Rap / Hip Hop

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10. Februar 2013

Hallo liebe Leser/ Leserin,

zugegeben wenn sich über Rap / Hip Hop lustig gemacht wird, ist das teilweise sehr lustig. Die Betrachtungsweise der breiten Masse auf dieses wundervolle Subgenre halte ich allerdings für sehr bedauerlich.

Hip Hop ist viel mehr als weite Hosen tragen, oder "Yo, Yo, Yo" zu sagen. (Sollte dieses ein Zitat sein, dann wüsste ich ehrlich gerade  nicht von wem ;)

Hip Hop besteht aus vier Elementen: Grafitti, Breakdance, Djing und Rap. Nur auf das letzte Element, welches in den letzten Jahren besonders in Verruf geraten ist, möchte ich hier näher eingehen.

Rap = Rhythm and Poetry ist erst einmal nichts anderes als Sprechgesang. Was schon mal eine herrliche Idee ist, da dadurch auch Menschen, die nicht singen können, eine wunderbare Ausdrucksform für sich haben.

Diese Ausdrucksform kann jeder nutzen. Genau wie das Singen, kann man aber auch das Rappen richtig erlernen. Und auch das Rappen ist nicht gerade leicht. Ein guter Rapper trifft nicht nur den Takt, wofür er ein sehr gutes Rhythmusgefühl braucht. Er kann mit seiner Stimme, Betonungen und vielen verschiedenen Flows für ungeheure Variationen sorgen. Viele Rapper sind zudem unglaublich intelligente und talentierte Poeten, quasi die modernen Versionen von Goethe und Schiller.

Um euch zu demonstrieren wie klug, diese angeblich ach so dummen Rapper sind, werde ich euch hier gleich eine Menge an Zitaten um die Ohren hauen, die das Gegenteil beweisen dürften ;)

Vorher möchte ich noch kurz darauf eingehen, wie ich dazu komme diesen Blog zu schreiben. Ich selbst schreibe schon Texte seit ich 9 oder 10 Jahre bin, rappe seit ich 18 bin und nehme in Studios auf. Rap ist meine große Leidenschaft.

Vor ca. 2 Jahren hätte ich beinahe selber mit einer kleinen Band ein großes Album veröffentlicht. Dieses sollte „Mein Herz“ heißen. Einen Coverentwurf für das Album hat meine Schwester entworfen. Diesen Entwurf seht ihr hoffentlich hier (dies ist das erste Mal das ich versuche ein Bild in meinen Blog einzufügen ;):


Rap kann übrigens nicht nur einfach poetisch, sondern auch sehr musikalisch sein. Beste, bzw. auch bekannteste Beispiele sind hierfür: Moses Pelham (insbesondere Geteiltes Leid 3), Freundeskreis/ Max Herre, Die Orsons, Die Fantastischen Vier, Fettes Brot, Beginner/ Jan Delay, Casper, Chakuza, Chima, Curse…

So, ich könnte euch noch sehr viel mehr erzählen, darüber was es mit Freestyles, Battles oder Freestylebattles auf sich hat. Warum Gangsta-/Straßenrap auch seine Daseinsberechtigung hat und nicht in erster Linie irgendwelche Möchtegernrapper, sondern die Medien Rap in den Schmutz ziehen…, beschränke mich jetzt aber darauf euch mit tollen Zitaten zu versorgen ;)

„Wir alle sind Kunst, gezeichnet vom Leben“ (Casper)

„Lieber unglücklich verliebt, als unverliebt glücklich, komm schon Herz mach dich nützlich“ (Maeckes)

„Unsere Tage vergeh´n, so als gäb es sie nicht, wenn man zu lange auf Dinge starrt, bewegen sie sich“ (Tua)

„Musik ist für mich wie ein Schalter für´s Licht, weil Sie mich ausmacht“ (Animus)

„So wie es aussieht, enden wir als Mausklick“ (Lunafrow)

„…denn auch die Krisen sind gut, um sein Licht zu sehen/ denn er ließ sie nicht zu, könnten wir nicht besteh´n/“ (Moses Pelham)

Ich könnte alleine mit Zitaten von den bisher hier erwähnten Rappern noch Bücher vollschreiben. Wahrscheinlich könnte ich von den meisten auch noch weitaus beeindruckendere Zitate finden, allerdings müsste ich dafür recherchieren und dazu habe ich gerade keine Lust. Merkt euch einfach nur: Rapper sind die Poeten der Neuzeit ;o)

Um diesen Blog perfekt abzuschließen nutze ich noch ein letztes Zitat von einem meiner Lieblingskünstler, dem wundervollen Chima:

„Herz ist die Mutter jedes Meiner Werke. Genie ihre Stärke. Merkt euch das jetzt für alle Mal. Ich leb das!“

In diesem Sinne,

vielen Dank für die Aufmerksamkeit & bis zum nächsten Mal ;)

PS: Über diesen Eintrag bzw. Rap / Hip Hop darf hier gerne fleißig diskutiert werden ;)

PPS: Ein paar weitere empfehlenswerte nationale Rap – Künstler wären (ich beschränke mich mal auf die, die jeder versteht und Künstler, die in diesem Blog noch nicht genannt wurden): Motrip, Samy Deluxe, Trojaner, Deine Freunde… & ich ;)

PPPS: Empfehlenswerte Filme zu diesem Thema, bzw. mit tollen Soundtracks: „8 Mile“, „Blutzbrüdaz“, „Wholetrain“, „Bis aufs Blut – Brüder auf Bewährung“, „Leroy“…

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@Schnitzi76: Muss dir leider in vielem was du sagst zustimmen, allerdings: 1. Längst nicht alle guten Rapper entfremden sich mit dem Erfolg von ihrem Zielpublikum (siehe Moses Pelham, Max Herre, Die Orsons, Curse, Casper, Chima...) und 2. Dass das Publikum den guten Rappern nicht gerecht wird mag stimmen, aber erstens nur bedingt und zweitens ist diesbezüglich auch wieder ein Wandel erkennbar. Die bisher größte Krise (wenn es denn eine gegeben hat) hat Rap vorerst gut überstanden ;)
mjk89
11.02.2013 um 23:35
von mjk89
#9
Nunja, jetzt oute ich mich mal: Obwohl ich im dem Heavy Metal der 80er meine Wurzeln habe (wird sich auch NIE ändern) begann ich schon ziemlich früh das Subgenre wahrzunehmen - ich war mit meinem Bruder eine der ersten die damals das Rödelheim Hartreim Projekt hörten, wenn man ehrlich ist geschah mit den Beasty Boys der Brückenschlag schon viel früher... Sabrina Stlur (zu guten Zeiten noch), Samy Deluxe oder auch ein Xavier Naidoo als er noch Musik machte waren mir von Anfang an ein Begriff! Und was macht den RAP dann so uninteressant für viele (incl. mir in 90% aller Fälle):

ES gibt Lyrisch einwandfreie Rapper die wirklich sehr poetisch und gefühlvoll Ihre Gedanken über die Musik zu transportieren vermögen - ABER: Viele kommen aus der GOSSE (was nicht wertend gemeint ist) und flippen durch sobald sich erste Erfolge/Geld einstellt! Sie werden Großkotzig (Bushido ist da so ein bedauernswertes Opfer seines Erfolgs, eigentlich wär der Junge nicht doof), Überheblich, Eingebildet - all das was Sie zuvor so verachtet und gehasst haben! Dadurch werden Sie unauthentisch, wenn ich zuvor Alben voll darüber texte wie beschissen und ungerecht die Welt gegenüber dem "kleinen Mann" ist sollte ich eben nicht einen Song á la "Fuffis im Club" schreiben und das Arschloch rauskehren gegen das ich seit Jahren in meinen Lyrics dizze! Der RAP hat 2 Probleme: Gute Rapper entfremden sich mit Erfolg sofort von Ihrem Zielpublikum und die Anfangs noch tollen Texte fallen dann frühpupertärem Prahlereien zum Opfer! Zudem ist eben dieses Publikum eben auch zu 90% eines was den guten Rappern nicht gerecht wird - die wüssten nicht einmal wie Lyrik buchstabiert wird wenn Sie es von ner Tafel ablesen dürften, sorry! Von daher - ganz oft Perlen vor die Säue geworfen!
Schnitzi76
11.02.2013 um 07:17
#8
Interessanter Blog, wobei ich persönlich kein hip Hop Fan bin, hört sich für mich alles gleich an, gehöre zu den Metalern
Sawasdee1983
11.02.2013 um 06:44
#7
Nicht das wir uns missverstehen: Das was Goethe, Schiller und Co für die deutsche Sprache getan haben und deren Einfluss ist mit nichts von heute zu vergleichen. Was aber die Qualität der Lyrik betrifft, sehe ich das anders. Jeder soll dazu seine Meinung haben und die respektiere ich auch, aber ich sehe das anders und stehe zu meiner Meinung. So... damit klinke ich mich vorerst aus dieser Goethe/Schiller vs. Rapper/ Slammer Diskussion aus, weitere Meinungen/ Wortmeldungen sind aber immer willkommen ;)
mjk89
10.02.2013 um 14:45
von mjk89
#6
Nee, das glaube ich nicht ;) ...ich denke auch nicht, dass du so viele der Werke kennst, von denen ich hier spreche, oder? Ein Vergleich ist aufgrund des Sprachwandels und vieler anderer Dinge, die sich verändert haben, schwer zu ziehen, aber ich kenne auch viele Werke von Goethe und Schiller und würde behaupten, ein absoluter Experte zu sein was Lyrik betrifft und ich sehe nichts in deren Werken, was es nicht auch in vielen Rap oder Poetry Slam Texten zu hören gibt. Ich rede hierbei längst nicht von allen Rappern oder Slammern, aber es gibt viele die einen Vergleich mit Goethe & Co nicht scheuen brauchen. Das ist Fakt.
mjk89
10.02.2013 um 14:06
von mjk89
#5
Ähm. Doch du schiesst über das Ziel hinaus. Ziemlich weit sogar.
TVAtti
10.02.2013 um 13:57
von TVAtti
#4
@Cineast & TVAtti: Ich denke nicht, dass ich über das Ziel hinaus schieße. Ich habe auch nicht Bushido und Sido als die neuen Versionen von Goethe und Schiller bezeichnet. Hört euch mal Alben wie "Grau" von Tua, "Geteiltes Leid 3" von Moses Pelham, "Kids" von Maeckes, "Blauer Samt" von Torch oder "Psychotreibhaus78" von Lunafrow an. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass einige Künstler die Sprache noch sehr viel besser ausgereizt haben, was viele Stilmittel betrifft, als es sich ein Goethe oder Schiller hätte jemals vorstellen können. Gleiches gilt für einige Slammer, die man auf Poetry Slams erleben kann. Ich will Goethe´s und Schiller´s Leistungen für die deutsche Sprache nicht aberkennen, aber wer denkt es würde heute nicht noch genauso großartige und versierte Poeten geben, der irrt sich meiner Meinung nach gewaltig. Einen einfachen Vergleich kann man zwar aufgrund dessen, dass sich die Sprache mit der Zeit immer sehr gewandelt hat, nicht ziehen, aber ich denke wirklich nicht, dass sich von mir in diesem Kommentar genannte Künstler (mit Ausnahme von Sido und Bushido) vor dem Schaffen von Goethe oder Schiller verstecken müssten.
mjk89
10.02.2013 um 13:17
von mjk89
#3
Ähm - wie hier schon vielfach Publik gemacht, bin ich ein großer Fan elektronischer Sounds - gleichwohl konnte ich dem Rap o. Hip Hop - mit Ausnahme von Africa Bambata, aber der ist ja eigentlich schon wieder Mitinitiator das Techno und einigen wenigen Künstlern und Songs, rein gar nichts abgewinnen, was sowohl am implementierten Sprachgesang als auch der generellen Attitüde der Künstler und Fans lag.
Rap + Hip Hop sind für mich deshalb nahezu unhörbar - in einem Club bin ich nach spätestens 15 min extremst von dem Sound genervt, selbst Alkohol hilft hier nicht :-).
Hinzukommt, dass besagte Musikstile absolut massenkompatibel und offenkundig ein Magnet für eine für meine Begriffe seltsame Fanbase geworden sind.
Kurz: definitiv nichts für mich, wenngleich ich mit dem Vorstehenden Fans der Richtung (Achtung "Rappersprache") keineswegs "dissen" will. Ich respektiere besagte Richtungen - lehne sie aber aus benannten Gründen komplett ab, wohl wissend mir damit, gerade in einem solchen Blog :-) keine Freunde zu machen - aber: ich bin nur ehrlich.
Ansonsten respektiere ich Deinen Blog - aber der Vergleich der hier gezogen wird - "runtergebrochen" auf die deutsche Rapszene: Sido + Bushidi = Goethe + Schiller ???? - da Schmerzen Hirn und Magen :-).
Nichts für ungut.
Cineast aka Filmnerd
10.02.2013 um 12:39
#2
Schöner Blog. Du schiesst aber ein wenig über das Ziel hinaus: "die modernen Versionen von Goethe und Schiller." ... ähm. Nein! Nicht ansatzweise!
TVAtti
10.02.2013 um 11:17
von TVAtti
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