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Gerade gesehen: Contagion



Eine schwarze Leinwand, dann ein Husten. So beginnt Steven Soderberghs starbespicktes Katastrophenepos Contagion. Was folgt ist ein ausgesprochen ungewöhnlicher Blockbuster und ein etwas flaues Gefühl im Magen. Achtung, dieser Beitrag enthält Spoiler!
Als die Virulogin im Film erklärt, der Mensch würde sich täglich mehr als 4000 mal im Gesicht berühren und Keime von Bankautomaten, Waschbecken und Türklinken darauf verteilen, ertappt man sich im Kino schnell dabei, wie man aufhört, sich über den Bart zu streichen oder die Nase zu kratzen. Da steht er plötzlich im Raum, der vielfach gelobte Realismus in Soderberghs neuem Film. Aber das ist gar nicht seine eigentliche Stärke, wie ich finde.

Steven Soderbergh nähert sich seinem Gegenstand, der sich rasend schnell über den gesamten Globus ausbreitenden Seuche, von zwei Seiten. Zum einen ist da die technische, fast sterile Ebene. Immer wieder werden die Namen von Metropolen und Ballungsräumen in denen die Seuche ausgebrochen ist, sowie deren Bevölkerungszahlen eingeblendet. Immer wieder schwenkt die Kamera auf Bildschirme, auf denen die Landstriche markiert sind, in denen die Krankheit grassiert. Und immer wieder sehen wir Expertenzirkel, in denen Szenarien und Handlungsoptionen diskutiert werden, und in denen Wissenschaftler in nüchterner Sprache Hintergründe erläutern. Das Beruhigende daran: Diese Leute wissen oftmals genauso wenig, wie der kleine Mann auf der Straße, hier brillant dargestellt durch Matt Damon.
Und das ist die andere, die Mikroebene des Films. Wie geht ein Mann mit der Katastrophe um, der gerade seine Frau (Gwyneth Paltrow) und seinen Stiefsohn verloren hat? Soderbergh inszeniert gerade seine Geschichte mit sehr viel Empathie, verliert sich jedoch nicht darin und wechselt immer wieder die Szenerie. Wir sehen einen etwas aufgeregt wirkenden Blogger (Jude Law), der sich als großer Aufklärer darstellt, der sich als einziger nicht von den Aussagen der Politik und der Pharmaindustrie blenden lässt, sich dabei aber immer mehr von dem Hersteller eines homöopathischen Medikaments korrumpieren lässt. Wir sehen die Ermittlerin (Marion Cotillard) der Seuchenbehörde, die in China dem Ursprung des Erregers auf den Grund geht. Und wir schauen unzähligen Ärzten und Wissenschaftlern über die Schulter, wie sie an einem wirkstoff gegen die Krankheit arbeiten.
Wenn in Contagion Menschen ihr Leben verlieren, tun sie das ganz ohne Pathos und die für Hollywood typische Ästhetik. Und auch das ist eine Leistung dieses Films. Soderbergh bricht in diesen Momenten mit den Gesetzen des Hollywoodfilms und verleiht seinen Figuren damit eine Würde, wie man sie gern öfter in Katastrophenfilmen sehen würde.
Trotz des Aufgebots an Stars (neben den bisher genannten u.a. auch Kate Winslet, Laurence Fishburne, Armin Rohde) kennt Contagion keinen wirklichen Protagonisten, zu verzweigt, zu komplex ist die Handlung. Dennoch verliert der Film seine Stringenz in keiner Minute aus den Augen. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt jedoch: Wegen der großen Vielfalt an handelnden Personen und involvierten Schauplätzen, bleibt für eine tiefgreifende Charakterentwicklung kaum Zeit. Um nicht falsch verstanden zu werden: Nein, Contagion ist keineswegs oberflächlich, doch wüsste man in mancher Szene gern genauer, mit wem man es eigentlich zu tun hat.

Contagion ist ein unaufgeregter Thriller, der seine Geschichte auf eine unkoventionelle Art erzählt. Ob es tatsächlich der Film des Jahrzehnts ist, wie angesichts des Casts kolportiert wurde, wage ich zu bezweifeln. Auf jeden Fall ist es ein Film, der sich erst einmal setzen muss, und so lasse ich mich jetzt, zwei Stunden nach Filmende, nicht zu einer abschließenden Beurteilung hinreißen. Anschauen lohnt sich aber auf jeden Fall!
Bilder: (c) http://contagionmovie.warnerbros.com
Als die Virulogin im Film erklärt, der Mensch würde sich täglich mehr als 4000 mal im Gesicht berühren und Keime von Bankautomaten, Waschbecken und Türklinken darauf verteilen, ertappt man sich im Kino schnell dabei, wie man aufhört, sich über den Bart zu streichen oder die Nase zu kratzen. Da steht er plötzlich im Raum, der vielfach gelobte Realismus in Soderberghs neuem Film. Aber das ist gar nicht seine eigentliche Stärke, wie ich finde.

Steven Soderbergh nähert sich seinem Gegenstand, der sich rasend schnell über den gesamten Globus ausbreitenden Seuche, von zwei Seiten. Zum einen ist da die technische, fast sterile Ebene. Immer wieder werden die Namen von Metropolen und Ballungsräumen in denen die Seuche ausgebrochen ist, sowie deren Bevölkerungszahlen eingeblendet. Immer wieder schwenkt die Kamera auf Bildschirme, auf denen die Landstriche markiert sind, in denen die Krankheit grassiert. Und immer wieder sehen wir Expertenzirkel, in denen Szenarien und Handlungsoptionen diskutiert werden, und in denen Wissenschaftler in nüchterner Sprache Hintergründe erläutern. Das Beruhigende daran: Diese Leute wissen oftmals genauso wenig, wie der kleine Mann auf der Straße, hier brillant dargestellt durch Matt Damon.
Und das ist die andere, die Mikroebene des Films. Wie geht ein Mann mit der Katastrophe um, der gerade seine Frau (Gwyneth Paltrow) und seinen Stiefsohn verloren hat? Soderbergh inszeniert gerade seine Geschichte mit sehr viel Empathie, verliert sich jedoch nicht darin und wechselt immer wieder die Szenerie. Wir sehen einen etwas aufgeregt wirkenden Blogger (Jude Law), der sich als großer Aufklärer darstellt, der sich als einziger nicht von den Aussagen der Politik und der Pharmaindustrie blenden lässt, sich dabei aber immer mehr von dem Hersteller eines homöopathischen Medikaments korrumpieren lässt. Wir sehen die Ermittlerin (Marion Cotillard) der Seuchenbehörde, die in China dem Ursprung des Erregers auf den Grund geht. Und wir schauen unzähligen Ärzten und Wissenschaftlern über die Schulter, wie sie an einem wirkstoff gegen die Krankheit arbeiten.
Wenn in Contagion Menschen ihr Leben verlieren, tun sie das ganz ohne Pathos und die für Hollywood typische Ästhetik. Und auch das ist eine Leistung dieses Films. Soderbergh bricht in diesen Momenten mit den Gesetzen des Hollywoodfilms und verleiht seinen Figuren damit eine Würde, wie man sie gern öfter in Katastrophenfilmen sehen würde.
Trotz des Aufgebots an Stars (neben den bisher genannten u.a. auch Kate Winslet, Laurence Fishburne, Armin Rohde) kennt Contagion keinen wirklichen Protagonisten, zu verzweigt, zu komplex ist die Handlung. Dennoch verliert der Film seine Stringenz in keiner Minute aus den Augen. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt jedoch: Wegen der großen Vielfalt an handelnden Personen und involvierten Schauplätzen, bleibt für eine tiefgreifende Charakterentwicklung kaum Zeit. Um nicht falsch verstanden zu werden: Nein, Contagion ist keineswegs oberflächlich, doch wüsste man in mancher Szene gern genauer, mit wem man es eigentlich zu tun hat.

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Kommentare
Ein Film zum nachdenken
Ich selbst habe den Film noch nicht gesehen, allerdings erwarte ich da keine "tiefgreifende Charakterentwicklung", da dies eher nicht im Vordergrund steht und anhand der Thematik auch den Rahmen sprengen würde.
Dennoch sehr interessant und aufschlussreich, danke!