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Robin Hood

3. Juni 2010
Vorweg: Dieser Eintrag behandelt den Kinofilm Robin Hood von 2010 - er enthält einige Spoiler! Wenn ihr also vor habt diesen Film in nächster Zeit noch zu schauen, solltet ihr evtl. erst danach diesen Beitrag durchlesen!

Nach langer Zeit war ich gestern mal wieder im Kino. Also nein, nicht mein Heimkino, sondern so ein richtiges mit Filmprojektor und einem großen dunklen Saal und so.
Ursprünglich wollte ich mir mit einem Kumpel Prince of Persia ansehen. Da dann aber noch zwei Freundinnen mitkamen und der Prince nun nicht gerade Frauengeschmack ist, mußten wir umschwenken. Iron Man 2 fiel aus dem gleichen Grunde aus und auf die Wiederholung vom Albtraum auf der Elm Straße hatten wir auch keine Lust.
Also entschieden wir uns kurzfristig für Robin Hood.

Nach der üblichen Werbung und einer Hand von Trailern (Despicable Me sieht vielversprchend aus! - Superbullen mit Tom Gerhardt dagegen überhaupt nicht!) ging's dann los. Ich hatte keine Ahnung, was mich erwartet, hoffte aber auf einen schönen Mittelalterstreifen mit dem typischen Robin Hoof Flair!

Es geht los mit der Rückreise von Richard Löwenherz und seinen Mannen von den Kreuzzügen zurück ins geliebte England. Leider datiert der Film diese Rückreise ins Jahr 1199 - das ist 7 Jahre zu spät. Da war Richard Löwenherz schon längst zurück, zwischendruch ein paar Jahre gefangen von den Österreichern und im Krieg mit den Franzosen. Immerhin: In diesem Krieg erlitt Richard Löwenherz eine tödliche Verletzung am Hals - da sind wir wieder beim Film!
Durch einen Zufall fällt Robin Longstride und seinen Mannen, die bisher an der Seite des Königs gekämpft haben, in die Hände. Um nicht als Mörder des Königs zu gelten ziehen sie die Sachen der Ritter an und bringen die Krone zurück nach London.

Bis hierhin ist der Film recht unterhaltsam. Die Bilder sind opulent und das mittelalterliche London ist eine wahre Augenweide. Auch, wenn ich schwören könnte, dass man die im Bau befindliche Tower Bridge sehen könnte. (Die übrigens im 19. Jahrhundert gebaut wurde!).

Anschließend verschlägt es Robin nach Nottingham wo er Walter Locksley das Schwert seines gefallenen Sohnes zurück bringt und auf dessen Bitten auch gleich die Stelle des Sohnes einnimmt. Also lebt Robin Longstride die nächste Zeit als Robert von Locksley und wird so auch der Gemahl einer gewissen Marian (gespielt von Galadriel Cate Blanchett).

Ab hier beginnt der Film eigentlich ein wenig vor sich hin zu plätschern. Zwar werden mehrere Handlungsstränge aufgebaut, aber man hat nicht das Gefühl, dass einer davon wirklich ernsthaft verfolgt werden würde. Godfrey verrät den König, der König legt sich mit seinen Baronen im Norden an, Robin schlägt mal eben vor sowas wie die Magna Charta zu erfinden (merkt man, dass der Film aus den USA stammt?!) und nebenbei besaufen sich Robins Kollegen mit Met - na immerhin welche die Spaß haben!

Und auch wenn die Bilder wirklich authentisch wirken und die Schauspieler ein tolles Bild vermitteln fühlte ich mich nie so richtig in den Film einbezogen. Das lag zum einen daran, dass keine wirklich Spannung aufkommt und zum anderen, weil man permanent das Gefühl hat noch in der Einleitung des Films zu stecken. Denn bis zur Mitte des Filmes hat Robin nicht einen einzigen Pfeil abgeschossen und noch Reichen und Adligen etwas gestohlen. Kurz: Es ist einfach nicht Robin Hood.

So geht es weiter bis am Ende des Filmes die Franzosen an der Südküste Englands landen. Robin Lonstride kommt an der Seite von König John und der Armee an um die Invasoren aufzuhalten und unterstützt den überforderten König bei seiner ersten Schlacht.
Nachdem die Franzosen in Windeseile bezwungen wurden und die Franzosen aufgeben stellt König John die (merkwürdige) Frage "Wem ergeben sie sich?".
Die Antwort seines Marshalls: "Ihm" - und deutet auf Robin Hood.

Damit ist Robin plötzlich der Erzfeind des Königs und spontan als Geächteter und Gesetzloser gebrandmarkt. Wann der König erfahren hat, dass Robin gar kein echter Ritter ist, verschweigt der Film leider. Schade, wäre evtl. wichtig gewesen um diese spontane 180° Drehung des Königs etwas besser zu erklären.
Und so kommt dann eine 08/15-Geschichte in der absolut gar nichts Robin Hood-typisches ist dann plötzlich doch noch zu dem Ende, das nötig ist um später der Sage von Robin Longstride / Robin von Locksley / Robin Hood zugrunde zu liegen.

Schade, dass Ridley Scott in diesem Film viele schöne und opulente Bilder präsentiert und die Handlung und Spannung vernachlässigt. Dazu kommen ein paar geschichtliche Ungereimheiten (Schwarzpulver um 1200 n.Chr.?) und ein Freiheitskämpfer, der quasi Mel Gibson in Braveheart oder in "Der Patriot" konkurrenz machen könnte.
Nur eben die typischen Robin Hood Elemente, die man erwartet - Präzise Bogenschüsse und das stehlen der Reichen um es den Armen zu geben - die kommen nahezu gar nicht vor.
Man hätte genauso gut "Hannes von Berchtesgarden" drehen können. Evtl. wäre das Ende dann nicht so erzwungen gewesen...

Vielleicht mache ich meinen nächsten Kinoabend doch besser zuhause...

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