 05.02.2010 herauskommen soll, ist in Schweden vor einigen Tagen bereits der zweite, "Flickan som lekte med elden" ("Das Mädchen, das mit dem Feuer spielte"; deutscher Titel "Verdammnis") gleichzeitig auf DVD und Blu-ray veröffentlicht worden. Zeit, sich ein eigenes Bild zu machen, denn die Kinorezensionen in den schwedischen Gazetten waren nicht so dolle.
Details:
Film (3/5):
Lisbeth Salander (Noomi Rapace) wird für den Mord an drei Personen gesucht, unter anderem ihrem Vormund Nils Bjurman (Peter Andersson), der sie früher vergewaltigte und an dem sie sich bereits vorher auf sehr eigene Weise rächte. Es gibt Indizien wie ihre Fingerabdrücke auf der Tatwaffe, die sie naturgemäß schwer belasten, aber der befreundete Journalist Mikael Blomkvist (Michael Nyqvist) glaubt nicht daran und gräbt auf eigene Faust. Die beiden anderen Mordopfer hatten eine Dissertation und ausgedehnte Recherchen zum Thema Mädchenhandel und Prostitution (in Schweden verboten) verfaßt und ihre Ergebnisse Blomkvists Millenium-Zeitschrift angeboten. Es zeigt sich, daß es Zusammenhänge gibt, die ihren Ursprung in Salanders Vergangenheit haben. Eine geheimnisvolle Person, die Zala genannt wird, taucht auf und die Jagd nach der Wahrheit mündet in ein blutiges Finale.
Larssons Vorlage ist genauso hochklassig wie der erste Teil "Män som hatar kvinnor" (Verblendung), aber für die Verfilmung läßt sich das leider nicht sagen. Der erste Film, vom dänischen Regisseur Oplev gedreht, sorgte für zweieinhalb Stunden Hochspannung. Dieser zweite allerdings enttäuscht hier. Der schwedische Regisseur Daniel Alfredson (übrigens Sohn von Schwedens Komikerurgestein Hasse Alfredson, der wiederum im dritten Teil den Evert Gullberg spielt) hat in der Vergangenheit meist Fernsehproduktionen übernommen, genauso wie Drehbuchschreiber Jonas Frykberg. Tatsächlich wirkt der Film ein bißchen wie die Beck-Krimis, die Alfredson gedreht hat, und die spannungsgeladene Atmosphäre des ersten Teils stellt sich nie richtig ein. Die Kenntnis der Vorlage war im ersten Teil kein Problem, hier war dies eher eine Stütze, denn ich bezweifle, daß man ohne Vorkenntnisse die Handlung wirklich nachvollziehen kann. Zumindest der erste Teil sollte gesehen worden sein. Die Beziehung zwischen Lisbeths vorigem Vormund und Mentor Holger Palmgren etwa kommt nur sehr indirekt heraus. Warum man zudem auf die Festsetzung Niedermanns durch Blomkvist am Ende verzichtet hat, obwohl damit die problematische Rolle der Polizei gut verdeutlicht wird, habe ich ebenfalls nicht nachvollziehen können.
Trotzdem steht der Film leicht oberhalb gängiger schwedischer Fernsehkrimis, denn das höhere Budget, ermöglicht von einigen Sponsoren wie auch dem ZDF, erlaubt eine adäquate kinogerechte Umsetzung in Bild und Ton. Und nicht zu vergessen: Noomi Rapace verkörpert wiederum brillant Lisbeth Salander und rettet damit den Film, andere Schauspieler aber verblassen - Michael Nyqvist als Journalist Blomkvist scheint erlerntes Minenspiel dagegen irgendwie vergessen oder verdrängt zu haben und daß der Boxer Paolo Roberto sich selbst spielen durfte, kann auch nicht gerade als Glücksfall bezeichnet werden. Rezensenten wie Janne Ahlgren haben die schauspielerische Gesamtleistung deswegen auch recht treffend eine "One-Woman Show" genannt.
Bild (3,5/5):
Die Bildqualität entspricht schon eher dem Kinoanspruch, überwiegend von ordentlicher Schärfe mit lebendiger Farbgebung. Da kommt Lisbeths grandioses Rückentatoo schon prima zur Geltung:-) Allerdings gibt es auch durchaus deutliches Filmkorn, wo man das Gefühl hat, daß es dramaturgisch nicht unbedingt angezeigt ist.
Ton (4/5):
Der Ton ist sauber aufgenommen und es kracht ordentlich in allen Ecken der Surround-Anlage. Auch die Dialoge sind jederzeit klar und gut verständlich. Hier ist das Niveau erreicht, was man auch dem Film als Ganzes gönnt.
Wie leider oft bei nordischen Ausgaben üblich ist die nur die originale schwedische Sprachspur vorhanden plus Untertitel für die normalweise immer unterstützten Sprachen Schwedisch, Dänisch, Norwegisch und Finnisch.
Extras (1/5):
Wie auch beim ersten Teil, eine Frechheit. Lediglich die Trailer für alle drei Teile werden angeboten (der dritte läuft seit dem 27.11. im schwedischen Kino). Für das Geld muß einfach mehr geboten werden, aber dies ist bei schwedischen Produktionen leider einfach die Regel.
BD-Kaufbewertung: (*/***)
Diesmal ist ganz klar nur ein Stern gerechtfertigt. Zwar habe ich mich nicht gelangweilt, aber ich wurde nie gefesselt wie vom ersten Teil. Deswegen empfehle ich denjenigen, die auch den ersten schon gesehen haben, die Ausleihe. Kaufen kann man dann die irgendwann vielleicht erscheinende Box mit allen drei Filmen, wann auch immer das in Deutschland geschehen wird. (Der letzte Teil kommt in Schweden voraussichtlich am 17.03.2010 heraus.) Und vielleicht gibt es dann ja sogar Extras.
Trailer:
Weitere Reviews zur Millenium-Trilogie:
Details:
Sprachen | Schwedisch (DTS HD MA 5.1, Dolby Digital 5.1) |
Untertitel | Schwedisch für Hörgeschädigte, Norwegisch, Dänisch, Finnisch |
Bildformat | 1080p HD Widescreen 1.77:1 |
Altersfreigabe Schweden/D |
empfohlen ab 15 / ab 16 |
Länge | 129 Minuten |
Extramaterial |
|
Film (3/5):
Lisbeth Salander (Noomi Rapace) wird für den Mord an drei Personen gesucht, unter anderem ihrem Vormund Nils Bjurman (Peter Andersson), der sie früher vergewaltigte und an dem sie sich bereits vorher auf sehr eigene Weise rächte. Es gibt Indizien wie ihre Fingerabdrücke auf der Tatwaffe, die sie naturgemäß schwer belasten, aber der befreundete Journalist Mikael Blomkvist (Michael Nyqvist) glaubt nicht daran und gräbt auf eigene Faust. Die beiden anderen Mordopfer hatten eine Dissertation und ausgedehnte Recherchen zum Thema Mädchenhandel und Prostitution (in Schweden verboten) verfaßt und ihre Ergebnisse Blomkvists Millenium-Zeitschrift angeboten. Es zeigt sich, daß es Zusammenhänge gibt, die ihren Ursprung in Salanders Vergangenheit haben. Eine geheimnisvolle Person, die Zala genannt wird, taucht auf und die Jagd nach der Wahrheit mündet in ein blutiges Finale.
Larssons Vorlage ist genauso hochklassig wie der erste Teil "Män som hatar kvinnor" (Verblendung), aber für die Verfilmung läßt sich das leider nicht sagen. Der erste Film, vom dänischen Regisseur Oplev gedreht, sorgte für zweieinhalb Stunden Hochspannung. Dieser zweite allerdings enttäuscht hier. Der schwedische Regisseur Daniel Alfredson (übrigens Sohn von Schwedens Komikerurgestein Hasse Alfredson, der wiederum im dritten Teil den Evert Gullberg spielt) hat in der Vergangenheit meist Fernsehproduktionen übernommen, genauso wie Drehbuchschreiber Jonas Frykberg. Tatsächlich wirkt der Film ein bißchen wie die Beck-Krimis, die Alfredson gedreht hat, und die spannungsgeladene Atmosphäre des ersten Teils stellt sich nie richtig ein. Die Kenntnis der Vorlage war im ersten Teil kein Problem, hier war dies eher eine Stütze, denn ich bezweifle, daß man ohne Vorkenntnisse die Handlung wirklich nachvollziehen kann. Zumindest der erste Teil sollte gesehen worden sein. Die Beziehung zwischen Lisbeths vorigem Vormund und Mentor Holger Palmgren etwa kommt nur sehr indirekt heraus. Warum man zudem auf die Festsetzung Niedermanns durch Blomkvist am Ende verzichtet hat, obwohl damit die problematische Rolle der Polizei gut verdeutlicht wird, habe ich ebenfalls nicht nachvollziehen können.
Trotzdem steht der Film leicht oberhalb gängiger schwedischer Fernsehkrimis, denn das höhere Budget, ermöglicht von einigen Sponsoren wie auch dem ZDF, erlaubt eine adäquate kinogerechte Umsetzung in Bild und Ton. Und nicht zu vergessen: Noomi Rapace verkörpert wiederum brillant Lisbeth Salander und rettet damit den Film, andere Schauspieler aber verblassen - Michael Nyqvist als Journalist Blomkvist scheint erlerntes Minenspiel dagegen irgendwie vergessen oder verdrängt zu haben und daß der Boxer Paolo Roberto sich selbst spielen durfte, kann auch nicht gerade als Glücksfall bezeichnet werden. Rezensenten wie Janne Ahlgren haben die schauspielerische Gesamtleistung deswegen auch recht treffend eine "One-Woman Show" genannt.
Bild (3,5/5):
Die Bildqualität entspricht schon eher dem Kinoanspruch, überwiegend von ordentlicher Schärfe mit lebendiger Farbgebung. Da kommt Lisbeths grandioses Rückentatoo schon prima zur Geltung:-) Allerdings gibt es auch durchaus deutliches Filmkorn, wo man das Gefühl hat, daß es dramaturgisch nicht unbedingt angezeigt ist.
Ton (4/5):
Der Ton ist sauber aufgenommen und es kracht ordentlich in allen Ecken der Surround-Anlage. Auch die Dialoge sind jederzeit klar und gut verständlich. Hier ist das Niveau erreicht, was man auch dem Film als Ganzes gönnt.
Wie leider oft bei nordischen Ausgaben üblich ist die nur die originale schwedische Sprachspur vorhanden plus Untertitel für die normalweise immer unterstützten Sprachen Schwedisch, Dänisch, Norwegisch und Finnisch.
Extras (1/5):
Wie auch beim ersten Teil, eine Frechheit. Lediglich die Trailer für alle drei Teile werden angeboten (der dritte läuft seit dem 27.11. im schwedischen Kino). Für das Geld muß einfach mehr geboten werden, aber dies ist bei schwedischen Produktionen leider einfach die Regel.
BD-Kaufbewertung: (*/***)
Diesmal ist ganz klar nur ein Stern gerechtfertigt. Zwar habe ich mich nicht gelangweilt, aber ich wurde nie gefesselt wie vom ersten Teil. Deswegen empfehle ich denjenigen, die auch den ersten schon gesehen haben, die Ausleihe. Kaufen kann man dann die irgendwann vielleicht erscheinende Box mit allen drei Filmen, wann auch immer das in Deutschland geschehen wird. (Der letzte Teil kommt in Schweden voraussichtlich am 17.03.2010 heraus.) Und vielleicht gibt es dann ja sogar Extras.
Trailer:
Weitere Reviews zur Millenium-Trilogie:
BD-Review #6: Requiem for a Dream
30. November 2009Es gilt, mal wieder einen Importtitel näher zu begutachten, diesmal aus den USA. Der späte Abend ist für Filme wie diesen gemacht, auf daß sie einen noch in die Nacht (und darüber hinaus) begleiten können.
Details:
Film (5/5):
"They held each other and kissed
and pushed each others' darkness into the corner,
believing in each others' light, each others' dream."
Hubert Selby, jr.
Details:
Sprachen | Englisch (DTS-HD MA 7.1) |
Untertitel | Englisch, Spanisch, Englisch für Hörgeschädigte |
Bildformat | 1080p HD-Widescreen, 1,85:1 |
Altersfreigabe | Unrated (FSK ab 16) |
Länge | 102 Minuten |
Extramaterial |
|
Film (5/5):
Sara Goldfarb (großartig gespielt von Ellen Burstyn) ist eine einsame alte Witwe, die nur noch vorm Fernseher abhängt und lediglich Süßigkeiten als Gesellschaft hat. Ein Telefonanruf aber gibt ihr ein neues Ziel: sie sei ausgewählt, in einer Fernsehsendung als Kandidatin auftreten zu können. Sie beschließt, sich in ihr altes Traumkleid zu hungern, um darin auftreten zu können. Die normale Diät-Tour ist zu hart, sie greift zu wirksamen, aber abhängig machenden Appetitzüglern.
Derweil versucht ihr Sohn Harry (Jared Leto), effektiv zu Geld zu kommen, um für seine Freundin Marion (Jennifer Connelly) ihren Traum als selbständig arbeitende Modedesignerin zu erfüllen und um seiner Mutter einen neuen Fernseher anzuschaffen. Harry, Marion und deren bester Freund Ty (Marlon Wayans) koksen alle, Harry und Ty fangen an zu dealen, aber die Nachschubwege vertrocknen.
Alle vier hängen ihren Träumen nach, aber alle können sie nicht von den Drogen lassen. Ihre Wege führen unweigerlich in die Katastrophe, mehr und mehr begleitet von Wahnvorstellungen und Halluzinationen. Bis zum Schluß glauben sie immer noch an die Erfüllung all ihrer Träume, obwohl sie schon geistig und körperlich verfallen.
Der Film enstand auf der Basis des gleichnamigen Buches von Hubert Selby jr aus dem Jahr 1978, in dem der Autor seine eigene Drogenvergangenheit aufarbeitete. Sein bekanntestes Werk ist sicher "Last Exit Brooklyn" (1957) - hier hat er bei der Verfilmung mitgewirkt, schrieb das Drehbuch und spielte auch selbst in einer Nebenrolle mit.
Die Bildsprache in Aronofskys zweitem Film von 2000 (nach seinem Erstling Pi) ist modern, innovativ und überwältigend. Techniken wie split screen werden massiv eingesetzt, wenn etwa Harry und Marion ihre Liebe zueinander erklären, aber durch den Bildschnitt selbst hier schon voneinander getrennt sind, oder aber der distanzierte Blick durch ein aufgesetztes Objektiv auf die drogengeschwängerte Ekstase der feiernden jungen Leute. Nicht zuletzt die immer hektischer werdenden Schnittfolgen bei der stetig unkontrollierter werdenden Drogeneinnahme bis hin zum Zusammenbruch. Auch mit der Geschwindigkeit spielt Aronofsky, Bildfolgen werden verlangsamt und manchmal fast gleichzeitig beschleunigt (Sarahs Besuch beim Arzt (Minute 54) ist ein herrliches Beispiel). Zum Vergleich: ein "normaler" 100-minütiger Film hat so um die 600 bis 700 Schnitte, "Requiem for a Dream" aber um die 2000.
Hier gibt es kein Happy End, der Film wird in seiner Handlung konsequent zu Ende getrieben, mit allen bösen Nebenwirkungen, die fortgesetzter und immer härterer Drogenkonsum nun mal leider mit sich bringt. Als Zuschauer kann man sich dem nicht entziehen, wird auf diesem verstörenden Trip mitgenommen, erleichternde Pinkelpausen gibt es nicht.
Eine überzeugendere Botschaft gegen Drogen habe ich seit Christiane F. nicht wieder gesehen, Aronofskys Film ist für das 21. Jahrhundert geschnitten (obwohl die Vorlage aus der gleichen Zeit wie das Buch über Christiane F. stammt).
Bild (4/5):
Das Bild wechselt zwischen guter Schärfe und sanftem Filmkorn, abhängig auch von der Szenerie. Saras Wohnzimmer zeigt sich mit leichtem Korn, schafft so die gewünschte Behaglichkeit. Aber die Schnittsequenzen bei der Drogeneinnahme sind gnadenlos scharf, wie auch etwa die peinlich genau fotografierte Papierstruktur von Saras Diätbuch ("no sugar", "no meat", "no no"...). Die Farben sind satt, aber nicht überbetont, nur der Schwarzwert scheint mir nicht immer optimal zu sein, manchmal sind Differenzierungen in dunklen Bildbereichen nur schwer auszumachen.
Ton (4/5):
Der Ton ist gut abgemischt. An vielen Stellen ist er eher leise, aber an manchen geht es richtig zur Sache, die Bässe krachen und räumen auch im hinteren Bereich ordentlich auf. Außerdem hat man das seltene Vergnügen, Filmmusik vom weltberühmten Kronos Quartett präsentiert zu bekommen. Allerdings wird die normalerweise eher warme Musik von Geigen hier scharf, pointiert und mit kurzem Strich gespielt, keine Linderung auch hier. Leider kann ich nur 5.1-Sound hören, ob die 7.1 DTS-MA Version noch mehr Details offenbart, müssen also andere beurteilen.
Es gibt nur die eine Original-Tonspur auf dieser US-amerikanischen Ausgabe, unterstützt durch die dort üblichen englischen und spanischen Untertitel.
Extras (3/5):
Das Bonusmaterial kommt eher lieblos daher, alles ohne Untertitel und in SD-Qualität, die oft aber auch diesen Anspruch nicht einlösen kann. Das 35-minütige Making Of hätte man durchaus noch etwas zusammenschneiden können, Aronofsky kommentiert dieses Material ad hoc. Schade, hier hätte man mehr draus machen können. Die Kommentierung des Films von Aronofsky und von Matthew Libatique, verantwortlich fürs Bild, habe ich mir gespart, das tue ich mir dann doch nicht an.
Ein Gespräch zwischen Ellen Burstyn, die für ihre Darstellung von Sara Goldfarb übrigens für den Oscar nominiert wurde, und Hubert Selby hätte auch kürzer ausfallen können. Wir wollten nicht wirklich wissen, daß Mr. Selby seine zeitlebens anhaltenden gesundheitlichen Probleme schon auf die Tatsache zurückführte, daß sich vor der Geburt die Nabelschnur um seinen Hals gewickelt hat. Selby wirkt viel älter als die 72 Jahre, die er zu dem Zeitpunkt ist; er starb dann vier Jahre später.
Eine Reihe entfallener Szenen sowie Trailer und TV-Spots vervollständigen das Angebot.
BD-Kaufbewertung: (***/***)
Ein absolut eindringlicher (Anti-)Drogenfilm moderner Machart, ganz klar eine Kaufempfehlung. Wer nach diesem Film noch freiwillig was einwirft, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Eine Mahnung an das sorglose jugendliche Publikum, sofern es denn wenigstens reif genug ist, um diesen Film zu verstehen und zu ertragen. In deutsch ist "Requiem for a dream" bislang leider nur auf DVD unter dem Originaltitel erschienen, das sollte man ändern. Aber dann bitte genauso ungeschnitten wie diese Ausgabe.
Trailer:
BD-Review #4: Caché (Hidden)
14. November 2009Und wieder wurde neulich ein UK-Import bei mir blau abgelasert, diesmal der französischsprachige Film Caché des deutsch-österreichischen Regisseurs Michael Haneke, der eine wichtige Rolle im zeitgenössischen europäischen Autorenkino spielt. 1974 hatte er mit Fernsehfilmen begonnen, wechselte 1989 zum ersten Mal zum Kinofilm und ist mittlerweile mit seiner Art des Filmemachens stilbildend geworden. Kennzeichnend für seine Filme sind das oft offene Ende, der überaus spärliche Einsatz von Musik (nur dann, wenn sie in der Geschichte funktional ist), und die konsequente Ablehnung aller Kennzeichen eines "Industriefilms", der nur um der Unterhaltung willen gemacht wird.
"Alle Filme, die mich in meinem Leben betroffen haben und die mir wirklich etwas bedeutet haben, waren Autorenfilme. [...] Die sind nicht unter der Voraussetzung angetreten, Geld einzuspielen."
Michael Haneke, 1994
Michael Haneke, 1994
Details:
Sprachen | Französisch (DTS HD MA, Dolby Digital 5.1) |
Untertitel | Englisch |
Bildformat | 1080p HD Widescreen 1.78:1 |
Altersfreigabe | ab 12 |
Länge | 109 Minuten (der FSK-Eintrag spricht von 119 Minuten!?) |
Extramaterial |
|
Film (5/5):
Georges, bravourös gespielt von Daniel Auteuil, moderiert eine Literatursendung im Fernsehen, seine Frau Anne (Juliette Binoche) ist in der Verlagsbranche tätig. Ein erfolgreiches, gut situiertes Intellektuellenpaar, das mit seinem zwöfjährigen Sohn Pierrot mitten in Paris lebt. Das Ehepaar erhält Videobänder, die ihr Haus zwei Stunden lang von außen zeigt, gefilmt irgendwo von der gegenüberliegenden Straßenseite. Das zweite Band zusammen mit einer kindlich gehaltenen Zeichnung, die ein Kind zeigt, aus dessen Mund Blut fließt. Weitere Bänder tauchen auf, es gibt anonyme Anrufe, Georges wird zunehmend gereizter, es wird ein Zusammenhang mit einer Episode aus seiner Kindheit erkennbar, in der seine Eltern in der Zeit des Algerienkriegs den Jungen Majid eigentlich adoptieren wollten. Dessen Eltern, algerische Immigranten, waren für Georges Eltern tätig und sind vermutlich bei dem Pariser Massaker 1961 umgebracht worden.
Georges ist auf der Suche nach dem Absender der Videobänder, während seine Ehe gleichzeitig in die Brüche zu gehen droht. Er macht Majid ausfindig, der aber jede Schuld ruhig und sachlich von sich weist, als ihn der hektische Georges mit diesen Vorwürfen konfrontiert. Es ist die Schuld, die Georges sich als Kind aufgeladen hat und dafür damals sorgte, daß seine Eltern Majid doch nicht adoptierten. Von dieser Schuld erlöst ihn Majid nach all den Jahren aber nicht, ganz im Gegenteil...
Dieser Thriller funktioniert ganz anders als herkömmliche Vertreter des Genres: je weiter er andauert, desto mehr wird das Tempo zurückgenommen. Der vermeintliche Bösewicht ist ruhig, gelassen, ganz im Gegenteil zu demjenigen, der doch anfangs so subtil und unheimlich bedroht wird, Der Film findet keine Auflösung, nie wird klar, wer die Videobänder wirklich geschickt hat. Ganz am Ende eine Einstellung, mit der man als Zuschauer eher vor neue Rätsel gestellt wird, unabhängig davon, ob man zwei Protagonisten des Films dort entdeckt oder nicht. Aber der Film funktioniert hervorragend, jede Szene ist sorgsam durchdacht, die Handschrift Hanekes ist überall sichtbar, und der Zuschauer wird mit in diesen unheimlichen beklemmenden Sog gezogen, nur um hinterher alleingelassen zu werden, gezwungen, sich selber ein Urteil zu bilden.
Dies gilt nicht nur für das große Thema von Moral und Schuld, sondern auch in kleinen Details, etwa die Szene, in der Anne ihren Sohn zur Rede stellen will, als der unerlaubt bei einem Freund übernachtet hatte und dessen Mutter ihn am nächsten Tag wieder zu Hause abliefert. Pierrot macht eine Andeutung über die Art der Beziehung, die seine Mutter zum gemeinsamen Freund der Eltern, Pierre hat. Daß Pierrot mit Pierre mehr als nur phonetisch verwandt ist, wird einfach dem Zuschauer hingeworfen, ohne je aufgeklärt zu werden. Aber es funktioniert natürlich auch prächtig, um das schon rissig gewordene Bild vom Zusammenhalt zwischen den Eheleuten weiter zu untergraben.
Wirklich großes Kino, zurecht mehrfach ausgezeichnet, ein Film, der aufwühlt, und den Zuschauer noch länger nach dem Abspann beschäftigt, ganz im Gegensatz zu Thrillern aus dem Reich des "Industriefilms". Trotzdem wirkt er nicht intellektuell überladen, sondern er nimmt einen sehr schnell gefangen und läßt ihn bis zum merkwürdigen Ende nicht mehr los.
Ich muß an dieser Stelle allerdings wieder vor dem diesbezüglichen Wikipedia-Artikel warnen, der eindeutig zuviel vorweg nimmt.
Bild (4/5):
Das Bild ist nicht auf Referenzniveau, aber es ist immer genau durchkomponiert, jede Szene ist hervorragend photographiert und läßt ein scharfes, detailreiches Bild immer dann zu, wenn es auch paßt. Dies ist insbesondere der Fall, wenn aus recht großer Entfernung stehend eine Szene gefilmt wird, bei der der Zuschauer aufgrund der Entfernung gar nicht alles genau mitbekommt, was dort passiert. Aber es ist detailreich und brennt sich dadurch genauso dem Zuschauer ein, wie es das beim Protagonisten getan hat.
Verwirrung schafft der Regisseur aber auch durch andere Mittel: in der allerersten Einstellung des Films etwa sieht man eine Straße mitten im Pariser Wohnviertel, bevor nach einiger Zeit das typische Bildrollen beim Zurückspulen in VHS-Rekordern sichtbar wird.
Der Ton kommt sauber, präzise herüber, funktioniert aber eher als Kammerspiel und verteilt nicht soviel etwa explizit auf den hinteren Bereich. Insofern genauso unauffällig wie passend.
Extras (4/5):
Die jeweils etwa halbstündigen Extras liefern manchem verwirrten Zuschauer etwas mehr Erklärung: das Making Of beleuchtet sehr schön die kompromißlose Arbeitsweise von Haneke, der "seinen" Film zielstrebig umgesetzt sehen möchte und von Schauspielern, Technikern und anderen Beteiligten einiges bei der Arbeit abverlangt. Eingebettete kleine Interviews etwa mit den Hauptdarstellern Auteuil und Binoche, aber auch Akteuren jenseits der Kamera geben manchen Aufschluß über die Art von Haneke und die Motivation und Wirkung seiner Filme.
Im Einzelinterview mit Haneke wird der Film genauer besprochen, auch, was Haneke beim Filmemachen antreibt und warum er gerade solche Filme inszeniert, die absichtlich eher mehr Fragen offenlassen als lösen. Witzig ist dabei sein stark wienerisch gefärbtes Französisch, das er aber wirklich sehr passabel spricht.
BD-Kaufbewertung: (***/***)
Für mich eine klare Kaufempfehlung, da man den Film auch mehrmals sehen kann und immer wieder was Neues entdeckt. Der Transfer nach HD ist aufgrund der Art des Films aber nicht überragend, so daß der Streifen auf Blu-ray sicher nicht zur Demoscheibe wird. Das hat Caché aber auch gar nicht nötig, er wirkt allein schon durch die Handschrift seines Regisseurs. Er ist aber auch ganz klar kein Kandidat für Unterhaltungskino, man will danach einfach diskutieren...
Trailer:
Trailer:
BD-Review #1: Män som hatar kvinnor (Verblendung)
12. Oktober 2009Kurze Vorrede, da dies meine erste Rezension als Blogeintrag ist: Ich werde mich eher auf Filme konzentrieren, die etwas abseits vom Mainstream liegen oder sonstwo im Ausland herausgekommen sind und hier (vielleicht) gar nicht oder erst viel später herauskommen werden. Bei der Bewertung halte ich mich an Chrisors Punkteschema; ich hoffe mal, daß er trotzdem weiterbloggt, nachdem die Flutung von BluLife mit vielen, hmm, Nicht-Originalbeiträgen vernünftigerweise zurückgegangen ist. An dieser Stelle auch meinen Dank an viele Eindrücke, die ich durch das Lesen seines Blogs gewonnen habe. Ersetzen will ich Dich nicht, Chrisor, nur ergänzen
Die Milleniums-Trilogie von Stieg Larsson ist ja überall ein Bestseller geworden und die Verfilmung des ersten Teils ist nun vor knapp zwei Wochen auch in deutschen Kinos angelaufen. Die Veröffentlichung von DVD und Blu-Ray in Deutschland ist erst für den 30. April 2010 vorgesehen. Nachdem ich vor kurzem die Bücher verschlungen hatte und sah, daß es zumindest den ersten Teil bereits in Schweden zu kaufen gibt, mußte ich zuschlagen und mir den hochgelobten Film selber ansehen.
Wie das Buch wurde der Film in Deutschland "Verblendung" getauft, während er im Original "Män som hatar kvinnor" (Männer, die Frauen hassen) heißt. Eine typisch "nordische" Ausgabe, nur mit der Originalsprache Schwedisch versehen und untertitelt in den wichtigeren skandinavischen Sprachen. Schwedischkenntnisse sind also Pflicht bei dieser Fassung.
Details
Film (4/5):
Das Drehbuch hält sich eng an Larssons Vorlage, strafft zugleich aber die Handlung, ohne daß der Film deswegen weniger nachvollziehbar wäre. Beispielsweise wird der im Buch ausführlich geschilderte lange Aufenthalt von Michael Blomkvist und Lisbeth Salander in dessen Sommerhaus überhaupt nicht erwähnt. Auch das Verhältnis zwischen der Chefredakteurin der Zeitschrift Millenium, Erika Berger und Blomkvist, kommt nicht zur Sprache. Statt dessen konzentriert sich die Handlung im wesentlichen auf das abgelegene Örtchen Hederstad, in dem Blomkvist seine Recherchen mit Hilfe von Lisbeth vorantreibt und in dem es dann auch zu dem spannungsgeladenen Finale kommt. Heraus gekommen ist ein hochklassiger Thriller, der deutlich über dem Niveau von Verfilmungen schwedischer Krimis wie von Mankell oder dem der Krimiserie Beck liegt. In den zweieinhalb Stunden kommt nie Langeweile auf, es ist eine der Romanvorlage wirklich würdige Verfilmung. Auch wenn einige Spötter meinen, das liege nur daran, daß man einen dänischen Regisseur (Niels Arden Oplev) verpflichtet hatte...
Bild (3,5/5):
Das Bild ist sicher nicht auf Referenzniveau, aber zeigt gerade in den vorhandenen Landschaftsaufnahmen die Möglichkeiten des Blu-Ray-Formats. Die Schärfe ist gut, was bei Charakteren wie der kantigen und unnahbaren Lisbeth Salander sehr gut herüberkommt, ist aber insgesamt nicht atemberaubend; Filmkorn ist nur selten zu sehen. In jedem Fall aber eindeutig über DVD-Niveau.
Ton (3/5):
Mit meiner Mini-Surround-Anlage kann ich nur begrenzt gute Aussagen machen. Die Abmischung hat jedenfalls nicht das Zeug, um vorne zu landen. Hier und da läßt sich der Sound im hinteren Bereich verorten, bleibt aber meist homogen, ohne jedoch irgendwie dumpf oder muffig zu klingen. Man hätte mehr draus machen können, so daß ich es persönlich als ordentlichen Durchschnitt einordne.
Extras (1/5):
Für einen Kassenschlager und Film dieser Güte darf man wirklich mehr erwarten. Weder eine Kommentarspur (die ich allerdings eh höchst selten verfolge) noch sonstige über den reinen Film hinausgehende Extras sind zu finden. Lediglich der Trailer für den zweiten Teil "Flickan som lekte med elden" (dt. Titel: "Verdammnis"), seit Ende September im schwedischen Kino, und die ersten Bilder aus dem dritten und vorerst letzten Teil "Luftslottet som sprängdes" (dt. Titel: "Vergebung") als "Teaser" sind von dem dürren Menu aus erreichbar. Das Angebot somit genauso karg wie durchschnittliche skandinavische Krimi-DVDs etwa aus der Beck-Reihe, eigentlich indiskutabel.
BD-Kaufbewertung: (**/***)
Weil der Film einfach sehr gut ist, bekommt er letztendlich zwei Sterne, von der technischen Umsetzung und dem Umfang der Blu-Ray tendiere ich eher zu einem Stern. Wer nicht eine Sammelleidenschaft für skandinavische Krimiverfilmungen hegt, kann sich den Film auch ruhig erst mal ausleihen. Ich hoffe, daß für die deutsche Ausgabe noch ein wenig mehr geboten wird, Details gibt es allerdings noch nicht.
Trailer:
Trailer für die deutsche Fassung des Films:
Weitere Reviews zur Millenium-Trilogie:
Die Milleniums-Trilogie von Stieg Larsson ist ja überall ein Bestseller geworden und die Verfilmung des ersten Teils ist nun vor knapp zwei Wochen auch in deutschen Kinos angelaufen. Die Veröffentlichung von DVD und Blu-Ray in Deutschland ist erst für den 30. April 2010 vorgesehen. Nachdem ich vor kurzem die Bücher verschlungen hatte und sah, daß es zumindest den ersten Teil bereits in Schweden zu kaufen gibt, mußte ich zuschlagen und mir den hochgelobten Film selber ansehen.
Wie das Buch wurde der Film in Deutschland "Verblendung" getauft, während er im Original "Män som hatar kvinnor" (Männer, die Frauen hassen) heißt. Eine typisch "nordische" Ausgabe, nur mit der Originalsprache Schwedisch versehen und untertitelt in den wichtigeren skandinavischen Sprachen. Schwedischkenntnisse sind also Pflicht bei dieser Fassung.
Details
Sprachen: | Schwedisch (DTS HD MA 5.1 sowie Dolby Digital 5.1) |
Untertitel: | Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Finnisch |
Bildformat: | 1080p HD Widescreen 2.53:1 |
Länge: | 153 Minuten |
Extras: |
|
Film (4/5):
Das Drehbuch hält sich eng an Larssons Vorlage, strafft zugleich aber die Handlung, ohne daß der Film deswegen weniger nachvollziehbar wäre. Beispielsweise wird der im Buch ausführlich geschilderte lange Aufenthalt von Michael Blomkvist und Lisbeth Salander in dessen Sommerhaus überhaupt nicht erwähnt. Auch das Verhältnis zwischen der Chefredakteurin der Zeitschrift Millenium, Erika Berger und Blomkvist, kommt nicht zur Sprache. Statt dessen konzentriert sich die Handlung im wesentlichen auf das abgelegene Örtchen Hederstad, in dem Blomkvist seine Recherchen mit Hilfe von Lisbeth vorantreibt und in dem es dann auch zu dem spannungsgeladenen Finale kommt. Heraus gekommen ist ein hochklassiger Thriller, der deutlich über dem Niveau von Verfilmungen schwedischer Krimis wie von Mankell oder dem der Krimiserie Beck liegt. In den zweieinhalb Stunden kommt nie Langeweile auf, es ist eine der Romanvorlage wirklich würdige Verfilmung. Auch wenn einige Spötter meinen, das liege nur daran, daß man einen dänischen Regisseur (Niels Arden Oplev) verpflichtet hatte...
Bild (3,5/5):
Das Bild ist sicher nicht auf Referenzniveau, aber zeigt gerade in den vorhandenen Landschaftsaufnahmen die Möglichkeiten des Blu-Ray-Formats. Die Schärfe ist gut, was bei Charakteren wie der kantigen und unnahbaren Lisbeth Salander sehr gut herüberkommt, ist aber insgesamt nicht atemberaubend; Filmkorn ist nur selten zu sehen. In jedem Fall aber eindeutig über DVD-Niveau.
Ton (3/5):
Mit meiner Mini-Surround-Anlage kann ich nur begrenzt gute Aussagen machen. Die Abmischung hat jedenfalls nicht das Zeug, um vorne zu landen. Hier und da läßt sich der Sound im hinteren Bereich verorten, bleibt aber meist homogen, ohne jedoch irgendwie dumpf oder muffig zu klingen. Man hätte mehr draus machen können, so daß ich es persönlich als ordentlichen Durchschnitt einordne.
Extras (1/5):
Für einen Kassenschlager und Film dieser Güte darf man wirklich mehr erwarten. Weder eine Kommentarspur (die ich allerdings eh höchst selten verfolge) noch sonstige über den reinen Film hinausgehende Extras sind zu finden. Lediglich der Trailer für den zweiten Teil "Flickan som lekte med elden" (dt. Titel: "Verdammnis"), seit Ende September im schwedischen Kino, und die ersten Bilder aus dem dritten und vorerst letzten Teil "Luftslottet som sprängdes" (dt. Titel: "Vergebung") als "Teaser" sind von dem dürren Menu aus erreichbar. Das Angebot somit genauso karg wie durchschnittliche skandinavische Krimi-DVDs etwa aus der Beck-Reihe, eigentlich indiskutabel.
BD-Kaufbewertung: (**/***)
Weil der Film einfach sehr gut ist, bekommt er letztendlich zwei Sterne, von der technischen Umsetzung und dem Umfang der Blu-Ray tendiere ich eher zu einem Stern. Wer nicht eine Sammelleidenschaft für skandinavische Krimiverfilmungen hegt, kann sich den Film auch ruhig erst mal ausleihen. Ich hoffe, daß für die deutsche Ausgabe noch ein wenig mehr geboten wird, Details gibt es allerdings noch nicht.
Trailer:
Trailer für die deutsche Fassung des Films:
Weitere Reviews zur Millenium-Trilogie:
Top Angebote
tanqueray
GEPRÜFTES MITGLIED
FSK 18
Aktivität
Forenbeiträge43
Kommentare159
Blogbeiträge26
Clubposts0
Bewertungen1
Mein Avatar
(2)
(1)
(1)
(1)
(1)
(1)
(1)
(1)
(4)
(6)
(5)
(1)
(3)
(10)
(2)
(3)
(3)
(4)
(3)
(1)
(1)
(3)
(1)
(1)
(1)
(1)
(1)
(1)
(1)
(1)
Kommentare
BD-Review #15: The Fountain
von tanqueray
am @Moements: Die Bildqua…
Der Blog von tanqueray wurde 25.549x besucht.