Dritte Nacht - Kult im Doppelpack

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17. April 2013

Heute mit Reviews zu KRIEG DER EISPIRATEN, CREEPSHOW und DIE SPUR FÜHRT ZURÜCK - THE TWO JAKES
Hallo liebe Leser, und herzlich willkommen bei meinem dritten Nachtschichtsichtbericht © 2011 by Michael Speier!
(Und wehe, den Begriff klaut noch mal jemand – dann setzt es heiße Ohren ;-))

 

Der gestrige Gang in die Videothek (heißt das eigentlich noch so – die haben ja gar keine Videos mehr?!) war, zumindest was den Wolkenatlas angeht, nicht gerade von Erfolg gekrönt.

Aber das ist halb so wild, schließlich hatte ich ja noch ein paar Filme im Gepäck, auf denen in Fetten Lettern das Wort KULT steht.

Aber was verbirgt sich dahinter? Kult, oder einfach nur Schund, der die Jahre überdauert hat? Wir werden sehen...

 

 

Der erste Film mit dem dicken Kult-Aufkleber war DER KRIEG DER EISPIRATEN aus dem Jahr 1984. Regie führte Stewart Raffill, der nebenbei bemerkt auch noch das Drehbuch schrieb.

 

Es geht hier darum, dass in einer fernen Galaxie die Wasservorräte so gut wie aufgebraucht sind. Die Templer, eine Art „Imperium“ für Arme, horten die Letzten Reserven in großen Eisblöcken und fliegen damit durch die Gegend.

Und dann gibt es noch die Piraten, die jene Templer-Raumschiffe überfallen und ihnen das Wasser abjagen.

Einer dieser Piraten ist Jason (Robert Urich), der mit seiner Meute von draufgängerischen Halunken (darunter auch der sehr junge Ron Pearlman und die knapp bekleidete Anjelica Huston) ein Templer Schiff überfällt und prompt von den Templern gefangen genommen wird.

Doch eine hübsche Prinzessin (nicht Lea!) befreit ihn und seinen Freund, rettet ihn vor der bevorstehenden Zwangskastration mit anschließender Sklaverei, und macht sich mit den Piraten auf den Weg in die geheimnisumwitterte siebte Welt, in der es Wasser geben soll, so weit das Auge reicht...

 

Ja, dieser Film ist schon ein Ding für sich. Den Kultfaktor hat er sicherlich verdient, schon alleine wegen der vielen skurieln Momente, der total überzeichneten Figuren und den ganzen komischen Einfällen, die so ziemlich alles Parodieren, was zu jener Zeit als Science Fiction galt.

Dabei werden insbesondere die Mad-Max und die Star-Wars-Filme aufs Korn genommen. Besonders die Kastrationsmaschinen und  der Weltraumherpes sind über die Jahre in Erinnerung geblieben, und das, obwohl der Film eigentlich weder besonders gut, noch besonders witzig ist. Aber Kult ist nun mal Kult, und Kult sind die Eispiraten, ob es gefällt oder nicht.

Ich persönlich fand den Film jedoch relativ langatmig.

 

Der zweite Film in der letzten Nacht stand schon seit Ewigkeiten auf meiner To-Do-Liste, und als ich den Vorspann las, wurde meine Freude immer größer und größer!

Basierend auf einem Comic von Stephen King, unter der Regie von George R.Romero und mit Spezialeffekten von Tom Savini – hey, was kann da schon schief gehen? Und dann noch mit so namhaften Schauspielern wie Ed Harris, Leslie Nielsen, Ted Danson und vielen anderen kann der Episodenfilm CREEPSHOW von 1982 doch eigentlich nur gut sein!

Oder etwa nicht?

Im Prinzip handelt es sich bei CREEPSHOW um einen Film, der im Stil der GESCHICHTEN AUS DER GRUFT einzelne Episoden erzählt.

Die Rahmenhandlung ist dabei absolut Nebensache, kommt aber auch nicht wirklich zur Geltung.

Die einzelnen Episoden sind von unterschiedlicher Qualität, und sie sind mal mehr, mal weniger schlecht – soweit das Vorwort.

Am besten hat mir noch die Episode mit Stephen King gefallen, in der er einen Farmer spielt, der einen merkwürdigen Meteoriten findet, und von diesem völlig überwuchert wird.

Und die Episode war auch nicht besonders gut.

Lediglich Stephen King, der hier mal wieder beweist, dass er alles ist NUR KEIN SCHAUSPIELER, reißt hier noch etwas raus. So wie der hier rumkaspert und einen auf Jerry Lewis macht – das ist einfach nur zum fremdschämen.

 

Die restlichen Episoden sind ganz allgemein ziemlich langweilig und vorhersehbar, erreichen nicht mal ansatzweise die Qualität der schlechteren TALES FROM THE CRYPT Episoden, bieten aber wenigstens den ein oder anderen Schauwert, wenn es um die wirklich gelungenen Effekte von Tom Savini geht.

Zu guter Letzt habe ich mir dann noch etwas „Kultur“ gegönnt, und zwar die Fortsetzung des Roman Polanski Thrillers Chinatown, den ich ebenfalls vor einiger Zeit angesehen und für sehr gut befunden habe.

Die Fortsetzung DIE SPUR FÜHRT ZURÜCK – THE TWO JAKES in der Jack Nicholson neben der Hauptrolle auch noch die Regie übernahm, kommt nicht mal ansatzweise an die Qualität des Vorgängers heran.

Es geht wieder um den Privatdetektiv Jake Gittes (Nicholson) der sich auf Scheidungsfälle spezialisiert hat, beziehungsweise Ehebrecher überführt.

Diesmal ist sein Auftraggeber der Immobilienmogul Jake Berman (Harvey Keitel), der mit Gittes Hilfe seine Frau inflagranti mit seinem Geschäftspartner erwischt, und diesen an Ort und Stelle erschießt.

Nun steckt aber natürlich mehr hinter der ganzen Sache, als man anfangs annehmen möchte, und Gittes findet sich Rasch in einem Ränkespiel wieder, in dem es um viel Geld, viel Sex und noch mehr Lügen geht...

Der 1940er Jahre Flair wurde hier gut eingefangen, und auch die Story ist anfangs verworren und undurchsichtig genug, um die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu fesseln. Allerdings geht diese bei einer Laufzeit von knapp über zwei Stunden dann irgendwann flöten (vor allem um drei Uhr Nachts!), und macht Platz für Langeweile und Müdigkeit.

Das passt andererseits aber auch gut in den Film hinein, weil er eigentlich kein richtiger Thriller ist, nicht einmal ein Krimi, sondern eher eine Gesellschaftsstudio (hui-ui-ui!!!), die das moralisch verwerfliche Amerika der Nachkriegszeit darstellt (Genug kluggeschissen!).

Chinatown war spannend, mitreißend und gut gespielt. Diese Fortsetzung ist nur noch letzteres, und konnte mich, obwohl ich für diese Art von Filmen etwas übrig habe, nicht so recht überzeugen.

 

FAZIT:

KRIEG DER EISPIRATEN – 6/10

CREEPSHOW – 5/10

THE TWO JAKES – 7/10



Alles in allem also wieder eine realtiv enttäuschende Nacht, und das, obwohl ich mir Titel angesehen habe, die etwas völlig anderes erwarten ließen.

Was lernen wir daraus?

Antworten bitte in der Kommentar-Ecke abgeben. Danke!

Ich hoffe, die nächste Nacht wird unterhaltsamer, interessanter oder wenigstens besser. Der Wolkenatlas scheint noch in der Ferne zu liegen, aber laut Amazon ist mein HOBBIT unterwegs. Wäre doch mal was tolles für die Nacht, oder nicht?

Die Frage ist nur: Wollt Ihr eine weitere Meinung über den Hobbit hören?

Oder, besser gefragt, wollt Ihr MEINE Meinung, als erklärter Herr-der-Ringe-Fan und großer Bewunderer von Peter Jackson hören?

Ich verspreche, Ihr würdet Euch wundern!

 

In diesem Sinne, danke für die Aufmerksamkeit,

Euer Michi

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Kommentare

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Krieg der Eispiraten ist kultig. Creepshow ebenso. Beide wünsche ich mir auf BD.
movienator
18.04.2013 um 19:56
#7
1. Ich schätze du lernst daraus nichts. Sonst würdest du dir diese Qualen nicht mit gewisser Regelmäßigkeit selbst zufügen.
2. Deine Meinung zum Hobbit interessiert mich schon. :-D
BTTony
18.04.2013 um 11:25
von BTTony
#6
Interessant was du immer für Titel herholst. Creepshow find ich aber klasse
Sawasdee1983
18.04.2013 um 07:43
#5
Da hab ich wohl einiges zum Nachholen !
Ich hab ja noch nicht mal Chinatown gesehen, aber der juckt mich irgendwie grundsätzlich nicht ?

Also hier werd ich mir definitiv "Krieg der Eispiraten" mal reinziehen.
MoeMents
17.04.2013 um 19:49
#4
Jaaaaaaaaaaaa, ich möchte noch was über Hobbit hören ... ist heute bei mir eingetrudelt! GLG von Irmy.
Pandora
17.04.2013 um 18:32
#3
Erst mal (wieder) Danke für den tollen Blog, der immer kurz vor meinem Feierabend online geht und immer ein "schöner Rausschmeißer" ausm Büro ist :-).
Dann bitte ich meine Copyrightsverletzung zu endschuldigen (ich hab den Wink mit dem Zaunpfahl wohl verstanden :-)) - irgendwie war ich da wohl beim letzten Mal im "Überschwang" und gelobe mich zu mäßigen :-).
Was die heutige Filmauswahl angeht - "Krieg der Eispiraten" fand ich trotz Kultfaktor auch nie wirklich besser, als Du ihn hier siehst.
Bei "Creepshow" sieht dies indes anders aus - sicherlich kein Genremeilenstein und fraglos vielfach vorhersehbar, aber ich mag den Film einfach, wie ich auch die weniger guten Folgen des Cryptkeepers mochte :-), und deshalb viele meine Bewertung hier etwas wohlwollender aus :-).
Bei Nicholsons 2 Jakes liegen wir dann wieder auf einer Linie :-).
Und will ich Deine Sicht zum Hobbit und zum Wolkenatlas? Natürlich unbedingt! Schließlich schätze ich Deine fachkundigen Reviews sehr - und gerade da Du ein "Kenner Mittelerdes" bist, würde mich gerade Dein Blick auf den Hobbit interessieren - also: nur zu!
Freu mich auf Weiteres von Dir!
Cineast aka Filmnerd
17.04.2013 um 17:55
#2
Haaah: 1.! ;-)

Gewohnt guter Blog - hab Dank, mein Freund!

Krieg der Eispiraten ist sooo schräg, daß er schon wieder gut ist. Vor allem die Szene im Lagerraum, wo sie durch Zeitlöcher oder so ähnlich fliegen und innerhalb von Sekunden Jahre altern und mit meterlangen grauen Bärten an Seilen u. ä. lianenartig durch den Raum hangeln... köstlich!

Creepshow sind Episoden - mal gut, mal nicht so gut (o.k. MEIST nicht so gut) und daher auch nicht wirklich wichtig.

The two Jakes wollte ich immer schon mal gucken, aber habe es noch nie geschafft. Muß ich aufgrund Deines Blogs wohl auch nicht unbedingt, was?!


Will ich Deinen Blog zum "Hobbit" lesen? Unbedingt! Schließlich Deine Blogs immer gut, unterhaltsam und lehrreich. Wenn ich das genauso sehe wie Du nicke ich zustimmend, wenn nicht schimpfe ich... :-) Ist doch toll!

Bis dänne und schöne Grüße, Michi!

NX-01 aka Kai ;-)
NX-01
17.04.2013 um 17:43
von NX-01
#1

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