Wer Kevin Costners „Horizon: Eine amerikanische Saga“ im Kino erleben wollte, brauchte vor allem eines: Sitzfleisch. Bereits im Vorfeld kursierten Gerüchte über eine epische Laufzeit von bis zu vier Stunden, was möglicherweise einige Zuschauer abgeschreckt haben, dürfte. Hinzu kam eine Welle teils harscher Kritik, die dem Werk Oberflächlichkeit und Langatmigkeit vorwarf. Doch filmhistorisch wäre es nicht das erste Mal, dass ein „Costner“-Projekt anfänglich unter schärfster Kritik steht bevor es sich später seinen Platz als Klassiker sichert. Tatsache ist, dass Costner für Horizon technisch keine halben Sachen machte: Hochauflösende Kameras und Objektive kamen zum Einsatz, um die atemberaubenden Landschaften des amerikanischen Südwestens in ihrer vollen Pracht einzufangen. Wer also Gelegenheit verpasst hat, den Film im Kino zu erleben, mag sich nun fragen, ob die Blu-ray oder 4K-UHD-Veröffentlichung eine würdige Alternative darstellt. Dieser Frage werden wir in der folgenden Rezension nachgehen.
Story
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In New Mexico deutet sich zu Beginn des Jahres 1861 bereits der Amerikanische Bürgerkrieg an. Währenddessen erschließen die Weißen weiterhin den Wilden Westen und besetzen dabei Gebiete der Apachen, die sich mit aller Brutalität gegen die Eindringlinge zur Wehr setzen. Gewalt ist allgegenwärtig. Diese raue Realität bekommt auch der Vater der berüchtigten Sykes-Brüder zu spüren, als er bei einem Anschlag schwer verletzt wird. Seine Söhne beschließen darauf hin, den Angriff auf ihren Erzeuger zu rächen und gnadenlos Jagd auf die Attentäterin zu machen …



Bildqualität

Tonqualität

Ausstattung
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- Original Trailer
- Deutscher Trailer
- Making of (2:23 Minuten)
- Fotogalerie

Fazit
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Kevin Costner hat für sein Herzensprojekt „Horizon: Eine amerikanische Saga“ viel Kritik einstecken müssen. Dennoch nimmt der Filmemacher die Herausforderung weiterhin an, einen Western zu schaffen, der den Spagat zwischen einer Hommage an das klassische Westerngenre und einer kritischen Auseinandersetzung mit den historischen Hintergründen des „Frontier-Mythos“ wagt. Die Geschichte von Horizon ist im Kontext des „Manifest Destiny“ angesiedelt, einer Ideologie des 19. Jahrhunderts, die die territoriale Expansion der amerikanischen Siedler nach Westen als vorbestimmtes Schicksal und gottgegebenes Recht propagierte. Die geschichtlichen Zusammenhänge dieser Zeit sind ebenso komplex wie die zahlreichen parallelen Handlungsstränge des Drehbuchs, die die verschiedenen Perspektiven dieser Epoche beleuchten sollen. Neben klassischen Western-Narrativen stehen einerseits die historischen Erfahrungsberichte der Siedler im Fokus, insbesondere ihr gefährlicher Weg durch das amerikanische Ödland. Andererseits wird der Konflikt mit der indigenen Bevölkerung, den Apachen, thematisiert. All diese Handlungsstränge und die Vielzahl der Charaktere in nur 180 Minuten Spielzeit zu etablieren, ist eine Herausforderung. Dennoch zeigt „Horizons“ erstes Kapitel bereits bemerkenswerten Tiefgang. Es bleibt abzuwarten, wie Costner das Projekt fortsetzen wird, vorausgesetzt ihm wird überhaupt der notwendige Raum zur künstlerischen Entfaltung gewährt.
Für jene, die den Film im Kino verpasst haben, bietet die UHD-Version in jedem Fall die beste Option „Horizon: Eine amerikanische Saga“ zu genießen. Die Disk überzeugt in technischer Hinsicht mit einer fabelhaften Bild- und Tonqualität auf Referenzniveau.
(Nicolai Härtel)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Samsung QLED (QE65Q9FNA)
Player: Panasonic DP-UB424
AVR: Pioneer VSX-s520D
Front-Lautsprecher: Teufel CL 300 FCR
Center-Lautsprecher: Teufel 300 C
Surround-Lautsprecher: Teufel CL 300 FR
Subwoofer: Teufel US-6110/1