bewertet am 15.12.2021 um 14:05
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So fing meine Bewertung von „Justice League“ an, die ich hier zwar als Blaupause benutze, die aber erheblich ergänzt und abgeändert werden muss, um dieser stark aufgeblähten Fassung gerecht zu werden, denn: jetzt beginnt Batman vorher, in Vorahnung einer drohenden, außerirdischen Gefahr für die gesamte Menschheit, Kampfgefährten zu rekrutieren. Er stellt nun ein Team zusammen, um der drohenden Gefahr zu begegnen, und neben Wonder Woman stoßen The Flash und, eher widerwillig, Aquaman und Cyborg dazu, um Darkseid, einen interstellarer Imperator, der bereits tausende von Welten erobert hat, zu bekämpfen. Dieser trachtet nach einer Niederlage vor langer Zeit gegen Menschen, Aquaten und Amazonen nach Rache. Dazu schickt er seinen Adlatus Steppenwolf auf die Erde, um die Invasion vorzubereiten, denn zur Eroberung des Planeten braucht er die allmächtigen Mutterboxen; diese befinden sich irgendwo auf der Erde versteckt. Dummerweise hat ausgerechnet Superman im Kampf gegen Doomsday sein Leben gegeben, dadurch die Menschheit gerettet und fehlt jetzt schmerzlich. Aber cool wäre es schon, wenn Superman auch noch dabei wäre..
Nach „Man of Steel“ und „Batman v Superman – Dawn of Justice“ ist es tatsächlich Zack Snyder, der den dritten Film einer eigentlich gar nicht beabsichtigten Reihe inszenierte. Auf „Justice League“ hatte ich mich eigentlich ziemlich gefreut, fand ich doch bereits „BvS“ und vor allem „Man of Steel“ erfrischend anders und vor allem düsterer als die Masse der knallbunten Vertreter der Konkurrenz von Marvel (besonders schlimm: der letzte „Thor“). Im direkten Vergleich ist „Zack Snyders… „ der deutlich bessere Film als „Justice League“, wenngleich die Geduld und das Sitzfleisch des Zuschauers ordentlich auf die Probe gestellt werden.
Die Darsteller in „Justice League“ sind perfekt gewählt: Henry Cavill IST Superman, Gal Gadot IST Wonder Woman und Ben Affleck setzt immer mehr ganz eigene Akzente als Batman (genial: „Welche Superkraft hast Du eigentlich?“ „Ich bin reich“ und "Du hast einen Satelliten?!" " Ich habe sechs."). Nach wie vor relativ blass finde ich Cyborg, obwohl diesem eine größere Rolle zukommt und obwohl dieser, wie alle Charaktere, eine wesentlich tiefere Charakterdarstellung und Motivschilderung erfährt. Auch Steppenwolf, obwohl nur eine CGI-Figur, kann in dieser Version deutlich mehr punkten als in der Kinoversion und darf seine neue Rüstung präsentieren. „Zack Snyders Justice League“ beginnt sehr stark: der Einstieg geriet so und damit noch besser als in der Kinoversion, wie ich es mir von Comic-Verfilmung von Zack Snyder erhoffte: ziemlich düster, mit dezenter, politischer Message (durchaus auf die heutige Migrantenpolitik anwendbar) und kaum Actionszenen, sondern mit dem Vermitteln einer tatsächlichen Gefahr, als Bruce Wayne Arthur Curry zum Kampf bewegen will. Nach wie ein absolutes Highlight: Wonder Womans erster Auftritt in der Bank. Ab etwa der Hälfte driftet der Film dann leider wieder in das übliche Snyder-CGI-Getöse ab, das schnell ermüdet. Schade, die erste Hälfte des Films ließ eine Stimmung wie in „Watchmen“ erhoffen, aber: Pustekuchen. Nur die erste Begegnung Kal-Els mit der Liga ist eine Augenweide.
Das Bild der Blu-ray ist bereits herausragend. Auf meiner Technik zeigte sich nicht der geringste Mangel, und im Gegensatz zum Reviewer fand ich das Bild an keiner Stelle flach: die Plastizität ist vor allem in gut ausgeleuchteten Stellen der Hammer.
Die UHD kann da meines Erachtens nur wenig draufsetzen. Eine etwas höhere Schärfe und ein höherer Detailgrad in etwas helleren Szenen ist ab und an gut erkennbar, aber: der enorme Kontrast und das perfekte Schwarz dunkeln den ohnehin schon recht düsteren Film weiter ab, so dass die Errungenschaften der höheren Auflösung selten zum Tragen kommen. Der Film kommt nicht in Schwarzweiß, seine Farben sind aber oft so stark entsättigt, dass der Film fast so wirkt. Warum Zack Snyder seinem persönlichen Film mit dem 4:3-Seitenverhältnis eine noch persönlichere Note verpassen musste, verstehe ich einfach nicht. So ganz konnte ich während des gesamten Films nicht an das 80er-TV-Format gewöhnen.
Auch tonal überzeugt die Scheibe restlos. Der in Atmos vorliegende deutsche Track hat es in sich. Permanent ist was los auf den Surrounds und Backgrounds, alle Geräusche sind sehr gut ortbar. In den Actionszenen (und die Masse des Films besteht aus Actionszenen) kracht es hochdynamisch aus allen Richtungen, und der Bass grummelt abgrundtief und voll dazu. Toll.
Die Extras habe ich wie üblich nicht angesehen, sie scheinen aber zumindest umfangreich vorzuliegen. Die Scheibe hat ein Wendelcover.
Mein persönliches Fazit: „Zack Snyders Justice League“ ist in dieser Version der deutlich rundere Film, der eine Persönlichkeits- und Charaktertiefe aufweist wie sonst kaum eine Comicverfilmung vor ihm (von „Watchmen“ vielleicht mal abgesehen). Das erkauft sich der Film mit einer drastischen Überlänge, deren Erduldung man als Zuschauer gewillt sein muss. Für mich persönlich ist der Film ab der Hälfte deutlich zu CGI-ig, was aber bei einem Snyder-Film erwartbar war. Dennoch: „Zack Snyders Justice League“ reiht sich meines Erachtens bei den Comic-Verfilmungen recht weit vorne mit ein, denn er bringt die gewisse Düsternis und Ernsthaftigkeit mit, die die Marvels missen lassen.