Nacht Fünf: Das Fernsehen ist an allem Schuld!

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8. Februar 2013
Heute mit Reviews zu BAG OF BONES, KREUTZER KOMMT...INS KRANKENHAUS und OHNE WORTE
Hallo liebe Leser, willkommen in meinem fünften Nachtschichtsichtbericht. Und Mann, was bin ich müde!
Meine Frau ist inzwischen auch auf den Scharlachzug aufgesprungen, wodurch ich den Vormittag beim Arzt und den Nachmittag im Bett verbracht habe. Gerade einmal Viereinhalb Stündchen Schlaf hab ich bekommen, bin dementsprechend reizbar... und habe trotzdem noch eine Nachtschicht vor mir. 

Aber kommen wir nun erst einmal zu der Schicht von letzter Nacht. 

Den Anfang machte der TV-Zweiteiler BAG OF BONES von 2011. Der Film, oder die "Mini-Serie", basiert auf dem gleichnamigen Roman von Stephen King, der in Deutschland unter dem Namen SARA erschienen ist.

Es geht um den Schriftsteller Mike Noonan (Pierce Brosnan), der nach dem Tod seiner Frau in sein Sommerhaus am Lake Score Dark zieht. Dort angekommen versucht er herauszufinden, warum seine Frau ihm verheimichte, dass sie schwanger war.
Der Ort (Castle Rock, King-Fans wissen bescheid!) wird von einem üblen alten Mann regiert, der auch Noonan zusetzt, weil dieser sich um eine junge Frau und dessen Tochter kümmert. Alles deutet darauf hin, dass sich in der Vergangenheit in diesem Ort etwas schreckliches zugetragen hat, was nun in der Gegenwart seinen Tribut zollt.

Wuuuaaahhh... gruselig! Typisch für Stephen King, der gerne die dreckigen Geheimnisse von Kleinstädtern zum Dreh- und Angelpunkt seiner Geschichten macht. Auch diese Geschichte macht hier keine Ausnahme. 
Für den Gruselfan ist alles dabei: Schockmomente, Rückblenden, eklig verwesende Leichen (ob nun echt oder eingebildet muß man selbst sehen)... Kurzum, eine gelungene Story, die am Ende nicht allzu überraschend daher kommt, wenn man weiß, wie der Autor tickt. Die TV-Umsetzung ist einigermaßen akurat, wobei ich die Romanvorlage auch nicht gelesen habe. Pierce Brosnan spielt überzeugend, manchmal ein wenig zu übertrieben, aber alles in allem hat man hier zweimal 75 Minuten Spaß, Spannung und Musik.
King-Fans wirds gefallen, mir hat es gefallen, damit geht die Sache für mich in Ordnung.


Der zweite Film in dieser Nacht war ebenfalls eine TV-Produktion, bei der man auch schon fast von einer Mini-Serie sprechen darf. KREUTZER KOMMT... INS KRANKENHAUS mit Christoph Maria Herbst in der Titelrolle.

Kommissar Kreutzer wird in ein Krankenhaus gerufen, um den Mord an einer jungen Ärztin zu klären. Das wars. Viel mehr Story kann man einem typischen TV-Krimi wohl kaum wiedergeben, ohne zwangsläufig zu spoilern.

Der Film ist witzig wie der erste Teil, fast sogar witziger, wobei Kreutzer im Gegensatz zum Vorgänger fast schon handzahm daher kommt. Seine eigenen Ermittlungsmethoden, denen von Sherlock Holmes nicht unähnlich, dabei aber deutlich schnoddriger und provokativer, machen Spaß - und ich persönlich kann mir ohnehin alles mit Christoph Maria Herbst ansehen oder anhören (die Hörbücher von ihm sind klasse. Er kann sogar die Straßenverkehrsordnung vorlesen, und ich höre es mir an. Das war keine Metahpher!).
Die Story selbst ist leider wieder mal etwas dünn geraten, und die Laufzeit wäre mit einer normalen 45-Minuten-Standartserienlaufzeit vermutlich besser bemessen gewesen. So zieht sich alles ein wenig, auch wenn Herbst die Längen souverän überbrückt. Lediglich die ganzen Flashbacks, die für mich ohne richtige Erklärung bleiben, stören ein wenig das Gesamtbild. Vielleicht erklärt ein dritter Teil mehr.


Zum guten Abschluß habe ich mir dann noch eine Komödie rein getan, welche die Geister sicherlich spalten wird. Meinungen gehen auseinander, und hier wird das ganz sicher der Fall sein. Ich rede von OHNE WORTE von 2001. Regie führte James B. Rodgers, aber Produziert wurde das Ding von den Farelly-Brüdern, was man dem Film auch in jeder Sekunde anmerkt!

Es geht um den Tierfänger Gilbert Noble (Chris Klein). Der verliebt sich eines Tages in die wunderschöne Jo (Heather Graham, wirklich wunderschön!). Alles wäre gut, wenn Gilbert nicht kurz vor der geplanten Hochzeit erfahren würde, das Jo in Wahrheit seine Schwester ist.

Ein Jahr Später ist Gilbert ein gebrochener Mann, der von allen nur gedisst wird, weil er seine Schwester... na ja... Diese hat sich inzwischen mit einem Superreichen Drecksack verlobt, als plötzlich der wahre Bruder von ihr auftaucht. 
Natürlich bricht Gilbert sofort auf um die Hochzeit zu verhindern, doch Jos Mutter (Sally Field) setzt alles daran, dass der Spross ihrer Lenden den Mann bekommt, den sie verdient. Nämlich den mit dem Geld...

Der Film setzt alles auf eine Karte: Fäkalhumor, Sexwitzchen, dumme Sprüche und die Verarschung von sämtlichen Minderheiten, Behinderten und Hinterwäldlern. Wer darüber lachen kann, dass einem Beinamputierten die Prothesen abgenommen werden, um ihm am Verfolgen zu hindern, dass sich jemand Arschhaare als Bart ins Gesicht klebt um nicht erkannt zu werden, und dass ein Querschittsgelähmter dämlich sabbernd da sitzt und Brot mit Achselschweiß zu essen bekommt, der ist hier bestens aufgehoben.
Ich hatte ja schon immer einen derben Humor, kann mich bei JACKASS kaputtlachen und stehe auf die Farelly-Filme, daher bekommt der Film von mir auch eine absolute Topp-Bewertung, auch wenn er sie - objektiv betrachtet - garnicht verdient hat. Aus meiner Sicht ist der Film superwitzig, und es geht in diesem Blog ja schließlich um Meine Sicht der Dinge.


FAZIT:

BAG OF BONES - 7/10
KREUTZER KOMMT INS KRANKENHAUS - 7/10
OHNE WORTE - 9/10


So, das wars dann auch schon wieder. In der letzten Nacht sehe ich mir gewöhnlich Filme an, die ich fast schon mitsprechen kann, wobei Bud Spencer, Adriano Celentano oder Al Bundy durchaus zum Standartrepartoir gehören. Deshalb gibt es auch so gut wie nie einen sechsten Nachtschichtblog.

Nächste Woche werde ich mich etwas rar machen, aber bereits in der Übernächsten Woche habe ich wieder Nachtschicht, und werde in Gewohnter Weise berichten, was ich mir angetan habe.

In diesem Sinne, danke für die Aufmerksamkeit,

Euer Michi


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Erst einmal auch von mir Genehsungswünsche an die "Sippe" :-) - jetzt nochmal nachhaltig, da die vom letzten Blog ja offenbar nicht stark genug waren, um Deine Lieben die Erkrankungen überwinden zu lassen :-).

Dein Blog ist natürlich wieder toll - und sehr bunt gemischt, was erfrischt (toller Reim, nicht war :-)).
"Bag of Bones" hab ich hier schon lang aufm Zettel und bin selbst gespannt, wie Mick Garris diesmal die Kingumsetzung gelungen ist - Deine Review läßt auf Gelungenes hoffen - umso mehr freu ich mich drauf :-).
"Kreutzer" fand ich im TV auch nicht schlecht,was aber schlicht an Herbst liegt, den ich sehr mag - noch lieber wäre mir indes ein "Stromberg"-Film, denn ja, ich mag "Lurchi" :-).
Tja und ob ich mich an "Ohne Worte" rangetraut hätte - .. wohl eher nicht :-).
Cineast aka Filmnerd
09.02.2013 um 15:45
#4
Erstmal auch gleich, eine Gute Besserung der ganzen Familie. Echt wahnsinn wieviel Leute derzeit LIEGEN !!

Die King Verfilmung hört sich interessant an ...
Über "OHNE WORTE" freu ich mich am meisten, dass du ihn mir wieder in Erinnerung gerufen hast. Denn hab ich mindesten 5 Jahre nicht gesehen.
Der Film ist einer meinen absoluten Lieblingskomödien !
Allein wenn er auf\'m Dach sitzt, nur mehr zwei verschiedene Prothesen - EINEN SCHLITTSCHUH!!! - hat ... als sie ihm das Ohr cuttet ... der Ring in der Kuh ... schlafend fahren ... und und und ... soviele witzige Details !
der Humor ist oft derbe, aber einfach verdammt amüsant umgesetzt ... :D
MoeMents
09.02.2013 um 11:34
#3
Das stimmt absolut. Den King-Verfilmungen muß man allerdings zu gute halten, dass die Abgründe, Gedanken und Hintergrundinformationsmassen einfach schwer in das Medium zu transportieren sind. Bei den Meisten Filmen, auch den schlechten, kann man meistens dennoch erkennen, wie toll die Ursprüngliche Geschichte mal war.
Deshalb gefällt mir die TV-Neuverfilmung von SHINING auch besser als die alte Version mit Jack Nicholson, einfach deshalb, weil sie mehr ins Detail geht. Im Alten, so gut er auch sein mag, fehlen einfach essenzielle Storieelemente...
Michael Speier
09.02.2013 um 09:04
#2
Gute Besserung an deine Familie! Hoffe du hast die letzte Nacht gut überlebt.

Alle von Dir genannten Filme haben mein Interesse geweckt. Ich mag Stephen King, will aber mal gucken, was es davon als Hörbuch gibt. Den meist ist das geschriebene Wort des Meisters viel mehr wert als der Film.
Cine-Man
09.02.2013 um 07:46
#1

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