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Gerade gesehen: the Ides of March
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Aktueller kann ein Kinofilm kaum sein. Während in den USA gerade der Wahlkampf um die Kandidatur des republikanischen Präsidentschaftskandidaten tobt, gewährt uns George Clonney in seinem aktuellen Film Einblicke in das demokratische Lager. Achtung, dieser Beitrag enthält Spoiler!
Ob er für das Rednerpult seines Chefs ein Podest bekommen könnte, fragt der junge Wahlkampfmanager Steven Meyers (Ryan Gosling). Ihm war gar nicht klar, dass Gouverneur Mike Morris (Clooney) so klein ist, antwortet ein Mitarbeiter. Darauf Meyers: Ist er auch nicht. Aber sein Konkurrent soll neben ihm aussehen wie ein Hobbit.
Schnell wird klar: Der Mann ist mit allen Wassern gewaschen. Trotz seines fast jugendlichen Alters, weiß Meyers wie man einen Wahlkampf aufzieht, wie man seinen Kandidaten ins rechte Licht stellt. Meyers Trumpf: Er glaubt an das was er tut, er glaubt an Mike Morris. Sein Boss, der erfahrene Wahlkampfmanager Paul Zara (Philip Seymour Hoffman) ist das genaue Gegenteil. Dank langjähriger Erfahrung zum Realisten, um nicht zu sagen zum Zyniker, gereift, scheut er sich nicht auch schmutzige Tricks anzuwenden. Immer wieder drängt er Morris, von seinen Prinzipien ein kleines Stück abzuweichen um einen Vorteil im rennen um die Kandidatur zu erlangen. Dieser scheint standhaft bleiben zu wollen, zu oft wäre er bereits Kompromisse eingegangen, damit müsse endlich schluss sein.
Man muss kein Kenner der amerikanischen Politik sein, um in Mike Morris den demokratischen Präsidenten Barack Obama zu erkennen. Das vermitteln nicht nur die stilisierten Wahlkampfplakate mit dem Slogan „Believe“ oder die visionären, von Liberalität geprägten Reden, die vermitteln, dass da jemand kommt, der die Gesellschaft verändern will. Nein, das ist auch der Pathos den Morris, stets umgeben von jugebdlichen Anhängern, vor sich her trägt. Clooney spielt den charismatischen Politiker absolut überzeugend, dabei aber zugleich angenehm zurückgenommen. Der eigentliche Star des Films ist nämlich Ryan Gosling, dessen Figur wir durch die Handlung folgen und dessen Wandel vom glühenden Verehrer zum abgestumpften Realisten wir erleben.
Denn Myers lernt auch die schmutzige Seite des Geschäfts kennen. Und er muss erfahren, wie schnell auch ein Shootingstar abstürzen kann, wenn er die Regeln verletzt. „the Ides of March“ zeigt die Hintergründe des Politikgeschäfts und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Clooney selbst gilt als Anhänger der demokratischen Partei, ist zugleich tief enttäuscht von 'seinem' Präsidenten Barack Obama. Und das merkt man dem Film an. Systematisch demontiert er eine Lichtgestalt Morris und zeigt wie das System den Sympathieträger Meyers korrumpiert.
Beeindruckend: Clooney (verantwortlich für Regie, Drehbuch und Produktion) gelingt es, einen Politikfilm zu drehen, der vollkommen ohne eine Stellungnahme zu aktuellen Fragen auskommt, sein Thema jedoch nicht oberflächlich behandelt. Denn die zynische Wahrheit, die der Film darstellt ist, dass sich die Kandidaten und ihre Teams in erster Linie mit sich selbst befassen. Einen Seitenhieb musste man dann aber doch noch einbauen. Haudegen Zara: „Eines kannst Du mir glauben Junge: Die Republikaner sind noch härter und unfairer als unsere Leute.“ Na dann...
Bilder: (c) http://www.sonypictures.com/homevideo/theidesofmarch/
Ob er für das Rednerpult seines Chefs ein Podest bekommen könnte, fragt der junge Wahlkampfmanager Steven Meyers (Ryan Gosling). Ihm war gar nicht klar, dass Gouverneur Mike Morris (Clooney) so klein ist, antwortet ein Mitarbeiter. Darauf Meyers: Ist er auch nicht. Aber sein Konkurrent soll neben ihm aussehen wie ein Hobbit.
Schnell wird klar: Der Mann ist mit allen Wassern gewaschen. Trotz seines fast jugendlichen Alters, weiß Meyers wie man einen Wahlkampf aufzieht, wie man seinen Kandidaten ins rechte Licht stellt. Meyers Trumpf: Er glaubt an das was er tut, er glaubt an Mike Morris. Sein Boss, der erfahrene Wahlkampfmanager Paul Zara (Philip Seymour Hoffman) ist das genaue Gegenteil. Dank langjähriger Erfahrung zum Realisten, um nicht zu sagen zum Zyniker, gereift, scheut er sich nicht auch schmutzige Tricks anzuwenden. Immer wieder drängt er Morris, von seinen Prinzipien ein kleines Stück abzuweichen um einen Vorteil im rennen um die Kandidatur zu erlangen. Dieser scheint standhaft bleiben zu wollen, zu oft wäre er bereits Kompromisse eingegangen, damit müsse endlich schluss sein.
Man muss kein Kenner der amerikanischen Politik sein, um in Mike Morris den demokratischen Präsidenten Barack Obama zu erkennen. Das vermitteln nicht nur die stilisierten Wahlkampfplakate mit dem Slogan „Believe“ oder die visionären, von Liberalität geprägten Reden, die vermitteln, dass da jemand kommt, der die Gesellschaft verändern will. Nein, das ist auch der Pathos den Morris, stets umgeben von jugebdlichen Anhängern, vor sich her trägt. Clooney spielt den charismatischen Politiker absolut überzeugend, dabei aber zugleich angenehm zurückgenommen. Der eigentliche Star des Films ist nämlich Ryan Gosling, dessen Figur wir durch die Handlung folgen und dessen Wandel vom glühenden Verehrer zum abgestumpften Realisten wir erleben.
Denn Myers lernt auch die schmutzige Seite des Geschäfts kennen. Und er muss erfahren, wie schnell auch ein Shootingstar abstürzen kann, wenn er die Regeln verletzt. „the Ides of March“ zeigt die Hintergründe des Politikgeschäfts und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Clooney selbst gilt als Anhänger der demokratischen Partei, ist zugleich tief enttäuscht von 'seinem' Präsidenten Barack Obama. Und das merkt man dem Film an. Systematisch demontiert er eine Lichtgestalt Morris und zeigt wie das System den Sympathieträger Meyers korrumpiert.
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Bilder: (c) http://www.sonypictures.com/homevideo/theidesofmarch/
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