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Blu-ray Review: THE PURGE: ANARCHY – oder Eine zu saubere Säuberung
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Liebe Leserinnen und Leser! Anarchismus ist eine (Welt)Anschauung, die jede Art von Autorität als Form der Herrschaft von Menschen über Menschen ablehnt und menschliches Zusammenleben nach den Grundsätzen Gerechtigkeit und Gleichheit ohne alle Zwangsmittel verwirklichen will. Chaos und Gewalt sind hier nicht gewollt! Mit der Säuberung sind aber Gewalt und Chaos in extremem Ausmaß verbunden. Die Anarchie im Titel ist damit leider fehl am Platz, macht sich aber natürlich toll für das Publikum, das eben genau das mit dem Begriff der Anarchie verbindet und sich durch das Filmgeschehen in dieser Auffassung auch noch bestätigt fühlt.
Quelle: filmstarts.de
Rückblick… in THE PURGE bekamen wir die Ansicht von innen nach außen innerhalb der zwölf Stunden der Säuberung. Ein Haus, eine Festung, eine Familie, eine Belagerung, das Eindringen der Purger und schließlich der Kampf der Familie ums Überleben. Ein durchaus bedrohliches Szenario mit diesem Hauch von Realismus, der dazu bringt, zu überlegen „Was würde ich tun?“ bzw. „Wo wäre ich in dieser Nacht?“.
In THE PURGE: ANARCHY sind wir mit den Protagonisten fast die gesamte Zeit der auf der Straße unterwegs… mittendrin IN der Säuberung und auf der Flucht vor vielen Gefahren. Hinzu gesellt sich eine sozialkritische Komponente. Dieses Szenario hat natürlich Potenzial, wird aber leider nur ansatzweise ausgeschöpft und die Säuberung bleibt buchstäblich auf der Strecke. Zu statisch sind die Charaktere (ein Typ wie Snake Plissken wäre der Mann der zwölf Stunden gewesen!), zu klischeebeladen, zu arm an Überraschungen und zu vorhersehbar ist die Handlung. Wo waren sie, die Menschen, die das Biest rauslassen? Randerscheinungen… die Spielchen der Reichen à la Graf Zaroff hätten schon Material für einen kompletten Film hergegeben und werden leider auch nur zu einer Randerscheinung, die aber zumindest für ein wenig Erfrischung sorgt. Der billige CGI Todessplatter à la THE EXPENDABLES war auch nicht mein Ding. THE PURGE: ANARCHY hätte der große Tabubrecher werden können, ein kompromissloses Stück Film, so kompromisslos wie die zwölf Stunden der Säuberung… Ansätze sind vorhanden, aber die reichen leider nicht aus, um das Ergebnis als gelungen zu bezeichnen. Diese Säuberung ist entschieden zu sauber ausgefallen.
Quelle: filmstarts.de
Ein dritter Teil soll in Arbeit sein. Welche Ansicht bekommen wir dann? Wird ein Regisseur sich trauen, die Seite der Purger in Szene zu setzen? Die Säuberung aus dem Blickwinkel des Rächers, des sadistischen Killers oder Massenmörders? Werden die Armen sich organisieren? Werden die dekadenten Reichen gemeuchelt werden? Diese Reihe kann ihr Potenzial nur ausschöpfen, wenn die Filmemacher sich trauen, wirklich zu säubern. Dazu müssen sie allerdings die Schere und die Einspielergebnisse aus ihrem Kopf verbannen. Da müssen kreative und systemkritische Köpfe ran. Ich habe da jedoch wenig Hoffnung…
Als Vorbilder für diese Reihe kommen in Frage: GRAF ZAROFF – GENIE DES BÖSEN (The Most Dangerous Game, 1932), AUSSAULT ON PRECINT 13 (Assault – Anschlag bei Nacht, 1976), THE WARRIORS (Die Warriors, 1979) und ESCAPE FROM NEW YORK (Die Klapperschlange, 1981). Haftet diesen Filmen nicht irgendwie der Begriff Kultfilme an?
Hat als erster das Biest entfesselt: Graf Zaroff! Quelle: imfdb.org
Die Tonspur der Originalfassung liegt in DTS HD Master 5.1 vor und zeigt sich von einer sehr soliden Seite. Von erstklassigem Raumklang ist diese Präsentation jedoch weit entfernt. Das Bild leistete sich auf meiner Cinemascope Leinwand keine Ausfälle. Die Nachtaufnahmen immer wieder schön scharf, dabei manchmal mit einer schönen räumlichen Tiefe. Bescheuert gedreht leider die Aktion mit den Nachtsichtgeräten. Endlich mal was los und es gibt kaum was zu sehen!
Noch ein Gedanke: Die Säuberung ist schon längst bittere Realität und so systemimmanent , dass sie wohl nur noch von wenigen Menschen überhaupt wahrgenommen wird. Gesäubert wird global und das nicht nur für 12 Stunden im Jahr, sondern 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Hauptsache, der Profit stimmt!
Quelle: climaticresearch.com
Quelle: filmstarts.de
Rückblick… in THE PURGE bekamen wir die Ansicht von innen nach außen innerhalb der zwölf Stunden der Säuberung. Ein Haus, eine Festung, eine Familie, eine Belagerung, das Eindringen der Purger und schließlich der Kampf der Familie ums Überleben. Ein durchaus bedrohliches Szenario mit diesem Hauch von Realismus, der dazu bringt, zu überlegen „Was würde ich tun?“ bzw. „Wo wäre ich in dieser Nacht?“.
In THE PURGE: ANARCHY sind wir mit den Protagonisten fast die gesamte Zeit der auf der Straße unterwegs… mittendrin IN der Säuberung und auf der Flucht vor vielen Gefahren. Hinzu gesellt sich eine sozialkritische Komponente. Dieses Szenario hat natürlich Potenzial, wird aber leider nur ansatzweise ausgeschöpft und die Säuberung bleibt buchstäblich auf der Strecke. Zu statisch sind die Charaktere (ein Typ wie Snake Plissken wäre der Mann der zwölf Stunden gewesen!), zu klischeebeladen, zu arm an Überraschungen und zu vorhersehbar ist die Handlung. Wo waren sie, die Menschen, die das Biest rauslassen? Randerscheinungen… die Spielchen der Reichen à la Graf Zaroff hätten schon Material für einen kompletten Film hergegeben und werden leider auch nur zu einer Randerscheinung, die aber zumindest für ein wenig Erfrischung sorgt. Der billige CGI Todessplatter à la THE EXPENDABLES war auch nicht mein Ding. THE PURGE: ANARCHY hätte der große Tabubrecher werden können, ein kompromissloses Stück Film, so kompromisslos wie die zwölf Stunden der Säuberung… Ansätze sind vorhanden, aber die reichen leider nicht aus, um das Ergebnis als gelungen zu bezeichnen. Diese Säuberung ist entschieden zu sauber ausgefallen.
Quelle: filmstarts.de
Ein dritter Teil soll in Arbeit sein. Welche Ansicht bekommen wir dann? Wird ein Regisseur sich trauen, die Seite der Purger in Szene zu setzen? Die Säuberung aus dem Blickwinkel des Rächers, des sadistischen Killers oder Massenmörders? Werden die Armen sich organisieren? Werden die dekadenten Reichen gemeuchelt werden? Diese Reihe kann ihr Potenzial nur ausschöpfen, wenn die Filmemacher sich trauen, wirklich zu säubern. Dazu müssen sie allerdings die Schere und die Einspielergebnisse aus ihrem Kopf verbannen. Da müssen kreative und systemkritische Köpfe ran. Ich habe da jedoch wenig Hoffnung…
Als Vorbilder für diese Reihe kommen in Frage: GRAF ZAROFF – GENIE DES BÖSEN (The Most Dangerous Game, 1932), AUSSAULT ON PRECINT 13 (Assault – Anschlag bei Nacht, 1976), THE WARRIORS (Die Warriors, 1979) und ESCAPE FROM NEW YORK (Die Klapperschlange, 1981). Haftet diesen Filmen nicht irgendwie der Begriff Kultfilme an?
Hat als erster das Biest entfesselt: Graf Zaroff! Quelle: imfdb.org
Die Tonspur der Originalfassung liegt in DTS HD Master 5.1 vor und zeigt sich von einer sehr soliden Seite. Von erstklassigem Raumklang ist diese Präsentation jedoch weit entfernt. Das Bild leistete sich auf meiner Cinemascope Leinwand keine Ausfälle. Die Nachtaufnahmen immer wieder schön scharf, dabei manchmal mit einer schönen räumlichen Tiefe. Bescheuert gedreht leider die Aktion mit den Nachtsichtgeräten. Endlich mal was los und es gibt kaum was zu sehen!
Noch ein Gedanke: Die Säuberung ist schon längst bittere Realität und so systemimmanent , dass sie wohl nur noch von wenigen Menschen überhaupt wahrgenommen wird. Gesäubert wird global und das nicht nur für 12 Stunden im Jahr, sondern 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Hauptsache, der Profit stimmt!
Quelle: climaticresearch.com
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Ich finde alle Tabus sollten nicht gebrochen werden, hier müsste man aber diskutieren was man sich genau darunter vorstellt. Deine Einleitung ist übrigens sehr gelungen und auch der Rest stark kritisch, genau deshalb sehr lesenswert. Echt gelungen verbunden! Das Steel des zweiten Teils hat mir trotz US-Flagge sehr gut gefallen, bis ich es in Natura gesehen habe, da läßt die Farbgebung leider mehr zu wünschen übrig. Also wenn, dann guck ich wohl mal den Ersten. Danke!
Hach, Graf Zaroff, denn hab ich sogar auch gesehen, nur "The Warriors" hab ich aus deinen Vorbildern noch nicht gesehen!
was glaubt ihr nicht , doch , das kann ich eindeutig belegen das es so ist . wenn man bedenkt was für eine energie für ein kilo schweine oder rindfleisch erzeugt wird , und die damit verbundenen momokulturen von menschenhand erzeugt , diese flächen für die hungernde welt , und der schmerz wäre weg .
also braucht sich keiner in die hose zu machen und zu sagen , ach die armen kinder , jeder fleischesser ist im grunde genommen ein potentiller mörder, hart ausgedrückt .
dann kommt dazu die dekadente gleichgültigkeit der menschen .
aloha .
fuck the world
Hab mir das schon gedacht, daß das mit dem "Draußen"-Teil nach dem guten 1 Film ("Drinnen") nichts wird.
Damit hast Du mich in meiner Annahme gestärkt und ich kann den Film auslassen.
Danke für Deine Mühe & Zeit, mein Freund!
Bis dänne dann...
Der Kai :-)