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Michael, Hans-Werner und ich
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Kommentare: 1
Danke: 1
Es gibt Filme, die sieht man beim Händler liegen und denkt sich: "Is' ja günstig, klingt interessant. Kann man eigentlich nicht viel falsch machen!". Und dann läßt man sie doch liegen, weil man nicht 100% überzeugt ist...
Und dann gibt es Filme, wo man einen Synchronsprecher hört und die ganze Zeit grübelt:"Wo hab ich diese Stimme schon einmal gehört?"
Und dann gibt es noch IHN:
"Batman & Robin"
"Der Sturm"
"Projekt Peacemaker"
"Ocean's Eleven"
Wo Geroge Clooney drin steckt, bekommt man eigentlich immer was geboten für sein Geld. Gestern war es dann wieder so weit: Mein Kumpel Buster lieferte mir wieder einmal zwei Filme ins Haus: Babylon A.D. (Mit Vin Diesel) und Michael Clayton.
Letzterer stammt genau aus der Rubrik Filme, die man sieht, aber irgendwie dann doch nie kauft. Gut, dass es für solche Fälle Videotheken gibt.
Gestern also sollte die Scheibe ein paar Runden in meinem BD-Player drehen, ich war gespannt auf einen spannenden Thriller und hoffte auf einen packenden Film mit einer cleveren Story und überraschenden Wendungen.
Dann kam die EInleitung. Schon der erste Satz ließ mich überlegen:"Wo hast Du diese Stimme schon mal gehört?". Innerlich hatte ich das Bild von Babylon 5 vor mir. Aber da fällt mir als erstes G'Kar ein - der paßte aber nicht...
Aber Du kennst diese Stimme. Ganz sicher!
Der Film selbst beginnt wie viele moderne Filme inzwischen: Ein Anfang, wo man die ganze Zeit nur mit Fragezeichen über dem Kopf auf der Couch sitzt, anschließend eine Einblendung "4 Tage vorher" und dann wird knapp 100 Minuten auf diese eine Szene hin gearbeitet.
Nicht gerade mein Lieblingsstil um eine Geschichte zu erzählen, aber wenn es der Spannung dienlich ist, warum nicht?
Nachdem sich die ersten 30 Minuten (immerhin ein Viertel des Films!) immernoch nicht wesentliches getan hat, frage ich mich, warum ich diesen Film überhaupt schaue? Ich könnte doch einfach auf Pro7 schalten und Fringe schauen... Da weiß man wenigstens, was man bekommt.
Fringe... Das war das Stichwort! Daher kam mir die Stimme bekannt vor: Arther Edens (gespielt von Tom Wilkonson) hat die Synchronstimme von Walter Bishop aus der ersten Staffel von Fringe! Auch da spricht er einen Verrückten mit etwas schrägem und unfreiwilligen Humor.
Der Name hinter der Stimme ist übrigens Hans-Werner Bussinger.
Und Fringe und Arthur Eden waren bei weitem nicht seine einzigen Sprecherrollen:
Er sprach für Filme und Serien von Bonanza, Raumschiff Enterprise (als Q), Ein Colt für alle Fälle (Colt Seavers) oder Alfred J. Kwak (Kratznagel) und gab dabei Schauspielern wir Michael Jenkins und Jon Voight (u.a. in Transformers) seine Stimme.
Leider starb Hans-Werner Bussinger am 9.September 2009.
In der Zwischenzeit erreicht der Film die Halbzeit. Michael Clayton jagt immernoch Arthur Edens hinterher, aber immerhin nimmt die Story Fahrt auf. Wird nach über einer Stunde auch Zeit. Nach gut 100 Minuten sind wir dann an dem Punkt, an dem der Film eingeleitet wurde. Diesmal mit ein paar mehr Blickwinkeln und Hintergrundinformationen.
Von den typischen Elementen eines Thrillers fehlt aber weiterhin jede Spur.
Und so spinnt sich alles in allem eine Story über einen "Ausputzer", der für Anwaltskanzleien so eine Art Notfallmanager ist und der an einen großen Konzern (natürlich mit Dreck am Stecken!) gerät und in einen Zwiespalt zwischen Moral und Loyalität gerät.
Alles in allem hätte man das ganze sicherlich packender inszenieren können. Die Schwafeleien über Michael Claytons Privatleben und seine Ignoranz seinem Sohn gegenüber sind eine interessante Perspektive, bieten aber absolut keinen Mehrwert für den Film und blähen ihn nur weiter auf.
Immerhin weiß das Ende dann wenigstens etwas Spannung aufzubieten. Leider wohl zu spät um die 100 Minuten vorher zu kompensieren.
Alles in allem ein Film, den ich nicht noch einmal sehen muß. Hat mich stark an Syriana (auch mit George Clooney) erinnert. Den sollte man übrigens wohl mindestens zwei Mal oder wirklich hochkonzentriert schauen. Vielleicht ist es hier mit Michael Clayton das gleiche. Wirklich motiviert den Film noch einmal zu sehen bin ich nicht.
Was aber bleibt ist die Erkenntnis, dass Hans-Werner Bussinger ein unfassbar vielfältiger Synchronsprecher mit Rollen in wirklich allen Genres der Filmindustrie war. Und es bleibt die Erkenntnis, dass Synchronsprecher leider viel zu wenig für ihre Leistungen gewürdigt werden. Sie stehen im Hintergrund, leihen ihre Stimme den großen Stars aus Hollywood und werden selbst auf der Straße wohl nie erkannt.
Daher geht mein Dank an die Synchronsprecher, die es uns heute ermöglichen, Filme in unserer Muttersprache zu schauen und dabei auch ohne Englisch-Leistungskurs einen entspannten Abend zu haben.
Und zuletzt ein großes Dankeschön an Hans-Werner Bussinger. ich wußte gar nicht, dass wir so viele schöne Stunden miteinander hatten!
Danke!
MoS
Und dann gibt es Filme, wo man einen Synchronsprecher hört und die ganze Zeit grübelt:"Wo hab ich diese Stimme schon einmal gehört?"
Und dann gibt es noch IHN:
"Batman & Robin"
"Der Sturm"
"Projekt Peacemaker"
"Ocean's Eleven"
Wo Geroge Clooney drin steckt, bekommt man eigentlich immer was geboten für sein Geld. Gestern war es dann wieder so weit: Mein Kumpel Buster lieferte mir wieder einmal zwei Filme ins Haus: Babylon A.D. (Mit Vin Diesel) und Michael Clayton.
Letzterer stammt genau aus der Rubrik Filme, die man sieht, aber irgendwie dann doch nie kauft. Gut, dass es für solche Fälle Videotheken gibt.
Gestern also sollte die Scheibe ein paar Runden in meinem BD-Player drehen, ich war gespannt auf einen spannenden Thriller und hoffte auf einen packenden Film mit einer cleveren Story und überraschenden Wendungen.
Dann kam die EInleitung. Schon der erste Satz ließ mich überlegen:"Wo hast Du diese Stimme schon mal gehört?". Innerlich hatte ich das Bild von Babylon 5 vor mir. Aber da fällt mir als erstes G'Kar ein - der paßte aber nicht...
Aber Du kennst diese Stimme. Ganz sicher!
Der Film selbst beginnt wie viele moderne Filme inzwischen: Ein Anfang, wo man die ganze Zeit nur mit Fragezeichen über dem Kopf auf der Couch sitzt, anschließend eine Einblendung "4 Tage vorher" und dann wird knapp 100 Minuten auf diese eine Szene hin gearbeitet.
Nicht gerade mein Lieblingsstil um eine Geschichte zu erzählen, aber wenn es der Spannung dienlich ist, warum nicht?
Nachdem sich die ersten 30 Minuten (immerhin ein Viertel des Films!) immernoch nicht wesentliches getan hat, frage ich mich, warum ich diesen Film überhaupt schaue? Ich könnte doch einfach auf Pro7 schalten und Fringe schauen... Da weiß man wenigstens, was man bekommt.
Fringe... Das war das Stichwort! Daher kam mir die Stimme bekannt vor: Arther Edens (gespielt von Tom Wilkonson) hat die Synchronstimme von Walter Bishop aus der ersten Staffel von Fringe! Auch da spricht er einen Verrückten mit etwas schrägem und unfreiwilligen Humor.
Der Name hinter der Stimme ist übrigens Hans-Werner Bussinger.
Und Fringe und Arthur Eden waren bei weitem nicht seine einzigen Sprecherrollen:
Er sprach für Filme und Serien von Bonanza, Raumschiff Enterprise (als Q), Ein Colt für alle Fälle (Colt Seavers) oder Alfred J. Kwak (Kratznagel) und gab dabei Schauspielern wir Michael Jenkins und Jon Voight (u.a. in Transformers) seine Stimme.
Leider starb Hans-Werner Bussinger am 9.September 2009.
In der Zwischenzeit erreicht der Film die Halbzeit. Michael Clayton jagt immernoch Arthur Edens hinterher, aber immerhin nimmt die Story Fahrt auf. Wird nach über einer Stunde auch Zeit. Nach gut 100 Minuten sind wir dann an dem Punkt, an dem der Film eingeleitet wurde. Diesmal mit ein paar mehr Blickwinkeln und Hintergrundinformationen.
Von den typischen Elementen eines Thrillers fehlt aber weiterhin jede Spur.
Und so spinnt sich alles in allem eine Story über einen "Ausputzer", der für Anwaltskanzleien so eine Art Notfallmanager ist und der an einen großen Konzern (natürlich mit Dreck am Stecken!) gerät und in einen Zwiespalt zwischen Moral und Loyalität gerät.
Alles in allem hätte man das ganze sicherlich packender inszenieren können. Die Schwafeleien über Michael Claytons Privatleben und seine Ignoranz seinem Sohn gegenüber sind eine interessante Perspektive, bieten aber absolut keinen Mehrwert für den Film und blähen ihn nur weiter auf.
Immerhin weiß das Ende dann wenigstens etwas Spannung aufzubieten. Leider wohl zu spät um die 100 Minuten vorher zu kompensieren.
Alles in allem ein Film, den ich nicht noch einmal sehen muß. Hat mich stark an Syriana (auch mit George Clooney) erinnert. Den sollte man übrigens wohl mindestens zwei Mal oder wirklich hochkonzentriert schauen. Vielleicht ist es hier mit Michael Clayton das gleiche. Wirklich motiviert den Film noch einmal zu sehen bin ich nicht.
Was aber bleibt ist die Erkenntnis, dass Hans-Werner Bussinger ein unfassbar vielfältiger Synchronsprecher mit Rollen in wirklich allen Genres der Filmindustrie war. Und es bleibt die Erkenntnis, dass Synchronsprecher leider viel zu wenig für ihre Leistungen gewürdigt werden. Sie stehen im Hintergrund, leihen ihre Stimme den großen Stars aus Hollywood und werden selbst auf der Straße wohl nie erkannt.
Daher geht mein Dank an die Synchronsprecher, die es uns heute ermöglichen, Filme in unserer Muttersprache zu schauen und dabei auch ohne Englisch-Leistungskurs einen entspannten Abend zu haben.
Und zuletzt ein großes Dankeschön an Hans-Werner Bussinger. ich wußte gar nicht, dass wir so viele schöne Stunden miteinander hatten!
Danke!
MoS
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