Ein Nachruf
12. August 2014Für mich persönlich ist das eine sehr traurige Nachricht, denn Robin Williams hat in einigen Filmen gespielt, die in meiner Kinheit immens bedeutsam waren. So bekomme ich heute noch nostalgische Gefühle, wenn ich Filme wie "Mrs. Doubtfire", "Jumanji" oder "Hook" sehe.
Seine Darstellungen waren immer Gratwanderungen zwischen Komik und Tragik, aber immer mit einer hoffnungsvollen Botschaft, ohne dabei aufgesetzt zu sein. Ich habe ihm in seinen Rollen immer gern zugesehen, ob als kleiner Junge, der einfach nur den Film schaut, oder als Erwachsener, der über die Filme nachdenkt.
Besonders angetan war ich von "One Hour Photo", den ich in jüngster Vergangenheit zum ersten Mal sah. Ich war skeptisch, ob er diese Art von Rolle ebenso überzeugend rüberbringen kann, wenn man seine Paraderollen kennt. Aber die Darstellung war dermaßen fesselnd, dass der Film ohne ihn zwar gut, aber weit entfernt von dem gewesen wäre, wie ich ihn letztlich finde.
Für uns deutsche Zuschauer nicht unwichtig, ist die großartige deutsche Synchronstimme Peer Augustinski. Selten hat man eine Stimme erlebt, die einen solchen Wiedererkennungswert hat. Und jedes Mal, wenn ich diese Stimme höre, beispielsweise bei Aladdin (wo Robin Williams ja auch im Original den Dschinni spricht) oder Toy Story, sehe ich immer einen Teil von Robin Williams in den Figuren mit dieser Stimme, was das Ganze irgendwie besonders macht.
Vergessen wir mal die eher schwächeren Filme, die Robin Williams zuletzt drehte. Heute ist uns ein Schauspieler verloren gegangen, der in einer ganz eigenen Liga spielte. Er lieferte viele unglaublich gute Filme, die ohne sein Auftreten wohl ganz anders angekommen wären (vielleicht nicht schlechter, aber anders).
Danke für die vielen tollen Filme! R.I.P.
Mein Filmmonat: Juli 2014
31. Juli 2014Ich bin sehr gespannt über die Reaktionen auf den nun folgenden Blog. Mit diesem Thema gehe ich mittlerweile in die sechste Runde, und letzten Monat hatte ich einen Rekord erreicht, was die gesehenen Filme angeht, da es gerade mal 14 Stück waren - gut, eine Serienstaffel war auch dabei.
Aber ich habe es tatsächlich geschafft, diesen Rekord zu brechen und präsentiere diesen Monat eine Liste mit sage und schreibe neun Filmen!
Zu meiner Verteidigung sei erwähnt, dass ich (jeweils auf DVD, deswegen hier nur als Randbemerkung) die komplette Serie "Drawn Together", die Staffeln 1 & 2 von "Robot Chicken" + das Star Wars Special in drei Episoden, sowie zwei Konzerte von Neal Morse, jeweils 3 Stunden betragend, gesichtet habe. Alles sei wärmstens empfohlen - vor allem die Konzerte von Neal Morse (wer auf Prog Rock steht wird hier sowas von begeistert, was diese Konstellation auf der Bühne liefert... großes Kino!).
Aber zum Thema, hier die gesichteten Filme des Monats:
05.07.: Tarantula
14.07.: Welcome to the Jungle
Oliver & Co.
26.07.: 50/50 – Freunde fürs (Über)Leben
Rosemary’s Baby
27.07.: Ender’s Game – Das große Spiel
Karate Kid (2010)
The Little Girl
31.07.: Zack and Miri Make a Porno
Da es sich um eine doch überschaubare Auswahl handelt, habe ich beschlossen, kurz zu jedem Titel etwas zu sagen. Spoiler sind nicht ausgeschlossen, auch wenn ich mich gegenteilig bemühe!Tarantula:
Ein Klassiker. Ich kenne den Film seit ich zehn bin (glaube ich), und meine Güte, hat mir das Teil damals Angst gemacht. Heute konnten wir (gesichtet mit einem Kumpel) herrlich amüsiert das ambitionierte Werk verfolgen, was aus meiner Sicht für die damalige Zeit wirklich gut gemacht ist. Es fehlt zwar etwas der Sinn (Spinne tot, Film beendet; chemische Komponenten werden im geschützten Kasten umgefüllt, dann aber mit bloßer Hand aus diesem entfernt, etc.), aber es sollte wirklich jeder, der sich für Filme interessiert, einen Blick riskieren. (8 von 10 Punkten)
Welcome to the Jungle:
Habe den Film mehrmals im Fernsehn sehen sollen, allerdings verpass ich da jedes Mal die Chance, also hab ich ihn mir in einem guten Angebot nun zugelegt. Und ich wurde gut unterhalten. Der Humor ist stellenweise etwas platt, die Aussage des Films stelle ich in Frage (Stichwort: Waffengebrauch), aber grundsätzlich ist das Teil nicht schlecht. (6 von 10 Punkten)
Oliver & Co.:
Ein Film, den ich in meiner Kindheit zig Mal gesehen habe, aber jetzt längere Zeit nicht mehr. Und wieder Mal wurde ich mit nostalgischen Gefühlen im Sinne von "jaaaa, genau, so war das" belohnt. Vielleicht nicht einer der besten Disney-Filme, aber eine gelungene Adaption von Oliver Twist mit guten Liedern und einer stimmigen Portion Humor. (10 von 10 Punkten)
50/50 - Freunde fürs Überleben:
Fast zwei Monate hab ich den Film bei mir gehabt, bis er endlich den Weg in den Player fand. Im Nachhinein frage ich mich, warum so lang? Der Film ist klasse, er behandelt das Thema sehr sanft und nachvollziehbar, ist aufbauend, stellenweise richtig lustig und stimmig bis zum Ende. Kann ich nur empfehlen! (10 von 10 Punkten)
Rosemary's Baby:
Auch hier eine BD, die seit zwei Monaten bei mir stand. Und auch dieser Film gefiel mir. Ich hätte mir zwar ein Ende gewüünscht, dass nicht so abgehoben ist (mir gefiel die Erklärung, dass es alles die paranoide Vorstellung Rosemarys ist viel besser), aber die Atmosphäre des Films überzeugt. (9 von 10 Punkten)
Ender's Game - Das große Spiel:
Als der Film anfing, war ich kurz geneigt, abzuschalten - nicht noch so ein Film mit 'ner Alieninvasion, der die Menschheit fast ausgelöscht hat, und die wenigen Überlebenden den Kampf mit diesen aufnehmen. Aber glücklicherweise bin ich drangeblieben und so offenbarte sich ein sehr solider Film. Die Schauspieler sind gut gewählt (Harrison Ford zählt schon länger zu meinen Lieblingen Hollywoods, aber auch Ben Kingsley sowie die Hauptfigur seien sehr positiv zu erwähnen) und der Film kommt mit einigen guten Ideen daher. Die finale Wendung lässt sich zwar erahnen, aber dennoch ist sie gut umgesetzt. Alles in allem gelungen. (8 von 10 Punkten)
Karate Kid (2010):
Den Film kannte ich bereits aus dem Fernsehen (bin durch Zufall darauf gestoßen und wurde positiv überrascht). Auch wenn ich mit Jaden Smith nicht 100% warm werde (er kopiert mir zu sehr seinen Vater) macht er seine Sache nicht schlecht, wobei er neben Jackie Chan doch zu blass bleibt. Gerade dieser spielt hier wahnsinnig gut, was man nicht unbedingt erwartet, wenn man ihn aus seinen Rollen kennt (stelle man diese Rolle nur neben die aus "Auf dem Highway ist die Hölle los"). Ich kenne das Original nicht, habe also keine Vergleichsmöglichkeiten, doch dieser Film gefällt mir, wobei die hohe Bewertung vor allem auf Chan's Darstellung zurückzuführen ist. (9 von 10 Punkten)
The Little Girl:
Den bescheuerten Beititel lasse ich unerwähnt, er ist nämlich vollkommen unnötig. Es handelt sich hier um einen recht gemächlichen Film, der zwar Elemente des Psycho-Thrillers und des Horrorfilmes enthält, aber irgendwie in keines der beiden Genres richtig hineinpasst. Stellenweise merkt man einige Unstimmigkeiten in der Machart des Films (kann auch an der Synchro liegen), aber das Werk ist grundsolide, gut präsentiert und überzeugt. (8 von 10 Punkten)
Zack and Miri Make a Porno:
Und last, but not least, nun dieser Film. Und zum Schluss kam auch der Titel, den ich zu meinem Platz 1 des Monats mache. Der Film ist richtig lustig, wenn man sich damit arrangiert, dass der Humor (bei dem Titel ja irgendwo logisch) nicht nur über der Gürtellinie stattfindet. Aber trotzdem ist es nicht so tief, dass man sich fremdschämen muss, nein, es bleibt meines Erachtens stets geschmackvoll (bis auf eine Stelle). Zudem hat der Film eine tolle Aussage und man gönnt den beiden Hauptfiguren ihr Glück von Herzen. Dazu sei gesagt, dass der gesamte Cast mit vollster Freude aufspielt, was den Film wirklich großartig macht. (10 von 10 Punkten)
Ich bin gespannt, was der nächste Monat bringt, ob ich wieder zu alter Größe aufsteige, oder den Rekord erneut breche.
Wie immer bin ich gespannt auf eure Meinungen zu den besprochenen Filmen.
In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal!
Mein Filmmonat: April 2014
30. April 2014Mal wieder ist ein Monat vorbei und ich präsentiere euch meine Liste gesehener Filme. Doch diesmal muss ich eine Änderung im Konzept dieser Blogreihe vornehmen. In den Vormonaten habe ich ja meine Top 5 präsentiert. Doch diesen Monat habe ich so viele überragend gute Filme gesehen (und gleichzeitig einige richtig miese), dass ich mit diesem Konzept nicht mehr fahren kann, zumindest nicht in diesem Monat. Diesmal werde ich das Ganze so gestalten, dass ich mich mehreren Filmen widmen werde, für mich bemerkenswerte Details erwähne und einen Rundumblick darzulegen. Zudem habe ich mich diesmal dazu entschieden, meine persönliche Punktewertung hinter jedem Film mitzugeben.
Auch hier können wie immer Spoiler auftauchen. Nun zur Liste:
01.04.: Hot Tub – Der Whirlpool… ist ´ne verdammte Zeitmaschine! [6/10]
03.04.: In meinem Himmel [10/10]
The Blair Witch Project [9/10]
04.04.: Schnappt Shorty [9/10]
17 Again [7/10]
Der Prinz aus Zamunda [9/10]
Benny & Joon [9/10]
Carrie (2013) [10/10]
05.04.: E.T. [7/10]
Oblivion [10/10]
Spritztour [8/10]
06.04.: Little Thirteen [9/10]
07.04.: Signs – Zeichen [9/10]
08.04.: Wer ist Hanna? [10/10]
11.04.: Asterix – Der Gallier [10/10]
12.04.: Asterix und Kleopatra [10/10]
13.04.: Asterix erobert Rom [10/10]
Asterix in Amerika [10/10]
Die Mumie (1999) [10/10]
15.04.: One Hour Photo [10/10]
17.04.: Hide and Seek – Du kannst dich nicht verstecken [9/10]
18.04.: Flightplan – Ohne jede Spur [9/10]
19.04.: Loriots Ödipussi [10/10]
20.04.: Happythankyoumoreplease [10/10]
Spider-Man [10/10]
22.04.: Spieglein Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen [2/10]
24.04.: Sterben für Anfänger [0/10] (nach 43 min abgebrochen)
25.04.: Mitten ins Herz – Ein Song für Dich [10/10]
26.04.: Dan – Mitten im Leben! [8/10]
City of Ember – Flucht aus der Dunkelheit [9/10]
Trauzeuge gesucht! [9/10]
Evan Allmächtig [8/10]
Die Tribute von Panem – The Hunger Games [10/10]
27.04.: The Amazing Spider-Man [10/10]
Mrs. Doubtfire [10/10]
28.04.: 3096 Tage [9/10]
30.04.: Violet & Daisy [10/10]
Anfangen möchte ich mit den eher bescheideneren Sichtungen. Angeführt wird die Liste hier von der britischen Komödie "Sterben für Anfänger". Überall hochgelobt, "bitterböse", "schwarzer britischer Humor", etc. - diese Beschreibungen haben mich überzeugt, den Film zu schauen. Zusammen mit einem guten Freund wollten ich einen lustigen Film schauen - das Ergebnis war, dass wir das Werk nach 43 Minuten ausgeschaltet haben. Ich kann ernsthaft nicht nachvollziehen, was alle Welt an diesem Film so toll findet. Wir fanden den Film gähnend langweilig, vorhersehbar und platt. Wir haben zwar erkannt, was der Film lustig meinte, konnten aber beide nicht einmal während dieser dreiviertel Stunde darüber auch nur schmunzeln. Neben Hangover einer der schlechtesten Filme, die ich je gesehen habe.
Nicht anders ging es mir mit "Spieglein Spieglein". Auch hier ist der Humor sehr platt und vorhersehbar. Einzig Julia Roberts - die hier ihre Rolle wunderbar selbstironisch darstellt - ließ mich einige male lächeln.
Kommen wir nun zu den positiven Erlebnissen. Einige Filme, die ich diesen Monat zum ersten Mal gesehen habe, katapultierten sich direkt in meine größere Favouritenliste. "In meinem Himmel" beispielsweise (habe ja einen ausführlichen Blog dazu verfasst) steht in meiner aktuellen Top 10. Auch "One Hour Photo" begeisterte mich restlos, gerade die Darstellung Robin Williams', den man ja eher aus lustigen Rollen kennt. Der Mann kann wirklich großartig spielen und verleiht der Figur die perfekte Darstellung.
"Die Tribute von Panem" habe ich lange gemieden, aus Angst, dass das ganze ein Hype in der Manier der "Twilight"-Reihe sein könnte. Wie gut, dass ich mich letzendlich doch zu dem Film durchgerungen habe, denn auch hier handelt es sich um einen großartigen Film. Die Story gefällt mir persönlich richtig gut und wird dann genau so in Szene gesetzt, wie ich mir das vorgestellt habe. Ähnlich ging es mir mit "The Amazing Spider-Man", den ich aufgrund des Schauspielers lange gemieden habe. Doch auch hier stellte sich heraus, dass der Film großartig unterhält und durch eben den Schauspieler einiges mehr an Witz erhält - meiner Meinung nach.
Die Überraschung des Monats war für mich "Violet & Daisy". Der Film wurde allgemein eher mittelmäßig bewertet, geholt habe ich ihn mir wegen einer der Hauptdarstellerinnen Saoirse Ronin, die mich in "Wer ist Hanna?" und "In meinem Himmel" begeistert hat. Und siehe da, mir gefällt dieser Film richtig gut. Fast durchgehend in Echtzeit gehalten lebt der Film von seinen Charakteren und deren Dialoge, in dessen Entfaltung sich immer weitere Fascetten auftun. Sagt mir persönlich sehr zu.
Wieder entdeckt habe ich "Mitten ins Herz - Ein Song für Dich". Den Film hatte ich schon lange auf meiner Kaufliste, habe ihn auf DVD vor ca. sechs Jahren oder so mal gesehen und hatte ihn als "gut" in Erinnerung. Doch jetzt beim Schauen hat mir der Film sehr viel Spaß gemacht. Der Humor trifft meinen Geschmack, sowohl die trockenen Wortwitze in den Dialogen, als auch die ironische Darstellung der Pop-Szene. Zudem sind einige der Songs wirklich schön geschrieben, so dass der Film rundum einfach Spaß macht.
Sehr fesselnd fand ich "3096 Tage". Die Entführung von Natascha Kampusch wird hier sehr lebhaft in Szene gesetzt, sehr spannnend erzählt und überragend gespielt. Vor allem die ersten 38 Minuten, die die Szenen mit der 10-jährigen Natascha zeigen, haben mich extrem mitgenommen und gleichzeitig über die Jungschauspielerin staunen lassen. Die volle Punktzahl kann ich dem Film dennoch nicht geben (habe hier lange mit mir gekämpft), einfach weil der Film ein sehr schwerwiegendes Thema behandelt. Das muss einem natürlich klar sein, war es mir auch, doch wenn ich einem Film die volle Punktzahl gebe, muss ich ihn sofort nochmal anschauen können. Und das geht hier einfach nicht, obgleich das Werk großartig umgesetzt wurde.
Was mir wieder aufgefallen ist, ist, wie verstörend "The Blair Witch Projekt" sein muss, wenn man ihm zum ersten Mal sieht. Ich erinnere mich nicht mehr genau daran, wie ich mich dabei gefühlt hatte, aber dass er seinen Eindruck hinterlassen hat, steht außer Frage. Doch fühlen konnte ich das beim betrachten der alternativen Enden, die ich noch nicht kannte. Da ich nicht genau wusste, was wann passiert, waren diese knapp 8 Minuten ziemlich nervenaufreibend für mich und bewiesen mir eindrucksvoll, welche Wirkung dieser Film haben kann. Deswegen einfach an alle, die den Film noch nicht kennen: Holt euch den Film, schaut ihn euch nachts (natürlich im Dunkeln) und alleine an. Eine bessere Horrorerfahrung kann man nur schwer finden!
Besonders gefreut habe ich mich auch "Carrie (2013)". Als großer Freund der Originalversion war dieses Remake einer der wenigen Filme, die ich mir auch im Kino angesehen habe. Und beim zweiten Mal auf BD zu Hause hat er mir sogar noch mehr Spaß gemacht. Nicht nur, weil ich großer Fan der Hauptdarstellerin Chloe Grace Moretz bin, sondern auch, weil ich ihn erzählerisch und handwerklich einfach großartig finde, zählt auch dieser Film zu meinen Top 10.
Über jeden Zweifel erhaben sind für mich hier zweierlei Werke. Das ist zum einen "Loriots Ödipussi". Eine geniale Satire in vielen Fascetten, wie immer auf den Punkt getroffen. Loriot ist und bleibt eine Kapazität was deutschen Humor angeht - und das wird sich so schnell nicht ändern.
Zum anderen spreche ich hier von "Wer ist Hanna?". Auch hier habe ich einen umfassenden Blog erstellt, nur nochmal kurz, dieser Film ist (nach reiflicher und langer Überlegung) mein absoluter Lieblingsfilm. Ich könnte den Film gerade nochmal schauen, wenn er zu Ende ist, er hat zu jeder Sekunde meine volle Aufmerksamkeit -schlicht und ergreifend: er fasziniert mich.
So - jetzt habe ich sehr viel geschrieben, zumindest fühlt es sich so an. Ich hoffe, jemand hat genug Interesse, um bis hier hin alles gelesen zu haben. ;) Über Kommentare (zu euren Favouriten der Liste, zu meinen Ausführungen, zu dem geänderten Konzept) freue ich mich immer.
Besten Dank und (in dieser Reihe) bis zum nächsten Monat!
...könnte mal auf Blu-Ray kommen!
13. April 2014Ich bin neulich mal wieder auf den Gedanken gekommen, dass es doch viele wirklich gute Filme noch nicht auf die blaue Scheibe geschafft haben. Oft ist mir auch unerklärlich, warum einige Sachen erscheinen, andere dafür unter den Tisch zu fallen scheinen. Im Folgenden werde ich einige Filme nennen, deren blaues Wunder ich sehr gerne erleben würde. Spoiler sind dabei nicht ausgeschlossen!
Schatten der Wahrheit
Ein sehr stimmungsvoller Psycho-Thriller mit Harrison Ford und Michelle Pfeiffer. Den Film kenne ich schon sehr lange (ich müsste 12 oder 13 gewesen sein) und ich weiß noch, dass ich bei damals wirklich Angst vor diesem Film hatte. Aus heutiger Sicht kann über diesen Zustand lächeln, was aber keineswegs bedeutet, dass ich nicht weiß, warum ich damals so reagiert hab ;) Der Film hat ein gutes Storytelling, mit Harrison Ford (in einer seiner seltenen bösen Rollen) und Michelle Pfeiffer zwei grandiose Hauptdarsteller und die bereits erwähnte sehr dichte Atmosphäre.
Eine Leiche zum Dessert
Ach, wie ich diesen Film liebe! Eine wunderbar lustige Parodie auf die ganz Großen der Detektivgeschichte. Der Film macht einfach Spaß und ist voller Wortwitz und komischer Situationen, die teilweise sehr skurrile Ausmaße nehmen. Schon oft gesehen, jedes Mal wieder ein großer Spaß. Ein meiner Meinung nach zeitloser Film, der definitiv sein Comeback in Blau erleben sollte! (vllt ja 2016 zum 40. Geburtstag?)
The Hole (2001)
Auch hier ein atmosphärisch sehr dichter Psycho-Thriller, der seine Größe im Kleinen findet. Nahezu der ganze Film spielt sich in einem Raum ab und baut seine komplette Wirkung auf den psychischen Zuständen und Veränderungen der Charaktere auf. Das Ende überrascht und schockiert gleichzeitig mit der Dreistheit der Hauptdarstellerin, ein sehr wirkungsvoller Kniff.
Jede Menge Ärger
Seit "Hör mal, wer da hämmert" bin ich großer Fan von Tim Allen. Deswegen habe ich mir auch schon vor längerer Zeit diesen Film zugelegt und damit eine meiner liebsten Situationskomödien gefunden. Der Film schaukelt seine Ausgangssituation immer höher, lässt dabei immer weitere skurrile Verwicklungen seinen Lauf nehmen und die Akteure die ganze Sache übernehmen. Dabei entstehen so viele urkomische Situationen, dass es ein Freudenfest ist. Die Schauspieler haben damit auch scheinbar sehr viel Spaß gehabt. Ein wunderbar kurzweiliger Film!
Big Nothing
Genau wie der eben genannte Film handelt es sich auch hier um eine Situationskomödie, die nach dem gleichen Muster abläuft - die Ausgangssituation so absurd wie möglich weiter zu treiben. Der Film ist um einiges schwärzer im Humor als "Jede Menge Ärger", aber nicht weniger lustig. Dabei muss man sehr genau darauf achten, welche Namen fallen und welche Situationen passieren, damit man am Ende nicht vor einem großen Fragezeichen steht. Eine sehr sehr lustige tiefschwarze Komödie!
Dead End
Ein Film, der sich im Bereich Horror ansiedeln kann, meiner Meinung nach aber auch mehr in die Psycho-Ecke geht. Der Film verläuft sehr raffiniert, ist äußerst spannend und behält sein Geheimnis bis zum Ende, welches mich damals äußerst überrascht hat. Sehr stimmig insgesamt, atmosphärisch düster und schauspielerisch gut umgesetzt.
Wayne's World
Für Musiker ist dieser Film ein absolutes muss, aber auch sonst halte ich diesen Film für sehr empfehlenswert. Der Film ist kindisch, aber einfach nur saukomisch. Die Szene beispielsweise, wo die fünf Freunde im "Spaßmobil" headbangend zu Queens "Bohemian Rhapsody" durch die Stadt fahren ist legendär. Es herrscht eine hohe Gagdichte, die zwar nicht allesamt hochkarätig, aber dafür umso lustiger sind, wenn man sich darauf einlässt. Am liebsten sähe ich die Veröffentlichung gleich mit dem zwar etwas schwächeren, aber immer noch unterhaltsamen zweiten Teil!
Keine halben Sachen
Und noch eine (ein wenig) schwarze Komödie. Allein schon wegen Bruce Willis ist dieser Film mehr als sehenswert, aber auch über diesen Umstand heraus ist der Film von der Situationskomik einfach nur großartig. Der Film lebt von den Charakteren und deren Handlungen. Mit viel Spielfreude bringt der Cast (u.a. Matthew Perry) die Handlung vorran, was durchgehend für großen Spaß sorgt.
Insurgentes (Steven Wilson)
Zum Abschluss mal etwas für Kenner. "Insurgentes" ist der Film zum gleichnamigen Album von Steven Wilson. Es ist im Grunde kein Film, es gibt keine Handlung oder so etwas. Es kommen eingie biografische Elemente Wilsons vor, ein wenig Making-of zu dem Album - aber ansonsten ist dieses Werk eine Reise durch teils großartige, teils verstörende Bilder rund um die Welt. Eine Veröffentlichung dieses Werkes halte ich leider für Unwahrscheinlich - aber umso mehr würde ich mich darüber freuen!
Damit beende ich meinen kleinen Queerschnitt aus Wünschen für BD-Veröffentlichungen. Das waren bei weitem nicht alle, aber alles haben kann man ja auch nicht.
Was haltet ihr von den genannten Filmen? Sind einige davon evtl. auch bei euch auf den Wunschlisten? Welche Filme würdet ihr gerne sehen? Ich bin sehr gespannt auf eure Kommentare!
Besten Dank fürs Lesen!
Musik, die ihr vielleicht noch nicht kennt: Tesseract
7. April 2014Ich möchte euch in diesem Blog eine Band vorstellen, die in ihrer Karriere noch recht jung ist. Tesseract sind Vertreter des aktuell aufkeimenden Subgenres "Djent", eine Variante des Progressive Metals. Der Stil zeichnet sich durch recht tief gestimmte Gitarren und Stakkato-Arrangements aus. In der Richtung gibt es sehr brachiale Vertreter, beispielsweise Meshuggah, dann gibt es Bands, die sowohl recht brachial, aber ebenso melodisch daherkommen, beispielsweise Periphery - Tesseract würde ich eher als "sanfte" Vertreter bezeichnen, immer unter dem Vorbehalt, dass wir uns immer noch imm Metal-Bereich der Musik befinden.
Der Hauptgrund, warum ich diese Band so gut finde, liegt darin, dass die musik unglaublich atmosphärisch ist. Die Symbiose aus harten Riffs und träumerischen Arrangements wird von dieser Band nahezu in Perfektion dargeboten.
Vor allem ihr Erstlingswerk, "One", kann ich seit gut zwei Jahren rauf und runter hören, ohne irgendwo satt zu werden. Gerade gestern wieder habe ich eins der Lieder fünf Mal hintereinander gehört, wobei das sechste Mal nur aus dem Grund nicht kam, weil es 2 Uhr nachts war und ich müde wurde. Dieses Lied äußert sich gut als Beispiel, wie die Band Musik macht, weil hier genau das angesprochene - musikalische Härte gepaart mit atmosphärischer Substanz - perfekt rüberkommt. Hier als erster Anspieltipp also:
Eden (unbedingt die 9 minütige Version aus dem Album "One", es gibt eine Version, "Eden 2.0", die mir persönlich nicht gut gefällt, weil der beste Teil - das Outro (jenes, wo noch die volle Band im Einsatz ist) - entfernt wurde)
Die Band spielt durchgehend auf äußerst hohem Niveau. Allen voran für mich der Drummer (bin ja selbst hauptsächlich an diesem Instrument zu Gange) - es groovt, es drückt, es hält die komplexe Struktur zusammen. Zu erwähnen ist, auf dem ersten Album ("One") wird im Gesang noch stellenweise auf Screams zurückgegriffen, während das zweite Album ("Altered State") rein im klaren Gesang bleibt (hier ist auch ein anderer Sänger zu Werke).
Mit jenem zweiten Album werde ich gerade warm. Das Problem bei diesem Werk ist, dass es - als Konzeptsong durchdacht - doch über die gesamte Länge recht ähnlich klingt. Mittlerweile, nach mehrmaligem Hören, kann ich schon einige Stellen heraushören, die bemerkenswert sind, aber grundsätzlich klingt alles recht ähnlich. Dennoch, auch auf diesem Album ist ein Song, den ich rauf und runter hören kann. Hier der zweite Anspieltipp:
Nocturne (auf dem Album "Altered State" bezeichnet als "Of Mind: Nocturne")
Es dürfte herausgekommen sein, dass ich nicht hinter allem stehe, was die Band macht (angesprochenes Problem des zweiten Albums). Warum stelle ich euch die Band dennoch in einem Blog nur ihnen gewidmet vor? Eben, weil die Band so starke Songs schreiben kann, dass ich sie immer und immer wieder hören kann, ohne Ermüdungserscheinungen zu bekommen. Eben, weil die Musik sich aus zwei dermaßen unterschiedlichen Stilen so perfekt darstellt. Eben, weil die Band technishc auf höchstem Niveau spielt.
Hört mal in die beiden angesprochenen Songs rein. Wenn euch die gefallen, empfehle ich das gesamte Album "One". Hier befindet sich ein aus sechs Teilen bestehender Konzeptsong von knapp einer halben Stunde, der mir jedes Mal erneut den Atem verschlägt. Und gebt auch dem zweiten Werk "Altered State" mal eine Chance, auch wenn es recht ähnlich klingt, befinden sich hier echte Highlights darauf, und das atmosphärische Element wurde hier noch mal erhöht.
Könnt ihr mit dieser Art von Musik grundlegend etwas anfangen? Könnt ihr mit der Band bzw. mit den genannten Anspieltipps etwas anfangen? Ich bin sehr auf eure Meinungen gespannt! Vielen Dank fürs Lesen!
Meine Highlights des Monats (März)
31. März 2014Und wieder mal ist ein Monat herum - und in diesem hatte ich sehr viel zeit, mir filmisches Material zu Gemüte zu führen (bedingt durch eine studientechnische Übergangsphase). Da ich diesmal wirklich viele Filme geschaut habe, erhöhe ich die Platzierung ausnahmsweise auf fünf statt drei.
Zunächst die Liste der geschauten Filme:
01.03.: 30 über Nacht
Air Force One
Parker
Unbreakable – Unzerbrechlich
Nachts im Museum
02.03.: Nachts im Museum 2
Firewall
Speed
Extrem laut & unglaublich nah
Insidious: Chapter 2
03.03.: Hitch – Der Date Doktor
04.03.: Asterix – Sieg über Cäsar
Asterix bei den Briten
05.03.: Asterix – Operation Hinkelstein
06.03.: Disturbia
Rain Man
08.03.: Morning Glory
Arielle – Die Meerjungfrau
09.03.: Jumanji
Ein Chef zum Verlieben
Iron Man 3
10.03.: School of Rock
Die Monster Uni
11.03.: Dark Shadows
Fanboys
Zurück in die Zukunft 1 – 3
14.03.: Nightmare on Elm Street – Mörderische Träume
Nightmare on Elm Street 2 – Die Rache
Nightmare on Elm Street 3 – Freddy Krüger lebt
15.03.: Nightmare on Elm Street 4
Nightmare on Elm Street 5 – Das Trauma
Nightmare on Elm Street 6 – Freddys Finale
16.03.: Nightmare on Elm Street 7 – Freddy’s New Nightmare
Let Me In
17.03.: The Transporter
23.03.: Nie wieder Sex mit der Ex
The Eye
28.03.: Saw
Saw II
Saw III
29.03.: Saw IV
Saw V
Saw VI
30.03.: Saw VII – Vollendung
31.03.: Der Tod steht ihr gut
Fast verheiratet
The Ladykillers (1955)
Teuflisch
Es folgen meine Favouriten (auch diesmal schließe ich nicht aus, dass ich hin und wieder spoilern werde).
Platz 5: Nie wieder Sex mit der Ex
Ein sehr, sehr lustiger Film mit einem wirklich sympathischen Jason Segel, der sich in dieser Rolle für nichts zu schade ist. Die Charaktere machen alle Spaß, der Film schreibt das Genre sicherlich nicht neu, unterhält aber über die gesamte Länge von knapp zwei Stunden.
Platz 4: Saw 1 - 7
Man mag ja über die Reihe denken, was man möchte - dass sie mit jedem Film sadistischer und austauschbarer wird, dass das ganze keinen tieferen Sinn hat, dass die perfide Darstellung der Gewalt unnötig ist. Dennoch kann ich der Reihe als gesamtes einiges abgewinnen. Der erste Teil selbst ist wirklich genial, das sollte an sich jeder Fan des Horrorgenres nachvollziehen können - großartig gespielt, ein interessanter Plot und ein genialer Twist zum Ende hin. Der zweite Teil, nicht mehr ganz so stark, wie der erste, glänzt ebenso mit einem überraschenden Ende. Ab Teil drei spielt sich eine gewisse Beliebigkeit mit ein, aber immer wieder tauchen Teile auf, die Jigsaws Hintergrund weiter beleuchten, seine Motivation sowie seine Handlungen. Hier sehe ich eine große Stärke der Reihe, denn in jedem Teil wird etwas mehr verständlich, wieso der Mann so handelt, wie er es tut - ohne das gut zu heißen! Ich kann jeden verstehen, der den Filmen nichts abgewinnen kann, mir gefällt sie aber wirklich gut, gerade als Gesamtwerk betrachtet.
Platz 3: Nachts im Museum 2
Es ist selten, dass mich eine Fortsetzung mehr begeistert, als das Original, doch in diesem Fall ist dies so. Der zweite Teil kommt mit dermaßen vielen Ideen daher, die allesamt großen Spaß machen. Mit top aufgelegten Darstellern und durchgehendem Witz (physisch wie sprachlich) unterhält der Film von Anfang bis Ende ohne Kompromisse.
Platz 2: Iron Man 3
Ich bin ein großer Fan der Iron Man-Reihe. Alle Teile stehen bei mir sehr weit oben, zudem sie meine liebsten Marvel-Verfilmungen sind. Der dritte Teil führt konsequent weiter, was vorgelegt wurde: Action, Witz, Spannung. Zudem eine referenzwürdige BD.
Platz 1: Zurück in die Zukunft 1 - 3 / Let Me In
Zudem ich diesmal schon fünf Plätze statt drei nenne, muss ich auch noch den ersten Platz an zwei (bzw. sogar vier Filme) geben.
Zurück in die Zukunft ist seit vielen Jahren meine absolute Lieblings-Filmtrilogie. Die Filme sind unglaublich abwechslungsreich, sehr sehr lustig, spannnend, packen, actionreich... ich verliere mich in Komplimenten. Kleines Beispiel zur Verdeutlichung: Am Ende des ersten Teils fiebere ich jedes Mal erneut mit, ob Doc Brown es schafft, die Stromleitung wieder zusammenzusetzen, obwohl ich natürlich weiß, es er es schafft.
Let Me In ist im Grunde das genaue Gegenteil der eben genannten Trilogie. Es ist ein sehr ruhiger, atmosphärischer Film mit gelegentlich auftretenden Horrorelementen. Das großartig gespielte Drama (ich sehe es als Drama, auch wenn auf der Packung etwas von Horrorfilm steht) überzeugt durchgehend. Trotzdem er sich sehr viel Zeit lässt, seine Geschichte und die Charaktere zu zeichnen, langweilt der Film zu keiner Sekunde.
Ein Film, den ich hier nicht in die Platzierung aufnehmen kann, weil ich nur BDs reinnehme, möchte ich trotzdem kurz erwähnen: "Big Nothing", ein richtig guter Film mit u.a. Simon Pegg und David Schwimmer. Eine rabenschwarze Krimikomödie mit einigen Wendungen, von der Story recht einfach gehalten (im Grunde nur die Ausgangssituation, die sich zunehmend verschlimmert), aber sehr gut geschrieben, sehr gut gespielt - und einfach saulustig! Ein Film, der es definitiv verdient hat, auf BD zu erscheinen, drückt die Daumen!
So, das war nun viel Text. Ich bin sehr gespannt, wie ihr zu meinen fünf Favouriten steht bzw. welche Filme aus der Liste bei euch ganz oben stehen würden. Besten Dank fürs Lesen und (in dieser Kategorie) bis nächsten Monat!
Pseudowissenschaft: Serien
24. März 2014Hallo da draußen!
Ich habe in meinen Archiven einen Text gefunden, den ich vor ein paar Jahren mal aus Spaß aufgesetzt habe. Es soll durchaus humoristisch betrachtet werden, dennoch lebe ich in dem Glauben, unter der Oberfläche (wissenschaftliche Texte ironisch darzustellen) etwas Nachvollziehbares zu geschrieben zu haben. Es folgt also ein von mir verfasster Originaltext aus dem Jahre 2012. Und wie gesagt: Das Ganze soll nicht wirklich ernst genommen werden. Alle genannten Fachbegriffe sind meinem kreativen Verstand entsprungen - also gänzlich frei erfunden. :D
Im folgenden versuche ich mich der tieferen Bedeutung des Schauens oder auch Betrachtens einer Fernsehserie anzunähern. Fernsehserien spielen im Leben vieler Menschen eine essentielle Rolle. Doch der Vorgang, der dahintersteht, bedarf einer näheren Betrachtung, welche ich in den folgenden Phasen verdeutlichen werde.
Phase 1: Das Auswählen
Es scheint ein einfacher Vorgang zu sein. Man sucht sich eine Fernsehserie und schaut sie an. Doch so einfach, wie es sich anhört, ist es nicht. In einer Gesellschaft, die von einer Fülle an Fernsehserien überrannt wird, kann genau dieser erste Schritt zum Verhängnis werden. Mag nur ein Aspekt, ein kleiner Bestandteil der ausgesuchten Serie nicht zu gefallen wissen, schon stehen wir kurz vor dem Abbruch oder quälen uns nur so durch die verschiedenen Staffeln. Um das Thema zumindest ein wenig einzugrenzen, beschränke ich mich auf das Genre der amerikanischen Sitcoms.
Der Auswahlvorgang erfolgt nun noch verschiedenen Kriterien: Welches Thema liegt der Serie zugrunde? Welche Akteure treten auf? Von welchen Schauspielern werden diese dargestellt? Welche Entwicklung könnten die Figuren durchmachen bzw. liegt die Möglichkeit einer Entwicklung überhaupt vor? Nur einige Fragen, die schon jetzt deutlich sichtbar machen, welch weitschweifende kognitive Leistung einem Menschen bei der Auswahl seiner Serie abverlangt wird. Anhand von verschiedenen Auswahlkriterien werde ich die Lage verdeutlichen.
1. Die Schauspieler
Ob einem eine Serie zusagt oder nicht steht und fällt mit den Schauspielern. Sind es Schauspieler, die mir gänzlich unsympathisch sind, werde ich mich schwer damit tun, eine Qualität der Serie anzuerkennen. Es kann nun noch so gut geschrieben sein, der Humor kann noch so tiefsinnig, intellektuell oder auf den Punkt formuliert worden sein – selbst wenn es meine Wunschvorstellung von Humor ist, wird mir die Serie höchstwahrscheinlich nicht gefallen. Hier blickt ein interessantes Phänomen der Menschheit empor: Die Oberflächlichkeit. Versuchen wir uns als menschliche Wesen doch von einer solch verkommenen Eigenschaft abzuwenden, so tritt sie doch immer wieder in unser Leben und in unsere Entscheidungen. Sie ist eine allgegenwärtige und omnipotente Erscheinung der durch die Gesellschaft bedingt negativen Form. Wir sind nicht im Stande, etwas anzuerkennen, was uns vom rein bildlichen her nicht entspricht. Ein Beispiel: Denken Sie an einen Witz, den sie wirklich lustig finden. Nun stellen Sie sich eine Person vor, die Sie sympathisch finden und lassen Sie diese den Witz sagen. Anschließend denken sie an die unsympathischste Person, die sie in Ihrem Kopf finden und lassen diese den Witz sagen. Wenn Sie nun im ersten Fall gelacht haben und im zweiten nicht, entsprechen sie der unausgesprochenen Mehrheit der Menschen.
Wir sehen nun also, wie wichtig es ist, die Person, die agiert, sympathisch zu finden, sich mit ihr identifizieren zu können. Wenn dies rein von der Äußerlichkeit nicht funktioniert, funktioniert Humor nicht.
2. Die Figuren
Ist die erste Hürde gemeistert, also es agiert eine Person, die uns sympathisch ist, folgt die zweite: Die Figur, die der Darsteller darstellt. Alle Sympathie verfliegt schnell, wenn nun unter der Oberfläche etwas nicht stimmt, sprich, der Charakter, der Dargestellt wird ist platt, dumm, seicht – kurz gesagt, er entspricht nicht unseren Vorstellungen. Auch hier kann der Humor noch so gut in Szene gesetzt sein, sollte die Figur nicht so handeln, wie wir das für richtig halten, werden wir uns schwer damit tun, Spaß bei der Sache zu empfinden. Man braucht mindestens eine Figur in der Serie, mit der man sich soweit identifizieren kann, dass man ähnlich handeln würde.
3. Das Grundthema
Jede Serie spielt in einem bestimmten Umfeld oder wird durch ein bestimmtes Thema zusammengehalten. Beispiele: Das Krankenhaus (‚Scrubs‘), die Suche nach der richtigen Frau (‚How I Met Your Mother‘), Werkzeug (‚Hör mal wer da hämmert‘), Nerds (‚The Big Bang Theory‘). Neben diesen Hauptelementen spielt zudem fast immer die Familie und die Freunde eine große Rolle, wo es immer wieder zu Konflikten kommt, die meist kafkaeske Ausmaße annehmen und trotzdem wie von Zauberhand nach 20 Minuten wie aufgelöst sind. Dennoch: Sollte uns das Hauptinstrument der Serie nicht zusagen, könnte es sein, dass uns der Rest auch nicht zusagt. Doch die steht und fällt mit der…
4. …Handlung
Kommen wir mit den Schauspielern und deren dargestellten Figuren nun klar, kommen wir zum letzten Stolperstein: Die Handlung. Hier läuft alles zusammen, sollte einem der Mensch noch so sympathisch sein, ist die Handlung langweilig oder entspricht nicht unserer Form von Humor, werden wir uns schwer damit tun, Spaß dabei zu haben. Es müssen einige Probleme auftreten, die allesamt in 20 Minuten gelöst werden können, es müssen Wendungen, Überraschungen, etc. auftreten, die uns im Interesse halten.
Haben wir nun eine Serie gefunden, die uns sowohl mit Schauspielern, Figuren, Thema und Handlung einfängt, kommt die zweite, sehr kritische Phase.
Phase 2: Die erste Staffel / Die kritische Trilogie
Ein kritischer Zeitpunkt zieht sich über die gesamte erste Staffel, hier entscheidet sich, ob die oben genannten Elemente meiner Vorstellung entsprechen und ob die Serie mich so einfängt, dass ich dran bleiben möchte. Oftmals kann es zu einem Zeitpunkt, etwa in der Hälfte der ersten Staffel, dazu kommen, dass man die Motivation verliert, dass das anfängliche Interesse für Charaktere, Thema und Setting verflogen ist und man nach und nach Abstand zur Serie nimmt. Die Zeitphasen zwischen den Folgen wird immer größer, das Interesse während der Folgen immer geringer und gegen Ende des zweiten Drittels ist meist der Zeitpunkt erreicht, wo man nicht mehr weiterschaut.
Dieser Moment, zwischen der Hälfte und dem letzten Drittel, hängt sehr stark von den ersten drei Folgen ab, weswegen man hier auch von der „kritischen Trilogie“ spricht.
Exkurs: Die kritische Trilogie
Die kritische Trilogie, auch terziere Fokussierung genannt, beschreibt den Vorgang, der im Mensch während der ersten drei Folgen beim Schauen einer Serie stattfindet. Während dieser drei Folgen wägt er ab, ob er mit den einzelnen Elementen klar kommt, ob sie für ihn stimmig im Zusammenhang stehen und ob sie die Möglichkeit einer Weiterentwicklung beinhalten. Sollte eines davon nicht der Fall sein, wird höchstwahrscheinlich zwischen der Hälfte und dem letzten Drittel der Staffel der Moment erreicht sein, wo der Zuschauer die Serie nicht weiterverfolgt.
Ist man aber mit den Geschehnissen in der kritischen Trilogie zufrieden, wird man aller Wahrscheinlichkeit nach dabei bleiben.
Wirklich außerhalb der Gefahrenzone befindet man sich allerdings erst nach Beendigung der ersten Staffel. Sobald man die erste Folge der zweiten Staffel erreicht und diese hinter sich gebracht hat, kann man von einer Beständigkeit sprechen und sicher davon ausgehen, dass man die Serie komplett bis zum Ende hin verfolgen wird.
Phase 3: Der entspannte Zuschauer
Nach den anfänglichen Kämpfen kann man sich nun getrost den Vorzügen der Serie hingeben. Es bieten sich mannigfaltige Möglichkeiten der Auslebung innerhalb der Serie. Man kann für den Zeitraum, in der man die Serie schaut, zu einem Teil von ihr werden. Sie kann zu einem Zufluchtsort werden, die Charaktere erleben Situationen, die aus dem eigenen Leben gegriffen sein könnten, und können Möglichkeiten aufzeigen, mit diesen umzugehen.
Man wird zum entspannten Zuschauer, der sich in der Serie wiederfindet und dort fürs Leben lernen kann. Ein Beispiel: Ein Vater hat Probleme mit seinen zwei Söhnen, die sich streiten. Er muss mal abschalten und greift deshalb zur Fernbedienung, um den Fernseher einzuschalten. Er schaut sich eine Folge aus ‚Hör mal wer da hämmert‘ an und ist gerade bei der Folge, in der sich die beiden Söhne streiten. In der Serie wird eine Lösung gefunden, der Mann zieht die Verbindung der Serie zu seinem Leben und kann sein eigenes Problem lösen.
Für den Zeitraum, in der man die Serie schaut, wird man zu einem Charakter in der Serie, man kann nachvollziehen, wie die Figuren handeln und überlegt sich, wie man selbst handeln würde. Es bietet in diesem Stadium ein sicheres Forum.
Phase 4: Die letzte Folge
Jede Serie findet zu einem Ende. Hier kann ein schwieriger Moment für den Zuschauer entstehen, denn für eine längere Zeitspanne war die Serie ein Teil von seinem Leben. Nun heißt es Abschied nehmen. In den meisten Serien wird die letzte Folge sehr groß gemacht, teilweise in Mehrteilern. Viele Elemente tauchen wieder auf, einige Gastauftritte kehren zurück und man lässt allgemein Revue passieren. Hier kann der Zuschauer sehr emotional getroffen werden und sobald man zur letzten Szene kommt wird einem klar, dass man diese Serie erst einmal beiseitelegen muss.
Doch einher mit dem Gefühl der Traurigkeit geht auch ein warmes Gefühl, man freut sich, die letzten Momente mitzuerleben und denkt zwangsläufig darüber nach, was alles passiert ist.
Nach dem Ende der letzten Folge können Gefühle des Verlusts eintreten, als hätte man einen Freund verloren, der einem über die letzten Wochen beigestanden hat. Doch gleichzeitig hat man nun die Möglichkeit, sich eine weitere Serie auszusuchen, einen neuen Abschnitt zu betreten und mit dem Wissen aus dieser Serie in eine neue einzusteigen.
Phase 5: Neue Serien und das Wiedersehen
Nach dem Ende sucht man sich in der Regel eine neue Serie. Nun durchläuft man erneut die Phasen und nach dem Ende der nächsten Serie kommt wieder eine Neue. Nach einigen Jahren stößt man wieder auf die Serie, mit der man angefangen hat. Man legt sie erneut ein und kann sich wieder darauf einlassen. Diesmal kommt eine weitere Sichtweise dazu: Man weiß ungefähr, was passiert, man kennt den groben Handlungsverlauf. So weiß man in einigen Situationen, welche Folgen eine bestimmte Handlung eines Charakters hat, oder wie sich eine bestimmte Figur entwickeln wird und welche Auswirkung sein jetziges Handeln auf die Zukunft haben wird. Man kann die Serie einerseits erneut, andererseits mit neuen Augen sehen.
Fazit
In einer Serie wird einem die Möglichkeit geboten, vom realen Leben abzuschalten und sich in Situationen und Handlungsweisen wiederzufinden und eventuell fürs Leben zu lernen. Es ist wichtig, Sympathie für die Schauspieler zu empfinden und mit Charakteren und Handlung klarzukommen. Sollte man in den ersten drei Folgen schon Punkte finden, die einem weniger oder gar nicht gefallen, kann es gut sein, dass man die Serie nicht bis zum Ende verfolgen wird. Nach dem Ende einer Serie kann man sich anderen widmen und nach einiger Zeit die besagte Serie unter erweiterten Blickwinkeln erneut ansehen.
Neben Filmen gilt meine größte Leidenschaft der Musik - sowohl aktiv (Musik schreiben, spielen etc.), als auch passiv (sprich: hören). Und ich denke, wie das Medium Film ist die Musik eine Kunstform, die stark vom Geschmack abhängig ist.
Doch es gibt einige Bands / Musiker, die meiner Meinung nach zu Unrecht viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. Die Musik, von der ich rede, ist besonders, sie ist anspruchsvoll aber dennoch eingängig. Ich möchte euch hier mal einige meiner liebsten Bands / Musiker vorstellen, damit diese vllt. den ein oder anderen neuen Anhänger bekommen.
Haken
Haken ist eine Progressive Metal Band aus England, die 2007 gegründet wurde. Bis jetzt gibt es drei offizielle Alben und eine eigens veröffentlichte Demo.
Die Musik von Haken ist unglaublich innovativ und unverbraucht. Zig Bands aus dem Progressive-Bereich wiederholen einfach nur das, was entweder sie selbst oder andere Bands schon gemacht haben. Bei Haen hat man das Gefühl, etwas Frisches, etwas Neues zu hören. Die Songs sind mit sehr viel Liebe zum Detail komponiert und dass an der Musik teilweise sehr lang gearbeitet wird, hört man. Teilweise sind die Songs sehr lang, aber das ist typisch für den Progressive-Bereich. Gerade die ganz langen Songs sind es, die einen auf eine Reise mitnehmen und einem bspw. 22 Minuten wie im Flug vergehen lassen.
Um einen Eindruck von der Band zu bekommen, hier einige Anspieltipps:
- Atlas Stone (Album: The Mountain)
- Deathless (Album: Visions)
- Eternal Rain (Album: Aquarious)
Wer sich die Zeit nehmen möchte und sich ein ganzes Album zu Gemüte führen möchte, dem empfehle ich "Visions".
Steven Wilson
Wilson ist ein Musiker, der schon viele Jahre in recht vielen Projekten mitwirkt. Am meisten bekannnt dürfte seine Band "Porcupine Tree" sein, die viele Jahre sein Hauptprojekt waren. 2009 hat er sein erstes Solo-Album veröffentlicht.
Seine Musik ist sehr extravagant. Hier räume ich schon ein, dass seine Musik recht schwierig ist, aber sobald man mal auf den Geschmack gekommen ist, spürt man die Genialität. Wilsons Musik ist auf den drei bisher erschienenen Alben sehr verschieden. Das erste Album hat Einflüsse aus dem Drone/Noise-Bereich, elektronische Elemente, progressive und harte, sowie leise, melancholische Songs. Anspieltipp hier: "Harmony Korine" (Album: Insurgentes)
Das zweite Album hat Elemente vom ersten Album und zudem einen starken Einfluss der Progressive Rock-Bands der 60er und 70er. Das Doppelalbum "Grace for Drowning" ist auch in sich wieder sehr variabel. Anspieltipps hier: "Reminder the Black Dog", "Index". Für Menschen, die nichts mit der Extravaganz anfangen können, empfehle ich "Postcard".
Das dritte und aktuelle Album "The Raven that Refused to Sing" stellt meiner Meinung nach das beste Album seiner Karriere dar (und mein All-Time-Favourite Album). Das Album ist eine Hommage an die Prog-Bands der 60er und 70er, mit modernen Einflüssen und genialen Kompositionen. Wer sich ein ganes Album von Wilson anhören möchte, dem epfehle ich dieses hier. Ansonsten mein Anspieltipp hier: der Titelsong "The Raven that Refused to Sing".
Transatlantic
Transatlantic ist eine Progressive Rock-Supergroup zusammengesetzt aus Neal Morse (Ex- Spock's Beard), Mike Portnoy (u.a. Ex- Dream Theater), Pete Trewavas (Marillon) und Roine Stolt (The Flower Kings). Hierbei handelt es sich um mit viel Seele geschriebenen Prog-Rock, der mir persönlich bei jedem Hören erneut Spaß macht (und ich hab die Teile schon sehr sehr oft gehört). Empfehlenswert ist hier das zweite Album "Bridge Across Forever". Wer einen einfachen Zugang möchte, dem empfehle ich hier den Titeltrack "Bridge Across Forever", wer sich auf lange Songs einlässt, der sollte sich "Stranger in Your Soul" anhören (ca 26 min.). Bei letzterem handelt es sich um einen der meiner Meinung nach besten Longtracks, die man finden kann.
Diese drei Bands zählen zu meinen absoluten Favouriten, es gibt natürlich noch viele weitere Bands, die zu Hören es verdient haben. Deswegen hier einige Einzelsongs als Anspieltipps:
Porcupine Tree: Trains
Blackfield: Waving
Steve Vai: Under it All
Storm Corrosion: Drag Ropes (sehr speziell, aber genau so genial)
Ayreon: Day Three: Pain
Wer Lust hat kann auch mal einen Blick auf meine Musik werfen: http://www.youtube.com/user/DrummingCP1988 Das Album ist inspiriert von den meisten der oben genannten Bands. (Hoffe, das zählt nicht als Werbung... zumindest mache ich damit keinen Profit ;))
Das wäre es soweit von mir, ich hoffe, ich konnte euch einige Sachen zeigen, die ihr vllt. noch nicht kanntet, die euch überzeugt haben. Vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß beim Hören!
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