Nacht Drei: Vollmond und die Folgen...

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6. Februar 2013
Heute mit Reviews zu WOLFMAN, RED RIDING HOOD und SOLOMON KANE
Hallo liebe Leser, und herzlich willkommen in meinem dritten Nachtschichtsichtbericht für diese Woche. Und damit wären wir in der Halbzeit!

Der erste Film, den ich mir in der letzten Nacht angesehen habe, ist das Remake eines wahren Klassikers des Monsterfilms: THE WOLFMAN von Joe Johnston aus dem Jahre 2010.
Und weil ich die "unzensierte" Fassung schon kannte, habe ich mir, mit Abstand von knapp anderthalb Jahren, nun endlich die Kinofassung angesehen.

Es geht um Lawrence Talbot (Benicio del Toro), der auf den Sitz seiner Ahnen zurückkehrt, um seinen verschwundenen Bruder zu suchen, der allerdings kurz zuvor bereits gefunden worden ist. Allerdings von einer wilden Bestie, die den Guten Kerl dahingerafft und nicht wirklich ansehnliche Reste zurückgelassen hat...
Sein Vater (Sir Anthony Hopkins - wirklich herrlich hintergründig gespielt), weiß natürlich, um was für eine Kreatur es sich dabei handelt. Einen Werwolf!
Natürlich ist die Bevölkerung nicht allzu erpicht, die mordende Kreatur in ihren Wäldern zu wissen, und als Lawrence von dem Wesen gebissen wird, bildet sich sofort ein wütendender Mob, der ihm ans Leder will...

Dieses Remake ist in vielen Belangen besser als das Original von 1941. Die Story ist ausgefeilter, der Plot interessanter und die Tatsache, dass der Werwolf (oder der arme Talbot) von Inspector Aberline (Hugo Weaving) in Gewahrsam genommen und nach London gebracht wird, wo er natürlich eine Spur der Verwüstung hinterlässt, ist ein zusätzliches Schmankerl, das an die Hochzeit des Monsterfilms erinnert.
Überhaupt ist der Film, der in den - ich möchte schon fast "legendären" sagen, Pinewood Studios gedreht wurde, ein atmosphärisch dichter Film, der keinen Genrefan enttäuschen wird.

Darüber hinaus möchte ich sagen, dass ich die Kürzere Kinoversion durchaus gelungener finde als den "unzensierten" Directors Cut. Der Erzählstil ist flüssiger, hält sich nicht mit unnötigen Details aus und wirkt einfach besser. Dazu die geniale Musik von Danny Elfman und hervoragende Schauspieler, und fertig ist ein Monsterfilm der Extraklasse, der am Ende sogar die ein oder andere Überrschung parat hält.
Lediglich das uralte Universal-Logo, das man in der längeren Version als Homage an das Original eingesetzt hat, hat mir im DC besser gefallen. Aber das ist nur ein winiziges Detail!



An den zweiten Film gestern Nacht habe ich mich nur herangetraut, weil ich die Twilight-Reihe unbeschadet überstanden habe: RED RIDING HOOD - UNTER DEM WOLFSMOND von Catherine Hardwick aus dem Jahr 2011.

Auch hier geht es um ein Dorf, das in den Vollmondnächten von einem Werwolf tyrannisiert wird, allerdings bringen die Bewohner allmonatlich Tieropfer dar, weswegen das schon in Ordnung geht.
Nur eines Nachts reißt die Kreatur ein Mädel aus dem Dorf (natürlich die Schwester der Hauptdarstellerin), weswegen es dem Vogt zu bunt wird, und er eine Hetzjagd organisiert. Zeitgleich wird der Werwolfjäger/Inquisitor Pater Salomon (Gary Oldman) kontaktiert, der den erlegten Wolf als Wolf, nicht aber als WERWOLF entpuppt, und das Dorf unter Quarantäne stellt. Nebenbei sind seine Soldaten auch gerne bereit, jedem den Hals umzudrehen, der sich vedächtig macht, mit den finsteren Mächten zu packtieren...

Neben Catherine Hardwick als Regisseurin von Twilight finden wir hier auch Billy Burke aus Twilight wieder, der abermals den etwas begriffsstutzigen Dad der Hauptdarstellerin spielt. Diese wird von Amanda Seyfried gespielt, die zumindest einen Hauch Glaubwürdigheit und mehr als einen Gesichtsausdruck drauf hat, wodurch sie Mrs. Steward etwas vorraus hat.
AuchValerie, so heißt das Mädel, ist zwischen zwei Modelboys hin und hergerissen, allerding steht das eher im Hintergrund, und mit der Jungfräulichkeit wird es hier auch nicht so genau genommen.
Außerdem möchte ich dem Film zu gute halten, dass die Regisseurin es tatsächlich geschafft hat, die Identität des Werwolfs bis zum Schluss geheim zu halten. Spannend!
Und der Rotkäppchen-Ansatz (wegen dem Titel) ist auch noch gegeben, wenn das auch eher gewollt reingeprügelt aussieht.
Alles in allem ist RED RIDING HOOD ein spannender Fantasy-Film mit einem wundervoll diabolischen Gary Oldman, den man einfach nur hassen will, und einer guten Prise Schnulz, damit die Damen auch was zu gucken haben.
Keine Sorge, Männer. Das hier kann man sich echt ansehen!



So, und der dritte Film in der gestrigen Nacht hatte zwar keine Wölfe, aber dafür einen Helden, der von inneren Dämonen zerfessen wird, weil sein Handeln den Teufel auf den Plan rief, der sich seine Seele holen will. Die Rede ist von SOLOMON KANE aus dem Jahre 2009. Regie führte Michael J. Bassett.

Tja, das ist schon eine Arme Sau, dieser Solomon Kane. Als Kriegsherr war er eine echte Kampfsau, aber der Teufel will seine Seele holen, also entsagt er dem Kampf und schwört, nie wieder jemanden zu töten.

Gar nicht so leicht, wenn man in einer Welt voller böser Buben unterwegs ist, die von einem Gesichtslosen Halunken angeführt werden, dessen Herr, ein übler Magier, sich ausgerechnet in Solomons Heimatburg eingenistet hat.

Dieser Fantasyfilm basiert auf einer Geschichtenreihe von Robert E.Howard, der auch schon die CONAN Geschichten geschrieben hat, was wohl auch erklären dürfte, um was für eine Art Film es sich hier handelt: Um einen 1A-Vertreter der Lower-Fantasy. Nicht viel Story, dafür ordentlich was aufs Maul und böse Buben. 
Der Film ist reines Popcorn-Kino, hat aber dennoch Atmosphäre, eine (für einen solchen Film) akzeptable Story, und ein paar echt gute Darsteller. Darunter auch der 2011 verstorbene Pete Postlethwaite und Superstar Max von Sydow. Auch James Purefoy macht in der Titelrolle eine gute Figur, aber die macht er ja eigentilch immer und in jeder Rolle.

FAZIT:

WOLFMAN - 9/10
RED RIDING HOOD - 7/10
SOLOMON KANE - 8/10


So, eine relativ gute und unterhaltsame Nacht. Heute werde ich mir wohl ein paar Thriller reinziehen, obwohl ich auch mal wieder richtig Bock auf eine Komödie hätte.
Und der Trashfaktor ist mir diese Woche auch noch viel zu niedrig.

Ich wäre froh, wenn mir hier irgendwer etwas vorschlagen würde, was so richtig Trashig ist. Kommt schon...

Was soll ich ansehen, was Ihr Euch nicht traut?

Die Videothek liegt auf meinem Weg!

In diesem Sinne, danke für die Aufmerksamkeit, und her mit den Empfehlungen,

Euer Michi




Kommentare

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du willst Trash, dann bekommst du ihn auch (aber beklagt dich nachher nicht)

vor allem die 70er Jahre stehen für B,- und Trash wie kaum ein anderes Jahrzehnt... ("Black Mama, White Mama", "Chicago Poker", "Black Zombies from Sugar Hill", "Coffy die Raubkatze, ihres Zeichens alles ordentliche Vertreter der 70er Blaxploitaton Welle, ...."it´s so cool Baby!")

willst du nicht, kennst du schon? gut, es gäbe da noch als Beispiel den Tierhorror...."Sssssnake Cobra", mit Dirk Benedict, "Mörderspinnen" mit William Shatner, "Grizzly"-eine Bestie läuft Amok" (Gott, was für tolle Namen das für Filme sind, beginne jetzt selbst schon zu sabbern....)

Beliebt ist natürlich auch "übernatürlicher" Stoff im B-Film/Trashbereich...

"Without Warning", auf deutsch als, das "Geheimnis der fliegenden Teufel erschienen", mit Martin Landau und Jack Palance, oder ganz abgedreht, ein Auto als Vampir (mehr Trashfaktor geht nicht!) Dann wäre "The Car" (mit James Brolin) zu empfehlen.
Richtig gut ist der Film "Vier im rasenden Sarg", (mit Peter Fonda, der Film hält das, was uns "Ghostrider2", leider nur versprochen hat)
Etwas gehobeneren Anspruch verbreitet "de Palmas", "Teufelskreis Alpha" (mit dem großen "Kirk Douglas")

die 80er zeichnen sich durch skurrile und überdrehte Vertreter der B,-und Trashszene aus (sofern sowas überhaupt möglich ist...)

"Elvira-Mistress of the Dark", "Die Rückkehr der Killertomaten", (mit einem jungen George Clooney), "Killer Klowns from outer Space", "The Hidden", der wunderbar abgedrehte "Dead Heat" (mit dem sträflich unterschätzten "Treat Williams" in der Hauptrolle) die "Mad Mission" Reihe und natürlich die "Nacht der Creeps", sowie sämtliche Produktionen der Firma "Troma".

Meist sind diese Filme nur auf DVD (dafür aber schon zwischen 4,- und 10 Euro zu haben, anhand der "Qualität" richtige Schnäppchen) Versuchs mal!
Aber beschwere dich nachher nicht! Du wolltest es so!
Kodijak
07.02.2013 um 16:23
#13
Immer wieder gut deine Blogs zu lesen und man lernt den ein
oder anderen Film kennen weiter so !
Dein Job würde ich auch gerne ausüben vor allem das man
viele Filme dadurch anschauen kann.
mylordmymen
07.02.2013 um 14:14
#12
Danke für diese weitere Reise durch die Nacht - wobei ich das "Wolfman"-Remake sehr mag und dieses deshalb auch im steel bei der Sammlung ist, während die weiteren beiden ohnehin nie als Kauftitel avisiert waren. Hiervon würde ich wohl auch nur Solomon Kane mal sichten :-).

Ach ja, was Trash angeht - wobei die Definition des Begriffes wieder schwierig ist :-) - Aber: wie wärs mit einem (von Dir sicher schon längst mal gesehenen) Campbell-Klassiker, wenn gleich dieser wohl generell etwas unbekannter ist - wie wärs also mit "Sundown - The Vampire in retreat" :-) - auf DVD immerhin zu bekommen ...
Cineast aka Filmnerd
07.02.2013 um 12:04
#11
@NX-01: Nette Überlegung. Aber... ähh.... Nein!

Und Joker: HELGE ist GENAU MEIN DING!
Hach, der Meisenmann. Da ist nix schlechtes von mir zu erwarten.
Übrigens: IM WENDEKREIS DER EIDECHSE - Demnächst in ihrem Theater... Muahahaha!!!
Michael Speier
07.02.2013 um 10:39
#10
Hallo Michael!

Wieder einmal ein toller Blog - sei bedankt und fühle Dich "gebauchpinselt"! :-)

Zu Deiner Auswahl (übrigens sehr stimmig vom Stil her):

"The Wolfman" war eine echte Überraschung für mich, den ich mir dann in dem sehr schönen Steelbook zugelegt habe. Ein toller Werwolf-Film mit tollen Darstellern (und mich mag DelToro normal gar nicht!) und einer wahnsinnig düsteren, stimmigen und interessanten Atmosphäre. Die ganze Gegend und die Bauten (Gebäude, Wagenburg usw.) sind einfach super gemacht und zogen mich komplett in den Film rein. Stark!

"Red Riding Hood" ist ein Titel zum 1 x ansehen. Dafür ist er gut - für mehr leider nicht. Deine 7 Punkte sind schon recht üppig, von mir bekommt er max. 5 Punkte.

"Solomon Kane" ebenso. Wobei er der bessere der beiden letztgenannten ist und von mir wohl 7 Punkte bekommen täte. Gleichwohl hat er noch nicht den Weg in meine Sammlung gefunden.

Und was Deine "Trash-Nacht" angeht: Du hast meinen Blog von gestern gelesen! Ich kann Dir meine Auflistung gerne für einen guten Preis überlassen... ;-)
NX-01
07.02.2013 um 10:35
von NX-01
#9
habe gestern auch zufällig Red Riding Hood in meiner Mittagspause zu mir genommen und bin ein bissel gespalten - der Film war ganz okay, auch ich habe dem 7/10 gegeben, aber wenn man den einmal gesehen hat, kann der eigentlich auch wieder aus der Sammlung verschwinden. Er hat mich leider nicht richtig gefesselt, einzig und allein, was ich ihm richtig zu gute halte, ist das spannende Ende, sonst eben mittelmaß ^^

zu deiner Trash Frage fällt mir leider relativ wenig ein, da ich diesem Genre eher aus dem Wege gehe ^^
doles
07.02.2013 um 09:39
von doles
#8
Tja, das habe ich mir im Stillen schon gedacht, das man bei Dir Tief in die trickkiste greifen muss. Egal, ich hoffe du bist dennoch fündig geworden.
Helge Schneider gibt es leider nicht auf Blu-Ray und es wäre mir damit fast im Trash fast ein Volltreffer gelungen. Ich denke ich werde mir die Teile auf DVD holen und dann mal berichten. ;)
Joker1969
07.02.2013 um 08:42
#7
Mhmm also das Wolfman Remake fand ich zwar gut ausgestattet aber Filmisch schwach, da fand ich das Original zig mal besser.
Red Riding Hood fand ich recht zahnlos und dementsprechend eher mittemaß. Von deinen geguckten Filmen fand ich eigentlich nur Solomon Kane ordentlich
Sawasdee1983
07.02.2013 um 07:47
#6
@feivel: Rubber ist doch der Film mit dem Autoreifen? Hab ich noch nicht gesehen, soll aber ganz gut sein. Aber suboptimal für die Nacht, weil nicht viel geredet wird.

@Joker1969: Danke für die Tipps. Aber was ich von Uwe Boll und seinen Filmen halte, kannst Du hier nachlesen:
https://bluray-disc.de/blulife/blog/michael-speier/7803-der-blog-der-sich-keine-freunde-macht

Zu Bitch Slap geht es hier:
https://bluray-disc.de/blulife/blog/michael-speier/8074-bitch-slap

Und Moby Dick hab ich als Melville-Fan natürlich schon längst gesehen. Wobei ich ihn gar nicht soooo schlecht fand. Etwas trocken, etwas dröge, aber nicht besonders schlecht. Nicht unbedingt Blog-Erwähnenswert, eben Durchschnitt...
Aber danke für die Tipps.
Michael Speier
07.02.2013 um 06:46
#5
Doch Joker - Titanic 2 (JA den gibts) *rofl*
Schnitzi76
06.02.2013 um 23:55
#4

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