Nacht 3: Jack-Black... OMG?

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20. Juni 2013
Heute mit: Gullivers Reisen; Bernie – Leichen pflastern seinen Weg; High Fidelity
Hallo liebe Leser und herzlich willkommen in meinem dritten Nachschichtsichtbericht.

Wie ich gestern bereits angedroht hatte, habe ich mir für die letzte Nacht ein paar Jack-Black-Filme mitgenommen. Ich muss sagen, ich mag den Dicken ganz gerne, auch wenn er selbst – wie auch seine Filme – eher geschmacklos und derb sind. Aber was soll ich sagen, so bin ich ja auch...

Der erste Film in der letzten Nacht war GULLIVERS REISEN aus dem Jahr 2010. 
Der Film war für mich schon deswegen interessant, weil er mit vielen Darstellern besetzt war, die ich – neben Jack Black – auch unheimlich gerne sehe. Allen voran natürlich Billy Connolly. The Big Yin ist einer jener Schauspieler, bei deren Anblick ich gleich begeistert bin. Ähnlich wie bei John Cleese. Keine Ahnung, woran das liegt. Der Mann ist mir einfach mega-sympathisch.
Darüber hinaus spielen auch noch Jason Segel (aus How I Met Your Mother) und die bezaubernde Amanda Peet mit. Und natürlich Chris O’Dowd aus The IT-Crowd!
Die Komikerin Catherine Tate (Doctor Who) war für mich dann noch das Sahnehäubchen auf dem Film, auch wenn Donna Noble nicht mein liebster Compagnion des Doktors war (Doctor Who Fans wissen, wovon ich hier rede).

Der Film ist eine Art moderne Gulliver Geschichte. Gulliver, gespielt von Jack Black, ist ein Postverteiler in einem Verlagshaus. Er ist total verschossen in Darcy Silverman (Amanda Peet, ich kann es ihm nachfühlen!), und behauptet deshalb, er würde Reiseberichte schreiben.
Natürlich schickt Darcy ihn auch gleich los, und wie man sich denken kann, verschlägt es den Hochstapler nach Liliput (das hier im Bermuda Dreieck liegt, die Idee hat mir übrigens gefallen).
Hier wird er zunächst als Monster gefangen genommen, doch nachdem er ein Feuer ausgepinkelt und damit den König gerettet hat, wird er zum Helden des Landes. Nur der hinterlistige General Edward erkennt, dass mit dem Riesen etwas nicht stimmt...

Der Film steckt voller toller Ideen. Gulliver stilisiert sich bei den Liliputanern selbst zum ultimativen Helden hoch, inszeniert Theaterstücke nach berühmten Hollywood-Filmen, die auf seinen angeblichen Heldentaten beruhen (und spätestens hier bekommt der Filmfan feuchte Augen!) und sorgt am Laufenden Band für witzige Momente.
Dass es dabei auch häufig derbe und teilweise zotig zugeht, versteht sich von selbst. 
Trotzdem ist der Film ganz unterhaltsam, und wenn man keine allzu hohen Ansprüche stellt, weiß der Film auf jeden Fall zu begeistern. 



Der zweite Film ist dann wieder etwas völlig anderes, und – wie ich zugeben muss – völlig anders, als ich vom Trailer her erwartet hätte.
Der Film heißt BERNIE – LEICHEN PFLASTERN SEINEN WEG.

Jack Black spielt hier den Leichenbestatter Bernie, den wahrscheinlich freundlichsten und anständigsten Menschen, den man sich vorstellen kann.
Er lebt in einem kleinen Ort in Texas und ist dort allseits beliebt, weil er sich so gut in die Gemeinde einfügt. Er kümmert sich auch immer um die Hinterbliebenen derer, die er gerade fürs Grab vorbereitet hat, und jeder, wirklich jeder, mag ihn (hatte ich schon, kann aber gar nicht oft genug erwähnt werden).

Eines Tages stirbt der Mann von Marjorie Nugent (Shirley MacLaine in einer für sie typischen Rolle), und diese Marjorie ist das genaue Gegenteil von Bernie, denn die kann wirklich niemand leiden. 
Trotzdem nimmt sich Bernie ihrer an und wird allsbald zu ihrem ständigen Begleiter. Selbst die zahlreichen Erniedrigungen durch die unleidliche Witwe steckt Bernie weg, immerhin darf er ihr nicht unbeträchtliches Vermögen verwalten.
Nun passiert ein schreckliches Unglück, und Barnie erschießt Marjorie versehentlich und friert ihre Leiche ein. Damit niemand etwas davon mitbekommt, lebt er weiter wie bisher und gibt fröhlich ihr Geld aus, allerdings stets darauf bedacht, gutes damit zu tun.
Natürlich kommt der schmierige Staatsanwalt Danny Buck (Matthew McConaughey) irgendwann dahinter und stellt Bernie vor Gericht. Doch das ist erst der Anfang einer völlig unglaublichen Geschichte, denn niemand im Ort ist bereit, Bernie schuldig zu sprechen...

Das unglaublichste an der Geschichte ist allerdings, dass sie absolut wahr ist! Die Geschichte hat sich so zugetragen und auch der ganze Film ist so gedreht, dass man glaubt, eine Dokumentation zu sehen. Zahlreiche Interviews mit den Einwohnern des Ortes unterbrechen ständig die Handlung, was einem nach kurzer Zeit schon ein wenig auf die Nerven geht.
Aber dafür ist die Handlung derart packend und unglaublich, dass man einfach wissen will, wie es ausgeht.
Jack Black spielt hier ausnahmsweise mal halbwegs ernst, auch wenn dieser Bernie reichlich klischeehaft ist und ausgesprochen gut zu Black passt. 
Daneben ist Matthew McConaughey als völlig selbstverliebter Staatsanwalt der fiese Gegenspieler, den man so richtig gerne hasst! Toll gemacht!

Die Inszenierung mit den ganzen Interviews bremst den Film meiner Meinung nach ein wenig aus, allerdings hat mir der Streifen dennoch gut gefallen, vor allem, weil es ein paar echte Überraschungen gibt und auch einige Lacher dabei sind, die man von einem Jack-Black-Film nicht erwartet hätte. Daumen hoch!


Den Abschluss machte dann ein Film, den ich schon gefühlte hundert Mal gesehen habe, aber immer wieder ansehen kann. Und ja, ich habe auch das (noch bessere) Buch von Nick Hornby gelesen, kann aber durchaus auch dem Film viel abgewinnen. Man sollte eben keine 1:1 Adaption erwarten, obwohl der Film dem Buch relativ gerecht wird. 
Die Rede ist von HIGH FIDELITY von Regisseur Stephen Frears aus dem Jahre 2000. Zugegeben, nicht unbedingt ein echter Jack-Black-Film, aber er spielt mit!

Der Film handelt von Rob Gordon (John Cusack) der einen kleinen Plattenladen in Chicago betreibt. Sein ganzes Leben dreht sich um Musik, und so stellt er auch für alle Lebenslagen eine Top-10-Liste auf.
Als seine Freundin Laura mit ihm Schluss macht, resümiert er über seine verflossenen Freundinnen und beginnt damit, sie ausfindig zu machen, um den Fehler in seinem Leben zu finden...

Die Story ist so großartig, dass ich kaum Worte finde, sie zu beschreiben. Der Film trifft voll und ganz meinen Geschmack und rührt mich jedes Mal zu Tränen.
Einen Großteil des Erfolges liegt natürlich an der grandiosen Buchvorlage von Nick Hornby, der ein Meister des geschriebenen Wortes ist. All seine Bücher habe ich verschlungen, selbst Fever Pitch, und das, obwohl ich mich überhaupt nicht für Fussball interessiere.

Zum Film kann man nur sagen, dass er ein Meisterwerk mit tollen Schauspielern, einem erwartungsgemäß tollen Soundtrack und einer absolut mitreißenden Atmosphäre. Ein Film, der in jeder Sekunde Liebe und Leid versprüht, einen im Innersten packt und berührt und einfach nicht mehr loslässt. Immer wenn ich den Film gesehen habe, habe ich das Bedürfnis, ihn gleich noch mal anzusehen.

Jack Black spielt hier den cholerischen Kumpel und Kollegen von John Cussack, der im Plattenladen auch gerne mal seine Meinung lautstark äußert und Kunden vergrault. Eine Rolle, die perfekt auf ihn zugeschnitten ist.

Den Film muss ich einfach jedem empfehlen, der ihn noch nicht gesehen hat.


FAZIT:

GULLIVERS REISEN – 6/10
BERNIE – 7/10
HIGH FIDELITY – 10/10


So, das wäre dann meine Jack-Black-Nacht gewesen, und Ihr müsst zugeben, dass es gar nicht sooo schlimm war, oder?

Für heute Nacht habe ich mir ein paar echte Action-Kracher eingepackt, auf die ich mich schon mächtig freue.



In diesem Sinne, danke für die Aufmerksamkeit,

Euer Michi
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Die ersten beiden sind nicht so meins! Und High Fidelity habe ich vor kurzer Zeit auf HDD gesehen. Immer mal wieder unterhaltsam, aber nicht wirklich sammlungsrelevant als Blu-Ray. Solide 7 von 10 Punkten würde ich sagen. Der Soundtrack ist natürlich klasse, da gibt´s nix.

Mein Lieblings-Jack-Black-Film: King Kong!
NX-01
20.06.2013 um 13:44
von NX-01
#10
Das schaffst Du es doch, mich trotz Ankündigung eines Jack Black Blogs zu überraschen - und zwar äußerst positiv!
Black ist eigentlich nicht so meins und so hatte ich hier filmisch gesehen, wenig erwartet - aber dann wird hier auch noch der ganz exzellente "High Fidelity" "mitverwurstet" - toll! Der Film ist großartig und Deine Einschätzung trage ich mit!

Die weiteren beiden Black-Streifen habe ich nie wirklich gesehen (aus dem vorbenannten Grunde) - bei "Bernie" könnte sich das jetzt vielleicht ändern :-).
Danke für den wieder einmal exzellenten Blog!
Cineast aka Filmnerd
20.06.2013 um 13:30
#9
Echt "Amanda Peet"? Ne, die find ich nicht so SAHNE. Hast du schon "Griffin & Phoenix" mit ihr gesehen? Ich weiß, geht zwar in die Abteilung Liebesdrama, aber find ich sehenswert UND wenn du auf sie stehst, denk ich mir mal, es is ne Empfehlung wert!
Obwohl "Zickenterror" wohl schon eher in deinen Humorbereich fällt *g*

Gullivers Reisen war bei mir als 3D Fassung beim Playerkauf dabei, angesehen und so schnell wie möglich wieder verscheuert. Dann doch lieber "School of Rock" oder das Tenacious D Highlight "Kings of Rock"! :D


Bei "Bernie" hab ich mich gefragt ob der Film irgendwie etwsa mit "Immer Ärger mit Bernie" am Hut hat, weil auf den ersten Blick, neben dem Namen, auch um Tote geht? Dem ist wohl nicht so.
Dein Review hört sich aber mal sehenswert an, scheint sich zu einer skurillen Geschichte zu entwickeln *g*


"High Fidelity" is sowieso klasse (obwohl ich ihm nicht die volle Punktezahlt geben würde, aber sehr nah dran).
Zwecks John Cusack und den ständigem Musiksinnieren, einfach absolut - easy listening - gemütlich! Alles im Leben mit ner Top-List zu unterstreichen, oder einen Soundtrack für sein Leben zu haben, ist *schwelg*!

Jack B. passt wirklich für diese eigensinnige Figur, welche Leute NUR nach ihrem Geschmack beurteilt. Amüsant!

"High Fidelity" hab ich zwar nicht gelesen aber dafür "A Long Way Down" was ich als absolut genial empfand. Zumindest die erste Hälfte des Buches, dann verliert sich leider das großartige Szenario.
Der müsste übrigens auch mal verfilmt werden und ich hab mal gehört Johnny Depp soll sich die Rechte des Buches gesichert haben.... ?
Wir werden sehen!

Wieder mal vielen DANK für deine Sichtberichte!
MoeMents
20.06.2013 um 12:30
#8
ok - der junge Till Schweiger - "MantaManta", "der Eisbär" und "knocking on heavens door" - ich hatte mich seit "Keinohrhasen" nur geärgert
leviathan
20.06.2013 um 11:03
#7
Schöner Blog
High Fidelity ohne jeden Zweifel, einfach klasse.
Bernie dito, sehr unterhaltsam.
Gullivers Reisen habe ich mir günstig gekauft , angeschaut und absolut bereut.
Den würde auch verschenken, wenn ihn einer haben will, braucht nur abgeholt werden.
Woktown
20.06.2013 um 10:38
#6
High Fidelity ist toll, reicht aber wirklich noch nicht an das Buch ran. Diese "Lebenssehnsucht" (weiß nicht, wie ich das Gefühl sonst nennen soll) wird - auch wenn sie in allen Bücher Hornbys vorkommt - in diesem Buch perfekt eingefangen. Ich sollte das Buch nochmal lesen und anschließend den Film nochmal sehen.
BTTony
20.06.2013 um 09:36
von BTTony
#5
Jetzt bin ich aber gespannt auf High Fidelity! Noch nid zuvor davon gehört, danke für den Tipp :)
Saibling
20.06.2013 um 08:24
#4
Och... Da könnte ich aber gegenargumentieren: Der bewegte Mann, Der Eisbär, Manta Manta(KULT!) Soooo schlimm finde ich den guten Til gar nicht...
Michael Speier
20.06.2013 um 08:23
#3
Von Bernie hab ich noch nie was gehört.

Bei Gullivers Reisen find ich die "War" Musik Szene hammer und High fidelity ist eh über alle Zweifel erhaben
Sawasdee1983
20.06.2013 um 08:22
#2
Da muss ich doch gleich Mal Trailer schauen

... es gibt Schlimmeres: ne Nacht mit Till Schweiger
leviathan
20.06.2013 um 08:09
#1

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