Schon gesehen?...Fluch der Karibik 4
2. Juni 2011Schon gesehen?...Pirates Of The Caribbean - Fremde Gezeiten
Originaltitel: Pirates Of The Caribbean - On Stranger Tides
Länge: 136 Minuten
Erscheinungsjahr: 2011
FSK: 12
Regie: Rob Marshall (Chicago, Die Geisha, Nine)
Oscars: ?
Schauspieler: -Johnny Depp (Edward mit den Scherenhänden, Sleepy Hollow, Sweeney Todd)
-Penélope Cruz (Blow, Vanilla Sky, Vicky Christina Barcelona)
-Geoffrey Rush (Les Miserables, The King's Speech)
Story: Nachdem er dem Galgen entkommen ist, hat Jack Sparrow nur ein Ziel: Die Quelle der ewigen Jugend. Doch es streben auch noch andere Piraten und ähnliches diesen Ort an.
Kritik: Der vierte Teil der beliebten Piratenreihe macht auf jeden Fall mehr Spaß als der dritte und vielleicht sogar der zweite. Allerdings vermisst man doch irgendwie Keira Knightley und Orlando Bloom. Penelope Cruz ist ganz nett, aber auch nicht mehr. Dafür wurde mit Ian McShane als Blackbeard ein toller Charakter für die dritte Fortsetzung kreiert. Weiters wurden die Charaktere von dem Religiösen Philip und der Meerjungfrau Syrena eingeführt, was nicht unbedingt für den Film spricht. Die Figuren bleiben blass und farblos. Philip (gespielt von Sam Clafin) nervt mit der Zeit einfach nur, da seine Handlungen nicht immer nachvollziehbar sind und auch nicht wirklich großartig zur Handlung beiträgt. Aus dem Charakter der Meerjungfrau Syrena (gespielt von Àstrid Bergès-Frisbey) hätte man definitiv mehr machen können, deren Potential aber leider verschenkt wird. Vielleicht ist dem ja im fünften Teil nicht so. Doch wen stören denn all diese Makel, wenn Jack Sparrow in seiner verwirrten Art auftritt, ein paar coole Sprüche loslässt und zu den Klängen des bekannten Fluch-der-Karibik-Themas den Fängen des britischen Königreichs in einer furiosen Flucht entkommt. Mich jedenfalls nicht. Außerdem gibt es diesmal eine klare Handlung (alle bekannten Charaktere wollen zum Jungbrunnen), was beim zweiten und dritten Teil ja so stark bemängelt wurde. Als nächstes möchte ich noch Geoffrey Rush loben, der durch sein herrliches Over-Acting eine wahre Freude ist. Ich habe mir den Film nicht in 3D, sondern im herkömmlichen 2D angesehen, was ich auch jedem raten würde. Ein-, oder zweimal hat man das Gefühl einen extra platzierten 3D-Effekt zu sehen, sonst entgeht einem aber nichts. Da der Film auch öfters im Dunkeln spielt und bei 3D der Film ja durch die Brille verdunkelt wird, bin ich bei diesem Film gegen einen Aufpreis für 3D.
Fazit: Ein unterhaltsamer Piratenfilm, der dem ersten Teil zwar nicht das Wasser reichen kann, dafür aber mit dessen typischen Elementen einfach richtig Spaß macht.
Bewertung: 7 von 10 Punkten
Liebe Grüße und Servus aus Österreich,
euer Jasperman
Bildquelle: www.promicabana.de
Schon gesehen?...The Tree Of Life
22. Juni 2011Schon gesehen?...The Tree Of Life
Originaltitel: The Tree Of Life
Länge: 138 Minuten
Erscheinungsjahr: 2011
FSK: 12
Regie: Terrence Malick
Oscars: ?
Schauspieler: -Brad Pitt (Fight Club, Ocean’s 11-13, Troja)
-Jessica Chastain (Coriolanus)
-Sean Penn (Milk, Mystic River, Dead Man Walking)
-Hunter McCracken
Story: Die eigentliche Handlung besteht aus dem Leben der Familie O’Brien in den 50er Jahren im US-Bundesstaat Texas. Doch quasi nebenbei versucht der Film ebenfalls den Sinn des Lebens zu erläutern.
Kritik: Der Film beginnt mit einem schweren Schicksalsschlag für die Familie O`Brien: Einer ihrer Söhne ist gestorben. Wie, wieso und warum wird nicht erklärt. Es folgen unzusammenhängend wirkende Filmschnipsel vom noch glücklichen Ehepaar O`Brien und einem ihrer Söhne viele Jahre später (gespielt von Sean Penn).
Und plötzlich beginnt der Film in beeindruckenden, aber mit der Zeit anstrengenden Impressionen die Entstehung der Erde zu zeigen. Untermalt von kirchlich angehauchter Musik und ethisch religiösen Philosophien, die aus der Bibel entnommen sein könnten. Bald fragt man sich zu Recht: Wozu das Ganze? Dieser Film wurde in Cannes ausgezeichnet?
Dieser Teil des Films fordert die Geduld und strapaziert die Nerven des gewöhnlichen Kinopublikums. Natürlich sind die Bilder imposant und visuell überwältigend. Doch ein Film sollte immer noch eine durchgehende Story besitzen und diese auch verfolgen. Als auch noch Dinosaurier die Leinwand betreten, wundert man sich bald, ob man überhaupt noch etwas von der eigentlichen Geschichte zu sehen bekommt.
Nach dem endlos wirkenden Bilderrausch widmet sich der Film wieder der Familie O’Brien. Die Geschichte wird bei diesem Teil des Films zwar auch nicht wirklich geradlinig erzählt und einige Szenen wirken unzusammenhängend und deplatziert, doch jede einzelne Einstellung ist eine Freude. Die Kameraarbeit ist wirklich herausragend und überrascht immer wieder während des Films. Terrence Malick erzählt die Geschichte nicht durch Worte sondern beinahe nur durch Bilder.
Die wenigen Schauspieler sagen nicht viel, überzeugen aber vollkommen. Brad Pitt könnte hiermit sogar in Richtung Oscar steuern. Die mir bisher unbekannte Jessica Chastain ist eine wahre Augenweide und brilliert als liebende, aber gegenüber dem Ehemann zurückhaltende Mutter. Besonders hervorzuheben wäre außerdem die Neuentdeckung Hunter McCracken, der in seinem Debüt den jungen Hauptcharakter spielt. Es ist kaum vorstellbar wie ein anderer Schauspieler die plötzliche Charakterwendung um 180° in der Pubertät besser darstellen hätte können. Sean Penn hat allerdings kaum Screen Time. Nach dem Film hat man das Gefühl ihn nur am Anfang und Ende des Films zu Gesicht bekommen zu haben.
Und wo wir gerade vom Ende sprechen: War das wirklich notwendig? Nachdem man das Gefühl hatte, der Film wäre fertig mit den dichterischen Lektionen über des Sinn des Lebens, kommt es zu einer unerträglich langen, symbolreichen, träumerischen, religiösen und fast schon kitschigen Schlusssequenz, die zumindest bei mir keinerlei Emotionen hervorgerufen hat.
Nach diesem anspruchsvollen Kinoerlebnis ist man doch sehr froh es endlich hinter sich gebracht zu haben. Allerdings bin ich auch glücklich den Film gesehen zu haben. Denn er regt zum Nachdenken und zu tiefgründigen und philosophischen Gedanken an.
The Tree Of Life ist auf keinen Fall ein normaler oder besonders leicht zu schauender Film. Er ist pure Kunst und lässt viel Platz für Interpretationen. Er wirkt langatmig und anstrengend und ist doch genauso visuell überzeugend und genial. Er nervt mit pseudo-religiösen Texten und gefällt doch durch die tollen Schauspieler. Es ist ein Film, der das Publikum in zwei Hälften spaltet. Vermutlich sogar in die der Kritiker, die das Schöne und technisch perfekte an dem Film sehen, und das typische Otto-Normalverbraucher-Publikum, das einen guten Film mit Brad Pitt erwartete und mit den zusammenhangslosen Szenen wenig anzufangen weiß. Meine Punktebewertung bezieht sich auf keinen Fall auf das Werk als Film, sondern als reines Kunstwerk. Denn das Gesehene kann ich nur als Kunst und nicht als Unterhaltung in Form eines gewöhnlichen Filmes sehen.
Fazit: Terrence Malick schuf ein kontroverses und anstrengendes, aber genauso geniales Meisterwerk.
Bewertung: 7 von 10 Punkten
Liebe Grüße und Servus aus Österreich,
euer Jasperman
Bildquelle: www.filmbook.com
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