Mit Star Trek: The Next Generation – Angriffsziel Erde veröffentlicht Paramount die gleichnamige Doppelfolge, welche das Finale der dritten und gleichzeitig den Auftakt zur vierten Staffel darstellt. 1991 wurde diese Episode mit zwei Emmy-Awards in den Kategorien „Hervorragende Sound-Bearbeitung“ und „Hervorragende Sound-Abmischung“ ausgezeichnet und erhielt zwei weitere Emmy-Nominierungen in den Kategorien „Optische Spezialeffekte“ und „Art Direction“. Die Einzelveröffentlichung dieser Doppelfolge ist die erste von insgesamt drei der beliebten Science-Fiction Serie und steckt in einer schicken Sonderverpackung.
Story
Während die Enterprise einen Planeten untersucht, der offenbar von den Borg angegriffen wurde, erscheinen diese plötzlich aus dem Nichts und bringen Captain Picard in ihre Gewalt. Als dieser wieder auftaucht, wurde auch er zu einem Borg namens Locutus assimiliert. Commander Riker wird zum neuen Captain der Enterprise und steht sogleich einer furchtbaren Aufgabe gegenüber, denn die Borg nehmen Kurs auf die Erde, und durch die Assimilation Picards kennen sie nun sämtliche Schwächen und Verteidigungspläne der Föderation.
Bei Angriffsziel Erde handelt es sich um eine Doppelfolge, welche die Staffeln 3 und 4 miteinander verband und in der Mitte einen gewaltigen Cliffhanger präsentierte – vielleicht den größten der gesamten Serie. Picard wird von den Borg assimiliert und somit zum Feind der Menschheit. Das führt dazu, dass Commander Riker zum neuen Captain ernannt wird. Der Posten des Captains wurde Riker schon mehrfach angeboten, aber dieser lehnte stets ab, um als erster Offizier neben Picard auf der Enterprise bleiben zu können.
Mit Commander Elizabeth Shelby, gespielt von Elizabeth Dennehy, bekommt diese Episode zusätzlichen Brennstoff. Shelby ist eine ehrgeizige Offizierin, die es auf Rikers Posten abgesehen hatte, bevor dieser zum Captain wurde. Dadurch wird ein zusätzlicher Handlungsbogen in die Episode eingeflochten, welchen diese eigentlich überhaupt nicht benötigt hätte. In der ersten Hälfte geht es demzufolge noch um Machtspiele innerhalb der Enterprise-Crew beziehungsweise um Reibereien zwischen Riker und Shelby. Die zweite Hälfte ist indessen weitaus actionreicher und beinhaltet den Kampf gegen die Borg. Dieser ist für Serienverhältnisse unglaublich gut gemacht, temporeich inszeniert und dank der Nachbearbeitung mit kinoreifen CGI-Effekten versehen worden. Fans der Serie kommen hierbei ebenso auf ihre Kosten wie Fans von packenden Science-Fiction-Abenteuern. Diese Einzelepisode ist auch ohne große Kenntnis der laufenden Serie verständlich und aufgrund der spannenden Handlung ein guter Einstieg, um Gelegenheitsgucker zu Fans zu machen. Die Ereignisse dieser Folge waren gleichzeitig der Startschuss für die Ableger-Serie Star Trek: Deep Space Nine. Die Assimilation von Picard wiederum hatte ebenfalls erheblichen Einfluss auf die laufende Serie und birgt wichtiges Hintergrundwissen für den Kinofilm Star Trek: Der erste Kontakt.
Bildqualität
- durchschnittlich gute, stellenweise sehr gute Bildschärfe mit hoher Detailsichtbarkeit
- brillante, strahlende Farben
- sehr guter und tiefer Schwarzwert
- permanentes, aber zumeist sehr dezentes Filmkorn
- später eingefügte CGI-Effekte stechen qualitativ sehr positiv heraus und wirken fast schon dreidimensional
- keinerlei Fehler oder Störungen sichtbar
Tonqualität
- deutscher Ton liegt in Mono vor
- dadurch keinerlei Surroundeffekte oder Subwoofereinsätze
- Dialoge jederzeit klar verständlich
- keinerlei störende Hintergrundgeräusche
- englischer Originalton absolut hervorragend
Ausstattung
- Audiokommentar mit Cliff Bole, Mike und Denis Okuda und Elizabeth Bennehy
- Regeneration: Kontakt mit den Borg (29:40 Minuten)
- Gag Reel (5:28 Minuten)
- Promoclip zu beiden Episoden (je 34 Sekunden)
- Aufklappbarer, geprägter Pappschuber
Fazit
In puncto Bild- und Tonqualität bietet diese Veröffentlichung der beiden Einzelfolgen aus Staffel drei, beziehungsweise vier keine sonderliche Überraschung für alle, die bereits die Staffelboxen besitzen. Das Bild ist – gemessen an Alter, Budget, Herkunft und Produktionszeit sehr gut geworden und punktet vor allem mit einer schönen Bildschärfe und satten Farben. Der deutsche Ton gibt noch immer Anlass zur Kritik, zumindest, wenn man sich den Originalton als Gegenbeispiel herauspickt. Alles in allem eine akkurate Leistung, welche die Fans sicher zufriedenstellen wird. Das Bonusmaterial ist leider etwas spärlich ausgefallen, dafür ist die Verpackung ein echter Hingucker. Die Doppelfolge, die als Bindeglied zwischen Staffel 3 und 4 fungierte, ist auch aus heutiger Sicht noch sehr spannend und sehenswert, und gehört nicht von ungefähr zu den beliebtesten Episoden der Serie. Wer die einzelnen Staffeln noch nicht besitzt, und lediglich ein paar Eindrücke von der Qualität gewinnen möchte, oder aber es ausschließlich auf diese Episode abgesehen hat, der sollte unbedingt zugreifen. Fans haben natürlich das Gesamtpaket im Regal stehen, allerdings ist in diesem Fall die wirklich tolle Sonderverpackung eine Überlegung wert, ob man sich diese Veröffentlichung nicht doch noch zusätzlich zulegen möchte. (ms)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Panasonic TX-L42ETW60
BDP-System: Sony BDV-E370 5.1 3D Blu-ray Heimkinosystem