Mit über 100 Folgen verteilt auf fünf Staffeln zählte die amerikanische Krimi-Serie "Drei Engel für Charlie" in den 1970 und 1980er Jahren zu den beliebtesten TV-Produktionen. Bereits Anfang des aktuellen Millenniums erfuhr die Serie dann auch zwei Kino-Umsetzungen in Spielfilmlänge, in denen das Trio Cameron Diaz, Drew Barrymore und Lucy Liu in die Rollen der schlagkräftigen Geheimagentinnen schlüpften. Auch diese Adaptionen fanden ihr Publikum, weshalb es im erfolgsverwöhnten, jedoch auch recht ideenarmen Hollywood nur ein Frage der Zeit war, bis man das Franchise erneut aufgreift und abermals auf die große Leinwand bringt. Im letzten Jahr war es dann soweit und eine zeitgemäße Fortsetzung der weiblichen Bond-Klone hatte ihren neuen Auftritt. Dessen Heimkino-Auswertung erfolgte nun durch Sony Pictures Entertainment, sowohl in Full HD als auch im Ultra HD Format. Der Blu-ray sei nun das nachfolgende Review gewidmet, in dem geprüft wird, was die Damen anno 2020 zu bieten haben.
Story



Bildqualität

Tonqualität
Die Blu-ray verfügt über folgende Tonspuren:
- Deutsch DTS-HD MA 5.1
- Englisch DTS-HD MA 5.1
- Deutsch (Hörfilmfassung) DD 5.1
Auch die Akustik präsentiert sich zeitgemäß, auch wenn sie auf Blu-ray nicht über ein modernes 3D-Soundformat verfügt. Dieses ist lediglich der 4K Ultra HD vorbehalten und auch hier nur im englischen Original vorhanden. Die hier vorliegenden HD-Tonspuren machen ihre Sache aber sehr gut und liefern in den zahlreichen Action-Abschnitte die passenden Effekte auf den Surround-Kanälen. Schüsse, umherfliegende Geschosse oder aber der moderne Soundtrack mit einige Chart-Hits verteilen sich hier immer wieder über sämtliche Lautsprecher. Auch der Subwoofer darf immer mal wieder tiefgreifend ins Geschehen eingreifen, was besonders bei den Explosionen der Fall ist. Die Dialoge gehen dabei niemals unter und sind somit stets klar zu verstehen. Ein Vergleich mit der englischen Originalspur ergibt keine nennenswerten Unterschiede - beide Versionen liegen gleich auf, was Pegel und Dynamik betrifft. Die deutsche Synchronisation entstand unter der Dialogregie von Nana Spier bei der Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke und bietet motivierte Sprecher, an deren Arbeit es nichts auszusetzen gibt.

Ausstattung
Der Bonus-Sektor liefert folgende Beiträge:
- Entfernte und erweiterte Szenen (5:15 Min.)
- Gag Reel (2:44 Min.)
- Gemeinsam sind sie stark: die vereinigten Engel (7:33 Min.)
- Elizabeth Banks als BOSSley (5:17 Min.)
- Kriegerinnen am Set: Die Angels in Action (5:55 Min.)
- Maßgeschneidert für die Gefahr: das Styling der Angels (6:17 Min.)
- Musikvideo zu "Don't Call Me Angel" mit Ariana Grande, Miley Cyrus & Lana Del Rey (3:53 Min.)
Den Anfang machen insgesamt fünf geschnittene bzw. erweiterte Szenen, die es nicht in die finale Fassung des Films geschafft haben. Weiter geht es dann mit einigen lustigen Patzern vom Dreh, ehe man die neuen Engel genauer vorstellt. Teils einzeln, teils in gemeinsamen Interviews liegt hier die Fokus auf den Hauptdarstellerinnen Stewart, Scott, Balinska und Banks, die ihre Rollen nochmals genauer vorstellen. Im nächsten Abschnitt steht dann Elizabeth Banks im Rampenlicht, jedoch wird hier ihre Position als Regisseurin und die damit verbundenen Arbeiten beleuchtet. Danach widmet man sich den zahlreichen Action-Szenen, die zu einem Großteil selbst von den Hauptdarstellerinnen übernommen wurden. Im Feature zum Styling nimmt man sich den Look eines jeden Engels vor und erklärt noch etwas zum charakterlichen Hintergrund der jeweiligen Figur. Abgerundet werden die Extras von einem Musikvideo zum Titel "Don't call me Angel", welches durch die internationale Stars Ariana Grande, Miley Cyrus & Lana Del Rey vorgetragen wird. Insgesamt sind die Extras kurz und bündig gehalten, beleuchten aber die verschiedenen Hauptaspekte der Dreharbeiten ausreichend. Alles wirkt ein wenig Werbe-wirksam, zumal man jede Menge Ausschnitte aus dem Film "recycled" - hier hätte es gern etwas mehr "neues" sein dürfen. Dennoch kommt auch hier keine Langeweile auf, sodass man schon einen Blick riskieren kann. Alle Beiträge verfügen über deutsche Untertitel.
Die Blu-ray wird in einem normalen blauen Amaray-Case geleifert, verfügt aber leider nicht über ein Wendecover.

Fazit
Mit einer modernen und zeitgemäßen Ausrichtung präsentieren sich Charlys Engel anno 2020 deutlich erwachsener und nicht mehr so albern und überzogen, wie es noch bei den beiden Vorgängern war. Der Spaß bleibt dennoch nicht auf der Strecke, wodurch es doch einige Schmunzler gibt. Bei der Action orientiert man sich zunehmend an "Mission Impossible" und "James Bond", auch wenn man es nicht ganz so spektakulär angehen lässt. Passend dazu liefert man eine technische Umsetzung auf höhe der Zeit, der es aber für die volle Punktzahl ein wenig an Feinschliff bei den CGI-Effekte fehlte. Die Extras beleuchten dann noch einmal verschiedene Abschnitte der Dreharbeiten, welche mit vielen kleinen Interviews versehen wurden. Fans des Franchise sollten auch mit dieser Fortsetzung wieder voll auch ihre Kosten kommen - neue Zuschauer wird man hingegen nicht unbedingt in hoher Anzahl finden können.
(Jörn Pomplitz)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Vento 890.2
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Atmos-Lautsprecher: Canton InCeiling 989
Subwoofer: SVS SB-2000 Pro