Midnight in Paris (USA/ESP 2011, Woody Allen)
Neben all den Star Wars oder Marvel/DC-Filmen die ich so besprochen habe, habe ich manchmal auch den Sinn für etwas feineres, intelektuelleres oder "leichteres". Da bald die jährliche Oscar-Verleihung ansteht, die mich immer wieder im Vorfeld interessiert und im Nachgang enttäuscht, versuche ich wieder so viele nominierte Filme wie möglich zu sehen.
Einer, der bei Kritikern hoch im Kurs steht und der immerhin für 4 Oscars nominiert ist, ist:
Midnight in Paris (USA/ESP 2011, Woody Allen)
Der Film:
Der amerikanische Autor Gil (Wilson) verbringt mit seiner Verlobten (McAdams) und deren versnobbten (wird das so geschrieben?) Eltern ein paar Tage in Paris. Gil ist im Gegensatz zu seiner Familie fasziniert von der Stadt der Liebe und der Künstler und verirrt sich bei einem nächtlichen Spaziergang plötzlich im Paris der 20er Jahre. Dort trifft er u.a. auf Hemingway, Picasso oder Cole Porter. Als er Picassos Muse Adriana kennenlernt (Cotillard), erliegt er endgültig der Faszination der französischen Hauptstadt.
Ich bin mit relativ wenig inhaltlichen Infos in den Film gegangen und auch wenn es jetzt nicht wirklich schaden wird, wenn man die Story kennt, sollten einige Überraschungen doch noch drin sein. Deshalb soll das inhaltlich erst mal reichen.
Midnight in Paris ist einfach ein wunderschöner, leichter Film, der Gleichzeitig eine Liebeserklärung an Paris und eine Hommage an all die großen Künstler, die dort geschaffen haben ,darstellt. Gil trifft auf seiner Reise die größten der Großen der internationalen Kunstszene. Er diskutiert mit Ihnen, beobachtet sie bei Ihrer Arbeit und lässt sein eigenes Buch von Ihnen beurteilen. Der wohl ultimative Traum eines jeden Kunstschaffenden. Die vielleicht größte Überraschung für mich war, dass Owen Wilson den Film, trotz der Vielzahl der interessanten Charaktere, locker alleine trägt. Trotz seiner tollen Auftritte in den Filmen des genialen Wes Anderson, vielleicht ist das hier die Rolle seines Lebens gewesen. An seiner Seite spielt Rachel McAdams eine nervige Zicke, die nicht so richtig viel zum Film beiträgt, Im Gegensatz zu der bezaubernden Marion Cotillard.
Allen erzählt den Film in wunderbaren, ruhigen Bildern, oft untermalt mit der Musik der jeweiligen Zeit. Die Kostüme, Fahrzeuge usw. wirken akkurat (so weit ich das beurteilen) kann und tragen zu der faszinierenden Atmosphäre bei. Einfach zauberhaft!
Die Technik:
Die Blu-Ray gibt sich hier keine Blöße und ist technisch auf der Höhe. Das weiche Bild und die tollen Kompositionen kommen hier wunderbar zur Geltung. Midnight in Paris ist natürlich dennoch kein Film, den man unbedingt als Werbung für das Medium in den Player schiebt. Es gibt keine wilden, direktionalen Effekte oder Materialschlachten. Aber es passt alles sehr gut zusammen. Und auch wenn ich eher selten Extras gucke, hier gibt es praktisch gar keine, was schon enttäuschend ist!
Das Fazit:
Leute, wenn Ihr mal etwas Besonderes und etwas Anderes, Abseits des Hollywood-Einheitsbreis gucken wollt, schiebt Midnight in Paris in den Player. Woody Allen ist hier ein kleines Meisterwerk gelungen, das mich über 90 Minuten locker und leicht verzaubert hat. Ich war am Ende richtig traurig, als der Abspann startete.
Ein faszinierender und schöner Film!
You can fool me, but you cannot fool Ernest Hemingway!
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