Nacht 1 - Ein Hoch auf Deutschland?
Heute mit Filmreviews zu TELL - JEDER SCHUSS EIN TREFFER, FEUER EIS UND DOSENBIER und ONKEL ADDI - GIB DEM FÜHRER SAURES
Hallo liebe Leser, und herzlich willkommen in meiner ersten Nachtschicht für diese Woche.
Ja, es ist wieder soweit. Die Woche ist um, und wie versprochen werde ich diese Woche wieder täglich meinen Bericht über die Filme abgeben, die ich mir in der Nach rein getan habe.
Diese Woche habe ich überwiegend ältere Titel auf dem Programm, vor allem Titel, die ich noch aus irgendwelchen Magazinen als Gratisbeilage dabei hatte. Aber es sind auch zwei neue Filme mit am Start, die beide äußerst Imposant zu sein scheinen, und auf die ich schon mächtig gespannt bin.
Die letzte Nacht stand allerdings ganz unter der deutschen Flagge. Und die letzte Nacht hat gut beantworten können, warum die Deutschen nicht als die besten Filmemacher gelten.
Jahrelang haben uns die Supernasen und die Tollen Tanten den Ruf im Ausland vermiest, und auch Dieter Hallervorden war sicher nicht ganz unschuldig daran. Nicht, dass mich hier jemand falsch versteht: Ich mag die Thomas Gottschalk und Mike Krüger Filme sehr, und die Rudi Carrell Klamotten habe ich als kleiner Bub rauf und runter geschaut. Das bedeutet aber nicht, dass sie gut sind!
In letzter Zeit ist der Deutsche Film natürlich wieder etwas anspruchsvoller geworden. Aber hin und wieder kommen Filme an den Start, für die man sich eigentlich schämen müsste.
Zwei davon habe ich letzte Nacht gesehen...
Der erste Film dieser Machart ist die wirklich saudämliche Deutsch/Schweizerische Klamotte TELL – JEDER SCHUSS EIN TREFFER mit Axel Stein und Mike Müller. Verbrochen hat diesen filmischen Totalausfall der Regisseur Mike Eschmann, und zwar im Jahre 2007.
Der Film hat wenig mit dem Volkshelden Tell zu tun, und überhaupt nichts mit Schillers Theaterstück.
Vielmehr wird Wilhelm Tell in diesem Film als Hochstapler verkauft, der seiner Gefährtin Heidi durch die Schweiz zieht. Die haut dann aber nach Italien ab, um sich die Möpse aufpumen zu lassen, und weil Tell keinen Pass hat, kann er nicht hinterher.
Unterwegs begegnet er dem Eskimokönig Val-Tah (Axel Stein), wird von den Schweizer Eidgenossen angeheuert die Österreichischen Besatzer zu stürzen, und verliebt sich ganz nebenbei noch in die schöne Tochter von Landvogt Gessler (Udo Kier).
Der Film ist eigentlich großartig besetzt: Neben Udo Kier als stockschwulem Hermann Gessler, der mehr an seiner Frisur als an der Schweiz interessiert ist, wirken noch Christian Tramitz, Michael Kessler und der Eingangs erwähnte Axel Stein mit.
Dennoch ist dieser Film schlicht und ergreifend unerträglich blöd. Ich konnte mich nur mit Mühe dazu durchringen, ihn zu Ende anzusehen!
Weiter ging es mit einer anderen Komödie mit Axel Stein, in der diesmal nicht Christian Tramitz, sondern Rick Kavanian mit von der Partie ist – fehlt eigentlich nur noch ein Film mit Bully selbst.
Auch diesmal geht es um Berge, allerdings spielt der Film diesmal in Österreich, und nicht in der Schweiz. Die Rede ist von FEUER, EIS UND DOSENBIER von Matthias Dinter aus dem Jahr 2002.
Den Streifen habe ich damals sogar im Kino gesehen, und fand den auch recht gut. Aber wie sieht es heute, mehr als 10 Jahre später, damit aus?
Es geht um die beiden Zivis Josch (Stein) und Türlich (Kavanian). Die sollen nämlich, nachdem sie ein unheilvolles Chaos angerichtet haben, zum Wehrdienst zwangsverpflichtet werden, und hauen deshalb ins benachbarte Österreich ab.
Dort kommt Türlich übrigens auch her, denn er ist der einzige, lebende Nachkomme des Alm-Öhi (Herbert Fux), der kurz vor dem Sterben steht, und Türlich als seinen Erben benötigt. Denn wenn es keinen Erben gibt, dann fällt des Öhis Berg in die Hände des fiesen und gemeinen Großindustriellen Tronald Dump (Christoph M.Orth), der den Berg abreißen, und ein Plastik-Ski-Paradies errichten will...
Der Film ist nun wirklich saublöd, wirft mit Fäkalhumor nur so um sich, und es wird gerülpst was das Zeug hält.
Dazu kommt noch die halbe Besetzung des damaligen RTL-Vorabendprogramms, und fertig ist eine Sinnfreie Kifferkomödie.
ABER: Dieser Film macht unheimlich Spaß. Ob es nun daran liegt, dass ich den Film damals schon kannte und gut fand, oder ob es daran liegt, dass hier so viele altbekannte Gesichter auftauchen, die man fast vergessen hatte (GZSZ und Unter Uns sind ja so vergänglich!) – ich weiß es nicht.
Fakt ist, dass ich mich köstlich amüsiert habe.
Sorry. Ich schäme mich auch!
Und zu (guter) Letzt hab ich mir noch den Adriano Cellentano Schinken ONKEL ADDI – GIB DEM FÜPHRER SAURES angetan. Dieser Episodenfilm aus meinem Geburtsjahr 1978 steht schon auf meiner Liste, seit ich mir den Roman ER IST WIEDER DA zu Gemüte geführt hab.
Okay, das ist kein Deutscher Film – aber Ihr werdet mir doch wohl zustimmen, dass er von der Thematik her deutscher ist als die beiden Vorgänger!
Im Groben geht es hier um die beiden Brüder Herman und Gustav, die beide von Adriano Celentano gespielt, und glücklicherweise von Thomas Danneberg synchronisiert wurden.
Während Hermann recht schnell in der SS aufsteigt, plant sein Zwillingsbruder den Widerstand und die Ermordung des Führers.
Der ganze Film ist angereichert mit mehr oder weniger lustig synchronisierten Originalaufnahmen und kurzen Episoden aus der Zeit Adolf Hitlers.
Lustig ist das ganze leider selten, und besonders die Zwischenstücke mit Celentano stören gewaltig.
Ein Adriano Celentano Film, in dem vor allem der Hauptdarsteller negativ auffällt? Ja, leider ist das so.
Die kurzen Einspieler haben nicht das mindeste miteinander zu tun, und alles in allem ist ONKEL ADDI ebenfalls ein Film, der schlichtweg nur genervt hat.
FAZIT:
TELL – 3/10
FEUER, EIS UND DOSENBIER – 6/10
ONKEL ADDI – 4/10
Unterm Strich also eine schauderhafte Nacht. Ich kann nur hoffen, dass die nächsten Nächte besser werden. Ich habe, unter anderem, die aktuelle Blu-Ray-Heftbeilage einer 14tägig erscheinenden Fernsehzeitschrift dabei, die zwei Filme beinhaltet, die sich beide gut anhören.
Und dann habe ich noch zwei echte Kultperlen in der Tasche, die ich beide (zu meinem Leidwesen) noch nie gesehen habe. Glaubt es oder nicht, aber weder CREEPSHOW noch KRIEG DER EISPIRATEN haben es bisher in meinen Player geschafft!
Man darf also gespannt sein.
In diesem Sinne, danke für die Aufmerksamkeit,
Euer Michi
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Kommentare
Aber HIERMIT hast Du echt den Vogel abgeschossen und ich enthalte mich jeden weiteren Kommentars.
TROTZDEM schöne Grüße!
NX-01 aka Kai ;-)
Didi und die Supernasen waren damals schon cool. und "die Einsteiger" fand ich genial ... den muss ich mir wieder mal reinziehen, müsste wo auf DVD rumliegen.
zum rest kann ich nichts sagen. da läuft mir eher einen schauder über den rücken :D
obwohl "feuer, eis ...." hab ich im fernsehen mal gesehen.
ja, dämlich amüsant !
bei den deutschen komödien kann ich mich nicht wirklich einfinden !
"die nacht der lebenden loser" hab ich da nicht so schlecht in erinnerung.
die manta filme, waren als jugendlicher spaßig.
"wer früher stirbt ist länger tot" gehört glaub ich zu uns ?
achja und "voooll normaaaal" ... der war SUPER *g*
Die Filmauswahl verursacht bei mir, schon allein von der Titelbenennung her, Margenschmerzen :-). Meine Sichtung von "Feuer, Eis und Dosenbier" (Willi Bogner läßt grüßen :-)) liegt auch schon lange zurück - gleichwohl hätte ich nie die Absicht, das zu wiederholen - deshalb: Respekt dafür, was Du Dir hier so angetan hast :-).
Einzig Onkel Addi hätte ich vielleicht (da ich ihn noch nicht gesehen habe) mal "versucht" - jetzt, nach Deiner Kritik, aber wohl auch den nicht mehr :-).
Allerdings freue ich mich schon auf die kommenden Nachschichten - denn Creepshow ist doch mal ein echtes Highlight - bin auf Deine Beurteilung gespannt :-).