Fies, fieser - FEAST

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28. Februar 2011

Hallo, liebe Leser,

ich habe wieder einmal Nachtschicht, was bedeutet, die nächsten 5 Tage gibt es Sammelreviews von mir zu lesen. Ich berichte über die Filme, die ich mir in der Nacht angesehen habe.

 
Heute, in der ersten Nacht, habe ich mir die Fortsetzungen des Horror-Slapstick-Slashers FEAST rein getan.

 

Für alle, die FEAST nicht kennen: Die Filme von Regisseur John Gulager, der mommentan ein Sequel von PIRANHA 3D dreht, handeln von ein paar willkürlich zusammen gewürfelte Gästen einer abgelegenen Highway-Kneipe. Mitten in der Nacht kommen Monster und terrorisieren die Leute. Es folgt ein Slasher-Movie im Stil von RITTER DER DÄMONEN, der sich gewaschen hat.


Ich fand den Film innovativ und super, vor allem, weil er wirklich abgefahren ist. Die Personen der Handlung werden mit Texttafeln (inklusive Lebenserwartung!) vorgestellt, und schon weiß man, dass man einen richtig coolen Film zu sehen bekommt, der Kultpotential hat.

Produziert wurde der Film übrigens von Wes Craven, Matt Damon und Ben Affleck, und in einer Nebenrolle ist Jason Mewes (Jay, der Kumpel von Silent Bob) als er selbst zu sehen.

Woher die Monster kommen erfährt man im Trailer, aber nicht im Film, aber das spielt auch eigentlich gar keine Rolle.

 

Nun, heute gab es die Fortsetzungen:

 

Der erste Eindruck von FEAST 2 – SLOPPY SECONDS war nicht schlecht. Mit dem letzten Bild des Vorgängerfilms anzufangen hat mir schon bei FRIGHT NIGHT 2 gut gefallen, man hat einen hohen Widererkennungswert und ist gleich im der Handlung drin. Keine lange Vorgeschichte, sondern gleich rein ins Vergnügen!

Es sind sogar ein paar der Darsteller aus dem ersten Teil wieder dabei sind (Unter anderem Jenny Wade als Honey Pie, die schon in der Serie REAPER – EIN TEUFLISCHER JOB eine gute Figur gemacht hat).

Diesmal fallen die Monster über eine ganze Stadt her, und zwar teilweise schon am Tag, was ich an und für sich ganz gut finde, weil man die Monster dann besser sehen kann (Was mir schon bei RESIDENT EVIL 3 gut gefallen hat). Allerdings erkennt man auf diese Art auch die billigen und schlechten Kostüme – na ja...


Dummerweise war das nicht der einzige Schwachpunkt des Films.

Statt vorstellenden Texttafeln gibt es hier kurze Einspielfilme um die Protagonisten vorzustellen, was mir persönlich einfach nicht so gut gefallen hat.

Dazu kommt noch, dass der Film unbedingt versuchen möchte, seinem Vorgänger in Sachen Kult und Coolness in nichts nachzustehen, was leider auf ganzer Linie misslingt.

Sorry, aber Splitt-Screen, coole Sprüche, Ekelszenen und hektische Kameraführung allein reichen eben nicht, um einen coolen Film zu drehen.

Die Fortsetzung setzt ganz auf Ekeleffekte: Es wird gekotzt was das Zeug hält, der Schleim fließt in Strömen und die Opfer der Monster (wenn sie nicht aufgefressen oder ausgeweidet werden) lösen sich schön langsam auf. Außerdem gibt viel mehr Haut zu sehen als im Vorgänger.

Aber alles in erreicht der Filmleider in keiner Minute die Qualität seinen Vorgänger. Über lange Strecken ist er sogar ziemlich langweilig. Die Story des Ersten Teils passte zwar auch auf einen Bierdeckel, aber der hatte wenigstens das gewisse Etwas, was der Fortsetzung leider gänzlich fehlt.

Zugegeben, die Obduktion des Monsters war ganz cool, wenn auch total übertrieben (ich will nicht spoilern), aber dafür nerven einige der Charaktere ziemlich und sind darüber hinaus auch noch schlecht gespielt (insbesondere die Oma der beiden Zwerge).

Das plötzliche Ende des Film setzt allem noch die Krone auf. Es wirkt fast so, als wäre dem Team das Geld ausgegangen oder man hätte einfach aufgehört, weil man keine Zeit mehr hatte.

 
 

Anschließend habe ich den dritten Teil eingelegt, nur um zu sehen, ob das Elend so weitergeht, und THE HAPPY FINISH macht tastsächlich da weiter, wo der zweite aufgehört hat. Funktioniert hervorragend, wenn man die beiden Filme gleich hintereinander ansieht, ist allerdings fragwürdig, wenn man die beiden Filme als eigenständige Werke ansieht.

 

Im dritten Teil hat Regisseur Gulager sich wieder des ersten Teils seiner FEAST-Trilogie besonnen, denn der dritte Teil ist erstaunlicherweise wieder relativ gut. Zuerst werden die Charaktere wieder so vorgestellt wie im ersten Teil (inklusive Special-Features und Lebenserwartung), dann kommen die Monster viel häufiger vor und man sieht sie auch endlich so, wie man es sich im zweiten Teil gewünscht hätte. Und die neuen Protagonisten, die zu den alten noch dazukommen, sind echt gut und witzig.

Der Film ist deutlich kürzer als Teil 2, was dem Tempogut tut und keine künstlichen Längen erzeugt.

Außerdem verzichtet der dritte Teil auf all die Fehler, die der zweite Teil gemacht hat, wodurch er seinen Vorgänger deutlich schlägt. Ein klarer Sieg nach Punkten.

Alleine die Idee mit dem Hybriden (der ebenfalls mit Texttafel vorgestellt wird) war genialer als alles, was man im zweiten Teil zu sehen bekommen hat. Lediglich die Sache mit dem Propheten ist ein wenig... seltsam und auch die komischen Leute in der Kanalisation haben mich verwundert dreinblicken lassen, aber alles in allem hat der Film ein paar echt gute Ideen und echt witzige Momente. Nichts im Vergleich zum Ersten, aber immerhin.

Der dritte Teil ist also wieder durchaus sehenswert, allerdings muss man sich dafür durch den, leider missglückten, zweiten Teil hindurchärgern.

 

Der erste Teil bekommt von mir gute 8 von 10 Punkten,

der zweite Teil mit viel Wohlwollen 6 von 10 Punkten,

der  dritte Teil bekommt 7 von 10 Punkten.

 

Was mich wirklich interessieren würde, ist, wo die Monster herkommen, warum sie da sind und was es genau damit auf sich hat. Klar, im Trailer des ersten Teils wird es ansatzweise angedeutet, aber eine richtige Erklärung hätte mir schon gefallen.

Vielleicht wird das in einem vierten Teil geklärt, allerdings kann ich darauf auch gut verzichten.

 

Danke für die Aufmerksamkeit,

Euer Micha


 

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Kommentare

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ist ja kein Thema!!
mcamokk
28.02.2011 um 18:10
#4
@mcamokk: du hast natürlich recht, da habe ich mich wohl verlesen, als ich beim Filmanschauen zeitgleich recherchiert habe. war wohl doch nicht ganz so aufmerksam... was soll ich sagen? hab eben nachtschicht ;-)
Michael Speier
28.02.2011 um 17:26
#3
habe mal geforscht, Gulagar hat nur "Piranha 3D: The Sequel" gedreht bzw. ist an pre-production beteiligt!!
mcamokk
28.02.2011 um 16:58
#2
Fehler endeckt: Der Regiesseur von "Piranha 3D" ist Alexandre Aja (The Hills have Eyes, High Tension)!! John Gulagar hat noch nicht einaml daran mitgearbeitet!! Ansonsten gut geschriebener Blog!!
mcamokk
28.02.2011 um 16:52
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