Raumakustik-Optimierung mit CARA 2.2 Plus

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17. März 2012
Hallo zusammen,

nachdem ich in den letzten Wochen mal wieder nach einer rechnergestützten Möglichkeit gesucht habe, die Akustik in unserem Kinokeller zu optimieren, bin ich auf die schon viele Jahre alte Software CARA 2.2 Plus gestoßen.

CARA besteht im Grunde genommen aus 2 Modulen:

CAD-Modul: Hier baut man den eigenen Raum inkl. Möbel, Wand- und Bodenbelägen, absorbierenden Flächen und natürlich Lautsprechern so gut es geht nach

Rechen-Modul: Hiermit kann man sich dann basierend auf dem im CAD-Modul gebauten Raum u.a. eine Optimierung von Lautsprecher-Positionen und Sitzplatz berechnen lassen.

CARA bietet noch sehr viel mehr, mit dem ich mich bisher nicht näher beschäftigt habe, es ging mir in erster Linie erst einmal um die Optimierungs-Berechnung und von der berichte ich heute hier.

Raum bauen
Zuerst baut man also seinen Raum nach. CARA ist da sehr flexibel und nicht nur auf rechteckige Räume begrenzt. In unserem Keller gibt es z.B. eine kleine Nische, die ich ohne viel Aufwand mit einbauen konnte. Generell führt CARA über einen Assistenten durch die grundsätzliche Anlage eines Raums. hier werden Maße abgefragt sowie die Beschaffenheit von Boden, Decke und Wänden festgelegt.



So sieht dann das Ergebnis für meinen Raum aus. Die hintere Couch steht auf einem Podest, man kann auch gut die Absorber in den hinteren Raumecken und hinter den Lautsprechern vorne erkennen.

Sämtliche Möbelstücke sucht man sich entweder aus einer leider nicht sehr großen Möbelbibliothek aus oder baut sie sich als 3D-Objekte selbst. Es stehen zahlreiche Materialien zur Verfügung, die man den Objekten zuweisen kann und die dann deren Absorbtionsverhalten bestimmen.

Akustisches Raumklima bewerten
An dieser Stelle kann man sich schon einmal eine Einstufung des akustischen Raumklimas geben lassen. Hier werden die akustischen Eigenschaften des Raums in Textform bewertet, alternativ kann man sich auch verschiedene Graphen zur eigenen Interpretation einblenden lassen:



Lautsprecher aufstellen
Danach stellt man die Lautsprecher in den Raum. Auch hier kann man auf eine bestehende Datenbank zurückgreifen, in der aber leider neuere Lautsprecher nicht mehr drin sind. Man kann sich aber mittels der technischen Daten der eigenen Lautsprecher auch selbst Modelle bauen. Das war bei mir beim Subwoofer Klipsch RT-10D der Fall. Der hat einen dreieckigen Grundriss sowie eine Aktiv-und zwei Passiv-Membranen. Auch solche Ding werden unterstützt.



Wie man sieht, stehen nun vorne in Blau die 3 Lautsprecher, die ich in die Berechnung der Optimierung mit integrieren möchte. Der schraffierte Bereich um die Lautsprecher herum definiert den Bereich, in dem die Lautsprecher verschoben werden könnten.

Gleiches gilt für den Hörplatz (grüner Kopf auf dem vorderen Sofa), auch hier kann man angeben, in welchem Rahmen man diesen verändern kann.

Jetzt noch mal schnell schauen, wie der Raum in 3D aussieht und dann geht's los.



Jetzt wird gerechnet
Danach geht's dann ins Berechnungs-Modul. Hier spielt die Software dann tausende verschiedene Kombinationen aus Boxen-Positionen und Hörplätzen durch und ändert immer, wenn eine noch bessere Kombination gefunden wurde, die Positionen von Lautsprecher und/oder Hörplatz auf dem Bildschirm.



Als Ergebnis sieht man nun hier, wohin die Lautsprecher verschoben worden sind (Hinweis: Vor Start der Berechnung war der Hörplatz ganz links auf der Couch, weil dort die Basswiedergabe bei der alten Subwoofer-Position besser war als mittig auf der Couch).

Was hat das nun alles gebracht?
An sich bin ich mit der Wiedergabequalität meiner Hauptlautsprecher sehr zufrieden, was mich aber immer schon gestört hat, war die Basswiedergabe des Subwoofers. Die war nicht sonderlich druckvoll und irgendwie nur auf dem ganz linken Platz auf der Sofa einigermaßen erträglich.

Ich hatte daher schon seit Wochen immer mal wieder den Subwoofer verschoben, ja, ihn sogar in der Höhe verstellt.

Bisher stand der Sub immer ganz in der Raumecke (dafür ist der Klipsch auch vorgesehen) und die empfohlene Optimerung sieht nun so aus:



Und was soll ich sagen? Nachdem ich den Subwoofer nach oben gezeigten Werten verschoben hatte (es handelt sich dabei nicht um riesige Veränderungen) und den Sitzplatz in der Mitte eingenommen hatte, war der Bass auf einmal so, wie ich ihn mir gewünscht habe. Nicht ein bisschen besser, nein, massiv besser.

Somit hat sich der Einsatz von CARA 2.2 plus für mich absolut gelohnt und ich kann die Software nur empfehlen.

Berechnung dauert eine Weile
Die Berechnung bis zu o.g. Ergebnis hat übrigens 2 Tage gedauert (auf einem Laptop mit Windows XP und Intel Core2Duo-Prozessor mit 1.83 Ghz) und ca. 10.000 Berechnungen benötigt. Generell merkt man der Software von der Bedienung her an, dass sie schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Wenn man sich daran aber wieder gewöhnt hat, dann kommt man gut voran.

Viele Möglichkeiten
Wie schon eingangs erwähnt, kratzt man mit der Berechnung der Aufstellungsoptimierung nur an der Oberfläche von CARA. Wen es interessiert, der sollte einfach mal auf der Website www.cara.de vorbeschauen.

Und was kostet der Spaß jetzt?
Ich hatte mich für das CARA 2.2 Plus PowerPack entschieden. Dabei erhält man neben der eigentlichen Software noch eine CD-ROM mit Tutorial-Videos (sehr gut gemacht meiner Meinung nach und mit einem sehr guten Sprecher vertont) und die CARA-Test-CD mit Testtönen. Dafür werden dann € 69 zzgl. Versandkosten fällig. Sicherlich kein kleiner Betrag, aber wenn ich die tatsächlich hörbare Verbesserung und die Lösung meiner Bass-Probleme bedenke, dann doch eine sehr gute Investition.

Fazit
Wer also mehr über die Akustik des eigenen Hörraums erfahren möchte, der macht mit CARA nichts falsch.

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