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Nicht alles geht EWIG!
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Dinge, die ich immer schon mal tun wollte!
Wer kennt das nicht. Es gibt so gewisse Nachdenktage. Man überlegt so, was man immer schon mal tun wollte und immer noch nicht in die Realität umgesetzt hat.
Es sind so Dinge wie z. Bsp. mit dem Motorrad bis nach Kapstadt, oder über die Route 66 entlang, bis nach Las Vegas zu fahren.
Wer kennt das nicht. Es gibt so gewisse Nachdenktage. Man überlegt so, was man immer schon mal tun wollte und immer noch nicht in die Realität umgesetzt hat.
Es sind so Dinge wie z. Bsp. mit dem Motorrad bis nach Kapstadt, oder über die Route 66 entlang, bis nach Las Vegas zu fahren.
Manch einer würde zu gern den Mount Everest besteigen, zum Nordpol reisen, oder mit einem Schiff die Welt umsegeln.
Dagegen wirken so Wünsche, wie eine längst fällige Urlaubsreise, oder der Besuch eines Konzertes, fast schon banal. Dann gibt es noch so abgefahrene Wünsche, wie ein Fallschirmsprung, oder ein Rundflug mit dem Helikopter über das Brandenburger Tor, um dann vor dem Reichstag zu landen.
Oder einfach Freunde zu treffen, um anzuhängen und Spaß zu haben.
Auch mit der Mutter, dem Vater, oder den Geschwistern, endlich mal ein ernstes Gespräch zu führen, um Dinge auszusprechen, die schon lange in der Luft brodeln.
Aber irgend etwas hält uns immer wieder davon ab. Warum wissen wir manchmal selbst nicht so genau. Dabei wären gewisse Dinge so einfach. Aber wir tun sie einfach nicht. Stattdessen finden wir immer wieder Gründe, es eben nicht zu tun.
Dazu fällt mit eine wahre Begebenheit ein, die noch nicht mal ein Jahr zurück liegt. Es ist meine persönliche Geschichte, die vieles in mir verändert hat.
Im Dezember 2011 gab es einige unausgesprochene Defizite mit meinem Vater. Nicht das wir uns gestritten hätten. Oh Nein. Ich war einfach nur über gewisse Dinge sauer.
Die Konsequenz daraus war Stillschweigen. Das zog sich regelrecht in die Länge.
Mich beschäftigte es ständig. Meinen Vater natürlich auch. Aber eher mit Verwunderung, da er nicht genau wusste, warum ich so reagierte. An manchen Tagen nahm ich mir dann vor, dieses Stillschweigen endlich zu beenden und für klare Verhältnisse zu sorgen. Aber am nächsten Tag hielt mich immer wieder etwas davon ab. Niemand anderes war dafür verantwortlich! Nur ich selbst suchte immer nach allen möglichen Begründungen und Ausreden, es weiter hinauszuzögern. Eigentlich leidet man irgendwie nur darunter.
Dann kam es so, wie es kommen musste. Mein Vater kam ins Krankenhaus. Diagnose war eigentlich zu hoher Blutdruck. Ok, das haben ältere Menschen öfter. Aber es kam viel schlimmer. Er wurde notoperiert und ins künstliche Koma gelegt. Vier endlos lange Wochen hielt dieser Zustand an und ich redete mit ihm jeden beschissenen Tag, in der Hoffnung, dass er wieder aufwacht. Irgendwann tat er das dann auch. Leider war er nicht mehr der Selbe. Die letzten 20 Jahre waren regelrecht aus seinem Gedächtnis gelöscht. Erst erkannte er mich gar nicht. Doch dann redeten wir. Täglich.
Soviel wie wir zu dieser Zeit redeten, hatte ich das ganze verdammte Leben nicht mit ihm geredet. Wir schmiedeten neue Pläne und welche die schön längst fällig waren.
Doch diese mussten wieder nur weitere offenen Pläne und wünschen bleiben, weil er einfach verstarb. Einfach so!
Ich fühlte mich schuldig. Schuldig deswegen, weil er einfach so fortging, ohne das ich ihm noch sagen konnte, was eigentlich los war,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,
Um mein schlechtes Gewissen doch noch irgendwie rein zu waschen, habe ich mich um seine Beerdigung persönlich gekümmert. Nichts überlies ich dem Zufall, oder gab es in fremde Hände. Natürlich kann man nicht alles alleine machen. Wäre es aber möglich gewesen, dann hätte ich auch das noch getan.
Darüber hinaus schrieb ich auch selbst seine Abschiedsrede. Eine Woche habe ich sein ganzes Leben regelrecht aufbereitet und zu Papier gebracht. Was für eine Bürde hatte ich mir da bloß aufgeladen. Ich habe zwischen dieser Rede die Musik zusammengestellt und auf den Punkt genau den Ablauf geplant. Mit dem Wasser, was da gelaufen ist, hätte ich einen kompletten Pool füllen können. Aber auch damit war es mir noch nicht genug.
Als die Abschiedsrede fertig war, fiel mir auf, das niemand diese Rede hätte vortragen können. Außer ich selbst. Heimlich und ohne das es jemand wusste, plante ich meinen Auftritt bei dieser Abschiedsrede. Nur meine große Liebe, Freundin und Weggefährtin weihte ich ein. Sie gab mir die nötige Kraft und den Mut es zu tun.
Es gibt Momente im Leben, die man nie mehr vergisst. Dazu gehören gute, schlechte, traurige und besonders schöne Momente. Dieser Tag sollte jetzt dazu gehören. Aber nicht nur zu den traurigen. Nein, auch zu den befreiten glücklichen Momenten.
Dabei ist mir besonders aufgefallen, dass er eigentlich selbst noch so viel erledigen wollte. Dinge die wir entweder gemeinsam, oder er selbst noch alleine tun wollte. Leider reichte die Zeit dafür nicht mehr aus.
Im Innern habe ich ihm all das gesagt, was ich längst hätte tun sollen und konnte für mich mit meinem schlechten Gewissen wenigstens ein bisschen abschließen.
Auch ist mir aufgefallen, dass es nur sehr wenige besondere Tage in der Zusammenkunft aller Familienmitglieder, Freunde und Feinde gibt.
Zum einen ist das die Hochzeit, die Taufe und definitiv immer die Beerdigung.
An genau diesen Tagen finden sich irgendwie immer alle ein.
Niemand der wichtig war, fehlte an dem letzten Tag meines Vaters. Alle waren gekommen. Auch die, die man niemals erwartet hätte, weil sie eigentlich niemals da waren und stattdessen immer eine blöde Ausrede parat hatten. Aber genau an diesem Tag der Beerdigung waren plötzlich alle gekommen. Keiner hatte eine dumme Ausrede.
Zu blöd, da ich auch noch seine Abschiedsrede selbst hielt? Das machte es mir nicht gerade leichter. Als wir vor der Kapelle standen und ich die vielen Leute sah, wäre ich am liebsten weggelaufen. Aber ich tat es nicht! Im Gegenteil!
Den Eindruck den ich dann mit meiner Rede und den durchgeschüttelten Knien hinterließ, war genau das, was er sich bestimmt gewünscht, aber niemals auch nur im Traum damit gerechnet hätte.
Natürlich löste ich damit großes Staunen aus. Denn keiner hätte auch nur ansatzweise den Mum dazu gehabt. Dieses Gefühl dieser Stärke nahm ich mit.
Wenn mein Vater das doch nur gesehen hätte.
Als ich dann an seinem Grab stand, habe ich mir aber etwas geschworen.
Verschiebe nie mehr Dinge, die du hättest längst tun sollen, damit du nie wieder in solch eine Situation kommst. Verschiebe nie mehr einfach so deine Wünsche und Träume.
Tu es einfach jetzt und sofort!
Natürlich gibt es immer gewisse Grenzen. Eine Reise zum Mond sollte logischerweise doch besser geplant und gut überlegt sein. Aber den Rest sollte man sofort erledigen. Möglichst ohne Ausreden und Umwege. Es kommt nämlich irgendwann ganz plötzlich der Tag, an dem man nicht mehr die Möglichkeit dazu hat. Dann bereut man es fürchterlich, es nicht mehr, oder doch nicht getan zu haben. Auch mein Vater hat so vieles verpasst. So viele Dinge, die er noch machen wollte. Jetzt ist es aber zu spät!
Den letzten Weg den wir dann alle gehen, ist ein sehr einsamer Weg. Er führt uns hinüber in das Licht. Dort werden wir dann abgeholt...
...unwiderruflich, endgültig, aber dann für EWIG!
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Seine Playlist
Peter Maffay - Schnee der auf Rosen fällt
Peter Maffay - Die Liebe bleibt
Peter Maffay - Ewig
Unheilig - Zeitreise
Vangelis - 12 o'clock
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In diesem Sinne
Euer
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Aber obwohl der Text sehr traurige Inhalte in sich hat, so sehe ich da auch sehr viel schöne Entwicklungen.
Besonders berührt hat mich, als du nach dem Koma sehr viel mit ihm gesprochen hast. Durch die Amnesie, irgendwie auch ein kleiner Neustart ?
Das fand ich SEHR bewegend !
Zur Ewigkeit selbst, hab ich leicht andere Interpretationen, aber das mit dem Licht und der Zusammenführung finde ich sehr schön.
Alles Gute beim Trauern und vielmehr jetzt auch bei den schönen Seiten des Lebens, die du nun ja viel immenser oder eben bewusster auskosten möchtest ...
Es geht verändert und mit besonderen Erinnerungen und Erkenntnissen weiter.
Eines Tages holt er mich dann auch ab und dann haben wir viel Zeit zum Reden!
Es ist schon was besonderes hier. Auch die Menschen mit fast den selben
Erlebnissen.
Wollte aber bestimmt niemanden zu traurig stimmen, sondern eher eine
messege senden. Ich hoffe sie ist auch angekommen. ;)
Es tut mir leid für Dich... wenngleich Deine Erläuterungen darauf schließen lassen, daß Du die Situation zwar noch nicht überwunden hast, aber damit leben kannst und somit eine Art "inneren Frieden" damit geschlossen hast.
Auch ich habe innerhalb meiner Familie etwas ähnliches und mache mir da viele Gedanken drüber. Und da ich ja nun, wie Du weißt, dreifacher Vater bin und drei kleine Schlümpfe zuhause rumlaufen haben, hat sich meine Sicht der Dinge eh schon verändert und ich versuche, vieles, daß ich (auch für meine Kinder) realisieren möchte, auch zu verwirklichen. Klappt natürlich nicht immer, aber es ist schön, immer mal das eine oder andere erledigen zu können.
Wir sehen uns ja bald, mein Freund und dann laß uns doch einfach mal einen auf Deinen Dad trinken... was meinst Du?!
Bis dänne, Kumpel!
Meinem Bruder gings nicht anders. Hat mit meinem Vater ein paar Jahre nichts mehr gesprochen und dann starb mein Vater relativ schnell nach dem vierten Herzinfarkt und mein Bruder konnte sich nicht mehr mit ihm aussprechen! Ich kann Deine Gedanken verstehen. Ich persönlich gehe nie aus dem Haus im Streit - man weiß ja nie!
Danke für Deinen sehr persönlich Blog! LG von Irmy.
Bemerkenswert ist jedoch, zu welcher Conclusio dies in Deinem Falle geführt hat, denn den Gedanken alles lieber umzusetzen, da man nicht weiß, was morgen ist, finde ich ebenso richtig wie es schwer ist, diesem Gedanken Taten folgen zu lassen. Kompliment, dass Du dies so umsetzt und das Andenken an Deinen Vater damit ehrst - letztlich verlassen uns geliebte Menschen nie wirklich, sie sind nur körperlich nicht mehr da, emotional sind und bleiben sie immer ein Teil von uns, auch wenn die konkrete Erinnerung über die Jahre verblasst...
Danke für den Blog und für Deine emotionale Offenheit!