Bei uns Spukt es... (Jetzt mit Bildern!)

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31. März 2011

Hallo, liebe Leser,

uuuhhh, gar gruselig ging es vorgestern Abend bei uns zu.... wir lagen schon im Bett, hatten aber noch keine Hörspielkassette an. Da, ganz plötzlich, drang ein merkwürdiges, anhaltendes Geräusch an unsere Ohren. Gar gruselig, kann ich euch sagen. Ein brummendes, vibrierendes Geräusch, wie von einem.... Rasierer... oder so...

Nun ist die Sache die, dass wir gar keinen elektrischen Rasierer besitzen!

Uhhh, ganz schön gruselig, kann ich euch sagen.

Ich bin jetzt nicht der Typ, der an Geister, Dämonen oder sonstiges glaubt, und auch ansonsten halte ich mich für einen Vernünftigen, Logisch denkenden Menschen, aber da wurde einem schon ziemlich mulmig zu Mute.



Also schnappte ich mir den Knüppel, den ich unter dem Bett aufbewahre, und schlich barfuss durch die Wohnung. Man weiß ja schließlich nie, wer da mit was auf einen wartet...

Ich kam zu dem Schluss, dass die Quelle des Geräusches im Badezimmer zu finden sei. Auch dass noch, der einzige Raum, in dem kein Kreuz hängt...




Möglicherweise wollte ein Lump von Einbrecher uns in den Nassbereich locken, bevor er uns ausraubt oder schlimmeres.... Immerhin, der Raum ist gefliest, und da kann man eine Leiche viel besser... hab ich jedenfalls gehört!

Aber ich kann euch beruhigen, meine lieben, besorgten Leser, der Verfasser hat das Abenteuer überlebt (wie ihr euch bereits dachtet, stimmt’s?). Es war natürlich kein übler Menschenfeind, der uns da im dunklen Badezimmer auflauerte. Es war...


Die elektrische Zahnbürste


Da stand sie, auf dem Badewannenrand (ich putze mir die Zähne immer beim Duschen – spart Zeit) und vibrierte vor sich hin. Ich atmete auf. Allerdings nur für einen kurzen Moment, denn gleich, nachdem ich die Ursache ausfindig gemacht hatte, stellte ich mir die Frage:

 

Warum läuft das Ding?


Hatten wir ein Problem mit Geistern? Eher unwahrscheinlich. Keine elektrischen Schwankungen, kein Fernseher, der die ganze Nacht läuft... keine Anzeichen für Geisteraktivitäten.

Vorsichtshalber holte ich aber doch noch meine, mit Steinsalz geladene, Schrotflinte unterm Bett hervor.



Sicher ist sicher...

Nachdem ich das Badezimmer und die Zahnbürste mit Weihwasser bespritzt hatte und keine Reaktion erntete, konnte ich Geister und Dämonen dann mit Sicherheit ausschließen.

Ein Druck auf den Ein/Aus Knopf brachte keinen Erfolg, also lag dann wohl doch ein technischer Defekt vor.

Na denn, dachte ich bei mir, Batterien raus und Aus die Maus. Ich wolle das Ding ja nicht die ganze Nacht vibrieren lassen.

Aber Pustekuchen! Das Entfernen der Energieversorgung war nicht so einfach, wie ich es mir vorgestellt hatte. Die Zahnbürste war nämlich keine, bei der man die Batterien wechselt, sondern so eine, die mit einer Ladestation aufgeladen wird.

Demnach war das Batteriefach verschraubt.

Wo hatte ich doch gleich mein Präzisionswerkzeug? Neben dem Rechner? Normalerweise schon, aber – der Teufel ist ein Eichhörnchen – da lag es diesmal nicht.

Also habe ich mein dünnes Filletiermesser (das mit der Silberklinge für ... egal...) zur Hand genommen, und das teuflische Gerät mit der Spitze des feinen Messers aufgeschraubt.

Aber selbst, als ich das Fach geöffnet hatte, kam ich noch immer nicht an die Batterie, sondern nur an einen dünnen Draht, der mit der Batterie verbunden war.

Vermutlich die Induktionsspule, oder wie das Ding heißt... ich hab von so was ja keine Ahnung. Da ich keine Quittung mehr für die Bürste, und darüber hinaus auch noch die Schnauze voll hatte .... RATSCH! – Draht raus. Das dürfte ja wohl reichen.

Ende.









Nein! Eben nicht. Das Ding vibrierte fröhlich weiter, als gäbe es kein Morgen.

„Gibt es für dich auch nicht, Ausgeburt der Hölle!“, schrie ich dem Monster entgegen, nahm meinen Letterman zur Hand (das Zangenwerkzeug, nicht den Late-Night-Moderator) und knackte die Plastikhülle um die Batterie auf.

Und, was soll ich sagen, die Batterie war angelötet.

Aber sie hatte keine Chance gegen meinen Hammer, den ich, zusammen mit angespitzten Holzpflöcken (ähhh, fürs Camping!) in meinem Pilotenkoffer aufbewahrte – unter den ganzen Kreuzen und dem Knoblauch, ebenfalls fürs Camping, bin ein guter Christ und ein guter Esser... öhhhm, ja!

Der Hammer machte dem Ding dann den Garaus. Die Bürste wanderte in den Müll und ich ins Bett.

Ich putze mir meine Zähne jetzt wieder mit einer handelsüblichen Handzahnbürste.

Aber ich putze sie mir immer noch unter der Dusche. Wegen dem fließenden Wasser, das soll ja gegen Vampire und Hexen helfen, nur für den Fall, dass auch dieses Gerät besessen sein sollte...

Für den Fall der Fälle hab ich ja auch noch das Weihwasser...



Vielen Dank, dass ihr mein Geschwafel ertragen habt,

Euer Michi

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Kommentare

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:D Geil geschrieben, vielen Dank. :D
tantron
18.04.2011 um 15:37
#7
Dieses Spiel hast du sehr Gut und spannend beschrieben. Mal anders.
Toll.
docharry2005
05.04.2011 um 20:49
#6
toll... fast gruseliger als die drei??? *schmunzel*
daneen
01.04.2011 um 23:17
von daneen
#5
Hehe die Zahnbürste des Grauens - hätte mich ja kaputt gelacht wenn du den Akku entfernt hättest und das Teil wäre immer noch gelaufen.
muecke
01.04.2011 um 11:12
von muecke
#4
toll geschrieben, liest sich gut und hört sich nach ner drehbuchidee für nen film an.....:-)
TELE-tubbi
01.04.2011 um 10:26
#3
Das Weihwasser bringt mir die Oma immer aus Banneux mit, oder wie das Kaff heißt. Ist ein Wallfahrtsort.
Michael Speier
31.03.2011 um 19:33
#2
Super geschrieben, ich musste echt grinsen. :D
Was mich ja noch interessieren würde, woher das Weihwasser kam. Hast du eine Pipeline vom Bad zum Vatikan? ;) Oder doch nur zum nächsten Pfarrhaus?

lg biophemoc
gelöscht
31.03.2011 um 19:11
#1

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