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Hallo da draußen!

Mal wieder ist ein Monat vorbei und ich präsentiere euch meine Liste gesehener Filme. Doch diesmal muss ich eine Änderung im Konzept dieser Blogreihe vornehmen. In den Vormonaten habe ich ja meine Top 5 präsentiert. Doch diesen Monat habe ich so viele überragend gute Filme gesehen (und gleichzeitig einige richtig miese), dass ich mit diesem Konzept nicht mehr fahren kann, zumindest nicht in diesem Monat. Diesmal werde ich das Ganze so gestalten, dass ich mich mehreren Filmen widmen werde, für mich bemerkenswerte Details erwähne und einen Rundumblick darzulegen. Zudem habe ich mich diesmal dazu entschieden, meine persönliche Punktewertung hinter jedem Film mitzugeben.

Auch hier können wie immer Spoiler auftauchen. Nun zur Liste:

01.04.:      Hot Tub – Der Whirlpool… ist ´ne verdammte Zeitmaschine! [6/10]

03.04.:      In meinem Himmel [10/10]

                The Blair Witch Project [9/10]

04.04.:      Schnappt Shorty [9/10]

                17 Again [7/10]

                Der Prinz aus Zamunda [9/10]

                Benny & Joon [9/10]

                Carrie (2013) [10/10]

05.04.:      E.T. [7/10]

                Oblivion [10/10]

                Spritztour [8/10]

06.04.:      Little Thirteen [9/10]

07.04.:      Signs – Zeichen [9/10]

08.04.:      Wer ist Hanna? [10/10]

11.04.:      Asterix – Der Gallier [10/10]

12.04.:      Asterix und Kleopatra [10/10]

13.04.:      Asterix erobert Rom [10/10]

                Asterix in Amerika [10/10]

                Die Mumie (1999) [10/10]

15.04.:      One Hour Photo [10/10]

17.04.:      Hide and Seek – Du kannst dich nicht verstecken [9/10]

18.04.:      Flightplan – Ohne jede Spur [9/10]

19.04.:      Loriots Ödipussi [10/10]

20.04.:      Happythankyoumoreplease [10/10]

                Spider-Man [10/10]

22.04.:     Spieglein Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen [2/10]

24.04.:      Sterben für Anfänger [0/10] (nach 43 min abgebrochen)

25.04.:      Mitten ins Herz – Ein Song für Dich [10/10]

26.04.:      Dan – Mitten im Leben! [8/10]

                City of Ember – Flucht aus der Dunkelheit [9/10]

                Trauzeuge gesucht! [9/10]

                Evan Allmächtig [8/10]

                Die Tribute von Panem – The Hunger Games [10/10]

27.04.:      The Amazing Spider-Man [10/10]

                Mrs. Doubtfire [10/10]

28.04.:      3096 Tage [9/10]

30.04.:      Violet & Daisy [10/10]

Anfangen möchte ich mit den eher bescheideneren Sichtungen. Angeführt wird die Liste hier von der britischen Komödie "Sterben für Anfänger". Überall hochgelobt, "bitterböse", "schwarzer britischer Humor", etc. - diese Beschreibungen haben mich überzeugt, den Film zu schauen. Zusammen mit einem guten Freund wollten ich einen lustigen Film schauen - das Ergebnis war, dass wir das Werk nach 43 Minuten ausgeschaltet haben. Ich kann ernsthaft nicht nachvollziehen, was alle Welt an diesem Film so toll findet. Wir fanden den Film gähnend langweilig, vorhersehbar und platt. Wir haben zwar erkannt, was der Film lustig meinte, konnten aber beide nicht einmal während dieser dreiviertel Stunde darüber auch nur schmunzeln. Neben Hangover einer der schlechtesten Filme, die ich je gesehen habe.
Nicht anders ging es mir mit "Spieglein Spieglein". Auch hier ist der Humor sehr platt und vorhersehbar. Einzig Julia Roberts - die hier ihre Rolle wunderbar selbstironisch darstellt - ließ mich einige male lächeln.

Kommen wir nun zu den positiven Erlebnissen. Einige Filme, die ich diesen Monat zum ersten Mal gesehen habe, katapultierten sich direkt in meine größere Favouritenliste. "In meinem Himmel" beispielsweise (habe ja einen ausführlichen Blog dazu verfasst) steht in meiner aktuellen Top 10. Auch "One Hour Photo" begeisterte mich restlos, gerade die Darstellung Robin Williams', den man ja eher aus lustigen Rollen kennt. Der Mann kann wirklich großartig spielen und verleiht der Figur die perfekte Darstellung.
"Die Tribute von Panem" habe ich lange gemieden, aus Angst, dass das ganze ein Hype in der Manier der "Twilight"-Reihe sein könnte. Wie gut, dass ich mich letzendlich doch zu dem Film durchgerungen habe, denn auch hier handelt es sich um einen großartigen Film. Die Story gefällt mir persönlich richtig gut und wird dann genau so in Szene gesetzt, wie ich mir das vorgestellt habe. Ähnlich ging es mir mit "The Amazing Spider-Man", den ich aufgrund des Schauspielers lange gemieden habe. Doch auch hier stellte sich heraus, dass der Film großartig unterhält und durch eben den Schauspieler einiges mehr an Witz erhält - meiner Meinung nach.

Die Überraschung des Monats war für mich "Violet & Daisy". Der Film wurde allgemein eher mittelmäßig bewertet, geholt habe ich ihn mir wegen einer der Hauptdarstellerinnen Saoirse Ronin, die mich in "Wer ist Hanna?" und "In meinem Himmel" begeistert hat. Und siehe da, mir gefällt dieser Film richtig gut. Fast durchgehend in Echtzeit gehalten lebt der Film von seinen Charakteren und deren Dialoge, in dessen Entfaltung sich immer weitere Fascetten auftun. Sagt mir persönlich sehr zu.

Wieder entdeckt habe ich "Mitten ins Herz - Ein Song für Dich". Den Film hatte ich schon lange auf meiner Kaufliste, habe ihn auf DVD vor ca. sechs Jahren oder so mal gesehen und hatte ihn als "gut" in Erinnerung. Doch jetzt beim Schauen hat mir der Film sehr viel Spaß gemacht. Der Humor trifft meinen Geschmack, sowohl die trockenen Wortwitze in den Dialogen, als auch die ironische Darstellung der Pop-Szene. Zudem sind einige der Songs wirklich schön geschrieben, so dass der Film rundum einfach Spaß macht.

Sehr fesselnd fand ich "3096 Tage". Die Entführung von Natascha Kampusch wird hier sehr lebhaft in Szene gesetzt, sehr spannnend erzählt  und überragend gespielt. Vor allem die ersten 38 Minuten, die die Szenen mit der 10-jährigen Natascha zeigen, haben mich extrem mitgenommen und gleichzeitig über die Jungschauspielerin staunen lassen. Die volle Punktzahl kann ich dem Film dennoch nicht geben (habe hier lange mit mir gekämpft), einfach weil der Film ein sehr schwerwiegendes Thema behandelt. Das muss einem natürlich klar sein, war es mir auch, doch wenn ich einem Film die volle Punktzahl gebe, muss ich ihn sofort nochmal anschauen können. Und das geht hier einfach nicht,  obgleich das Werk großartig umgesetzt wurde.

Was mir wieder aufgefallen ist, ist, wie verstörend "The Blair Witch Projekt" sein muss, wenn man ihm zum ersten Mal sieht. Ich erinnere mich nicht mehr genau daran, wie ich mich dabei gefühlt hatte, aber dass er seinen Eindruck hinterlassen hat, steht außer Frage. Doch fühlen konnte ich das beim betrachten der alternativen Enden, die ich noch nicht kannte. Da ich nicht genau wusste, was wann passiert, waren diese knapp 8 Minuten ziemlich nervenaufreibend für mich und bewiesen mir eindrucksvoll, welche Wirkung dieser Film haben kann. Deswegen einfach an alle, die den Film noch nicht kennen: Holt euch den Film, schaut ihn euch nachts (natürlich im Dunkeln) und alleine an. Eine bessere Horrorerfahrung kann man nur schwer finden!

Besonders gefreut habe ich mich auch "Carrie (2013)". Als großer Freund der Originalversion war dieses Remake einer der wenigen Filme, die ich mir auch im Kino angesehen habe. Und beim zweiten Mal auf BD zu Hause hat er mir sogar noch mehr Spaß gemacht. Nicht nur, weil ich großer Fan der Hauptdarstellerin Chloe Grace Moretz bin, sondern auch, weil ich ihn erzählerisch und handwerklich einfach großartig finde, zählt auch dieser Film zu meinen Top 10.

Über jeden Zweifel erhaben sind für mich hier zweierlei Werke. Das ist zum einen "Loriots Ödipussi". Eine geniale Satire in vielen Fascetten, wie immer auf den Punkt getroffen. Loriot ist und bleibt eine Kapazität was deutschen Humor angeht - und das wird sich so schnell nicht ändern.
Zum anderen spreche ich hier von "Wer ist Hanna?". Auch hier habe ich einen umfassenden Blog erstellt, nur nochmal kurz, dieser Film ist (nach reiflicher und langer Überlegung) mein absoluter Lieblingsfilm. Ich könnte den Film gerade nochmal schauen, wenn er zu Ende ist, er hat zu jeder Sekunde meine volle Aufmerksamkeit -schlicht und ergreifend: er fasziniert mich.

So - jetzt habe ich sehr viel geschrieben, zumindest fühlt es sich so an. Ich hoffe, jemand hat genug Interesse, um bis hier hin alles gelesen zu haben. ;) Über Kommentare (zu euren Favouriten der Liste, zu meinen Ausführungen, zu dem geänderten Konzept) freue ich mich immer.
Besten Dank und (in dieser Reihe) bis zum nächsten Monat!

Hallo da draußen!

Ich bin neulich mal wieder auf den Gedanken gekommen, dass es doch viele wirklich gute Filme noch nicht auf die blaue Scheibe geschafft haben. Oft ist mir auch unerklärlich, warum einige Sachen erscheinen, andere dafür unter den Tisch zu fallen scheinen. Im Folgenden werde ich einige Filme nennen, deren blaues Wunder ich sehr gerne erleben würde. Spoiler sind dabei nicht ausgeschlossen!

Schatten der Wahrheit

Ein sehr stimmungsvoller Psycho-Thriller mit Harrison Ford und Michelle Pfeiffer. Den Film kenne ich schon sehr lange (ich müsste 12 oder 13 gewesen sein) und ich weiß noch, dass ich bei damals wirklich Angst vor diesem Film hatte. Aus heutiger Sicht kann über diesen Zustand lächeln, was aber keineswegs bedeutet, dass ich nicht weiß, warum ich damals so reagiert hab ;) Der Film hat ein gutes Storytelling, mit Harrison Ford (in einer seiner seltenen bösen Rollen) und Michelle Pfeiffer zwei grandiose Hauptdarsteller und die bereits erwähnte sehr dichte Atmosphäre.

Eine Leiche zum Dessert

Ach, wie ich diesen Film liebe! Eine wunderbar lustige Parodie auf die ganz Großen der Detektivgeschichte. Der Film macht einfach Spaß und ist voller Wortwitz und komischer Situationen, die teilweise sehr skurrile Ausmaße nehmen. Schon oft gesehen, jedes Mal wieder ein großer Spaß. Ein meiner Meinung nach zeitloser Film, der definitiv sein Comeback in Blau erleben sollte! (vllt ja 2016 zum 40. Geburtstag?)

The Hole  (2001)

Auch hier ein atmosphärisch sehr dichter Psycho-Thriller, der seine Größe im Kleinen findet. Nahezu der ganze Film spielt sich in einem Raum ab und baut seine komplette Wirkung auf den psychischen Zuständen und Veränderungen der Charaktere auf. Das Ende überrascht und schockiert gleichzeitig mit der Dreistheit der Hauptdarstellerin, ein sehr wirkungsvoller Kniff.

Jede Menge Ärger

Seit "Hör mal, wer da hämmert" bin ich großer Fan von Tim Allen. Deswegen habe ich mir auch schon vor längerer Zeit diesen Film zugelegt und damit eine meiner liebsten Situationskomödien gefunden. Der Film schaukelt seine Ausgangssituation immer höher, lässt dabei immer weitere skurrile Verwicklungen seinen Lauf nehmen und die Akteure die ganze Sache übernehmen. Dabei entstehen so viele urkomische Situationen, dass es ein Freudenfest ist. Die Schauspieler haben damit auch scheinbar sehr viel Spaß  gehabt. Ein wunderbar kurzweiliger Film!

Big Nothing

Genau wie der eben genannte Film handelt es sich auch hier um eine Situationskomödie, die nach dem gleichen Muster abläuft - die Ausgangssituation so absurd wie möglich weiter zu treiben. Der Film ist um einiges schwärzer im Humor als "Jede Menge Ärger", aber nicht weniger lustig. Dabei muss man sehr genau darauf achten, welche Namen fallen und welche Situationen passieren, damit man am Ende nicht vor einem großen Fragezeichen steht. Eine sehr sehr lustige tiefschwarze Komödie!

Dead End

Ein Film, der sich im Bereich Horror ansiedeln kann, meiner Meinung nach aber auch mehr in die Psycho-Ecke geht. Der Film verläuft sehr raffiniert, ist äußerst spannend und behält sein Geheimnis bis zum Ende, welches mich damals äußerst überrascht hat. Sehr stimmig insgesamt, atmosphärisch düster und schauspielerisch gut umgesetzt.

Wayne's World

Für Musiker ist dieser Film ein absolutes muss, aber auch sonst halte ich diesen Film für sehr empfehlenswert. Der Film ist kindisch, aber einfach nur saukomisch. Die Szene beispielsweise, wo die fünf Freunde im "Spaßmobil" headbangend zu Queens "Bohemian Rhapsody" durch die Stadt fahren ist legendär. Es herrscht eine hohe Gagdichte, die zwar nicht allesamt hochkarätig, aber dafür umso lustiger sind, wenn man sich darauf einlässt. Am liebsten sähe ich die Veröffentlichung gleich mit dem zwar etwas schwächeren, aber immer noch unterhaltsamen zweiten Teil!

Keine halben Sachen

Und noch eine (ein wenig) schwarze Komödie. Allein schon wegen Bruce Willis ist dieser Film mehr als sehenswert, aber auch über diesen Umstand heraus ist der Film von der Situationskomik einfach nur großartig. Der Film lebt von den Charakteren und deren Handlungen. Mit viel Spielfreude bringt der Cast (u.a. Matthew Perry) die Handlung vorran, was durchgehend für großen Spaß sorgt.

Insurgentes (Steven Wilson)

Zum Abschluss mal etwas für Kenner. "Insurgentes" ist der Film zum gleichnamigen Album von Steven Wilson. Es ist im Grunde kein Film, es gibt keine Handlung oder so etwas. Es kommen eingie biografische Elemente Wilsons vor, ein wenig Making-of zu dem Album - aber ansonsten ist dieses Werk eine Reise durch teils großartige, teils verstörende Bilder rund um die Welt. Eine Veröffentlichung dieses Werkes halte ich leider für Unwahrscheinlich - aber umso mehr würde ich mich darüber freuen!

Damit beende ich meinen kleinen Queerschnitt aus Wünschen für BD-Veröffentlichungen. Das waren bei weitem nicht alle, aber alles haben kann man ja auch nicht.
Was haltet ihr von den genannten Filmen? Sind einige davon evtl. auch bei euch auf den Wunschlisten? Welche Filme würdet ihr gerne sehen? Ich bin sehr gespannt auf eure Kommentare!
Besten Dank fürs Lesen!
Hallo da draußen!

Wenn ich nach meinen absoluten Lieblingsfilmen gefragt werden, ist "Wer ist Hanna?" einer der ersten Titel, die mir in den Kopf kommen. Warum dieser Film für mich so großartig ist, versuche ich nun, in Worte zu fassen. Wie gehabt an dieser stelle: Spoilerwarnung!


Der Film ist unglaublich Vielschichtig. So tauchen im Film Genreeigenschaften des Thrillers und des Roadmovies auf, es gibt eine leicht humoristische Note - und alles wird von einem märchenhaften Touch zusammengehalten.
 
Schauspielerisch ist dieser Film auf erstklassigem Niveau. Allen voran meiner Meinung nach Saoirse Ronan, die hier die Protaginistin und Titelgeberin Hanna spielt. Und diese Rolle ist alles andere als leicht darzustellen: Ein 16-jähriges Mädchen, dessen Mutter Teil eines CIA-Pojektes war, wo ihr Fötus gentechnisch so verändert wurde, dass dieser stärker, schneller und gefühlskälter wird. Auf ihrer Reise wird Hanna nun mit verschiedenen Situationen und Gefühlen konfrontiert, die sie kennenlernt und einzuordnen versucht. Saoirse Ronan spielt diese Rolle so nuanciert und punktgenau, dass dieses schwierige Spagat zwischen der angesprochenen Kälte und dem Klarkommen mit neuen Situationen perfekt dargestellt wird. Auch schafft sie es, die Unsicherheit von Hanna und die gleichzeitige Kontrolle, die sie in schwierigen Situationen behält, so darzustellen, dass ihre Figur trotz allem sehr natürlich wirkt. Eine perfekte Darstellung dieses sehr schwierigen Charakters.
 
 
Der Film behandelt verschiedene Themen, die das Gesamtbild sehr schlüssig machen. Zum einen ist da die Beziehung zwischen Hanna und Erik. Zur Situation: Das angesprochene Projekt wurde von Marissa (Hannas Gegenspielerin im Film, genial Dargestellt von Cate Blanchett) beendet und alles sollte vernichtet werden. Erik flüchtet daraufhin mit Hanna und ihrer Mutter, wobei letztere getötet wird. Er setzt sich mit Hanna in Finnland ab, wo er sie aufzieht.
Eric Bana spielt seine Rolle dabei sehr überzeugend, die nur eine Motivation hat: Hanna zu beschützen.
 
Auf ihrer Reise trifft Hanna auf eine Familie, die per Wohnwagen quer durch Europa zieht. Diese nimmt Hanna mit und an dieser Stelle kommt die angesprochene humoristische Note in den Film. Die Familie ist alles andere als gewöhnlich. Die Familie ist, trotz ihrer kleinen Probleme, sehr sympathisch und bilden ein Schlüsselmoment in Hannas Erfahrung ihrer Gefühle, denn sie baut zu der Tochter dieser Familie eine Art Freundschaft bzw. freundschaftliche Gefühle aus.
 
Nun komme ich zu dem Element, was diesen Film für mich absolut überragend macht: Das Märchenhafte. Durchgehend im Film merkt man dieses Element, aber auf die Spitze getrieben wird es zum Ende hin, als der Film in einem großartigen Ort sein Finale findet: Der Spreepark in Berlin. Hierbei handelt es sich um einen ehemaligen Vergnügungspark, der seit 2002 für Besucher geschlossen wurde (seit dem nur noch ausgewählte Führungen). Die Witterung hat ihren Lauf genommen und so einen magischen Ort erschaffen.
Einige Attraktionen sind erhalten, andere leicht zerfallen oder zerstört. Fröhliche Figuren sind von Schutt umringt. Es ist ein total surrealistischer Ort, der eine ganz eigene Stimmung erzeugt und somit die perfekte Szenerie für das Finale des Films bietet.
Geht man nun mal frei interpretatorisch an die Szenerie heran, kann man sogar Parallelen zwischen diesem Ort und Hannas Charakter finden: Zerrissenheit. Hanna befindet sich im durchgehenden Konflikt zwischen ihrer durch Genmanipulation hervorgerufenen Gefühlskälte und aufkommenden Gefühlen, die sie einordnen muss. So ist auch dieser Ort: Ein Vergnügungspark, der fröhliche Elemente hat, der im Schutt liegt und langsam zerfällt.
 
Abgerundet wird der Film durch den tollen Soundtrack der "Chemical Brothers". Eine elektronische Sinfonie, die mal total düster und mal sehr fröhlich ist. Ein außergewöhnlicher Klang, der pdie Atmosphäre des Films perfekt einfängt und somit ein künstlerisch durchweg homogenes Werk vollendet.

Der Film ist einfach nur großartig. Schauspielerisch auf höchstem Niveau, interessante Charaktere und eine tolle Story, eine außergewöhnliche Atmosphäre und geniale Schauplätze und nicht zuletzt die genretechnische Vielfalt. Ich empfehle diesen Film jedem, weil hier für jeden etwas dabei ist. Für mich definitiv einer der besten Filme, die ich je gesehen habe!

Was haltet ihr von dem Film? Ich bin sehr gespannt auf eure Meinungen und Kommentare. Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Mal!
Hallo da draußen!

Ich möchte euch in diesem Blog eine Band vorstellen, die in ihrer Karriere noch recht jung ist. Tesseract sind Vertreter des aktuell aufkeimenden Subgenres "Djent", eine Variante des Progressive Metals. Der Stil zeichnet sich durch recht tief gestimmte Gitarren und Stakkato-Arrangements aus. In der Richtung gibt es sehr brachiale Vertreter, beispielsweise Meshuggah, dann gibt es Bands, die sowohl recht brachial, aber ebenso melodisch daherkommen, beispielsweise Periphery - Tesseract würde ich eher als "sanfte" Vertreter bezeichnen, immer unter dem Vorbehalt, dass wir uns immer noch imm Metal-Bereich der Musik befinden.

Der Hauptgrund, warum ich diese Band so gut finde, liegt darin, dass die musik unglaublich atmosphärisch ist. Die Symbiose aus harten Riffs und träumerischen Arrangements wird von dieser Band nahezu in Perfektion dargeboten.
Vor allem ihr Erstlingswerk, "One", kann ich seit gut zwei Jahren rauf und runter hören, ohne irgendwo satt zu werden. Gerade gestern wieder habe ich eins der Lieder fünf Mal hintereinander gehört, wobei das sechste Mal nur aus dem Grund nicht kam, weil es 2 Uhr nachts war und ich müde wurde. Dieses Lied äußert sich gut als Beispiel, wie die Band Musik macht, weil hier genau das angesprochene - musikalische Härte gepaart mit atmosphärischer Substanz - perfekt rüberkommt. Hier als erster Anspieltipp also:

Eden (unbedingt die 9 minütige Version aus dem Album "One", es gibt eine Version, "Eden 2.0", die mir persönlich nicht gut gefällt, weil der beste Teil - das Outro (jenes, wo noch die volle Band im Einsatz ist) - entfernt wurde)

Die Band spielt durchgehend auf äußerst hohem Niveau. Allen voran für mich der Drummer (bin ja selbst hauptsächlich an diesem Instrument zu Gange) - es groovt, es drückt, es hält die komplexe Struktur zusammen. Zu erwähnen ist, auf dem ersten Album ("One") wird im Gesang noch stellenweise auf Screams zurückgegriffen, während das zweite Album ("Altered State") rein im klaren Gesang bleibt (hier ist auch ein anderer Sänger zu Werke).
Mit jenem zweiten Album werde ich gerade warm. Das Problem bei diesem Werk ist, dass es - als Konzeptsong durchdacht - doch über die gesamte Länge recht ähnlich klingt. Mittlerweile, nach mehrmaligem Hören, kann ich schon einige Stellen heraushören, die bemerkenswert sind, aber grundsätzlich klingt alles recht ähnlich. Dennoch, auch auf diesem Album ist ein Song, den ich rauf und runter hören kann. Hier der zweite Anspieltipp:

Nocturne (auf dem Album "Altered State" bezeichnet als "Of Mind: Nocturne")

Es dürfte herausgekommen sein, dass ich nicht hinter allem stehe, was die Band macht (angesprochenes Problem des zweiten Albums). Warum stelle ich euch die Band dennoch in einem Blog nur ihnen gewidmet vor? Eben, weil die Band so starke Songs schreiben kann, dass ich sie immer und immer wieder hören kann, ohne Ermüdungserscheinungen zu bekommen. Eben, weil die Musik sich aus zwei dermaßen unterschiedlichen Stilen so perfekt darstellt. Eben, weil die Band technishc auf höchstem Niveau spielt.

Hört mal in die beiden angesprochenen Songs rein. Wenn euch die gefallen, empfehle ich das gesamte Album "One". Hier befindet sich ein aus sechs Teilen bestehender Konzeptsong von knapp einer halben Stunde, der mir jedes Mal erneut den Atem verschlägt. Und gebt auch dem zweiten Werk "Altered State" mal eine Chance, auch wenn es recht ähnlich klingt, befinden sich hier echte Highlights darauf, und das atmosphärische Element wurde hier noch mal erhöht.

Könnt ihr mit dieser Art von Musik grundlegend etwas anfangen? Könnt ihr mit der Band bzw. mit den genannten Anspieltipps etwas anfangen? Ich bin sehr auf eure Meinungen gespannt! Vielen Dank fürs Lesen!
Hallo da draußen!

Es gibt Filme, die dich so packen, in ihrer Art so dramatisch, spannend oder lustig sind, dass sie dich total umhauen. Ich habe mittlerweile wirklich viele Filme gesehen und viele davon waren wirklich gut, aber nur wenige würde ich zu denen zählen, auf die jene Beschreibung zutreffend sind. "In meinem Himmel" ist ein solcher und hat mich nun dazu bewegt, für gerade diese Filme eine Blogreihe zu starten. Mir geht es dabei einerseits darum, zu erklären, warum mir der Film so viel bedeutet. Andererseits möchte ich aber auch eure Eindrücke zu dem Film erfahren, insofern ihr ihn gesehen habt - und wenn dies nicht der Fall ist, ihn euch wärmstens empfehlen.
Nun also meine Eindrücke zum Film "In meinem Himmel". Ich werde definitiv spoilern, also solltet ihr Interesse an dem Film haben, würde ich euch das weiterlesen nicht empfehlen, bis ihr ihn gesehen habt. So viel nur zu diesem Punkt: Wenn ihr etwas für epische Bilder, eine packende Story (geht in Richtung Thriller / Drama / Fantasy) und großartig agierende Schauspieler übrig habt, holt euch diesen Film!
 

Ich bin mit äußerst großen Erwartungen an den Film herangegangen. Allein schon wegen des Casts: Saoirse Ronan fand ich absolut überzeugend in "Wer ist Hanna?", ein Film, den ich ohne wieteres auch zu meinen absoluten Favouriten zähle. Mark Wahlberg habe ich in vielen Filmen gesehen und sein Schauspiel bewundert, ebenso Stanley Tucci.
Dazu ist aber der Plot für mich sehr interessant gewesen: Ein 14-jähriges Mädchen wird Opfer eines Mordes und versucht, aus einer Zwischenwelt heraus ihrem Vater bei der Aufklärung zu helfen und ihre Familie zu beschützen.

Der Film beginnt damit, die Familie zu zeigen und deren Charakter zu beschreiben. Schon nach wenigen Minuten war ich absolut positiv überrascht, nämlich von der Tatsache, dass hier keine Ausreizung der Klischees stattfindet. Weder ist es eine hoch-harmonische Familie, die total überzeichnet liebend dargestellt wird, noch ist es eine zerissene Familie. Es handelt sich um eine normale Familie, die sehr sympathisch ist, kleinere Probleme haben (sehr fein dargestellt: die Eltern-Kind Probleme) aber sich grundlegend sehr nahe stehen. Auch Susie, dargestellt von Saoirse Ronan, ist weder eine Außenseiterin, noch die Beliebteste. Das Ganze wirkt sehr real, nachvollziehbar und - wie gesagt - nicht überzeichnend klischeehaft.

Nach ca. einem Viertel des Films geschieht dann das unabwendbare - der Mord an Susie. Stanley Tucci spielt die Rolle des Mörders schlicht und ergreifend genial. Er agiert auf eine Weise, dass es mir kalt den Rücken herunter lief - beänstigend, böse, zu keiner Zeit überzeichnet. Ca. 5 Minuten dauert die Szene, in der Susie mit ihrem Mörder agiert, und man fühlt (mit ihr) zunehmend diese Unbehaglichkeit. Man wünscht ihr einfach nur, dass sie dort weg kommt.
Im Moment des Mordes kommt der nächste Punkt, den ich als absolut herausragend erachte: der Vorgang wird nicht bildlich festgehalten. Im ersten Moment denkt man noch, Susie würde entkommen, allerdings geht sie, ohne dass man das als Zuschauer merkt, in die Zwischenwelt über.

Die Darstellung der Zwischenwelt ist ein Fest für die Augen. Großartige Bilder, gespickt mit unzähligen Symbolen und kreativen Ideen. Es gleicht einer Art Traum: Alles ist möglich, Orte werden fließend gewechselt, alles wirkt sehr surreal.




 
Die Reaktion der Familie auf Susies Tod bzw. Verschwinden erachte ich als sehr gut dargestellt. Der Vater verliert sich zunehmend in der Besessenheit, den Mörder zu finden, die Mutter verlässt nach knapp einem Jahr die Familie, die Geschwister verarbeiten es auf ihre Weise - alles Handlungen, die meiner Meinung nach so eintreten könnten. Auch die Reaktion des Vaters, als er ohne handfeste Beweise auf den Mörder losgeht, kann ich nachempfinden - er handelt nicht rational, sondern aus dem Bauch heraus.

Ein starker Moment, den ich noch hervorheben möchte, findet sich im letzten Drittel. Susies Schwester, die schon mehrere Male zuvor im Film den Verdacht hatte, dass mit Harvey (Susies Mörder) etwas nicht stimmt, bricht in dessen Haus ein und sucht nach Beweisen. Diese findet sie auch, allerdings kommt Harvey währenddessen zurück. Auch hier schafft der Film es, die Gefährlichkeit dieser Situation auf den Zuschauer (zumindest auf mich) zu projezieren und lies mich mitfiebern, dass sie es wieder herausschafft.

Die Auflösung des Films ist, wie ich finde, sehr gelungen. Susie schafft es, ihre Familie loszulassen, der Mörder bekommt seine gerechte Strafe. Dennoch trägt der Film nicht allzu dick auf, da Harvey es schafft, Susies Leiche verschwinden zu lassen. Es ist ein befriedigendes Ende, aber - und das sehe ich sehr positiv - eben nicht das Hollywood-typische Happy-End.

Einen kleinen Kritikpunkt bleibt mir trotz aller Euphorie. Ich persönlich hätte die Szenen mit der Großmutter zur Mitte des Filmes hin nicht unbedingt gebraucht. Sie lockern das ganze zwar etwas auf, passen aber stilistisch nicht ganz rein (sehr lockerer Humor mit Slapstick-Zügen). Aber das lässt sich verschmerzen.

Meine Erwartungen an den Film wurden zu 100% erfüllt. Der Film zeigt großartige Bilder, erzählt die Story sehr einfühlsam, stellt alles sehr fein dar und legt es nicht darauf an, Klischees zu erfüllen. Die Schauspieler agieren durchweg auf höchstem Niveau und lassen einen vollends mit den Figuren mitfühlen und-fiebern. Die Ausgangslage des Filmes ist im Grunde todtraurig, doch der Film wird auf eine Weise zu Ende geführt, die (zumindest) mich zufriedengestellt hat.

Ich kann diesen Film wirklich jedem empfehlen, der etwas für gut erzählte Geschichten übrig hat. Von allen Filmen, die ich bis jetzt gesehen habe, ist dieser hier einer der absolut besten.

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